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Edles Akkumonster: Das Huawei Mate 8 im Test

Huawei hat mit dem Mate 8 einen direkten Nachfolger seines beliebten Dauerläufer-Phablets Mate 7 vorgestellt. Wir haben uns das neue Modell näher angesehen und ausführlich getestet.

14 Min. Lesezeit
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Huawei Mate 8. (Foto: t3n)

Huawei Mate 8 – der direkte Nachfolger des Mate 7

Als Huawei im September letzten Jahres sein Mate S (Test) enthüllte, gingen wir davon aus, dass das 5,5-Zoll-Smartphone als der direkte Nachfolger des beliebten Mate 7 gehandelt wird. Für Fans des Sechs-Zoll-Phablets war das erst mal ernüchternd, denn auch wenn die allgemeinen Spezifikationen ansprechend sind, fehlte dem 5,5-Zoller zum einen das große Display, zum anderen aber auch der riesige 4.000-Milliamperestunden-Akku, mit dem selbst Heavy User locker über den Tag kommen, Normalnutzer können damit sogar zwei oder drei Tage ohne Nachladen auskommen.

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Die Erlösung folgte dann im November als Huawei sein Mate 8 zuerst für den Heimatmarkt China ankündigte und ein paar Wochen später für Europa. Ob das Mate 8 so gut ist wie erwartet, klärt unser Test.

Huawei im Dpalepack 2: Mate 8 (links) und sein kleiner Bruder, das Mate 2. (Foto: t3n)

Huawei im Doppelpack 2: Mate 8 (links) und sein kleiner Bruder, das Mate S. (Foto: t3n)

Schon besser: Huawei Mate 8 mit Nova Launcher. (Foto: t3n)

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Huawei Mate 8: Design, Verarbeitung, Haptik

Wer Huaweis Oberklasse-Geräte kennt, weiß, was zu erwarten ist: Die Verarbeitung und gewählten Materialien sind top. Das Unternehmen muss sich in Sachen Verarbeitungsqualität nicht hinter Apple oder HTC verstecken – es gibt auch beim Mate 8 nichts zu beanstanden. Das Phablet ist erstklassig produziert und fühlt sich auch so an. Das Unibody-Gehäuse aus Metall ist außerdem nicht nur sauber verarbeitet, sondern auch noch verwindungssteif. Die gefasten Kanten rund um das Gerät erinnern an das Nexus 6P (Zum Test), das bekanntlich auch von Huawei stammt. Im direkten Vergleich mit dem Nexus 6P und dem iPhone 6s Plus, die mit einem 5,7-, respektive 5,5-Zoll-Display ausgestattet sind, macht der Sechs-Zöller trotz seiner Abmessungen keine schlechte Figur, denn Huawei hat es vollbracht, den großen Screen kompakt zu verpacken. Außerdem weiß das 2,5D-Glas auf der Vorderseite zu gefallen, da sich das Gerät dadurch „runder“ anfühlt und leichter bedienen lässt.

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Trotz seines Sechs-Zoll-Displays nicht größer als das iPhone 6s Plus. (Foto: t3n)

Trotz seines Sechs-Zoll-Displays ist das Huawei Mate 8 nicht größer als das iPhone 6s Plus. (Foto: t3n)

Die Abmessungen der Modelle im Vergleich

  • iPhone 6s Plus: 158,1 x 77,8 x 7,1 Millimeter
  • Nexus 6P: 159,3 x 77,8 x 7,3 Millimeter
  • Huawei Mate 8: 157,1 x 80,7 x 7,9 Millimeter

Ja, das Mate 8 ist breiter und dicker als die beiden Phablets mit kleineren Displays, allerdings ist es mit seinen 157,1 Millimetern auch kürzer. Bei der Dicke des Mate 8 darf nicht außer Acht gelassen werden, dass das Gerät einen 4.000-Milliamperestunden-Akku verbaut hat, der seinen Raum einfordert.

