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60 Milliarden Dollar und mehr: 10 Gründe, warum Kryptowährungen boomen

Der Bitcoin ist zurück – und auch andere Kryptowährungen boomen. Andy Lenz, CEO von Yeebase – dem Verlag hinter t3n – beleuchtet die Gründe.

4 Min. Lesezeit
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(Foto: dpa)

1. Kapitalflucht in Kryptowährungen

Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten in vielen Ländern wie China treiben den Kurs der Bitcoin-Währung. Chinas Wohlhabende wollen sich absichern, die Währung des Landes und Chinas von der Kommunistischen Partei gelenkte Zentralbank genießen noch weniger Vertrauen als etablierte Währungen wie US-Dollar und Euro, die von einer unabhängiger agierenden Zentralbank gesteuert werden.

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Wohlhabende insbesondere in China versuchen sich daher abzusichern und zumindest einen Teil ihres Vermögens in Kryptowährungen wie Bitcoin umzutauschen. Bereits seit Mitte 2016 lässt sich ein direkter Zusammenhang zwischen dem Kurs der chinesischen Währung Yuan und Bitcoin feststellen. Steigt der Yuan im Wert, sinkt meist der Bitcoin – und umgekehrt.

2. Nullzins-Zeiten

Weltweit sucht Kapital in den Zeiten der Null- oder Niedrigzinspolitik wichtiger Notenbanken wie der Europäischen Zentralbank oder der US-Notenbank Fed nach Anlagemöglichkeiten. Da sind auch Kryptowährungen ein interessantes Spekulationsobjekt – insbesondere bei der Kursentwicklung in den letzten Monaten. Neben Bitcoin sind auch weitere Währungen wie Ripple, Litecoin und Ether stark im Wert gestiegen.

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Selbst etablierte Investoren und Hedgefonds-Milliardäre wie Michael Novogratz mischen ihrem Portfolio im Anlagemix inzwischen zehn Prozent Bitcoin und Ether bei. Die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen zusammen ist binnen weniger Wochen um 50 Prozent auf ein Rekordhoch von derzeit über 60 Milliarden Dollar angewachsen. Bitcoin allein macht davon etwa die Hälfte aus.

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3. Gold und Silber sind nicht mehr die einzigen Krisenwährungen

Weltuntergangspropheten haben eine traditionelle Vorliebe für Gold und Silber – die Krisenwährungen, deren Wert immer dann steigt, wenn wirtschaftliche Turbulenzen heraufziehen. Mit Bitcoin und den anderen Kryptowährungen haben Investoren, die eine wirtschaftliche Krise fürchten, Alternativen gefunden. Wie bei Gold und Silber ist die Menge der verfügbaren digitalen Währungseinheiten begrenzt – anders als bei herkömmlichen Währungen, deren Wachstum Zentralbanken kontrollieren.

Bitcoin ist längst nicht die einzige Kryptowährung. (Grafik: Shutterstock)

Bei Gold und Silber ist die Menge durch das geringe Vorkommen der Edelmetalle und der Abbau der Rohstoffe begrenzt – bei Bitcoin und den meisten anderen Kryptowährungen setzen mathematische Algorithmen dem Geldmengenwachstum Grenzen. Die Lagerung von Gold und Silber ist teuer und hat Nachteile: Die sichere Aufbewahrung der Edelmetalle kostet Geld. Zwar lassen sich auch Zertifikate auf Edelmetalle erwerben – doch wie viel Wert diese in einem echten Krisenfall haben, ist fraglich. Hier haben rein digitale Währungen ohne physische Repräsentanz Vorteile.

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4. Die langfristige Wertsteigerung macht Investoren zunehmend aufmerksam

Bitcoin und erst recht andere Kryptowährungen waren lange für ihre Volatilität bekannt. Doch der Langfristtrend zeigt eindeutig in Richtung Wertstabilität. Bitcoin hat zuletzt deutlich an Wert gewonnen – die Rally erstreckt sich nun aber schon auf einen sehr langen Zeitraum. Natürlich bleibt Bitcoin immer noch volatiler als Gold oder etablierte Währungen wie US-Dollar und Euro, doch eine lang anhaltende Rally erhöht die Aufmerksamkeit von Investoren.

5. Das Wissen über Blockchain und Ethereum verbreitet sich

Eine steigende Zahl von Menschen erfährt nicht nur von Blockchain-Technologien und Ethereum, sondern versteht auch, was dahinter steht. Zahlreiche Investoren setzen auf das Thema, eine große Zahl an Entwicklern treibt Technologien rund um Blockchain und Ethereum voran.

6. Die Zahl der Krypto-Millionäre steigt

Mit den steigenden Kursen der Kryptowährungen wächst auch die Anzahl derjenigen, die mit den Digitalwährungen reich geworden sind. Viele davon werden ihren Reichtum diversifizieren wollen oder investieren das Geld wiederum in Unternehmen, die sich mit Blockchain-Technologien beschäftigen. Das treibt die Entwicklung und das Ökosystem der Kryptowährungen insgesamt weiter voran.

