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Von Amazon bis Paypal: So sichert der Käuferschutz euer Geld

Wir haben fünf große Anbieter von Online-Käuferschutz unter die Lupe genommen und erklären, was ein guter Käuferschutz bieten muss.

Von Yvonne Göpfert
4 Min. Lesezeit
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Käuferschutz macht das Online-Shoppen sicherer. (Bild: yg)

Es gibt für alles eine Versicherung – auch fürs Online-Shoppen. Angeboten werden sie meist von Zahlungsdienstleistern wie Paypal, Klarna oder Paydirekt. Aber auch von Amazon oder Trusted Shops. Die Idee ist simpel: Alle Einkäufe, die zum Beispiel mit Paypal bezahlt werden, unterliegen dem Käuferschutz. Erhält der Kunde das Paket nicht oder weicht die Ware stark von der Produktbeschreibung ab, kann er reklamieren. Wenn Paypal die Reklamation anerkennt, wird dem Käufer der Kaufpreis zuzüglich Versandkosten erstattet. Doch nun stellen zwei aktuelle Gerichtsurteile zum Thema Käuferschutz das Geschäftsmodell in Frage.

Knackpunkt unversichertes Päckchen

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Erster Fall (Aktenzeichen: VIII ZR 83/16): Der Käufer behauptete, das unversicherte Päckchen mit dem bestellten Smartphone (Wert 600 Euro) nicht erhalten zu haben. Der Verkäufer konnte keinen Versandbeleg vorlegen. Paypal buchte daraufhin das Geld zum Käufer zurück. Der Verkäufer klagte und das Landgericht Essen gab dem Verkäufer Recht. Und auch die BGH-Richter in zweiter Instanz lehnten sich an das Landgerichturteil an: „Eine GbR wird bei einem Verkauf wie eine Privatperson behandelt. Daher geht das Risiko des Warenversands auf den Käufer über.“

Im zweiten Fall (Aktenzeichen: VIII ZR 213/16) kaufte der Kunde für 500 Euro eine Metallbandsäge in einem Onlineshop. Das gelieferte Produkt widersprach jedoch der Beschreibung. Ein Gutachten bestätigte, dass die Säge Billigqualität aus Asien sei. Paypal hat daraufhin dem Käufer das Geld zurückerstattet. Der Verkäufer klagte. Nach dem letzten Urteil des Landgerichts hat der Verkäufer jetzt einen Anspruch darauf, den Käufer direkt auf die Zahlung des Kaufpreises zu verklagen. Wie es ausgehen wird –  ob der Käufer das schlechte Produkt bezahlen muss – ist noch offen. Sollte das Gericht zu dem Entschluss kommen, dass der Kunde zahlen muss, wäre jeglicher Käuferschutz ausgehebelt.

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Die Versprechen der Käuferschutzvereinbarungen

Doch was genau versprechen die Käuferschutzvereinbarungen der verschiedenen Anbieter überhaupt? Wir haben fünf große Anbieter von Online-Käuferschutz mal genauer unter die Lupe genommen und erklären, was ein guter Käuferschutz bieten muss. Und wir zeigen, wie sich der Amazon Käuferschutz vom Käuferschutz von Paypal, Klarna, Paydirekt oder Trusted Shops unterscheidet.

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Der Paypal-Käuferschutz

Wenn dein bestellter Artikel nicht angekommen ist oder nicht der Beschreibung entspricht, kannst du über dein Paypal-Konto mit dem Verkäufer Kontakt aufnehmen. Du hast bis zu 180 Tage nach der Zahlung Zeit, das Problem zu melden. Kommt es zu keiner Einigung, kümmert sich Paypal um die Klärung. Ist der Käuferschutzantrag berechtigt, erhältst du den gesamten Kaufpreis sowie die Versandkosten zurück auf dein Konto. Jedoch gibt es auch Waren, die vom Käuferschutz ausgeschlossen sind, wie zum Beispiel Gutscheine, Fahrzeuge mit Motor, industrielle Maschinen und Artikel, die gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen, individuell gefertigt wurden oder persönlich abgeholt werden.