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Die Kanten des Mate 8 sind angeschrägt, damit das Phablet angenehmen in der Hand liegt. (Foto: t3n)

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Powerbutton und Lautstärkewippe besitzen einen guten Druckpunkt und sitzen perfekt, ohne zu wackeln.(Foto: t3n)

Die Anordnung der Buttons und Anschlüsse ist Huawei-typisch: Auf der Oberseite ist die Audiobuchse, rechts der SIM-Kartenschacht, der auch eine microSD-Karte aufnehmen kann. Beim Dual-SIM-Modell (NXT-L29), das uns vorliegt, lässt sich optional entweder eine zweite SIM-Karte einlegen – oder aber eine Speicherweiterung. Auf der rechten Seite des Gehäuses hat Huawei die Lautstärkewippe und darunter den Powerbutton verbaut, der sich dank einer leichten Riffelung gut ertasten lässt. Unten sitzen der microUSB-Port – leider hat Huawei noch nicht auf den neuen USB-Typ-C-Standard gesetzt – und ein Monolautsprecher.

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Das Mate 8 ist wegen seiner Größe nur bedingt zur Einhandbedienung geeignet. (Foto: t3n)

Rückseitig befinden sich die 16-Megapixel-Hauptkamera, begleitet von einem Dual-LED-Blitz und dem für Huawei mittlerweile obligatorischen Fingerabdrucksensor. Dank der leicht abgerundeten Rückseite liegt es angenehm in der Hand und lässt sich bis zu einem gewissen Grad auch mit einer Hand bedienen – in die obersten Ecken des Displays kommt man aber nur, wenn man wirklich große Hände hat. Hat man aber gerade nur eine Hand zu Verfügung, aktiviert einfach den Einhandmodus, der die Anzeige auf dem Display verkleinert.

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Kurzum: Das Mate 8 ist ein großes und schönes Phablet mit Premiumverarbeitung, das manch einem vielleicht zu groß sein mag, aber dennoch sehr gut in der Hand liegt.

Das Display das Huawei Mate 8

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(Foto: t3n)

Zurück zu Full-HD: Nach dem Ausflug in die WQHD-Welt – das Display des Nexus 6P, kommt mit 2.560 x 1.440 Pixeln daher – setzt der Hersteller weiterhin auf eine Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixeln, und das sogar bei einer Displaydiagonalen von sechs Zoll. Huawei-Chef Richard Yu postulierte vor geraumer Zeit, dass höhere Displayauflösungen jenseits der Full-HD-Auflösungen Unsinn seien – hier scheiden sich sicher die Geister, aber beim Mate 8 macht sich die geringere Pixeldichte nicht negativ bemerkbar.

Das im Mate 8 verbaute IPS-Neo-Display liefert satte, ausgeglichene Farben, die Blickwinkelstabilität ist ordentlich, wobei bei die Farbwiedergabe bei spitzem Winkel ein bisschen in Blaue abdriftet – bei IPS-Displays aber keine Seltenheit. An der Grundhelligkeit des Panels ist nichts zu beanstanden, auf höchster Helligkeitsstufe strahlt es bemerkenswert hell. Während des Tests hatte ich die Helligkeit auf etwa 50 Prozent und automatische Helligkeitsregulierung aktiviert.

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(Foto: t3n)

Das Frontpanel mit 2,5D-Glas lässt sich Huawei Mate 8 angenehmen bedienen. (Foto: t3n)

Zugegeben: Bei einem Samsung Galaxy S6 oder einem High-End-Gerät mit WQHD-Display wirken die Farben knackiger und Bilder ein bisschen schärfer, in der Alltagsnutzung macht sich die niedrigere Auflösung aber nicht negativ bemerkbar – im Gegenteil: Grafikeinheit und Prozessor müssen weniger Pixel über das Display schieben, was bedeutet, dass weniger Energie verbraucht wird.

Performance und Ausstattung des Huawei Mate 8

Das Mate 8 ist das erste Modell von Huawei, das mit dem neuen hauseigenen Kirin-950-Chip ausgerüstet ist. Der Prozessor besitzt acht Kerne – vier davon sind rechenstarke und dank 16-Nanometer-Verfahren relativ energiesparende Cortex-A72-Kerne mit einer Maximaltaktung von 2,3 Gigahertz, bei den vier weiteren haben wir es mit 1,8-Gigahertz-Cortex-A53-Kernen zu tun, die für weniger anspruchsvolle Aufgaben verantwortlich sind. Darüber hinaus besitzt der Chip einen weiteren i5-Co-Prozessor, der die Steuerung der Sensoren übernimmt.

