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Warum Marken zu Medien und Medien zu Marken werden – Blogger und Journalisten im Fokus

RedBull tanzt wie so oft im Marketing und Medienbereich vor und zeigt wie gut es funktionieren kann, wenn PR und Marketing zusammenwachsen und die Content-Marketing-Karte offensiv gespielt wird. Mit dem eigenem „Red Bull Bulletin“ Magazin und eigenem TV-Sender Namens Servus-TV sind die Österreicher inzwischen nicht nur eine bullige Marke, sondern auch ein reichweitenstarker Medienplayer mit vielen angestellten Redakteuren und Journalisten.

4 Min. Lesezeit
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Lag 2012 Content Marketing im Trend, werden Marken die Budgets und Stellen in diesem Bereich in 2013 stark ausbauen. Beispiele und Quellen zum Thema Content Marketing sind inzwischen mit Konferenzen und Büchern zahlreich vorhanden. Es handelt sich nicht mehr um einen Hype oder Trend, sondern um eine allgemeine Entwicklung im Bereich der Markenkommunikation.

PR, Marketing und SEO wachsen zusammen

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Die Bereiche PR, Marketing, SEO und Webanalyse wachsen immer stärker zusammen. Content-Produzenten wie Blogger und Journalisten rücken dabei in den Mittelpunkt der genannten Abteilungen und Disziplinen. Marken und Marketing-Abteilungen erkennen immer deutlicher wie wichtig die Produktion von eigenen glaubwürdigen Inhalten durch Journalsiten und Blogger für die eigene Wertschöpfung und im Rahmen des Brandbuildings ist.

Blogger und Journalisten wertvoll wie nie? 

Vermutlich wird die Wertschätzung des Bloggings bzw. Corparate-Bloggings in diesem Jahr wieder deutlich zunehmen. Der Ausbau markeneigener Channels (Blog, Google+, Facebook, Twitter etc.) wird von Kommunikationsabteilungen stärker forciert und in den Vordergrund gestellt als je zuvor.

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Um die genannten Kanäle so zu bespielen, dass Reichweite und Kredibilität spürbar wachsen, braucht es exklusiven Content. Dieser kann nicht von halbautomatisierten Content-Produktionsschmieden per Stapelbearbeitung bzw. Auftragsarbeit erledigt werden, sondern sollte mit journalischem Geschick von erfahrenen Bloggern und Journalisten produziert werden.
Wer meint diesen Bereich mit geringen Budgets für freie Mitarbeiter, über Agenturen, Contentfabriken oder lediglich über Praktikanten abwickeln zu können, wird sich mit langsamem, nicht nachhaltigen Channelwachstum zufrieden geben müssen.

Warum sollten die freiwerdenen kompetenten Redaktions-Ressourcen konzeptloser sterbender Holzmedien nicht einfach zu eben diesen Markenplayern in den Content-Marketing-Bereich wechseln?

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Marken werden per Blog, CMS und Social Media zu Medien

Web- und Social-Media-Agenturen haben in den letzten Jahren und Monaten fast allen Marken weltweit, oft auf Basis von Open-Source-Software, Publishing-Infrastrukturen in Form von CMS, Blogs und Social Media-Channels bereit gestellt. Diese werden als Druckmaschinen von heute, mit Hilfe von Bloggern und Journalisten, in diesem Jahr so richtig angeworfen. Auch der letzte Marketeer hat erkannt , wie wichtig der Ausbau eigener Kanäle ist und welche wichtige Rolle dabei Inhouse-Kompetenzen spielen.

Beispiele: RedBull Bulletin und Coca-Cola Content 2020

Wie so oft macht RedBull in Sachen Kommunikation, Markting und Medien vor, wie eine erfolgreiche Markenstrategie und Symbiose der genannten Bereiche funktioniert. Mit dem eigenem „Red Bull Bulletin“ und eigenem TV-Sender Servus-TV, ist der Österreicher Getränkehersteller inzwischen nicht nur eine bärenstarke Marke sondern eben auch ein reichweitenstarker und unterhaltsamer Medienplayer.

