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Wenn das Nebenprojekt zum Nebenjob wird: Worauf Chefs achten sollten

Nebenprojekte sind eine tolle Gelegenheit für Mitarbeiter, sich weiterzuentwickeln. Doch werden sie zum Nebenjob, sollten Chefs eingreifen.

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Vorsicht bei Nebenprojekten: Was Chefs immer beachten sollten. (Foto: Shutterstock-Racorn)

Private Nebenprojekte von Mitarbeitern können positive Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg haben. Egal ob Programmierer, Marketer oder Designer – wer sich neben dem Nine-to-Five-Job auch an andere Projekte wagt, kann viel zusätzliche Erfahrung sammeln. Angefangen bei der Vertiefung der eigenen fachmännischen bis hin zum Aufbau erster kaufmännischer Erfahrungen. Zudem erweitern Mitarbeiter so im besten Falle auch ihr berufliches Netzwerk. Chefs profitieren also davon, wenn ihre Angestellten fernab des täglichen Geschäfts den Blick über den Tellerrand wandern lassen.

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Unternehmen wie Facebook unterstützen diese Verwirklichung sogar in Form eines handfesten Benefits. Im Hauptquartier im Silicon Valley dürfen Mitarbeiter sich mit eigenen Nebenprojekten sogar während der Arbeitszeit beschäftigen. „Wir fördern diese Art von Unternehmergeist und Kreativität. Darin unterscheidet sich Facebook von vielen anderen Tech-Unternehmen“, erfahren wir im Gespräch mit einem Unternehmenssprecher. Nicht selten dienen diese Zusagen auch dazu, dass Angestellte sich während Routineaufgaben auch mal ablenken können und später mit frischen Gedanken zurück an die Arbeit gehen.

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Nebenprojekte können Nachteile mit sich bringen

Wenn das Nebenprojekt zum Nebenjob wird: Mitarbeiter sollten in erste Linie für die Firma arbeiten. (Foto: Shutterstock-Racorn)

Facebook kann sich derartige Begünstigungen natürlich leisten. Oft arbeiten die Mitarbeiter sowieso mehr als 40 Stunden in der Firmenzentrale. Jedoch gilt das nicht für jedes Unternehmen. Unter Umständen kann das Thema auch gehörige Nachteile mit sich bringen. Denn sobald das Seitenprojekt zum Nebenjob wird, kann der Unternehmenserfolg darunter leiden. Unternehmer sollten insofern grundsätzlich ein paar Dinge im Blick behalten, wenn sie ihren Mitarbeitern gestatten, private Projekte voranzutreiben. Wir haben ein paar Punkte zusammengetragen, die ein cooles Nebenprojekt von einem uncoolen Nebenjob unterscheiden.

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1. Gibt es einen Interessenkonflikt?

Punkt eins ist ziemlich klar. Sobald die eigenen Mitarbeiter ihre Fähigkeiten einsetzen, um für einen anderen Wettbewerber ein Projekt zu realisieren, besteht ein eindeutiger Interessenkonflikt. Ein Content-Creator für Agentur XY kann nur schlecht die gleichen (oder besseren) Inhalte für Agentur XYZ erstellen. Doch manchmal kann sich das auch auf Themen hinsichtlich der Unternehmensidentität beziehen. Ein Grafiker eines Social-Startups, das sich auf Umweltschutz spezialisiert hat, sollte nicht unbedingt an einer Plakataktion für Braunkohle eines Energieunternehmens arbeiten.

2. Wird das Nebenprojekt zur Konkurrenz?

In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Punkt zwei: Sobald das Nebenprojekt eines Mitarbeiters zum Konkurrenzprodukt wird, sollten Chefs die Notbremse ziehen. Wer als Salesperson für einen Outdoor-Retailer arbeitet und parallel einen Onlineshop für Camping-Equipment aufzieht, kann dem Arbeitgeber mittelfristig Marktanteile kosten. Unternehmer sollten das natürlich nicht hinnehmen und den jeweiligen Mitarbeiter vor die Entscheidung stellen, das Geschäft entweder in Vollzeit hochzuziehen oder die Ambitionen wieder in den Erfolg der Firma zu stecken. Beide Varianten sollten dann aber auch ok sein für den Chef.

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3. Drückt das Nebenprojekt auf die Leistungsfähigkeit?