Das uns vorliegende Huawei Mate 8 mit der Modellnummer NXT-L29 besitzt einen Kirin 950-Prozessor, drei Gigabyte RAM und 32 Gigabyte interner Speicher. Foto: t3n)

Das uns vorliegende Huawei Mate 8 mit der Modellnummer NXT-L29 besitzt einen Kirin 950-Prozessor, drei Gigabyte RAM und 32 Gigabyte internen Speicher – und einen Dual-SIM-Slot. (Foto: t3n)

Begleitet wird der Prozessor von der leistungsfähigen Grafikeinheit ARM Mali-T880 und drei, beziehungsweise vier Gigabyte RAM, wobei in Europa nur die kleinere Variante angeboten wird. Das Modell mit dem kleineren Arbeitsspeicher gibt es zudem nur mit 32 Gigabyte internem Flash-Speicher, das 64-Gigabyte-Modell wird in Deutschland (noch) nicht angeboten.

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Das SoC kann sich problemlos mit Samsungs Exynos 7420 messen, der beispielsweise im Galaxy S6 verbaut ist – der Snapdragon 810 von Qualcomm kommt im Benchmark-Vergleich nicht hinterher. Wie sich der Chip mit den 2016er-Prozessoren von Samsung und Qualcomm schlagen wird, bleibt abzuwarten, in Sachen Leistung muss man sich als Konsument aber keine Sorgen, machen, denn der Kirin 950 genügt nicht nur für die üblichen Alltagsaufgaben, auch leistungsintensive Dinge bewältigt der Chip, ohne „ins Schwitzen“ zu kommen.

Das bedeutet, dass beim Mate 8 weder Ruckler beim Scrollen durch den Homescreen, den App-Drawer oder Wartezeiten beim Starten einer App zu beobachten sind. Beim Zocken ressourcenintensiver Games mit anspruchsvoller Grafik wie „The Room Three“, „Riptide GP 2“ oder „Sky Foce HD“ fühlt sich das Mate 8 auch äußerst wohl – alles läuft wie Butter, von Wärmeentwicklung keine Spur.

Huawei Mate 8 im Benchmark: AnTuTu 6.0.1 (links), CF Bench. (Screenshot: t3n)

Huawei Mate 8 im Benchmark: AnTuTu 6.0.1 (links), CF Bench. (Screenshot: t3n)

Wer sich für Benchmarks interessiert: Im AnTuTu 6.0.1 erzielt das Mate 8 circa 90.000 Punkte, im CF-Bench schafft das Phablet im Overall-Score 79.213 Punkte (native 95.808, Java 68.150). Zwar halten wir solche synthetischen Benchmarkwerte für wenig aussagekräftig, dennoch seien sie an dieser Stelle der Vollständigkeit halber erwähnt. Weitere Spezifikationen des Huawei Mate 8 gibt es beim Hersteller.

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Huawei Mate 8 vs. Nexus 6P – Spezifikationen im Vergleich

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ModellHuawei Mate 8Nexus 6P
BetriebssystemAndroid 6.0 Marshmallow mit EMUI 4.0Android 6.0 Marshmallow
Display6 Zoll Full-HD-IPS (1.920 x 1.080 Pixel, 368 ppi)5,7 Zoll WQHD-AMOLED (2.560 x 1.440 Pixel, 518 ppi)
ProzessorKirin 950 Octa Core, 64-bit,16 nm FinFET, max. 2,3 GHzSnapdragon 810 Octa Core 64-bit, max. 2,0 GHz
Arbeitspeicher3 GB RAM LPDDR43 GB RAM LPDDR4
Interner Speicher32 GB (per microSD-Karte erweiterbar), Modell NXT-L0932 GB, 64 GB oder 128 GB
Hauptkamera16 MP, Sony IMX-298-Sensor, f/2.0-Blende; optischer Bildstabilisator12,3 MP, 1.55 μm; f/2.0, IR-Laser-Autofokus
Frontkamera8 MP, Sony IMX-179-Sensor. f/2,48 MP, 1,4 µm Pixel
Blende: f/2.4
Akkukapazität4.000 mAh3.450 mAh
KonnektivitätLTE Kat. 6, Dualband-WLAN (2,4 Ghz/5 Ghz) 802.11 ac, Bluetooth 4.2 LE, NFCLTE Kat. 6, Dualband-WLAN (2,4 Ghz/5 Ghz) 802.11 ac, Bluetooth 4.2, NFC
Abmessungen157,1 x 80,6 x 7.9 mm159,3 x 77,8 x 7,3 mm
Gewicht185 g178 g
FarbenMoonlight Silver
Space Gray
Aluminium, Grafit, Kristallweiß
SonstigesFingerabdrucksensor, kurze Ladezeiten, Fingerabdrucksensor, kurze Ladezeiten, USB Typ C, Stereo-Frontlautsprecher
Preis (UVP)599 Euro (32 GB)679 Euro (32 GB), 699 Euro (64 GB), 799 Euro (128 GB)