Auch Coca Cola hat mit Hilfe von 44 Redakteuren eine magazinartige Content- und Medienstrategie umgesetzt, um Kunden und Konsumenten näher in Kontakt mit der Marke zu bringen. Angeblich soll und wird in diesem Zusammenhang auch selbstkritisch berichtet ;)

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Medien werden zu Marken

Marken werden also immer stärker zu Medien. Aber wie sieht die Medienseite aus? Steigt Burda aus dem Katzenfuttergeschäft (zooplus.de) aus oder weitet die eigenen E-Commerce Aktivitäten aus?

Rein Abo-, Paywall- und werbe-finanzierte Verleger werden es in Zukunft schwer haben, konstant wachsende Geschäftszahlen vorweisen zu können. Neben den bisherigen Einnahmemodellen, liegt die Optimierung der Wertschöpfung bei Verlegern im Aufbau von Geschäftsmodellen in der Nähe der Stammleserschaft, z.B. Fachkonferenzen, Branchenverzeichnisse, Marktplätze und Jobbörsen. Die größten Chancen für Verleger aber liegen in Beteiligungen an zur Zielgruppe und Community passenden Startups und E-Commerce-Unternehmen.

Zitat aus einem „SZ“-Interview mit Burda-CEO Paul-Bernhard Kallen: „2012 werden wir mit digitalen Geschäften circa 1,2 Milliarden Euro umsetzen und verstehen uns als Treiber der Digitalisierung. Hätten wir am alten Geschäftsmodell festgehalten und lediglich unsere deutschen Printmarken digital verlängert, wären wir heute nicht einmal bei 50 Millionen Euro.“

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West TechVentures etwa, ein Unternehmen der S&S Media Group, u.a. Herausgeber von IT-Fachbüchern und Magazinen wie Der Entwickler, PHP Magazin, Business Technology und Windows Developer, zeigt wie optimale Wertschöpfung aussehen kann. Mit West TechVentures einem Venture Capital Geber im Bereich IT und Web ist man u.a. an Software Startups, einem IT-Onlinevermarkter, einem Konferenzveranstalter und dem internationalen Angel VC Point Nine Capital beteiligt, der wiederum Beteiligungen an Firmen wie madvertise, Lieferheld, Mister Spex und Dawanda hält.

Verleger werden im Jahr 2013 vermutlich den Teufel tun und „lousy pennies“ aus den Bereichen Handel- und E-Commerce links liegen lassen, sondern Ihre Aktivitäten dort eher stark ausweiten.

Die journalistische Sichtweise

Da ich kein Journalist bin, kann ich die spannende Frage der JournalistenSichtweise leider nicht beantworten.
Vermutlich stehen viele Journalisten den genannten Entwicklungen nicht besonders positiv gegenüber und halten die Vermischung von Marken und Medien für gefährlich bzw. nicht vertretbar, da unabhängige Berichterstattung so schwer vorstellbar ist. Wohl oder übel wird sich der Vermischungs-Trend aus meiner Sicht dennoch durchsetzen.

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43 Kommentare
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Dein t3n-Team

Alexander Wachert

Tipp: Im Teaser befinden sich Satzbau Fehler zum Ende hin ;) Der gleiche Texte taucht später im Artikel nochmal auf, da passt es dann.

Nach dem üblichen deutschen Klug flatulenzieren folgt mein geistiger Erguss zum Artikel :D

Was bei den Amis seit vielen Jahren gang und gebe ist, schwappt auch immer mehr in die EU über und vor allem auch Deutschland. Schaut man sich YouTube als Medium an, wie viele Firmen dort in den letzten 2 Jahren eigene Kanäle, teilweise sogar mehrere Kanäle gestartet haben, sieht man wie wichtig die absolute Medienpräsenz ist. Um Facebook und Twitter oder mittlerweile auch Google+ gehts nicht mal, der Fisch ist gegessen. Um diese Kanäle kommt man einfach überhaupt nicht mehr drumherum.