Der Käuferschutz von Klarna

Wenn du mit Klarna bezahlst, gilt der Klarna-Käuferschutz – egal, ob du mit Kreditkarte, Lastschrift oder per Sofortüberweisung die Rechnung beglichen hast. Achtung: Bei der Sofortüberweisung gilt die Käuferschutzrichtlinie nur, wenn dies ausdrücklich auf der Zahlungsarten-Auswahlseite im Online-Shop des Händlers angegeben ist.

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Bei Problemen mit dem Händler kannst du den Kundenservice kontaktieren. Klarna hilft, den Verbleib der Ware zu klären. Du musst nicht zahlen, während Klarna überprüft, was geschehen ist. Wenn sich herausstellt, dass die Ware nicht geliefert wurde, musst du auch nicht zahlen.

Ausnahme: Der Verkäufer hat geliefert, aber du hast die Annahme nicht ermöglicht. Zum Beispiel, wenn du (oder eine durch dich beauftragte Person) die Ware nicht abgeholt hast, obwohl du über die Lieferung der Ware benachrichtigt wurdest. In diesen Fällen bist du gegebenenfalls entsprechend der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften zum Schadenersatz beziehungsweise zur Abnahme der Ware und zur Zahlung verpflichtet.

Eine 100-prozentige Garantie gibt Klarna übrigens nicht: „Auch wenn Online-Shops sich oft an unsere Entscheidungen halten, können wir dir nicht garantieren, dass der Online-Shop nicht dennoch die Zahlung von dir verlangt. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn Klarna eine Forderung aufgrund einer Streitigkeit zwischen dir und dem Online-Shop an diesen zurück überträgt.“

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Der Paydirect-Käuferschutz

Der Käuferschutz greift, wenn die erworbene Ware bis zum angegebenen Lieferdatum noch nicht an den Kunden versandt wurde. Nutzer können den Käuferschutz innerhalb von 30 Tagen ab Zahlung in Anspruch nehmen. Dazu müssen sich die Paydirect-Nutzer nur im Kundenbereich einloggen und innerhalb der entsprechenden Bestellung die Funktion „Problem melden“ und dann „Keine Ware erhalten“ auswählen. Erbringt der Händler innerhalb einer zehntägigen Frist keinen Versandnachweis, transferiert Paydirect auf Wunsch das Geld zurück auf das Girokonto des Nutzers. Vom Paydirect-Käuferschutz ausgeschlossen sind Alkohol, Medikamente, Tabak, Beförderungsleistungen und Reisedokumente sowie digitale Güter (zum Beispiel Musikdownloads, Gutscheine, E-Books).

Amazon-Payments-Käuferschutz

Amazon ist wohl der bekannteste Online-Marktplatz in Europa und den Vereinigten Staaten. Das gigantische Angebot und die käuferfreundliche Zahlungsoption Amazon Payments sind die Hauptgründe dafür. Doch Kunden können den Amazon-Check-Out nicht nur auf der eigenen Seite nutzen, sondern auch bei anderen Online-Shops, die mit dem Internet-Giganten kooperieren, und die A-bis-Z-Garantie nutzen.

Amazon will für die Sicherheit der Bestellungen einstehen, wenn man von Drittanbietern bei Amazon einkauft oder Amazon Pay auf Websites von Drittanbietern nutzt. Der Käuferschutz von Amazon schützt die Nutzer bei einer verspäteten Lieferung, einem defekten oder falschen Artikel und einer fehlgeschlagenen Erstattung seitens des Händlers – bis zu einem Betrag von 2.500 Euro pro Bestellung. Bevor Amazons A-bis-Z-Garantie beantragt werden kann, ist es laut Amazon unbedingt erforderlich, dass der Verkäufer kontaktiert und ihm zwei Werktage Zeit gewährt wird, um die Angelegenheit zu klären.

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Der Trusted-Shops-Käuferschutz

Trusted Shops bietet Online-Shoppern automatisch bei jedem Einkauf in einem von den über 25.000 Shops mit Trusted-Shops-Gütesiegel einen umfassenden Käuferschutz an, wenn der Shop die Ware nicht liefert oder wenn die zurückgesandte Ware nicht erstattet wird. Mit Trusted Shops Basic ( 0 Euro pro Jahr) sind die Einkäufe automatisch bis 100 Euro pro Einkauf abgesichert und mit Trusted Shops Plus (9,90 Euro pro Jahr) sogar bis 20.000 Euro pro Einkauf.

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