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Morgens in der Bahn: 5 Pendler-Typen, die mir jeden Tag begegnen – vom Karrieristen bis zum Schläfer

Seit etwa drei Jahren pendelt unser Autor. Dabei sind ihm jede Menge Menschen begegnet, die sich in bestimmte Kategorien stecken lassen. Ein Versuch einer Typologie der Bahnfahrer.

6 Min. Lesezeit
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Geplant war das alles eigentlich nie, aber wie das Leben so manchmal spielt, bin ich vor ein paar Jahren zum Pendler geworden. Die Entscheidung hat niemand für mich getroffen, ich traf sie selbst – ohne zu wissen, was da wirklich auf mich zukommen würde. Pendeln verschlingt nämlich nicht nur enorm viel Geld, sondern auch viel Zeit. Zeit, die eigentlich kaum jemand aufbringen mag und die, falls man es doch tut, auch jeder anders für sich nutzt: Manche arbeiten, manche schlafen, manche gucken einfach nur aus dem Fenster und hören Musik. Dazu gleich mehr.

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Auf meinen Bahnfahrten zwischen Hamburg, Hannover und Berlin sind mir über die Jahre so einige Typen begegnet, die mich zu meiner Lieblingsbeschäftigung im Zug geradezu verführt haben: Meine Zeit verbringe ich nämlich häufig mit Sozialstudien. Andere würden sagen, ich begaffe Menschen. Aber ich finde, Sozialstudien klingt irgendwie weniger durchgedreht. Zumindest ein bisschen. Bleiben wir also dabei, ok?

Pendeln, oder: Bahnfahren als Sozialstudie

Typologie des Bahnfahrer: Vom „Karrieristen“ über den „Smartphone-Junkie“ bis zum „Schläfer“. (Foto: Shutterstock-connel)

Typologie des Bahnfahrer: Vom „Karrieristen“ über den „Smartphone-Junkie“ bis zum „Schläfer“. (Foto: Shutterstock-connel)

Regel Nummer 1 dabei: Menschen solltet ihr immer so beobachten, dass sie euch nicht bemerken. Nur dann verhalten sie sich nämlich authentisch. An meiner Technik, nicht aufzufallen, habe ich über die Jahre immer weiter gefeilt. Aktuell fahre ich sehr gut damit, einfach aus dem Fenster zu gucken und mich dabei auf das Geschehen, das sich in der Glasscheibe spiegelt, anstatt auf Deutschlands grüne Äcker zu konzentrieren. Hin und wieder reicht es aber auch, einfach nur zuzuhören, ganz ohne ein Gesicht vor mir zu haben. Kopfhörer im Ohr signalisieren, dass ich ganz woanders bin. Tja … Pustekuchen!

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Also, was ist mir so aufgefallen beim Begaffen, äh, Studieren? Zum Beispiel, dass alle Menschen beim Bahnfahren ein paar gemeinsame Nenner haben. So gut wie jeder hofft beispielsweise darauf, dass der einfahrende Zug hoffentlich, hoffentlich, hoffentlich so stoppt, dass man genau an der Tür steht. Alle hoffen das. Ich auch. Und ihr auch. Vielfahrer kennen sogar schon den Bereich, wo die Türen in der Regel ungefähr sein sollten. Für diejenigen ist der einfahrende Zug dann immer wie eine Runde am Black-Jack-Tisch: „Na, treffe ich die 21?!“

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Gemeinsam haben auch alle diese Ungeduld, wenn beispielsweise eine Reisegruppe aussteigt und das Ende der Schlange einfach nicht in Sicht ist. Neidisch blickt man dann zu den anderen Eingängen: „Warum steh ich hier und nicht da? Mann, ey!“

Zusammengefasst könnte man aber auch sagen: Der kleinste gemeinsame Nenner ist, dass jeder am liebsten in wenigen Minuten sitzen will. Geduld ist bekanntlich mit den Glücklichen. Wer aber um einen Sitzplatz fürchten muss – und das muss man bei der Deutschen Bahn zu Stoßzeiten eigentlich immer –, wird ziemlich schnell trübsinnig – und alles andere als geduldig.