Sei es nun vertreten durch eine Agentur oder durch Inhouse Kompetenzen. Wobei der Schwachpunkt vieler Firmen und Marken ganz klar ist, dass man dies zu wenig beachtet. In vielen Firmen wird irgendeinem Mitarbeiter der als affin gilt, gesagt er solle das „Web 2.0 Zeugs“ (ja, das ist der falsche Begriff dafür und untermauert die fälschlichen Informationen vieler Führungsebenen) machen. Schlimmer noch ist es wenn sich Geschäftsführungen selbst um sowas kümmern die eigentlich überhaupt keine Zeit haben sich um ein oder gar mehrere Netzwerke zu kümmern.

Die Telekom, Vodafone oder 1und1 sind wohl mit die bekanntesten Firmen im großdeutschen Raum bei welchen man sieht wie man es richtig machen kann, nicht muss. Dort wird ein ganzes Team hingesetzt was sich um alle Medien kümmert. Dort ist es aufgrund der schieren Größe allerdings auch notwendig. Ein schönes Beispiel war ja die deutsche Post welche auf der Facebook Seite für Anfragen allen ernstes „Öffnungszeiten“ hatte. Es wurde als lächerlich aufgetan, war aber gar nicht mal so doof. Es ist manchmal einfach besser sehr offen zu kommunizieren wann die Leute „Support“ erwarten können ;)

Aber darum geht es ja eigentlich weniger. Defakto geht es darum mit eigenen Mittel die Medienpräsenz zu steigern, unabhängig von Presse, Bloggern, Journalisten. Man will selbst bestimmen welche Informationen wann und wo zu lesen sind. Die Verschmelzung der Medieninformationen mit der eigenen Marke spielt da nicht eine sehr große Rolle sondern die Rolle überhaupt. Corporate Blogs sind bereits sehr stark verbreitet und dies wird noch mehr zunehmen. Der direkte Kontakt mit dem gesuchten Klientel und bestehenden Kunden durch Kommentar Diskussionen gibt den Kunden schließlich ein ganz anderes Gefühl für gewisse Vorgänge und Dinge, aber auch Nachrichten und Informationsverarbeitungen beim Kunden selbst.

Schafft man es die eigene Marke hierdurch in allen Medienkanälen abdeckend zu präsentieren, schaut kaum mehr einer auf die freien Blogger oder die Foren im Netz welche auch immer noch beliebte Anlaufstellen für Diskussionen sind. Die Kunden und das Klientel nutzen Netzwerke wie Twitter, Facebook, Google+ und Youtube und diskutieren dann lieber dort auf den Seiten der Unternehmen mit anderen Kunden oder den Firmen selbst, anstatt woanders im Netz erst eine passende Kategorie in einem Forum zu suchen oder gar nach freien Bloggern und deren Artikeln zu schauen.

Genau das kapieren immer mehr Unternehmer und Unternehmen und versuchen sich dahingehend zu erweitern und zu festigen. Wie stark die Unterschiede sind was Inhouse Bearbeitung und externe Agenturen angeht kann ich da leider nicht sagen (keine Ahnung), die Tendenz geht jedoch ganz klar immer mehr in Richtung Inhouse Umsetzung.

Ich habe dazu im Oktober mal was geblogt. Jungheinrich, eine Firma von der man es eigentlich am wenigsten erwarten würde, hat mehrere YouTube Kanäle und dort veröffentlichte Filme. Dort gibt es aber nicht nur Langweilige Produktpräsentationen sondern auch mal geckiges wie man im verlinkten Blog Beitrag lesen kann ;) Es gibt so manches mediales Unternehmen was das noch nicht auf die Reihe bekommt, obwohl man es von denen ja am ehesten erwarten würde :D