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7. Die Zahl dezentraler Firmen (DAOs) und Projekte wächst

Digitalisierung von Geschäftszweigen bedeutete bisher immer eine Disruption des bisherigen Geschäftsmodells durch das Ausschalten von Mittelsmännern, die bei Transaktionen die Hand aufhalten, ohne einen echten Mehrwert zu bieten.

Die Zahl der Unternehmen und Projekte, die dies durch dezentrale Blockchain-Technologien erreichen wollen, wächst, wie eine Übersicht von Tokenmarket zeigt.

Bitcoin-Kursentwicklung. (Foto: Screenshot coinbase.com)

8. ICO-Funding ist eine neue Form des Crowdfundings

Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit boomt das sogenannte ICO-Funding. Angelehnt an den Begriff IPO als Abkürzung für einen klassischen Börsengang steht ICO für Initial Coin Offering und beschreibt die Finanzierung neuer Token-basierter dezentraler Projekte und Organisationen (DAOs), bei denen sich Investoren über Kryptowährungen an neuen Projekten rund um Blockchain-Techologien beteiligen können. Die Beteiligung funktioniert dabei aktuell vorbei an jeder internationalen Regulierung. Sie ist damit risikoreich, steht aber auch jedem mit der entsprechenden technischen Expertise offen.

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Abseits der großen Medienöffentlichkeit boomt das Crowdinvesting via Blockchain-Technik. Laut dem Blockchain-Experten William Mougayar nutzen 80 Prozent der ICOs Ethereum. Allein im ersten Quartal dieses Jahres gab es demnach schon 34 solcher crowdfinanzierter Gründungen im Blockchain-Bereich. Mougayar geht davon aus, dass es in diesem Jahr 300 solcher Blockchain-Finanzierungen geben wird, die insgesamt 600 Millionen Dollar aufnehmen. Erst am Mittwoch hat das Ethereum-basierte Krypto-Startup Aragon einen neuen ICO-Rekord aufgestellt und 25 Millionen Dollar in unter 15 Minuten aufgenommen.

Blockchain-Startups haben in den vergangenen zwölf Monaten durch ICOs über 331 Millionen Dollar eingesammelt. Durch klassische Venture-Capital- und Early-Stage-Investoren kamen hingegen nur 140 Millionen Dollar zusammen, berichtet Cointelegraph. Um noch schneller und besser Investoren erreichen zu können, hat die bekannte Startup- und Investoren-Plattform Angellist mit Coinlist gerade den Start einer eigenen Token-basierten ICO-Plattform angekündigt.

9. Bitcoin in Japan als offizielles Zahlungsmittel erlaubt

Die Tatsache, dass Japan Bitcoin seit dem 1. April als offizielle Währung anerkannt hat, gibt der Kryptowährung zusätzliche Legitimität und treibt die Kurse. Zwar unterliegt Bitcoin damit in Japan einer strengeren Regulierung – andererseits dürfte es der Verbreitung der Digitalwährung im Massenmarkt helfen.

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10. Politische Krise in den USA treibt Bitcoin auf neuen Rekord Richtung 2000 Dollar

Das mögliche Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump und die damit verbundenen Ängste der Anleger, treiben nicht nur den Goldkurs. Die politische Instabilität in den USA führt auch dazu, dass Aktienspekulanten verstärkt auf Bitcoin zur Krisenabsicherung setzen. Erst feuert Trump den FBI-Chef, der die mögliche Manipulation der US-Präsidentschaftswahl durch Russland aufklären sollte, dann steht der Vorwurf im Raum, Trump habe Geheimnisse an Russland verraten. Das treibt den Bitcoin-Kurs in den darauffolgenden Tagen von Rekordhoch zu Rekordhoch – auf zuletzt nahe 2000 Dollar.

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5 Kommentare
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Dein t3n-Team

Rainer

viele Interessante Aspekte, guter Artikel!

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Marius Schulze

Ja echt hammer aber ich denke mal wir sind trotzdem noch ziemlich am Anfang

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Beckerowski

Ich Interessiere mich für das Thema, aber kann die technischen Hintergründe leider nicht nachvolllziehen. Es wäre schön, wenn das Thema einmal laienverständlich aufbereitet werden könnte.

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Gunnar

Komm in unsere FB Gruppe, helfe gerne weiter :)
https://www.facebook.com/groups/kryptoganzeinfach/

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Peter Farrenkopf

Totgesagte leben länger, wie schnell sich die Zeiten doch ändern. Man beachte die Kursentwicklung, das hätte ich vor etwas über einem Jahr nicht erwartet. Nun werde ich das ganze mal weiter beobachten.

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