Fingerabdrucksensor: Praktische Features des Mate S fehlen

Der Fingerabdrucksensor des Mate 8 bekommt eine eigene Sektion, denn er ist, wie für Huawei-Geräte üblich, wieder erste Sahne. Das Phablet kann damit rasend schnell entsperrt werden und dank Android 6.0 Marshmallow können jetzt weitere Anwendungen auf den Scanner zugreifen. Beispielsweise könnt ihr euch im Play-Store damit identifizieren und Zahlungen vornehmen und mehr – Apps wie Lastpass und die Number26-App unterstützt die entsprechende API ebenso.

(Foto: t3n)

(Foto: t3n)

So gut der verbaute Fingerabdruckscanner ist, ist es mir aber unverständlich, warum Huawei einige praktische Funktionen, die beim Mate S zu finden sind, nicht im Mate 8 integriert hat, obwohl sie die Bedienung vor allem eines Geräts dieser Dimension noch einfacher gemacht hätten. Zum einen fehlt mir die Möglichkeit, die Benachrichtigungsleiste per Wischgeste auf dem Fingerabdruckleser  anzeigen zu lassen, zum anderen ist es schade, dass ein Doppeltap auf den Fingerabdruckleser nicht die Benachrichtigungen abhakt. Immerhin: Es ist möglich, mehrere Fingerabdrücke zu verwalten und beispielsweise Apps zu sichern, und nur per Fingerabdruck zu starten oder Dateien zu schützen.

Der Fingerabdruckscanner des Huawei Mate 8 kann im Test überzeugen. (Screenshot: t3n)

Der Fingerabdruckscanner des Huawei Mate 8 kann im Test überzeugen, auch wir wenn ein paar nützliche Funktionen vermissen. (Screenshot: t3n)

Trotz der fehlenden Features ist der rückseitige Scanner aber eine unheimlich praktische Angelegenheit, die ich nicht mehr missen will. Für mich zählt ein Fingerabdruckscanner, so umstritten er aus sicherheits- und datenschutztechnischen Gründen auch sein mag, zu einem relevanten Kaufkriterium.

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Die Kamera des Huawei Mate 8: Fast Oberklasse

Huawei tastet sich allmählich an die Oberliga der Kamera-Boliden wie LG G4, Galaxy S6 und Co. heran. Zieht man zum Vergleich die Kamera des Mate S heran, merkt man, dass Huawei beim Mate 8 einen anderen – besseren – Sensor einsetzt. Anstelle eines 13-Megapixel-Sensors setzt der Hersteller bei seinem Sechs-Zöller eine 16-Megapixel-Kamera mit Sonys IMX–298-Sensor, f/2.0-Blende und optischem Bildstabilisator (OIS) ein.

Die Kamera des Mate 8 ist noch nicht ganz in der Oberklasse angekommen, man spürt aber, dass Huawei auf dem richtigen Weg ist. (Foto: t3n)

Die Kamera des Mate 8 ist noch nicht ganz in der Oberklasse angekommen, man spürt aber, dass Huawei auf dem richtigen Weg ist. (Foto: t3n)

Die mit der Hauptkamera erzielten Resultate hinterlassen bei idealen Lichtverhältnissen einen sehr guten Eindruck. Die Farben sind ausgeglichen und wirken brillant, der Autofokus ist unter idealen Bedingungen schnell, wird es dunkler, dauert es etwas länger, bis es „klickt“ –  die Fotos sind aber dennoch recht ansehnlich. Bildrauschen tritt unter widrigem Licht zwar auf, aber relativ verhalten und erst bei stärkerer Dunkelheit. Abgesehen vom besseren Sensor dürfte hier auch der OIS seinen Teil dazu beitragen. Was die Detailschärfe von Fotos anbelangt, die wir beim Mate S vermisst haben, wirken die Resultate des Mate 8 etwas besser, wobei noch nicht die Schärfe einer Galaxy-S6-Kamera erreicht wird.