Zum Blog Beitrag: http://wachert.com/product-placement-at-its-best/

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Derek Finke

Mit Voraussagen ist das immer so eine Sache. Bezogen auf die Amerikas würde ich Dir uneingeschränkt recht geben mit Deiner Einschätzung. Aber Europa im Blog-Fieber? Wohl eher (noch) nicht, aber mit zunehmender Tendenz. Ich glaube, vielen Verbrauchern fehlt schlichtweg Vertrauen in Corporate Blogs. Und die Erfahrungen zeigen ja, dass sie so falsch nicht liegen (siehe Berlusconi-Italien). Allerdings ist die journalistische Unabhängigkeit bei näherer Betrachtung ja auch nur eine Mär.
Ich glaube, der im Beitrag aufgezeigte Weg ist realistisch, aber er braucht noch Zeit. Menschen verändern sich und ihr Verhalten nicht radikal, sondern über Zeiträume. Und hier in Europa sind viele Menschen zu satt und sicher, um sich selbst zu hinterfragen und Neues anzustoßen. Insofern ist Geduld angesagt.

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Alexander Wachert

@Derek Finke
Naja etwas sehr wichtiges musst du allerdings auch beachten: Die neuen Generationen. Schau dir an wie früh die Kids heute im Web unterwegs sind. Wie vorgeschädigt sie regelrecht sind sobald sie eigenverantwortlich mit Markenpräsenz und Konsum beinahe penetriert werden. Meine Tochter ist 12 und ich versuche sie aufgrund meiner eigenen recht langen Erfahrung aus jungen Jahren (mein Gott ich bin selbst erst 27) bestmöglichst vorzubereiten. Sie nutzt kein Facebook, Twitter und Co :P hat aber einen eigenen Laptop und nutz fleissig Wikipedia, Enzyklopädien und die Google News. Ja, natürlich spielt sie auch daran und besitzt eine eigene Mailadresse :P

Damit steht sie aber fast schon allein auf weiter Flur im direkten Schulvergleich. Wenn die Kids heute in ihre Praktika und Ausbildungen gehen sind Marken und Medienpräsenz absolut alles bei denen. Bei den Altersgruppen 31-60 sieht das natürlich wieder vollends anders aus. Duffeln (Kartoffeln) die der Bauer nicht kennt, frisst er nicht; hat meine Großmutter immer gesagt. Die Zeiten sind unlängst als vorbei anzusehen, auf die Thematik bezogen.

Das Änderungen und Verschmelzungen um die es im Artikel geht, nicht von heute auf morgen passieren und auch länger als 2 Jahre brauchen ist klar. Es ist meiner Meinung nach wie ein Raketenstart. Es kostet Kraft, Ausdauer und ein bisschen Zeit bis sie den Orbit erreicht hat, ist das jedoch erstmal der Fall gibt es kein zurück mehr und sie fliegt immer schneller ;) Und die besagten Trends und Änderungen sind ja bereits seit 2 Jahren durchaus sichtbar im Gange wenn man sich etwas damit beschäftigt und verfolgt.

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Derek Finke

Bei der getrennten Zielgruppenbetrachtung gebe ich Dir recht. Meine Kids gehen völlig unterschiedlich mit den Medien um. Meine Tochter ist 15 und vornehmlich auf FB, Instagram und Youtube unterwegs. Ab und an auch bei Wikipedia. Sie spielt keinerlei PC-Spiele o. ä.
Mein Sohn ist 13 und die meiste Zeit mit PC-Spielen beschäftigt. Um die letzten Tricks herauszuholen, nutzt er Quellen auf Youtube. Auf FB schaut er alle paar Tage, manchmal alle paar Wochen mal nach. Das war’s im Wesentlichen.

Was beide eint: kein Twitter, keine E-Mailnutzung, kein Lesen längerer Texte, keine Onlinezeitungen, keine sonstigen Onlinemedien (außer Amazon vielleicht, wenn das ein Medium ist).

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Stephan Jäckel

Am meisten gefällt mir im Artikel der Satz über die Praktikanten (am Besten unbezahlt), mit denen „die modernen Medien“ bestritten werden und der Verweis auf „affine“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen das Thema übertragen wird. Die sind dann altersbedingt vielleicht nie ohne Internet groß geworden, aber es fehlt marketingseitig doch an Erfahrung, noch mehr darin sich gegenüber einem knausrigen Chef durchzusetzen, insbesondere wenn man Karrierewünsche hat.

