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Nokia Lumia 1020: Die finnische Foto-Flunder im Test

Nokia hat im Juli dieses Jahres den Nachfolger des PureView 808  in Form des Lumia 1020 vorgestellt. Wie das Symbian-Gerät ist das Lumia-Smartphone mit einer  41-Megapixel-Kamera ausgerüstet.  Wir haben uns das Windows-Phone-Modell näher angesehen und sind positiv überrascht.

8 Min. Lesezeit
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Design, Haptik und Verarbeitung des Nokia Lumia 1020

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Das HD-Display Nokia Lumia 1020 liefert knackige Farben und satte Schwarzwerte. (Bild: Andreas Floemer)

Das Design des Lumia 925 betrachtet werden, wobei Nokia sich der Gehäusematerialien des 920 bedient und das Lumia 1020 dennoch beinahe so schlank macht wie das 925, das als erstes der Lumia-Reihe mit Alu-Rahmen glänzen darf. Einzig die Optik der 41-Megapixel-Kamera lugt ein Stück weit aus der Rückseite hervor, sodass es nicht eben auf der Rückseite liegen kann, sondern keilförmig. Im Unterschied zum Lumia 920 – mir liegt übrigens, wie auf den Fotos unschwer zu erkennen ist, ein gelbes Modell vor – ist das Polycarbonat mattiert und nicht glänzend, wodurch es einen wertigen Eindruck hinterlässt. Auch die Haptik ist dank der mattierten Oberflächenbeschaffenheit positiv hervorzuheben: es fühlt sich leicht samtig an.

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Was die Gehäuseform betrifft, setzt Nokia erneut auf die bewährte Form, die die Finnen (Lumia 800 – einsetzen, nur leicht abgewandelt und schlanker. Die seitlichen Rundungen lassen das Lumia 1020 gut in der Hand liegen, für eine angenehme Bedienung des Displays wurde der Screen wie beim Lumia 800 an den Seiten abgerundet, sodass er mit dem Gehäuse nahtlos abschließt – es wirkt daher beinahe, als sei es aus einem Guss gefertigt.

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Auf der Oberseite des Lumia 1020 finden sich Audiobuchse und SIM-Kartenslot. (Bild: Andreas Floemer)

Eine optische Unterbrechung ist indes die große, runde rückseitige Kameraplatte. Sie muss jedoch derart massiv sein, da unter ihr eine 41-Megapixel-Kamera mit einem riesigen Sensor verbaut wurde, welche im Unterschied zu handelsüblichen Kamerasensoren viel Raum benötigt. Auch wenn sie nicht sonderlich schön ist, besitzt die Kamera einen gewissen haptischen Vorteil, denn umgreift man den Kameraring mit Zeige- und Mittelfinger, hat man das Kamera-Phone sicher in der Hand.

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Was die Buttons und  Anschlüsse anbelangt, hat man die übliche Lumia-Standardkost: Powerbutton und Lautstärke-Wippe sowie der für Windows Phones obligatorische, dedizierte Kamera-Button befinden sich auf der rechten Gehäuseseite. Audiobuchse und SIM-Karteneinschub sind auf der Oberseite angebracht. Auf der Unterseite befindet sich der microUSB-Port und eine Öse zur Anbringung einer Schlaufe.

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Nokia Lumia 1020 unter der Haube

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Die zwei Kontakte auf der Rückseite dienen zur Verbindung einer Ladeschale für den kabellosen Standard Qi Wireless. (Bild: Andreas Floemer)

Nokias erstes Windows-Phone mit „echter“ PureView-Kamera-Technologie bietet von seiner Ausstattung im Grunde seitens Microsoft vorgegebene WP-8-Standardkost – zumindest jene, die im September dieses Jahres aktuell war. Erst im Oktober dieses Jahres wurden die technischen Vorgaben auf Full-HD-Displayauflösung und Quad-Core erhöht, die erstmals im Sechs-Zoller Lumia 1520 zum Einsatz kommen.

Das Lumia 1020 muss noch mit einem 4,5 Zoll in der Diagonale messenden Clear-Black-AMOLED-Display mit HD-Auflösung – also 1.280 x 768 Pixeln und 334 ppi – einem Snapdragon S4 Dual-Core-SoC und 2 Gigabyte RAM auskommen. Dank der softwareseitigen Optimierung gibt es im Hinblick auf die Performance indes keinen Grund zur Beschwerde – alles läuft flüssig und schnell, wie es sich gehört.

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Die Tastenbelegung entspricht Windows-Phone-Standard. (Bild: Andreas Floemer)

Zur weiteren Ausstattung des Lumia 1020 gehören 32, respektive 64 Gigabyte interner, nicht erweiterbarer Speicher, ein LTE-Funkmodul, WLAN b/g/n, NFC und ein 2.000 mAh-Akku. Wie es für ein Lumia-Smartphone zu erwarten ist, hält der Akku überraschend lang, vor allem wenn man die Features „Glance“, mit der die Uhrzeit auf dem Display im Standby dargestellt wird, sowie die Doppeltipp-Funktion zum Aufwecken des Screens deaktiviert – diese Bestandteile des „Amber“-Updates (GDR 2) scheinen enorme Akkufresser zu sein. Wem der integrierte Akku übrigens nicht genügt, kann sich mit dem optional erhältlichen Kameragriff behelfen, den Nokia für das 1020 anbietet – dieser enthält einen weiteren 1.020 mAh-Akku und macht aus dem Lumia 1020 beinahe eine waschechte Knipse.