Wer tagtäglich einen Vollzeitjob hat, nebenbei seinen Alltag regelt und dann in den Abendstunden und am Wochenende noch an einem Nebenprojekt arbeitet, wird über kurz oder lang erschöpft sein. Zumindest dürfte es wohl den meisten Menschen so gehen. Sobald sich das allzu negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirkt und Unternehmensziele dadurch nicht mehr erreicht werden, sollten Chefs reagieren. Wer vollen Lohn bezieht, muss auch in der Lage sein, die vollen Aufgaben, die eine Stelle ausmacht, erledigen zu können. Kein Unternehmer zahlt für Mittagsschläfchen.

4. Wird das Nebenprojekt während der Arbeitszeit vorangetrieben?

Weder für Mittagsschläfchen noch für zweckentfremdete Arbeitszeit, will ein Arbeitgeber zahlen. Gemeint ist damit, dass es nicht jeder Chef gerne sieht, wenn die bezahlten Arbeitsstunden in das Nebenprojekt fließen. Selbst Facebook zieht da natürlich Grenzen. Es ist vielerorts nicht schlimm, wenn vom Schreibtisch aus mal auf eine E-Mail geantwortet oder der Traffic der Projektseite zwischendurch gecheckt wird. Wer jedoch den Acht-Stunden-Tag nutzt, um die ganze Zeit in das Nebenprojekt zu stecken, der betrügt seinen Chef. Unternehmer wiederrum haben das Recht, dem Ganzen einen Riegel vorzuschieben.

Unternehmen sollten die persönliche Entfaltung der Mitarbeiter fördern

Doch auch Unternehmer sollten sich bei dem Thema hin und wieder kritisch mit sich selbst auseinandersetzen. Wenn Mitarbeiter häufig anfragen, ob sie ein Nebenprojekt realisieren können, kann das auch bedeuten, dass sie nicht genug zu tun haben oder sich nicht vollständig verwirklichen können. Gerade für viele jüngere Arbeitnehmer ist die persönliche Entfaltung oftmals sogar wichtiger als Geld, wie dutzende Studien der letzten Jahre zeigten. Sobald sie sich unterfordert fühlen, ist es möglich, dass sie das Unternehmen bald verlassen. Und auf großartige Talente will wohl niemand verzichten.

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6 Kommentare
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Donovan

In der Wirtschaftsdiktatur wird gesagt: „Man kann sich ja neben dem Job noch weiterbilden“ oder „sinnvolle Freizeitgestaltung“ usw. Meine Erfahrung zeigt aber, dass die meisten Leute von Ihrem Job dermassen ausgesaugt werden, das sie kaum noch die Kraft haben sich weiterzubilden oder für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Die Menschen werden in diesem System bis aufs Mark ausgesaugt. Ich lebe in einem anderen Land. Wir haben uns in drei Monaten eine luxuriöses Bambushaus für ein paar tausend Dollar gebaut und seither fallen kein grossen Kosten mehr an. Ihr allerdings werft Euer ganzes Leben hin nur um Grundstücks- und Liegenschaftsspekulanten ein luxuriöses Leben zu ermöglichen. Feige und mutlos ist das.

Antworten
Andreas Weck

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen feige und mutlos?

Gruß, Andreas

Antworten
Klotz

Der Klugscheißer mal wieder at its best :D Null auf den Inhalt des Kommentars eingehen aber sich an unwichtigen Spitzfindigkeiten hochziehen^^

Andreas Weck

Ja, aber der Kommentar derailed den Inhalt des Artikels völlig, Klotz. Worüber will er reden? Über Auswandern? Über Bambushäuser? Nur zur Erinnerung: Der Artikel behandelt das Thema ab wann ein Nebenprojekt auf Kosten des Arbeitgebers geht.

Grüße, dein Klugscheißer.

Klotz

Da gebe ich dir Recht. Dann schreib das doch genau so oder antworte vllt. lieber gar nicht. Aber der Comment von dir oben wirkt – zmdst. auf mich – etwas überheblich (was natürlich ebenfalls dein gutes Recht ist :D)

Grüße zurück, dein Motz Klotz.

Antworten
Andreas Weck

Ja, versteh ich. Hab das auch schon oft gemacht. Und sogar schon einen Artikel darüber bei t3n geschrieben, was Derailing ist und warum das Murks ist. Aber manchmal, muss man eine Derailer-Kommentar auch mal selber entgleisen, damit Leute mal merken, wie sinnfrei so etwas doch ist.

Cheerio! A

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