Die alterstechnische Mischung in einem Team macht es, zumal Unternehmen oft mehr als eine Alterszielgruppe haben und, wie in den Kommentaren hier richtiger- und wichtigerweise angemerkt wurde, diese Zielgruppen sehr unterschiedlich medial sozialisiert sind bzw. andere Lernkurven durchschritten haben. Hier sind m.E. mehr und mehr abgestimmte Inhalte erforderlich, nicht strikt getrennt, sondern so, dass eine Marke in den Daten-Medien, speziell mit Blick auf Interaktion frei erforscht und erlebt werden kann.

Strikt zu trennen sind markenseitig die Eigenpräsentation und klassischer Journalismus mit Nachrichten und Berichterstattung. Die laufend auftretenden Manipulationen von Wikipedia und die Einflussnahme auf die Berichterstattung „zum Wohle der Marke“ sind schädlich für Unternehmen. Denn das Löschen, Editieren oder „Ergänzen“ von Meinungen und Markenerleben „um wichtige Sachverhalte“ sind ein peinlich-lächerlicher Versuch die Fehler in Unternehmensprozessen, die nun einmal passieren können, schön zu reden oder mit warmem Bla-Bla rein zu waschen.

Das kostet Geld, aber besser wird ein Unternehmen dadurch nicht. Eher fragen sich Kunden, wie es denn überhaupt sein kann, das eine Marke so perfekt ist. Der Mensch, egal ob studiert oder nicht, egal ob 15 oder 55 ist nicht durchgängig blöde und nicht unbeschränkt aufnahmewillig und aufnahmefähig, was Informationen im Allgemeinen und die vermeintlich „ja auch so wichtigen und kundenrelevanten Markeninformationen“ betrifft. Da ist es besser das geld in die laufende verbesserung der eigenen Prozesse zu investieren, statt in PR!

Der Konsum von markenspezifischen Inhalten, in der Marke entspringenden Medien wird auch deswegen weiter wachsen: Die Menschen nehmen sich die Freiheit zu entscheiden wann, wo und wie sie markenbezogene Informationen konsumieren wollen. Sie suchen Inhalte bewusst auf und ebenso bewusst verwenden Sie Werbeblocker, um zu anderen Zeiten die Marke bewusst auszublenden.

Klassischer Journalismus wird sich wandeln und Zeitungen werden m.E. mehr und mehr nach Freemium-Modell funktionieren, bei denen die allgemeinen Meldungen und Informationen frei zugänglich, ggf. auch kommentier bar sind. Daneben wird es Mehrwerte und Zusatzleistungen geben, die nur Online möglich sind. Die Papierversion wird dabei zunehmend Add-On Charakter zum Netzangebot haben und mehr und mehr selber die Funktion eines Trägers von Markeninformationen und Markenerleben – in diesem Falle der Zeitungsmarke – werden.

Da hier Altersouting angesagt ist hoffe ich mal, meine 43 machen mich hier jetzt nicht in den Augen einiger zum Opa :)) Und selbst wenn: Großeltern haben wichtiges zu sagen. Meine lebten in einer Zeit, in der Tageszeitungen aus Gründen der Aktualität und der ständig neuen Informationen und Meldungen noch dreimal am Tag erschienen. Und schon damals brauchten nicht alle Menschen so schnell die Meldungen wie sie kamen und schon damals war es schwer Inhalte von Nachrichten zu trennen. So gesehen hat sich in den letzten 100 Jahren Medienentwicklung nicht viel getan – außer dass die Anbieterzahl nicht mehr feststellbar ist.

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Jens Best

Journalismus und marken-finanzierte PRopaganda -ähm Verzeihung- Content-Websites haben nichts miteinander zu tun.

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Jan Christe

@derWachert Danke für den Fehler-Hinweis. Ist behoben.

