Mind-Mapping per iPhone: Wie Mindly und MindNode überzeugen
Mind-Mapping: Der kleine Bildschirm als große Hürde
Mind-Mapping auf dem Smartphone? Der Verdacht liegt nahe, dass ein entsprechender Selbstversuch angesichts der geringen Bildschirmgröße in einer Mischung aus Frust und Enttäuschung endet. Sucht man im App-Store allerdings nach „Mindmap“, offenbart sich ein ganzes Heer an Lösungen für das Erstellen digitaler Gedankenkarten. Kein Wunder, immerhin will der ein oder andere auch unterwegs (zum Beispiel in der Bahn oder im Café) produktiv arbeiten und Ideen kurzerhand „zu Papier bringen“. Weit mehr als ein Dutzend Anwendungen tummeln sich deshalb im App-Store. So gilt es vor allem jene Apps auszuwählen, die auf den ersten Blick vielsprechend aussehen und nicht zuletzt durch ein intuitives Bedienkonzept überzeugen. Mit „Mindly“ und „MindNode“ für iPhone und iPad stellen wir zwei Apps vor, denen das besonders gut gelingt.
Mindly: Gratis, einfach und ideal für zwischendurch
Mit Mindly für iPhone und iPad hat es eine noch ganz junge Mind-Mapping-App in den Tech-Äther geschafft – und das aus gutem Grund: Durch ein intuitives wie hübsches Bedienkonzept macht Mindly den inneren Wunsch nach einem größeren Bildschirm praktisch vergessen.
Mind-Mapping funktioniert bei Mindly durch das Organisieren von Ideen mit Elementen im Stufenprinzip. Jedes Element bildet einen eigenen Kreis, der einfach per Klick um immer weitere, untergeordnete Kreise ergänzt werden kann. Optisch gibt sich Mindly zwar eher puristisch, bietet aber dennoch Möglichkeiten, alle Elemente für sich individuell anzupassen. So können sie mit einer eigenen Farbe, einer Notiz und einer Auswahl an Icons belegt werden. Darüber hinaus erlaubt Mindly auch die Einbindung von Fotos. Ein Klick darauf öffnet dann aber nur die Einzelansicht, einen Kommentar zu einem Foto sieht Mindly bisher nicht vor.
Ist die Mind-Map fertig erstellt, stehen Nutzern folgende Optionen: Durch einen Klick auf den Pfeil am unteren rechten Bildschirmrand kann die Mind-Map in der Gesamtansicht angezeigt, mithilfe eines AirPrint-fähigen Gerätes gedruckt oder im PDF-Format per E-Mail versendet werden. Mindly ist kostenlos, kann jedoch kostenpflichtig aufgewertet werden. Dann können Nutzer mehr als drei Mind-Maps in der App anlegen und speichern.
MindNode: Die mächtige App für (fast) Kompromisslose
Im Unterschied zu Mindly ist die Konkurrenz um MindNode schon länger auf dem Markt, hat seine App für iPhone und iPad aber erst vor kurzem optisch und funktionell aufgefrischt. Die App will Studenten, Künstlern und Projektmanagern geholfen haben, mehr Kreativität mit weniger Mühe an den Tag zu legen. Ob das stimmt?
MindNode setzt anders als Mindly auf das bekannte Mapping-Konzept mithilfe eines Hauptknotens und daran anknüpfender Zweige. Es lassen sich beliebig viele Knoten anlegen, die von Hand um Zweige ergänzt und umfangreich angepasst werden können. So lässt sich zum Beispiel nicht nur die Hintergrundfarbe der Mind-Map anpassen. Auch können vordefinierte „Themes“ ausgewählt werden, wodurch die App automatisch eine sinnvolle Farbgebung der einzelnen Zweige vornimmt. Viele Möglichkeiten bieten sich vor allem beim Anlegen der Text-Notizen: Ihnen können unterschiedliche Schriftarten zugewiesen oder bestimmte Formatierungen, zum Beispiel fett, kursiv, unter-/durchgestrichen und Ausrichtung, zugewiesen werden. Schade: Anders als Mindly erlaubt MindNode keine Ergänzung der Mind-Map um Fotos. Leider wirkt auch die Bedienung mitunter etwas hakelig – zu klein und schwer erreichbar sind einzelne Elemente im Interface.
Immerhin erlaubt MindNode das Versenden von Mind-Maps an die eigene Dropbox. Zudem konvertiert die App eine Gedankenkarte auf Wunsch in zahlreiche andere Formate, beispielsweise PDF, PNG oder OPML-Dokument. Darüber hinaus lassen sich Mind-Maps auch in Ordnern organisieren. Das Gesamtpaket hat allerdings seinen Preis: Satte neun Euro werden für den Download der App fällig.
Fazit: Zwei tolle Lösungen für zwei Zielgruppen
Unter dem Strich finden sich mit Mindly und MindNode zwei für Mobil-Nutzer durchweg brauchbare (und optisch ansehnliche) Mind-Mapping-Tools im App-Store. Dennoch sind sie nicht per se für jeden Nutzer gleichermaßen geeignet. Hat Mindly vor allem in Sachen Bedienung und Preis die Nase vorn, überzeugt MindNode mit dem hübscheren Design und nicht zuletzt dem weitaus größeren Funktions-Pool. So greifen Gelegenheits-Brainstormer, die mal schnell eine Idee von unterwegs skizzieren wollen, zu Mindly. Echte Kreativ-Junkies, denen Mind-Maps die tägliche Zutat im Produktivitäts-Kochtopf ist, kommen an MindNode hingegen kaum vorbei.
Danke für den Artikel. Mindly hatte ich noch nicht auf dem Schirm. Wäre allerdings für wenigstens eine andoridbasierende Alternative dankbar.
iThoughts HD für iPad fehlt. Bin nicht schnell enthusiastisch bei Apps; aber alleine die Fülle der möglichen Import-u. Export-Dateiformate zu „großen“ Desktop-Mindmapping-Lösungen ist enorm.
Leute, noch immer Neuland? Mittlerweile hat Android eine nicht zu unterschätzende Marktreichweite. Wenn ihr eure Zielgruppe anständig bedienen möchtet, dann lasst diese einseitigen iOS-Artikel sein.
Hallo Marcos,
wir versuchen, regelmäßig auch entsprechende Artikel für Android-Nutzer zu veröffentlichen. Ein Beispiel ist der Starter-Guide für Android
Mir fehlt hier leider auch wieder eine alternative für Android und finde das sehr schade. Der Link bringt zu dem Thema im Moment auch keine Antwort. Es wäre doch schön wenn man bei solchen Artikeln auf alle Benutzeroberflächen eingeht, bzw zeigt was es dort gibt.
iThoughts ist auch meine erste Wahl. Der Output ist auch grafisch ein Highlight, daß man ggf. direkt nach einem Kunden zur Verfügung stellen kann, ohne noch aufwendig zu pimpen.
Und leider habe ich da noch keine auch nur annähern vergleichbare Lösung für Android gefunden. Hier liegt in der Tat eine Einseitigkeit in den Artikeln vor. Da hilft auch kein Verweis auf die Einstiegs-Linksammlung, lieber Daniel.
Oder liegt es daran, daß es für Android nichts vergleichbar Gutes gibt? Dann wäre das doch auch mal einen Artikel wert, oder?
Mindly ist an sich sehr schön umgesetzt. Was eine Katastrophe ist, sind die unschönen Trennungen, die sich durch unterschiedlich große Kreise ergeben. Würde man das noch in den Griff bekommen, könnte man die MindMaps auch einem Plenum präsentieren…