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5 Typen, die mir beim Pendeln begegnen: Vom Karrieristen bis zum Schläfer

Von diesen Gemeinsamkeiten abgesehen, lassen sich die Menschen fast alle in verschiedene Kategorien einteilen. Und da wird es bisweilen echt lustig, denn einige Bahnfahrer-Typen sind für sich genommen nah dran an einer Freakshow – vorab schon mal: Sorry, falls sich jetzt wer auf den Schlips getreten fühlt … ;-)

1. Der Karrierist

Eine Person, die mir eigentlich auf jeder Fahrt begegnet, ist der „Karrierist“, der mit Anzug und Krawatte und einer Aktentasche aus schwarzem Leder ganz zielstrebig die Vierer-Kombi ansteuert, um sich da für die kommenden Stunden seinen Schreibtisch einzurichten. Dabei hält er, wichtig wie er ist, das Smartphone am Ohr, um seiner Sekretärin noch lautstark ein paar Anweisungen zu geben, bevor der Empfang während der Fahrt schlechter wird: „Frau Müller, ich bin so gegen 9:30 Uhr im Büro. Können Sie mir schon mal die Quartalszahlen raussuchen und auf den Tisch legen, bitte?“ Manche sind unfreundlicher und lassen beispielsweise das „Bitte“ weg, was aber vielleicht auch nur aus Zeitgründen passiert. Man weiß es nicht so genau.

Der Karrierist ist auf jeden Fall immer gehetzt, weshalb er auch überhaupt kein Verständnis für Fahrgäste hat, die den Weg blockieren, weil sie beispielsweise Probleme haben, den schweren Koffer in die Ablage zu hieven. Anstatt zu helfen, drückt er sich unbeeindruckt zwischen Sitzreihe und Fahrgast hindurch – und das mit ordentlichem Ellbogen-Einsatz. Schon Feldherr Hannibal sagte einst: „Entweder wir finden einen Weg oder wir machen einen!“ Der Karrierist tickt da allem Anschein nach sehr ähnlich. Gleicher Schlag Mensch.

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2. Der Messebesucher

Interessant ist auch der „Messebesucher“, der eigentlich ganzjährig im Büro sitzt und nur ein bis zwei Mal rauskommt, um an pseudo-wichtigen Branchen-Events teilzunehmen. Das wird dann intern vermutlich unter Weiterbildung verbucht. Für diese Fahrgäste fühlt sich der Ausflug an wie damals die Klassenfahrt, so zumindest mein Eindruck.

Der Messebesucher ist immer hibbelig und redet mit seinen mitreisenden Kollegen über den „spannenden Tag“, während mindestens einer aufgeregt den Kaffee über das Karohemd oder wahlweise die Krawatte schüttet, die er vermutlich schon zur Konfirmation getragen hat. Mit Brotdose bewaffnet und den Messeplan studierend, werden dann Pläne gemacht: „Oh! Da müssen wir hin!“ „Meinst du, es gibt auch wieder diese witzigen Kugelschreiber beim Einlass?“ „Halle C fand ich letztes Jahr nicht so gut!“ Alle Leute im Umkreis von mindestens drei bis vier Sitzreihen werden ungefragt in die Planung mit einbezogen. Aber das ist schon ok, wir freuen uns ja mit ihnen!

3. Der Smartphone-Junkie

Eher unscheinbar, ja fast schon durchsichtig, ist hingegen der „Smartphone-Junkie“. Den kann man eigentlich überall hinsetzen – in die Vierer- oder Zweier-Reihe, auf den Flur, ins Bistro und mit Sicherheit sogar aufs Klo. Solange er Netzempfang hat, ist er zufrieden. Er scrollt durch seinen Facebook-Newsfeed, spielt Draw Something oder Quiz-Duell und schickt WhatsApp-Nachrichten an alle Kontakte, die gerade Zeit haben, sich mit ihm zu unterhalten. Niemand im Zug bemerkt ihn, leider checkt er währenddessen aber auch nicht viel von dem, was um ihn herum passiert. Er reagiert auf den Fahrkarten-Kontrolleur genauso wenig wie auf die Omi, der eigentlich ein Platz angeboten werden sollte.