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Andreas Lenz

@Jens Best: schön wärs! aber eben genau das verschmilzt ja gerade, ob du es willst oder nicht…

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olaf kopp

Die Diskussion sollte sich weniger darum drehen wer Facebook, Twitter & Co „bedient“ vielmehr wer sich um den hochwertigen Conten kümmert, der dann über die sozialen Kanäle geseedet wird. Die Attraktivität und Viralität des Contents bezogen auf die jeweilige Zielgruppe an sich ist der Schlüssel …

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Andreas Lenz

@olaf: +1!

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Alexander Wachert

Olaf Kopp: Die Tendenzen sind schwer zu beurteilen. Große Firmen haben dafür ausgebildete bzw. geschulte Teams und Redakteure. In Mittelständischen Unternehmen werden dafür externe Agenturen beauftragt oder die Geschäftsleitung selbst übernimmt den Job wenn nicht ein affiner Mitarbeiter dafür abgestellt wird. Die kleineren Einzelunternehmer machen alles selbst. Ich denke so viel wird sich da zukünftig nicht ändern, außer das ein gewisser Anteil der Mittelständer evtl. Mitarbeiter in Schulungen hierzu schickt da die Angebote durch Agenturen hierfür weiter zunehmen werden.

Angebot und Nachfrage des frequentieren von Marken in Medien und andersherum werden zukünftig durch die vielen möglichen Konstellationen so breit gefächert bleiben und sich vielleicht sogar noch extremer entwickeln das es zumindest keine klaren Tendenzen geben wird.

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olaf kopp

wir haben gestern auch schon darüber diskutiert… das Problem was dadurch aufkommen könnte ist, dass die Schere zwischen und großen und kleinen Unternehmen wieder größer wird, da man bei dieser strategisch bzw. langfristig ausgelegten Strategie mit Budget in „Vorleistung“ treten muss und der Rücklauf zeitversetzt geschieht. Das können große Unternehmen besser handlen als die Kleinen, weil hier genug Budget vorhanden ist. Das macht es für Start Ups zukünftig wieder schwerer in bestehende Märkte einzusteigen.

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Alexander Wachert

Olaf Kopp: Hier haben die „kleinen“ aber wieder den großen Vorteil das sie nicht so abgestochene Business-Kasper Inhalte liefern ;) Die großen schaffen es selten die Communities auch mal zu fangen mit Beiträgen ;) Wer vor allem in den Netzwerken nur mit stupiden Hinweisen auf eigene Angebote oder Pressemitteilungen kommt erhält auch kein Echo.

Bei Facebook sind die Gewinnspiele für sowas groß geworden. Liked uns hier um das zu gewinnen oder wer uns „added“ bekommt dies und jenes früher als alle anderen Interessenten. Diese Methoden sind mittlerweile allerdings auch schon verschrien, siehe z.B. den aktuellen O2 Shitstorm unter einigen Beiträgen für günstige Prepaid SIMs. Positiv lief dafür die Aktion von Gilette wo Rasierer verschenkt wurden (ja, ich hab damals auch einen abbekommen :P).

Umfragen, offene Diskussionen zu möglichen Verbesserungen von Vorgängen im Unternehmen z.B. Support, Bestellverfahren, Reklamationswege etc. ziehen da schon viel besser an. Der Kunde fühlt sich gefragt nach seiner Meinung, er wird gebeten Fehler aufzuzeigen oder Verbesserungen mitzuteilen. Selbst wenn diese nachher nicht 1:1 umgesetzt werden, der positive Effekt ist allemal erreicht. Genau sowas wird es bei den großen aber nahezu nie geben da meistens PR Leute dahinter hängen die der Meinung sind das man sowas eben nicht macht.

Die Kleinen die eher bereit sind zu experimentieren versuchen sowas und andere Aktionen, und locken damit viel eher User an. Das einzige Problem was kleinere evtl. haben ist die Zeit dafür aufzubringen bzw. sie sich zu nehmen oder die Angst das der Schuss nach hinten los geht, aber wer nicht gewagt der nicht gewinnt.