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Mate 8 Kamera-App mit Echtzeit-Filter.

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Für ein High-End-Phablet enttäuschend ist die Tatsache, dass Videos nur in Full-HD-Auflösung, also mit 1.920 x 1.080 Pixeln aufgenommen werden können. Damit kann das Mate 8 nicht mit der Konkurrenz mithalten, die standardmäßig 4K-Inhalte aufnehmen kann. Die Frontkamera mit ihrem Acht-Megapixel-Sensor schießt durchaus akzeptable Selfies.

Bei der Kamera-App setzt Huawei auf seine eigene Standardkost, die allerdings viele Einstellungsmöglichkeiten bietet. Etwas schade ist das Fehlen einer Auto-HDR-Funktion, beziehungsweise der Möglichkeit, HDR dauerhaft als Standard zu aktivieren, denn mit dieser Einstellung lassen sich oft bessere Resultate erzielen. Wer gerne mit Belichtung, ISO-Einstellungen und Co. herumspielt, kommt im manuellen Modus auf seine Kosten. Hier lässt sich bisweilen noch etwas mehr aus seinen Schnappschüssen herausholen.

(Foto: t3n)

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Kurzum: Huawei hat seine Hausaufgaben gemacht, die Kameras ihrer Topmodelle werden immer besser, an die Qualität reicht die Kamera des Mate 8 noch nicht ganz heran, aber es macht Spaß damit zu fotografieren. Oben sind einige unbearbeitete Fotos eingebunden, die Originale zum Vergrößern findet ihr hier.

Mate-8-Software: Android 6.0 Marshmallow mit EMUI 4.0

Huawei Mate 8 mit EMUI-4.0-Oberfläche.(Foto: t3n)

Huawei Mate 8 mit EMUI-4.0-Oberfläche. (Foto: t3n)

Während Huaweis Mate 8 in vielen Belangen weit oben mitspielt, ist die Nutzeroberfläche kritikwürdig. Dass die EMUI keinen App-Drawer besitzt und sich damit gewissermaßen an Apples iOS anlehnt, ist zu verschmerzen, aber das Design der App-Icons mit ihrem verchromten Finnish und den vielen Themes wirkt überladen und altbacken. Es sei allerdings angemerkt, dass ich eher ein Fan des cleanen Stock-Android bin – also des Designs, wie Google es für sein OS entwickelt. Andere werden bestimmt keine Probleme mit Huaweis EMUI haben.

Schon besser: Huawei Mate 8 mit Nova Launcher.(Foto: t3n)

Schon besser: Huawei Mate 8 mit Nova Launcher.(Foto: t3n)

Das Kuriose an der EMUI ist allerdings, dass in den Einstellungen und der Benachrichtigungsleiste ein erfreulich klares Design zu finden ist, das der Hersteller besser durchgängig eingeführt hätte. Unverständlich sind aber die zum Teil tief in den Einstellungen versteckten Funktionen. Beispielsweise kann die Suche nach den detaillierten Akkuinformationen eine Weile dauern, sofern man nicht die integrierte Suche bemühen will. Denn im Unterschied zu Googles Stock-Android, wo die Akkueinstellungen auf dem obersten Level der Systemeinstellungen verortet ist, hat Huawei diese unter Einstellungen > Erweiterte Einstellungen > Akkumanager versteckt. Nutzerfreundlich ist das nicht.

In EMUI 4.0 tief versteckt ist auch die Akkuübersicht – man kann aber auch die integrierte Suche bemühen. (Bild: t3n)

In EMUI 4.0 tief versteckt sind die Akkuinformationen – man kann aber auch die integrierte Suche bemühen. (Bild: t3n)

Genauso verhält es sich beim Launcher: Unter Stock-Android ist diese Funktion leicht in den Einstellungen auffindbar, Huawei versteckt das Feature tief in den Einstellungen unter Apps > Erweitert > App-Standardeinstellungen > Übersicht. Will man dann vom Standard-Launcher auf die Anwendung eines Drittanbieters wechseln, wird man gewarnt, dass Sicherheitsrisiken auftreten könnten – das ist natürlich Quatsch. Identische Warnungen tauchen auch auf, wenn man weitere Systemanwendungen ersetzen will. Warum Huawei solche seltsamen Warnungen integriert und die Einstellungen zur Individualisierung der Nutzeroberfläche versteckt, lässt sich nicht ganz nachvollziehen. Denn eine der Besonderheiten von Android ist schließlich seine Anpassbarkeit.