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Witzig ist, wenn er dann irgendwann erschrocken nach oben blickt und total verwirrt die Haltestellen-Anzeige sucht, weil er befürchtet, seinen Ausstieg verpasst zu haben. Die Reaktion ist echt Gold wert …

giphy-pendler

4. Die junge Familie

Immer wieder ein Genuss ist auch die „junge Familie“. Wer Kleinkinder hat, kennt das nur zu gut – sie müssen auf Reisen immer unterhalten werden, da sie sonst anfangen zu quen­ge­ln. Insofern wird ein ganzes Entertainment-Paket vom Papa oder der Mama ausgepackt: Vom Malbuch über das Memory-Spiel bis hin zum iPad, auf dem dutzende Zeichentrickfilme sind. Treusorgend … mir gefällt das!

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Das iPad hält die Kinder in der Regel am zuverlässigsten ruhig, wobei die Mitfahrer davon eigentlich auch nicht viel haben, denn was die Eltern häufig völlig vergessen, sind Kopfhörer für die Knirpse. Und so hallt nicht selten das Intro von Lauras Stern durch das Abteil, das einem leider auch nicht mehr so leicht aus dem Kopf gehen will für die nächsten Stunden! Ohrwurm galore. Brrrrrr!

5. Der Schläfer

Nach dem Smartphone-Junkie ist „der Schläfer“ wohl am angenehmsten. Der Schläfer ist die Person, die sofort ins Land der Träume wandert, sobald sie sitzt. Und – das wundert mich immer wieder – es zuverlässig schafft, kurz vor dem Zielbahnhof wie von Zauberhand aufzuwachen. Der Schläfer plant das Nickerchen fest ein, so scheint es, denn eine gute Vorbereitung ist alles. Er trägt Kapuzenpulli und Kopfhörer, um sich von der Außenwelt abzuschotten. Ich habe sogar schon Leute erlebt, die diese aufblasbaren Nackenkissen dabei hatten, die eigentlich nur Passagiere von Langstreckenflügen benutzen.

Unangenehm wird der Schläfer eigentlich nur dann, wenn er so tief pennt, dass er anfängt zu schnarchen und/oder zu sabbern. Da man nie genau weiß, ob das passiert, setze ich mich nur in Ausnahmefällen neben diesen Typ Mitfahrer. Ich denke mir einfach: Nichts ist schlimmer als jemand, der angelehnt an meine Schulter mein T-Shirt durchnässt. Ich bin da sehr eigen – verurteilt mich halt …

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Jeder Pendler kennt seine Pappenheimer!

Das waren jetzt fünf Bahnfahrer-Typen, denen ich regelmäßig begegne – und ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht weniger Pendler unter euch mindestens zwei der Pappenheimer ebenfalls kennen. Doch könnt ihr auch noch andere Charaktere ergänzen? Wem begegnet ihr regelmäßig in der Bahn?

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16 Kommentare
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marv

Sehr lustiger Artikel, und so passend :)

Da ich ja zwei Stunden am Tag mit der S-Bahn in Berlin fahre, kenne ich viele dieser Typen, aber hier gibt es natürlich noch andere wie zum Beispiel:

Die Schulklasse / Kindergartengruppe:
Beide sind eher laut und ständig wird ein Kevin oder eine Chantal vom Erzieher/Klassenlehrer ermahnt, egal ob er/sie etwas gemacht hat oder nicht. Um so älter sie werden, um so häufiger fallen Wörter wie „Alter“ oder die Besorgnis, ob man in ein oder zwei Stationen aussteigen muss. Am besten sind aber die, die vergessen auszusteigen und dann panisch ihre Lehrer anrufen, ob die nicht die S-Bahn anhalten können, haha, Gold wert!