Gerade Startups und Newcomer brauchen zwingend die Präsenz in den Medien und Netzwerken um sich am Markt zu etablieren. Woher sollen die Kunden heute noch kommen? Allein durch Mundpropaganda reisst man nicht mehr viel. Die Leute sind im Netz, in den Netzwerken und da muss man sie abgreifen. Der Vorteil der Netzwerke ist, sie kosten „nur“ Zeit, kein Material wenn man sich etwas Gedanken darüber macht, schafft man mit täglich 20-30 Minuten Einsatz schon sehr viel. Wenn man es täglich schafft, auf 10-12 Stunden verteilt vielleicht sogar eine Stunde Zeit aufzubringen, kann man schnell mit mehr Content vertreten sein als so mancher Big Player. Die Content Qualität richtet sich dabei ganz klar nach den Empfängern nicht nach dem eigentlichen Inhalt des Contents. Wer ganz stupide nur den Content betrachtet hat das System nicht verstanden finde ich.

Wenn Lidl CatContent auf Facebook postet mit der bitte „liked das Bild der Katze denn es ist internationaler Katzentag“ würde jeder PR’ler sagen „du spinnst doch wohl“. Aber was sagt die Community? Über 10.000 Likes binnen kürzester Zeit. Was zum Henker? Warum? Wie kann es sein das so ein Quatsch funktioniert? Man muss mit sowas natürlich sehr vorsichtig sein, vor allem als Einsteiger aber drumherum kommt man nicht wenn man sich und seine Marke frequentiert wissen will.

Antworten
olaf kopp

Im BtoC Bereich gebe ich dir Recht. Im BtoB Bereich ist das oft aber anders. Da geht es nicht um „schnell“ erstellbaren Content sondern hier wird der Content eher in Form von Studien, Untersuchungen, Podcasts, Videos, Ratgebern, E-Books etc. geschaffen. Das kostet sehr viel Zeit und Kapazitäten. Die Großen können sich dazu eigen Redaktionen aufbauen. Die kleinen nicht.

Antworten
Alexander Wachert

Brauchen die kleinen aber nicht erstmal BtoC bevor sie sich wirklich um BtoB Gedanken machen müssen? Ohne BtoC braucht man kein BtoB oder doch? Findet in den „üblichen“ Medien in Form von Netzwerken wirklich viel BtoB statt? Ich würde sagen die Gewichtung geht da eher in dazugehörige Business Netzwerke wie Xing, LinkedIn und Co. Es ist keine Frage das man seinen Content natürlich auch der Gewichtung des Netzwerk Niveaus (Niveau ist ein schwieriges Wort dafür, Themenumfeld vielleicht?) anpassen muss.

Als Startup „allein“ in Richtung BtoC zu gehen halte ich für äusserst schwierig wenn man nicht bereits vorab persönlich ausreichende Netzwerke aufgebaut und vor allem konsolidiert hat. Hierfür gibt es ja auch wieder gesonderte Möglichkeiten nach welchen man sich richten sollte.

German Accelerator. blackbox, UFOStart. ExNet, Saxeed und so weiter… das braucht man für BtoB konsolidierung seiner Netzwerke. Wenn es um BtoB geht, muss man als StartUp Unterstützung haben, Möglichkeiten gibt es dafür ja zur genüge auch erschwingliche, man muss sie nur nutzen und dafür etwas Zeit aufbringen. Versaut man es dabei dann nicht gänzlich und vergisst den BtoB Bereich nicht, hat man auch schnell den Zaster übrig um in Sachen BtoB inhouse Kompetenzen zu schaffen, und wenn es heisst die eigenen Leistungen dahingehend zu fördern anstatt jemand dafür einzukaufen.

Antworten
Alexander Wachert

Im zweiten Absatz sollte anstatt BtoC BtoB stehen, ups.

Antworten
olaf kopp

BtoB hat doch nichts mit Start Up oder nicht Start Up zu tun. Ob BtoB oder BtoC wird durch die Zielgruppe bestimmt.

