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Ratgeber

Usability, Konsistenz und Skalierbarkeit: Mit Pattern-Libraries zu einer besseren User-Experience

Der Einsatz von Pattern-Libraries ermöglicht es, Websites zu entwickeln, die neben einem einheitlichen Look-and-feel ein konsistentes Nutzererlebnis bieten.

Von Jan Webering
5 Min.
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(Grafik: Bloomicon / Shutterstock)

Die Ansprüche der Verbraucher an die Internetpräsenz von Unternehmen steigen zunehmend. Vom Digital Native bis zum Silver Surfer: Längst erwarten User mehr von einer Website, als nur schnell eine benötigte Information zu finden oder einen Service in Anspruch zu nehmen.

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Sie erwarten auch ein optimales Nutzererlebnis („User-Experience“, UX), das sich zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor digitaler Angebote entwickelt hat. Als ausschlaggebend für eine positive UX gelten hauptsächlich Nützlichkeit, Attraktivität sowie Stabilität und Geschwindigkeit der Website. Von elementarer Bedeutung ist zudem die Erwartungshaltung der Nutzer gegenüber einem Unternehmen oder Produkt – beispielsweise an dessen Zuverlässigkeit, Innovation oder Premium-Anspruch – und inwiefern das vorgefundene Angebot diese erfüllt.

Hohe Erwartungshaltung stellt deutsche Unternehmen vor Herausforderung

Laut einer Verbraucherstudie des Beratungsunternehmens Accenture haben insbesondere deutsche Unternehmen große Schwierigkeiten, mit den Ansprüchen ihrer vernetzten und online-affinen Kunden Schritt zu halten. Denn die hiesigen Konsumenten sind zunehmend ungeduldig, schnell frustriert und nachtragend. Zufriedenheitsfaktoren wie etwa die Einfachheit, mit der die Anliegen erledigt werden können, die Vertrauenswürdigkeit der Unternehmen sowie die Produktqualität haben hierzulande einen höheren Stellenwert als in vergleichbaren Märkten.

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Sven Dinkruth, Geschäftsführer der Strategieberatung bei Accenture, erklärt: „Angesichts der großen Anzahl unzufriedener Kunden könnte man meinen, die Marktteilnehmer würden sich um diese reißen. Allerdings verschlafen viele Unternehmen die Chance, die Bedürfnisse dieses neuen Verbrauchertypus, der ständig online ist, zu bedienen und bestärken durch Untätigkeit deren Wechselbereitschaft“. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Indem Unternehmen ihr Onlineangebot besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen und ihnen so einen einzigartigen Mehrwert bieten, können sie nicht nur die Bindung zu Bestandskunden stärken, sondern sogar neue Kunden hinzugewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sie sich bei der Entwicklung ihrer Internetpräsenz allerdings auf drei Elemente besonders fokussieren: Usability, Konsistenz und Skalierbarkeit.

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1. Usability:

Einem international gültigen Standard zufolge bezeichnet der Begriff „Usability“ das Ausmaß, in dem ein Produkt, System oder Dienst durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Anwendungskontext eingesetzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen. Usability ist demnach nicht allein die Eigenschaft eines Produktes, sondern das Attribut der Interaktion einer Person mit einem Produkt innerhalb eines speziellen Kontextes. So ist beispielsweise eine Website, die auf dem Bildschirm eines Desktop-PCs über eine herausragende Gebrauchstauglichkeit verfügt, praktisch unbedienbar, wenn sie ihre Darstellungsform auf einem viel kleineren Smartphone-Display nicht automatisch und responsiv anpasst.

2. Konsistenz:

Eine besondere Herausforderung bei der Entwicklung von Internetpräsenzen besteht darin, sämtlichen Unterseiten ein identisches Look-and-feel zu geben. Divergenzen entstehen beispielsweise, wenn diese unterschiedlich aufgebaut sind oder sich auf dem gleichen Endgerät anders verhalten. Denn selbst wenn jede Unterseite für sich gesehen eine hohe Nutzerfreundlichkeit vorweisen kann, ergibt sich oft ein uneinheitliches Gesamtpaket. Die Folge: Die Website wirkt unstrukturiert und konzeptlos. Da Kunden sich auf jeder Seite neu orientieren müssen, können sie ihre Anliegen nicht schnell und einfach erledigen.

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3. Skalierbarkeit:

Sobald Unternehmen eine umfassende Internetpräsenz aufsetzen, mehrere Unterseiten gleichzeitig bearbeiten oder erstellen möchten, sehen sie sich mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert: Skalierbarkeit. Sollen etwa aus Zeitgründen verschiedene Teams oder Agenturen gleichzeitig an einer Internetpräsenz arbeiten, müssen zahlreiche Aufgaben – vom Briefing über die Entwicklung bis hin zur Qualitätssicherung – mehrfach erledigt werden. So entstehen zeit- und daraus resultierend kostenintensive Mehraufwände.