Handwerker:
Sehr nette Menschen, die sich aus Höftlichkeit erst gar nicht hinsetzen, da die ja die Sitze nicht dreckig machen wollen, mit ihren verschmutzten Blaumännern.

Pöbel-Rentner:
„Sammal junger Mann, wollen Sie mir nicht ihren Platz anbieten? Die Jugend heutzutage.“ Ich schau mich um, unzählige Plätze sind frei, aber irgendwie haben Rentner immer ihren Lieblingssitzplatz genau dort, wo jemand unter 30 sitzt.

Der Gourmet:
Vorzugsweise sieht man diese Person mit einem miefenden und triefenden Döner auf einem Vierer-Sitzplatz, damit er genug Platz hat, um sich beim Essen vorzubeugen und den Boden mit der Soße vollzukleckern. Die Person bleibt in der Bahn, selbst wenn sie ausgestiegen ist. Zumindest der Geruch.

Meine lieblings-Type, Die „Mutti“:
Egal wie gut oder schlecht das Wetter ist. Egal wie spät es ist, die Mutti ist IMMER in Eile und immer angepissst. Sie regt sich über alles auf, macht immer die Fenster zu und hat grundsätzlich immer ein Problem damit, wenn irgendetwas passiert, was ihre Hunger Games-artige S-Bahn-Planung durcheinander bringt. Oft treten die auch zu zweit auf, meistens wenn sie im gleichen Betrieb arbeiten. Durch meine Erfahrung hab ich rausgefunden, dass diese häufig im Einzelhandel arbeiten. Dann lästern sie zusammen über Mitarbeiter oder Chef/in so stark, als könnte man denken, dass sie gezwungen werden dort zu arbeiten.

Die Türsteher:
Es gibt zwei arten von Türsteher, einer bin ich, „Die guten Türsteher“. Ich stehe grundsätzlich an der richtigen Tür auf der richtigen Seite, vorbereitet für mein Ausstieg am Zielbahnhof. Diese Art von Türsteher ist ruhig, hört Musik und beobachtet das Geschehen in, was ich „Die Tribute von Bahnen“ nenne. Ab und zu halten diese auch die Tür offen, sollte eine alte Dame noch versuchen in die Bahn einzusteigen.
Die „bösen“ Türstehe stehen nicht unbedingt an der Tür, sie sitzen eher in der nähe der Tür und scheinen immer die Geduld zu verlieren, sollte jemand die Tür an „kalten“ Tagen (eigentlich ist für die jeder Tag kalt) nicht schließen. Sie stehen immer eine halbe Station vor ihrer Zielstation auf und bewegen sich schnell zur Tür und drücken während der Fahrt schon auf der Knopf im „Sturmklingel“-Modus, damit sie auch ja eine halbe Sekunde sparen, sollte der Zug in den Zielbahnhof einfahren.

Die Schwarzfahrer:
Ein persönliches Tageshoch habe ich immer, wenn ich einen Schwarzfahrer bemerke. Man erkennt sie daran, dass sie an jeden Bahnhof Richtung Tür schauen oder total verschwitzt und ängstlich um sich schauen. Oft nehmen die auch den guten Türstehern den Platz weg, aber das ist nicht so schlimm, da es immer lustig wird, sollte einer erwischt werden. Manche Ausreden sind Gold wert.

Zu guter Letzt: Singles:
Damit ist nicht der Beziehungsstatus gemeint. Es sind die Leute, die sich schlecht in andere Gruppen einsortieren lassen. Oft sind es Schüler/innen oder Arbeiter/innen, die am frühen Nachmittag oder Abend warten, bis alle sitzen. Sie nehmen sich den Platz der frei ist oder stellen sich an die Tür. Sie hören Musik und/oder schauen sich um. Ausgelaugt vom Alltag sind sie träge und irgendwie glücklich, aber scheinen selten mit der S-Bahn zu fahren, denn nach den Touristen sind es die Singles, die am meisten Nachfragen wie sie von A nach B kommen.