   Nokia Lumia 1020
Betriebssystem Windows Phone 8
HERE Location und Navigationsdienste kostenlos globale HERE Maps and HERE Drive+; HERE Transit im Store kostenlos erhältlich
Display 4,5? AMOLED WXGA (1.280×768), 2.5 D gewölbtes Gorilla Glass 3, Pure Motion HD+, ClearBlack, High Brightness Modus, Lesbarkeit im Sonnenlicht, Super Sensitive Touch, Nokia Glance Screen
Akku 2.000 mAh Akku, unterstützt Wireless Charging mit optionalem Zubehör
Prozessor 1,5 Gigahertz Dual-Core Qualcomm Snapdragon S4
Hauptkamera PureView 41 Megapixel mit optischer Bildstabilisierung, Auflösung: 7.712 x 5.360. Inklusive Nokia Pro Camera. Xenon Blitz für Fotografie, LED Licht für Videos
Frontkamera 1,2 Megapixel Weitwinkel
Speicher 2 Gigabyte RAM, 32 Gigabyte interner Speicher, 7 Gigabyte kostenloser SkyDrive Cloud Speicher

Die Kamera des Nokia Lumia 1020

Während beim aktuellen Lumia 925 edle Materialien und ein schlanker Fußabdruck im Fokus stehen, wird das Augenmerk beim Lumia 1020 eindeutig auf die Kamerafähigkeiten gelegt. Nicht umsonst hat Nokia dem Smartphone einen 1/1,5 Zoll großen 41-Megapixel-Sensor mit einer f/2.2-Blende verpasst. Auch die Brennweite von 26 Millimetern, optische Bildstabilisierung, Sechs-Linsen-Optik, Xenon-Blitz und ein dreifacher Zoom zeugen von der Absicht, mit dem Lumia 1020 ein Kamera-Phone auf den Markt zu bringen, das seinesgleichen sucht. Sicherlich intendiert vor allem Samsung mit dem Galaxy S4 Zoom in diese Bresche zu schlagen, jedoch liegen die beiden Geräte meilenweit auseinander – allein schon wegen des klobigen Gehäuses des S4 Zoom kann man es beinahe nicht mehr als Smartphone kategorisieren. Hier dürften sich allerdings die Geister scheiden, zumal das Samsung-Gerät auf Googles beliebtem Android OS läuft.

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Herausragend ist die 41-Megapixel-Kamera. (Bild: Andreas Floemer)

Nokias Lumia 1020 nimmt standardmäßig Fotos in zwei Bildgrößen auf: eines mit fünf Megapixeln und eines mit 38 Megapixeln in 4:3-Format (optional mit 34 Megapixeln im 16:9-Format) – letztere kann zur Schonung des internen Speichers allerdings deaktiviert werden. Zum Auslösen verfügt das Phone – wie eigentlich jedes Windows-Phone-Gerät – über einen dedizierten Kamerabutton, mit dem die Kamerasoftware auch aus dem Standby gestartet werden kann. Die Aktivierung läuft relativ flüssig. Um spontane Schnappschüsse zu schießen, könnte der Ladeprozess jedoch ein wenig schneller vonstatten gehen. Als weitere Optionen zur Aufnahme eines Fotos dient der Button in der Kamera-App, sowie – sofern aktiviert – ein Tipp auf das Display, bei dem in einem Abwasch fokussiert und die Aufnahme gemacht wird.

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Kommen wir zur Bildqualität: Diese stellt sich, wie nicht anders zu erwarten ist, als überwiegend gut bis sehr gut heraus. Nicht nur unter idealen Lichtbedingungen weiß das Lumia 1020 seine Stärken auszuspielen, auch bei widrigen Lichtverhältnissen wie Dunkelheit kommen überwiegend sehr gute Resultate heraus. Wobei festgestellt werden muss, dass nicht jeder Klick ein Volltreffer ist. Manche Fotos – aus welchen Gründen auch immer – weisen ein gewisses Bildrauschen auf. Im Allgemeinen bin ich persönlich mit der Bildqualität überwiegend mehr als zufrieden, wobei insbesondere bei Dunkelheit geschossene Fotos beeindruckend sind. Dank der 41 Megapixel ist es übrigens kein großes Verbrechen auch mal den Digitalzoom zu nutzen, denn bis zu einem gewissen Grad sind selbst diese Fotos sehr brauchbar. Wer gerne Makro-Fotos fabriziert, sollte darauf achten, einen Abstand von mindestens 15 Zentimetern zum Objekt einzuhalten – ist man näher dran, kommt keine Fokussierung zustande.