Antworten
Alexander Wachert

Ist es nicht aber irgendwo zwingend notwendig das man die Leute für BtoB hat wenn man eben in genau diesem Segment tätig ist oder in diesem Bereich in den Markt will, also dort die Kernkompetenz liegen soll? Ohne eine solide Basis wäre der Kraftakt dort Fuß zu fassen doch so gut wie nie stemmbar, vor allem wenn man in ein gesättigtes Marktsegment gehen möchte. Da würde meiner Meinung noch die höchste Sterke wieder im eigenen Netzwerk liegen was man dafür mitbringen muss. Ich bin da wahrlich kein BtoB Mensch und kann deswegen nicht aus Erfahrung sprechen, ich reim mir da nur meine Gedanken zusammen wie es sein könnte oder sollte.

Antworten
Stefan

Bitte nicht Journalist, Redakteur und Content Manager durcheinander werfen. Was alle eint oder einen muss: das Handwerk des journalistischen Schreibens muss beherrscht und angewendet werden (kenne den Leser, nimm starke Verben etc.). Inhalte sind wichtiger als Werbung. Endlich.

Antworten
nik

Und wieder die alte Mär. Die hört sich für die Agenturkunden bestimmt super an. Aber den Nutzer interessiert doch keine Marke. Er geht da hin, wo er Inhalte findet, die ihn interessieren. Und wenn das eine bestimmte Plattform oder ein Channel ist, der erkannt hat, was die Zielgruppe sehen will – so what?! Ich geh doch auch nicht zu Sportevents wegen der Sponsorentrikots.

Antworten
Eva Ihnenfeldt

Junge Menschen lesen News über N24, gucken Galileo und finden Nachrichtensendungen bei den Privaten häufig besser als die Tagesschau. Die Vermischung hat also auch bei uns stattgefunden. Interessant ist die Überlegung, dass Nachrichtenverlage und Marken redaktionell zusammenwachsen. Manipulation über die Wirtschaft als Alternative zu den etablierten politischen Parteien und Lobbyisten? Pest oder Cholera? Unabhängige freie Presse hat es immer schwer, die können wir wohl nur über Croudsourcing aufbauen.

Antworten
Jens Best

@Andreas Lenz Du vermutest eine TINA-Situation? I don’t think so. ;)

on a totally unrelated subject:

Ich fand ja Geschichten erzählen (und Geschichten erzählen lassen) schon immer gut für den Verkauf (zumindest bei meinen Firmen in der Vergangenheit.

Dennoch erschliesst sich mir diese wenig qualitativ belegte These, dass sich alles und jedes mit mehr Content drumherum besser verkauft. Wie gesagt, ich bin ein Freund von guten Geschichten, aber wie soll das konkret den Verkauf anregen? Insbesondere in einer Zeit, in der gerade im b2c-Bereich die Flüchtigkeit der (potentiellen) Kunden größer geworden ist?

Antworten
Kieran Given

Kleinere Firmen müssen auch exklusive und interessante Inhalte („Infotainment“) liefern, und selbst wenn es nur einen einzigen Hammer-Posting/Artikel ist, kann man 12-18 Monate davon zehren, wenn man den Posting anschließend promotet und über PR / Social Media / Google teilt. Es hebt das Firmenprofil und können sie vor ihren Wettbewerbern positionieren.

Derzeit ermutigen und begleiten wir kleinere Unternehmen zu mehr Investitionen in Content-Generation zu setzen. Qualität statt Quantität ist der Schlüssel und eine Änderung des Fokus weg von Suchmaschinen auf die tatsächlichen Besucher der Homepage oder Blog. Auf lange Sicht wird es bedeuten, dass die Qualität des gesamten Web-zunehmen wird. Es lohnt sich quasi für alle Beteiligten. :-)

Antworten
Jens Best

@Kieran Given

Möchtest du uns noch erklären, wie du deine Behauptung begründest, dass „die Qualität des gesamten Web zunehmen wird“, wenn viele kleine Firmen „Infotainment“ machen?

Antworten
Peter Baining

Ich kenne genug Mittelständler, die schon Schwierigkeiten haben, im Web 1.0 die Seiten regelmäßig mit frischen Inhalten zu bestücken. Das wird noch spannend, die mit in die neue Content Marketing Welt zu nehmen ;-)

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