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Christian

Der stoisch Sprunghaft Lethargische

Der stoisch Sprunghafte legt sich ungern fest. Er möchte sich auch in der Bahn die Option offen lassen, jederzeit aussteigen oder den Platz wechseln zu können. Dazu setzt er sich (gern auch in S-Bahn und U-Bahn) auf einen der äußeren Plätze der Vierersitzgruppen. Stoisch bleibt er sitzen, selbst wenn andere Fahrgäste offensichtlich Platz nehmen möchten. Er scheint es zu genießen, wenn sie an ihm vorbei balancieren müssen, um den freien Platz am Fenster zu ergattern.

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Marie

Sehr treffender Artikel! Da ich seit diesem Monat, seit 7 Jahren Pendelei (erst HADE, dann Regionalbahn) endlich zu Fuß zur Arbeit gehen kann, kann ich solche Artikel nun auch mit dem nötigen Abstand betrachten. Mir fehlt noch der Typ „Kegelclub-Ausflug“… Beim ersteren Typ oft Damen über 50, gerne einheitlich gekleidet, die eher selten Bahn fahren und das ganze Abteil lautstark und kichernd unterhalten. Sektchen wird dann aus Plastikbechern getrunken. Man ist sehr froh, wenn sie aussteigen. Die Hardcore-Variante gibt’s dann als Junggesell(inn)en-Ausflug, wo ein Grüppchen bereits leicht angetrunkener Twenty- oder Thirty-Somethings sich auf in die große Stadt (Köln, Hamburg, Berlin,…) macht. Sehr bunt, auch einheitlicher Look. Gerne auch mit lautstarker Musik. Hier freut sich das gestresste Pendler-Herz noch mehr, wenn sie aussteigen.
Ich gehöre übrigens zu den Schläfern, und das bevorzugt in der ICE-Schnauze. Ich hätte viel drum gegeben wenn die Bahn mehr Ruhe-Abteile (respektive: Kleinkinder- und Business-Abteile) eingerichtet hätte und dies auch konsequent durchgesetzt hätte.

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Björn

Ihr habt den besten vergessen: der Narziss-online-kolumnist – ich sitze in der Bahn und muss meine Mitreisenden in Schubladen stecken um meine extrapolierte Existenz deutlich vom Pöbel abzugrenzen, damit ich auch ja nicht in der Masse untergehe. Meist verschafft ihm seine Konzentration auf sinnbefreite Gadgets und inhaltsleere Thematiken des online-Lebens den nötigen zeitlichen Freiraum um sich dieser Hingabe voll und ganz zu widmen.

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berni

du bist ein arschloch

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borisch

Mimimimi!

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J.R

Der Karrierist vergisst leider oft sich einen entsprechenden Platz zu reservieren oder es ist es ihm nicht wert. Kann auch sein, dass die Firma das nicht bezahlt. Ich freue mich jeden Montag darauf einen Karrieristen von meinem reservierten Platz zu vertreiben. Für manche ist das reine Majestätsbeleidigung und ich erhalte nicht immer volles Verständnis für mein Anliegen.
Man beteuert mir immer wieder, dass es sehr wichtig ist was er da gerade macht und jetzt nicht gerne damit aufhören würde. Darauf kann ich immer nur sagen: „Mir ist es auch wichtig, weswegen habe ich mir auch einen entsprechenden Platz reserviert. Wenn es Ihnen denn so wichtig ist, warum reservieren Sie dann nicht vorher?“
Danach kann ich mich dann voll und ganz meiner wichtigen Angelegenheit widmen. Das kann ein wenig Lesen, Schlafen, Surfen, Arbeiten oder auch die nette Dame gegenüber sein :-)

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Chricken

Es fehlt noch der Typ, zu dem ich mich selbst zähle:
Der Leser.

