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Ruhe in Frieden, klassisches Marketing! Wie SEO, Social Media und Content Marketing die Regeln verändern [Kolumne]

Über den Wandel des Marketing, vermeintlich neue Methoden und Herangehensweisen: In seiner t3n-Kolumne schreibt Björn Tantau über alte Strategien im neuen Gewand des Social Web und wirft einen Blick in die Zukunft.

Von Björn Tantau
6 Min. Lesezeit
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Früher war alles besser, früher war alles gut. Wirklich? Viele Menschen glauben das, dabei ist das meistens rein subjektiv. Ganz objektiv betrachtet haben alle Menschen eine eigene Sicht der Dinge. Dennoch gibt es Bereiche, die speziellen Trends unterliegen und sich mehr oder weniger schnell verändern. Das klassische Marketing, wie man es kannte, bevor das Internet zum Massenmedium wurde, ist auf jeden Fall ein solcher Bereich. Und der Wandel, vor allem in den letzten Jahren, ist durchaus als dramatisch zu bezeichnen. Was aber genau macht diesen extremen Wandel aus? Und kann das klassische Marketing wirklich schon abgeschrieben werden?

Vor dem Boom des Internets

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Ganz ehrlich: wer hätte 1995 geglaubt, dass sich das Internet in weniger als 20 Jahren zu dem entwickelt, was es heute ist? Und spätestens im Jahr 2000, nach der „Dotcom Krise“, war das Thema bei vielen zunächst abgehakt.

Wie wir heute wissen, geschah das zu Unrecht. Was sich seit Einführung des zivilen Internets getan, kann sich sehen lassen. Und das die Entwicklung vorläufig unter anderem in Produkten wie Smartphones und Tablet mündete und auch noch Dinge wie Google Glass hervorgebracht hat, ist schon bemerkenswert.

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Vorher war es allerdings nicht unbedingt schwieriger, als Marketer mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten – es war nur anders. Weil sich viele dieser Kanäle bewährt haben, gibt es sie auch heute noch. Immer dran denken: auch 2013 bekommt man via TV die größte Reichweite. Digitale Kanäle wie das Internet mögen Print abgehängt haben, doch das Fernsehen hält sich wacker.

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Probleme mit der Anpassung

Es gibt nicht zwingend ein Problem mit den Instrumenten – eher trifft das auf Entscheider zu, die auf Seiten des Marketings lange nicht verstanden haben, wie sich ein so bahnbrechendes Medium einsetzen lässt.

Ein Beispiel für dieses Trauerspiel ist die Musikindustrie. Um zu zeigen, wie man einzelne Songs oder auch ganze Alben im Internet verkauft, brauchte es einen Computerhersteller wie Apple, der dazu auch noch einen iPod auf den Markt schmiss. Beides wurde von den Verbrauchern so gut angenommen, dass dessen Marketing fast schon zum Selbstläufer wurde.

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iTunes oder der iPod stehen übrigens stellvertretend für Dinge, von denen sich Konsumenten und Verbraucher grundsätzlich begeistern lassen. Überträgt man das auf die aktuelle Situation, stehen diese Produkte natürlich für Inhalte. Content Marketing ist nicht nur ein großes, neues Buzzword, das aktuell durch die Online-Branche geistert. Content Marketing ist einer der Dreh- und Angelpunkte, von denen alles ausgeht.

So war das auch früher. Ganz egal, worum es ging: die TV Kampagne für ein neues Auto, die Printanzeige für Kosmetika oder auch das, was man früher gern als „PR-Gag“ bezeichnete. Heute nennt sich so etwas eher „Hoax“, „Linkbait“ oder „Likebait“, je nachdem, mit welcher Disziplin man das Thema verknüpfen will.

Und von Google war noch gar nicht so richtig die Rede. Dabei hat Google ebenfalls dazu beigetragen, dass sich viele PR-Manager von alten Ideen verabschieden mussten. Nur ist das auch 2013 in so manchen Köpfen noch nicht richtig angekommen. Fakt ist, dass auch Google mit der Möglichkeit, Informationen immer und überall bereitzustellen, einen Teil dazu beigetragen hat, dass sich klassisches Marketing sehr stark verändert hat.

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Suchmaschinenoptimierung ist die aus der Notwendigkeit geborene Disziplin, bei Google möglichst gut zu performen. Sicher ist: nicht alle Maßnahmen, die im Bereich SEO angewendet werden, mögen transparent sein. Ohne das Thema Suchmaschinenoptimierung allerdings wäre Google heute nicht die qualitativ hochwertigste Suchmaschine, die wir kennen. Nur im direkten Vergleich mit den Maßnahmen, die Suchmaschinenoptimierer anwenden und Google oftmals verhindern will, kann sich das Produkt der googleschen Websuche verbessern.