Ein weiter Weg: So tauscht ihr den Launcher unter EMUI 4.0 aus. (Bild: t3n)

Ein weiter Weg: So tauscht ihr den Launcher unter EMUI 4.0 aus. (Bild: t3n)

Was wir Huawei zugute halten ist der Fakt, dass auf dem Mate 8 schon Android 6.0 Marshmallow ab Werk installiert ist, sodass alle Neuerungen der Android-Iteration zu finden sind. Damit sind der Doze-Mode, mit dem im Standby-Modus kaum Energie verbraucht wird, und weitere Vorzüge integriert.

Aber es erscheint so, dass Huaweis Marshmallow-Interpretation beispielsweise mit Googles Energiesparmodus Doze und dem App-Standby interferiert, zum anderen funktioniert Google-Now-On-Tap auf dem Mate 8 nicht, obwohl man es aktivieren kann. Dabei spielt es keine Rolle, welchen Launcher man installiert hat. Ich habe beispielsweise beinahe während des kompletten Testzeitraums den Nova-Launcher im Einsatz gehabt, mit dem das Phablet beinahe eine Stock-Android-UI mit ein paar Verbesserungen verpasst bekommt.

In puncto Software kommt das Mate 8 bei mir nicht sonderlich gut weg, es ei aber angemerkt, dass die Software viele Funktionen besitzt, die sinnvoll umgesetzt sind und Spaß machen. Beispielsweise sei exemplarisch die Gestensteuerung per Fingerknöchel erwähnt, mit der ihr Apps vom deaktivierten Display starten könnt. Dennoch ist zu hoffen, dass der Hersteller seine Nutzeroberfläche überarbeitet und sie übersichtlicher und frischer  gestaltet. Durch den Einsatz eines alternativen Launchers macht das Hantieren mit dem Mate 8 richtig Spaß.

Huawei-Mate 8-Akku: Der Dauerläufer

Einen Akku mit einer Nennleistung von stattlichen 4.000 Milliamperestunden hat Huawei seinem Mate 8 verbaut – zwar 100 Milliamperestunden weniger als noch das Mate 7 an Bord hatte, aber immerhin. Dank des energiesparenden Kirin-950-Prozessors und des Full-HD-Displays kann dem Phablet ohne Bauchschmerzen der Titel „Akkumonster“ verliehen werden. Einen Tag hält das Mate 8 locker ohne erneutes Aufladen durch – im Lauf des Testzeitraums hatte ich abends meistens noch genug Restladung, um mindestens einen weiteren halben Tag oder sogar bis zum nächsten Abend ohne Steckdose auszukommen. Wenn ihr etwas sparsamer bei der Nutzung seid, ist sogar noch ein dritter Tag drin. Das ist natürlich abhängig davon, ob ihr stundenlang ressourcenintensive Spiele zockt, in Regionen ohne ausreichend Netzempfang unterwegs seid oder nur zuhause oder im Büro sitzt, mit dem WLAN verbunden seid und nur die nötigsten Dinge am Phablet macht. Ich bin äußerst zufrieden mit der Akkulaufzeit – die meisten aktuellen Oberklasse-Geräte kommen nicht an diese Leistung heran.

(Screenshot: t3n)

Die Akkuleitung des Mate 8 kann voll überzeugen. (Screenshot: t3n)

Muss das Gerät doch mal an die Steckdose, wird der Akku dank Schnellladefunktion relativ schnell wieder aufgeladen – wegen der großen Leistung dauert es aber trotzdem etwa zweieinhalb Stunden. Um Quick Charge zu nutzen, muss natürlich das mitgelieferte 18-Watt-Netzteil verwendet werden.