Er ist dem Schläfer sehr ähnlich, ist er doch in seiner eigenen Traumwelt versunken. Diese entspinnt sich allerdings nicht in seinem Kopf sondern entweder auf bedrucktem Papier oder dem Smartphone.
Der Leser hat den Vorteil, dass er weder anfängt, auf die Schulter des Nachbarn zu sinken, noch zu sabbern oder zu schnarchen.
Allerdings haben die auffälligeren Exemplare – zu denen ich mich auch zählen muss – die Angewohnheit, während der Literatur eine Tüte beliebigen Naschwerks zu leeren.

Nach kurzer Ansprache sind übrigens die meisten zügig in der Lage, Wege freizumachen, beim Gepäck zu helfen oder manchmal sogar ein Gespräch zu führen.

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Ka_fährt_Bahn

Eine kleine Umfrage unter Bahnfahrern – und schon kommen tausende Vorschläge. Haltet euch fest:
Die Zeitungsraschler (nervig, wenn man ordentlich sabbern will im Schlaf)
Die Lautquatscher und Laut-Ohrstöpsel-Hörer
Die Wandertagsausflugsschüler
Die Schuh-Auf-Den-Sitz-Sitzer
Die Leberkäs- oder Kebap-Esser (am Besten im Sommer in einer Schnellbahn)
Die-Am-Häusl-Raucher
Die Schwarzfahrer, die immer dann aufstehen, wenn der Schaffner den Waggon betritt
Die Schaffner selber, die auch immer dann auftauchen, wenn man grad ordentlich sabbert….
• Die Biermundgeruchstinker – Fahrgäste, die „a Hüsn zwickn“
• Die Kaugummipicker – Entsorgung des benutzten Kaugummis an allen nur erdenklichen Stellen, schlimmstenfalls direkt auf der Sitzfläche
• All jene Bahnfahrer, die sich unerlaubter Weise verlorene Handys und sonstige Gegenstände aneignen, anstatt den „Findling“ abzugeben
• Unsere Dauerbahnfahrerin mit unbegrenztem Freifahrtschein: Chris Lohner, die Zug-Stimme in Österreich
• Männliche Fahrgäste, die sich entblösen um sich mit ihrem angeblich „besten Stück“ zu beschäftigten (hab‘ ich selbst erlebt!)
Die Einsteig-Drängler (gut dass ich den Rucksack am Rücken habe und somit eine Knautschzone)
Die Trödler, die ewig brauchen, um sich hinzusetzen und so den Gang blockieren und schuldig sind, wenn die dahinter stehenden Personen keinen Sitzplatz mehr bekommen
Die Brösler, die alles verdrecken
Die Vergesslichen, die ihre Getränkeflaschen und Co nicht bis zum Papierkorb tragen
Die Breitsitzer, die die mittlere Armlehne für sich beanspruchen oder sogar noch weiter in dein Reich vordringen
Die Nicht-Taschentuchbesitzer, echt eckelig
Die Stinker sind auch übel

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grep

Hallo …,

der ÖPNV hat halt so seine Schattenseiten; da ist man schon auf’m Arbeitsweg genervt … !
Wer die Ruhe liebt, der wählt ein anderes Beförderungsmittel.

Ciao, Sascha.

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Bernd Birnd

Ich gehöre zu den Lass-die-anderen-den-Türknopf-drücken–ich-habe-Angst-vor-Bazillen-Typen.

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Bernd Birnd

Die Nikotin-Junkies (2 Typen):

Typ I, der wartend an der Station kurz vor’m Einsteigen die Glut seiner gerade angerauchten Kippe hastig ausdrückt weil die Bahn völlig überraschend doch noch kommt. Höflicherweise wird der allerletzte panisch inhalierte Dampf des allerletzten Zuges während des Einsteigens (ein Fuß schon im Wagon) noch an der Eingangtüre mit einer Kopfverrenkung seitlich ausgehaucht. Der stinkende Reststummel wird dann während der Fahrt in der Hand aufbewahrt.