Doch wie können Unternehmen möglichst effizient eine Internetpräsenz aufsetzen, die ihre Kunden durch ein ansprechendes und einheitliches Erscheinungsbild begeistert?

Pattern-Libraries bieten bei Entwicklung von Internetpräsenzen signifikante Vorteile

Sogenannte „Pattern Libraries” sind ein effektives Hilfsmittel, um Inkonsistenzen und unnötige Arbeit bei der Erstellung eurer Internetpräsenz zu vermeiden. Diese bilden eine Ergänzung zu den zuvor entwickelten UX-Designs. Die Pattern-Libraries beinhalten sämtliche Elemente einer Website, die sich in unterschiedlichen Kontexten wiederholen und als wiederverwendbare Vorlage zur Problemlösung genutzt werden können.

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Ein typischer Anwendungsfall von Pattern-Libraries sind etwa Unternehmen mit mehreren Tochtergesellschaften, deren Websites eine einheitliche Corporate Identity widerspiegeln sollen. Die angestrebte Konsistenz bei Design und Usability über längere Zeiträume in mehreren Märkten zu gewährleisten ist dabei eine große Herausforderung. Eine zentrale Pattern-Library ist bei derart komplexen Projekten eine wichtiges Werkzeug für Designer und Entwickler.

Die „Patterns” können sowohl kleine, logisch unteilbare Elemente, als auch komplexere Gebilde sein. So ist beispielsweise ein Button und sein definiertes Verhalten auf verschiedenen Endgeräten ein Pattern. Die Schaltfläche kann aber auch Teil eines größeren Musters sein, zum Beispiel einer Menüleiste, bei der sich Schrift, Größe und Abstände zwischen einzelnen Elementen automatisch anpassen. Richtig eingesetzt, bieten Pattern-Libraries entscheidende Vorteile:

  • Leichte Vereinheitlichung des Web-Auftritts: Indem ein zentrales Programmiergerüst für verschiedene Unterseiten und Projekte genutzt werden kann, können Entwickler und Designer – auch aus verschiedenen Teams – auf dieselben Elemente zurückgreifen, um ähnliche Probleme zu lösen. Die Internetpräsenz mit ihren Unterseiten wird somit konsistenter und für Nutzer leichter verständlich.
  • Aufwandsreduktion durch Wiederverwendbarkeit: Buttons, Tabellen und Menüleisten sowie ihr Verhalten, etwa die automatische Anpassung auf verschiedenen Endgeräten, müssen nicht für jedes Projekt neu definiert werden. Aufwände in Parallel- oder Anschlussprojekten lassen sich dadurch enorm reduzieren. Zudem lassen sich anhand bereits vorhandener Pattern schneller neue Lösungen entwickeln, sodass die Zeit für zusätzliche Iterationen oder die Bearbeitung neuer Probleme genutzt werden kann.
  • Qualitätsgewinn durch Workflow-Vorteile: Oft werden Design-Elemente und ihre Verhaltensweisen erst zum Ende eines Projekts entwickelt. Mit Pattern-Libraries können Frontend-Komponenten jedoch bereits zu Projektbeginn entwickelt werden. In der Folge sind Ergebnisse schneller sichtbar, was einen ausführlichen UX-Review ohne den zum Projektende hin üblichen Zeitdruck ermöglicht und in einer qualitativ hochwertigeren Internetpräsenz resultiert.
  • Leichtere Skalierbarkeit durch bessere Kommunikation: In Pattern-Libraries finden Designer und Entwickler alle verfügbaren Frontend-Komponenten sowie ihre definierten Verhaltensweisen. Als zentrale Referenz können sie somit allen am Projekt Beteiligten als Orientierung dienen, was das gemeinsame Verständnis der Lösung sowie die Kommunikation erheblich erleichtert. Auch neue Mitarbeiter lassen sich so jederzeit problemlos in das Projektteam integrieren.
  • Effizienzgewinn bei Änderungen und Aktualisierungen: Wenn alle einzelnen zum Auftritt gehörenden Websites auf Patterns aus der Library basieren, lassen sich Änderungen und Aktualisierungen weitaus schneller und konsistenter durchführen. Denn anstatt die Eingriffe auf jeder Unterseite händisch vorzunehmen, müssen sie nur einmal zentral eingespielt werden. Da Webseiten kontinuierlich an die Möglichkeiten neuer Endgeräte angepasst werden müssen und sich die Wünsche und Bedürfnisse der Konsumenten ständig weiterentwickeln, ergibt sich hier ein enormes Einsparpotenzial.

Weniger Aufwand, mehr Effizienz, höhere Geschwindigkeit – Pattern-Libraries bieten in der täglichen Arbeit von Web-Entwicklern und UX-Designern viele Vorteile. Abstimmungszyklen können verkürzt werden, manch ein Meeting wird dadurch überflüssig. Davon profitieren Auftraggeber, Agentur und letztlich natürlich die Endnutzer.

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