Auch Videos lassen sich mit dem Nokia Lumia 1020 schießen. Anbei ein Demovideo, leider nur in 720p:

Kamerasoftware des Lumia 1020

Selbst die beste Kamera ist nur so gut wie die dazugehörige Software – zumindest lässt sich dies bei Smartphone-Kameras ohne Übertreibung postulieren. Darüber ist sich auch Nokia im Klaren und hat seinem PureView-Flaggschiff eine Reihe an Apps beigelegt, die eine sehr gute Figur machen. Insbesondere von den standardmäßig installierten Nokia ProCam- und Nokia Smart-Cam-Apps sollte sich manch ein Hersteller eine Scheibe abschneiden. Mit der ProCam haben Nutzer beispielsweise unzählige Einstellungsmöglichkeiten, die an eine DSLR erinnern. So lassen sich Weißabgleich, ISO-Wert, Belichtungszeit und viele weitere Optionen manuell regulieren. Allerdings besteht auch die Option einer Vollautomatik – die Kamera übernimmt quasi alle Einstellungen.

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Die Kamera-Software des Lumia-Phones kann überzeugen. (Bild: Andreas Floemer)

Mit Nokias Smart Cam kann eine ganze Fotoserie erstellt werden, aus der man das beste Bild wählen kann. Allerdings lassen sich auch mehrere Bilder dieser Serie in einem einzigen zusammenfassen. Ferner lassen sich unerwünschte Objekte aus dem Bild entfernen und mehr. Sehr schön ist auch, dass aus der Kamera-App heraus weitere Foto-Anwendungen gestartet oder installiert werden können. Dies ist aber nicht neu – diese Funktion habe ich bereits im Lumia 920-Test beschrieben – allerdings haben die Finnen die Apps erweitert und verbessert.

 Software

Angesichts dessen, dass Microsoft den Herstellern kaum Freiräume bei der individuellen Gestaltung des OS lässt, gibt es hier kaum etwas zu berichten. Nokia hat allerdings eine Reihe an eigenen Apps hinzugefügt, die allmählich auch auf Windows-Phone-Devices anderer Hersteller zu finden sind. Hier seien allen voran die Karten- und Navigations-Dienste Nokia HERE mitsamt Offline-Kartenmaterial zu erwähnen. Exklusiv bleibt noch der eigene Musik-Service Nokia MixRadio, der ohne Registrierung kostenlos und werbefrei auf allen Lumia-Smartphones nutzbar ist.

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Eines der besten Windows-Phone-Modelle. (Bild: Andreas Floemer)

Das bisher große Problem von Windows Phone scheint sich allmählich in Wohlgefallen aufzulösen: die Verfügbarkeit von Apps. Diesbezüglich hat Microsoft rohe Geldmassen walten lassen, um Entwickler ins Boot zu holen und prominente Anwendungen auch für die drittgrößte Plattform hinter Android und iOS anbieten zu können. So gibt es mittlerweile gar eine erste Version von Instagram im Windows-Phone-Store. Anwendungen aus dem Hause Google sind indes weiterhin Mangelware – YouTube, Google Maps, Google+ oder Gmail sucht man im Store vergebens, auch eine offizielle Dropbox-App gibt es nicht. Nichtsdestotrotz ist das Angebot an Anwendungen mittlerweile enorm gewachsen und laut Microsoft um die 200.000 Apps stark. Im Allgemeinen gibt es für jeden Zweck eine oder mehrere ordentliche Anwendungen, sodass man im Grunde nichts missen muss.

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Fazit

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Wer auf der Suche nach einem Smartphone ist, das nicht nur zum Surfen und Senden von Emails zu gebrauchen ist, sondern auch zum Schießen von Fotos, sollte sich das Lumia 1020 näher ansehen. Es ist wahre eine Freude, mit dem Smartphone zu fotografieren. Sicherlich mag Windows Phone für den ein oder anderen immer noch abschreckend sein, doch so schlimm wie manche sich das vorstellen, ist das OS nicht. Wie jedes Betriebssystem hat es seine Stärken und Schwächen – wie sie auch bei den beiden großen Plattformen vorhanden sind. Freilich besteht bei Windows Phone hier und dort noch Nachholbedarf, was einige Features anbelangt. Doch Microsoft sind die Schwächen bekannt und ist bereits dabei,  sein mobiles OS zu optimieren. So scheinen in Windows Phone 8.1 Funktionen wie eine Benachrichtigungszentrale und ein digitaler Assistent Einzug zu halten. Ersteres Feature ist mit Sicherheit eine willkommene Bereicherung, vor allem potenzielle Wechsler von Android und iOS (7) werden diese Funktion zu schätzen wissen.

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Markus

Ich hatte ein Lumia 900 war im ganzen sehr Zufrieden aber Apps die ich Täglich Nutze sind bei Windows 8 ja Mangelware, und bin wieder zu Android gewechselt.

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