Konnektivität, Telefonie und Sound des Mate 8

Das Huawei Mate 8 hat im Grunde fast alles an Bord, was man sich wünschen könnte: Ein LTE-Model nach Kategorie 6, mit dem es theoretisch möglich ist, Downloadraten von bis zu 300 Megabit pro Sekunde zu erzielen, Bluetooth 4.2 LE, NFC und WLAN nach ac-Standard sowie Unterstützung für 5- und 2,5-Gihahertz-WLAN-Netze. Das GPS-Modul findet schnell einen Fix. Etwas schade ist, dass Huawei noch nicht auf den neuen USB-Typ-C-Standard gesetzt hat, den der Hersteller schon im Nexus 6P verbaut hat. Warum man weiterhin auf microUSB setzt, ist nicht nachvollziehbar – womöglich wollte man die technisch weniger versierten Kunden nicht vollends verwirren.

(Foto: t3n)

microUSB statt USB Typ C, und nur Mono- statt Stereosound. (Foto: t3n)

In der klassischen Disziplin der Telefonie ist beim Mate 8 nichts zu beanstanden – die Gesprächsqualität ist auf beiden Seiten gut. Der verbaute Mono-Lautsprecher auf der Unterseite des Phablets kann dank seiner relativ hohen Lautstärke auch als Freisprechanlage benutzt werden. Selbst zur Wiedergabe von Musik ist er zu gebrauchen. Das Klangspektrum ist für einen Monospeaker verhältnismäßig ausgeglichen – es sind sowohl Höhen als auch Bässe wahrnehmbar. Wer das Mate 8 zum Spielen benutzt, sollte beim Halten im Querformat darauf achten, die Lautsprecheröffnung nicht zu verdecken – das geht nämlich schneller als man denkt. Frontlautsprecher wie beim Nexus 6P hätten sich beim Mate 8 bestimmt gut gemacht. Allerdings hat uns der Monospeaker trotzdem positiv überrascht.

Fazit zum Huawei Mate 8

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Greifen wir abschließend die Frage wieder auf, die zu Beginn gestellt wurde: Ist das Mate 8 so gut, wie es sich für ein High-End-Phablet gehört? Sie ist auch nach diesem umfangreichen Test schwer eindeutig zu beantworten. Für den einen mag es DAS perfekte Gerät sein, da es performant und edel verarbeitet ist, der Akku lange hält und der Fingerabdrucksensor eine großartige Erleichterung beim Entsperren des Geräts ist – die solide Kameraleistung sollte auch nicht vergessen werden.

Andere dürften es für zu groß und zu schwer und die Nutzeroberfläche EMUI für wenig ansprechend halten, da sie den Material-Design-Vorgaben Googles widerspricht. Auf der anderen Seite läuft das Mate 8 aber schon auf der neuesten Android-Version, die aktuell nur auf einer verschwindend geringen Prozentzahl von Geräten vorinstalliert ist. Manch einer mag sich auch am Display mit der mittlerweile – zumindest für ein Phablet – geringen Full-HD-Auflösung stören, wo doch High-End-Geräte mittlerweile mit WQHD-Screens ausgestattet sein müssen.

Aus der Warte des Testers, der es im Alltag in Benutzung hatte, muss ich feststellen, dass Huawei mit dem Mate 8 ein fast rundum gelungenes Gerät im Portfolio hat, das in vielen Belangen Spaß macht. Es ist sehr gut verarbeitet, es mangelt nicht an Leistung und ich muss mir am Tagesende kaum Sorgen um einen leeren Akku machen, was bei anderen Oberklasse-Geräten leider immer noch der Fall ist. Auch mit der Kamera konnte ich mich arrangieren, die in vielen Situationen ordentliche Bilder produziert. Selbst die Full-HD-Auflösung fiel mir nicht negativ auf. Wer auf der Suche nach einem guten und großen Phablet ist, sollte das Mate 8 beim Kauf in Erwägung ziehen – ihr werdet es nicht bereuen. Der UVP des Mate 8 beträgt 599 Euro, wird aber nach Marktstart mit Sicherheit etwas sinken.

Pro

  • Top verarbeitet
  • läuft schon mit Android 6.0
  • gute Kamera
  • exzellente Akkulaufzeit
  • schneller Fingerabdrucksensor

Contra

  • EMUI gewöhnungsbedürftig
  • groß
  • relativ schwer
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