Typ II, der in der Bahn schon beim Einfahren am Zielort ungeduldig mit Kippe und Feuerzeug in der Hand haltend starbereit an der Tür steht, um den Nikotinspiegel, der die letzten 15 Minuten Fahrt drastisch gesunken ist, nach dem Aussteigen ohne Zeitverlust wieder auf Normalwert zu rauchen.

Es ist auch möglich, dass es sich bei den beschriebenen Typen auch um die selbe Person handeln kann.

Antworten
Jannik

Ganz wichtig zu der Familie ist noch: Die Familie auf dem Weg zum Flughafen. Gerade zu den Sommerferien im Großraum Frankfurt gibt es viele Familien, die ihr Auto nicht am Flughafen stehen lassen wollen und so auf die Bahn umsteigen. Das Leittier der Familie (quasi immer der Vater) fährt nie mit der Bahn und ist schon beim Einsteigen angepisst. Er versteht manche Regeln nicht („Nein, Samstags-Sparpreise gelten montags nicht, auch nicht, wenn sie schon mit dem Samstagsticket heute im Zug sitzen“; „Was soll denn diese lächerliche Anzeige mit irgendwelchen Städten über den Sitzen?“; [zu Rentnerpäärchen, dass im 4er gegenüber sitzt] „Ach was, erzähl mir nichts von Reservierungen, sowas gibt es doch gar nicht!“) und sich bei jedem Ruckeln beim Zugführer beschwert. Manchmal wird die Familie von einem Pendler-Sohn begleitet, der den Vater zurückhalten möchte. Das artet aber auch meistens in Streit aus.

Antworten
Patricia

Super cooler Artikel!

Mir begegnet immer der Typ mit dem Hund.. nicht nur einer, sondern mehrere und immer die gleiche Zeit, ziemlich cool zu beobachten!

Antworten
ca62b97bd0b0bdc8d9a4c287bbf08b28anton@am-news.eu

Es fehlt noch mein Kategorie: Young Professionals/Studies.
Das sind die jungen in den 20ern/30ern, die entweder lernen oder ihr Notebook zum arbeiten benutzen, meist neben bei was essen. Entweder fahren sie zur Arbeit/Uni oder kommen von dort.
Es gibt nur einen Unterschied. Die Young Professionals haben ne BC100 oder nen Monatsticket.

Dazu zähle nämlich ich selbst. Mich findet man meist mit Laptop und irgendwas zu essen/trinken an meinem Platz.

Antworten
Naith

Gerade ganz aktuell: Der Urlaubsheimkehrer

Mit Sonnenbrille und vor allem einem großen, wuchtigen, super schweren und unhandlichen Koffer bewaffnet strömt in den letzten Wochen ein weiterer Typus in unsere züge und Bahnen. Hier muss zumeist nochmal unterschieden werden zwischen denjenigen mit großen Hartschalenkoffer auf 4 Rollen, die grundsätzlich bei jedem Halt quer durchs Abteil schießen, und jenen mit vollbepacktem Wanderrucksack, die im Gegensatz zum Hartschalenkoffer tatsächlich nicht wirklich in die Ablagen der DB passen. Während die Wanderucksäckler im Zug oft zu Smartphone-Junkie mutieren, sind vor allem die Hartschalenkoffler dafür bekannt zu notorischen Nörglern zu werden. Absolut jede Minute Zugverspätung, jeder Aussteigende, jedes Grad, das die Klimaanlage zu wenig oder – ok, eher selten – zu viel läuft, und natürlich jeder andere Mitreisende ist an genau diesem Tag, zu genau dieser Zeit, in genau diesen Zug gestiegen, um ihnen ganz allein den letzten Urlaubstag zu vermiesen. Und genau das muss natürlich lautstark im ganzen Abteil kundgetan werden. Da hilft nicht einmal die eigentlich nur pseudomäßig im Ohr steckenden Kopfhörer wirklich anzuschalten…

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