Online Marketing im Marketing-Mix

Anpassung ist nicht immer leicht. Klassisches Marketing aber hat sich im Laufe der Jahrzehnte ebenfalls weiterentwickelt. Unterschied: bei SEO, Social Media und Content Marketing geht alles viel schneller. Entsprechend problematischer kann es sein, sich darauf einzustellen.

Die Regeln haben sich auf jeden Fall geändert, das Spiel allerdings nicht. Nach wie vor geht es darum, die richtige Zielgruppe zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu erwischen. Das war immer schon das Ziel. Nicht umsonst machen Anbieter bestimmter Biersorten zum Beispiel genau dann TV-Werbung, wenn ein Fußballspiel läuft. Die Zielgruppe ist in diesem Zeitfenster aktiv und für das Produkt empfänglicher.

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Im Marketing-Mix sollten solche klassischen Mittel nicht fehlen – wenn sie sich rentieren. Für ein kleines Unternehmen geht es sicher nicht darum, mehr Reichweite via TV zu generieren. Aber auch bei kleinen Budgets kann man entsprechend von sich reden machen. Und hier sind SEO, Social Media und Content Marketing wie geschaffen – und müssen auf jeden Fall im Marketing Mix enthalten sein.

Das ist alles nur geklaut…

Sind die Marketingdisziplinen der digitalen Neuzeit nicht einfach nur „geklaut“, wenn sich nicht das Spiel, sondern nur die Regeln geändert haben? Jein. Auf der einen Seite ähneln sich bestimmte Aspekte: So lassen sich auch heute noch Menschen mit Anzeigen in Zeitungen erreichen. Gleiches gilt aber auch für soziale Netzwerke wie Facebook, Google+ oder Twitter.

Content Marketing indes ist in der Tat keine neue Disziplin. Die Notwendigkeit, möglichst gute Inhalte zu präsentieren und diese entsprechend reichweitenstark zu verteilen, ist heute genauso gegeben wie vor 50 Jahren. Ein Magazin wie „Der Spiegel“ ist nicht einfach so zu dem geworden, was er heute ist: hochwertige Inhalte und das seit mehreren Jahrzehnten, ziehen Leser an. Es entstehen treue Kundenbeziehungen.

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So etwas funktioniert auch im Internet und oftmals sogar nach den gleichen Regeln. Allerdings nicht immer: Aus meiner Sicht ist eine Regel ganz besonders wichtig, die eigentlich gar nicht mit Marketing selbst in Zusammenhang steht, sondern sich aus den neuen Gegebenheiten ergibt: die Regel der Flexibilität.

Wiederauferstehung des klassischen Marketings?

PR-Manager müssen weiter umdenken und auch Journalisten, die bisher für klassische Medien geschrieben haben, müssen sich weiterentwickeln. Sie müssen flexibel sein und sich auf die neuen Gegebenheiten einstellen. Gelingt das nicht, droht der Stillstand. Er wird sich bei der immer schneller werdenden Entwicklung nicht aufholen lassen.

Klassischen Marketing indes wird nicht aussterben. Es wird sich verändern, Teile davon werden in anderen Disziplinen weiterverwendet, bestimmte Bestandteile werden zurückgefahren oder zugunsten sozialer Medien eingestellt. Gemeinsam mit den neuen Möglichkeiten, die das digitale Marketing bietet, kann dadurch ein sehr effektives Instrument im kompletten Marketing entstehen, dass einen extrem großen Einfluss haben wird – sofern richtig angewendet.

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Wie so oft im Leben verschwindet nichts wirklich. Vielmehr baut alles aufeinander auf. Auch beim Marketing ist das so und wird in Zukunft so bleiben. Wer es versteht, sich wie in einem Baukastensystem bei allen einzelnen Instrumenten zu bedienen, wird auf lange Sicht erfolgreich sein. SEO, Social Media und Content Marketing spielen dabei eine große Rolle – aber eben nicht die einzige.

Blick in die Kristallkugel

Die Zukunft des Marketings wird schneller, dynamischer, komplexer. Das ist meiner Ansicht nach sicher. Es stellt sich lediglich die Frage, in welchen Bereichen genau das sein wird und hier bietet sich reichlich Raum für Spekulationen.

Modernes Marketing ist im Vergleich zum klassischen Marketing vielschichtiger geworden. Früher gab es einige feste Kanäle, die man immer wieder nutzen konnte. Heute ist das anders und in Zukunft wird sich die Entwicklung verstärken, sodass es sinnvoller Strategien bedarf, die hauptsächlich darauf fußen, wo und wann man die richtige Zielgruppe erreicht und mit welchen Mitteln das passiert.

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Social Media, SEO und Content Marketing werden in diesem Prozess eine gewichtige Rolle spielen, weil es alles Instrumente sind, die bei der richtigen Anwendung sehr hohe Reichweiten erzeugen können. Und ganz egal, wie sich die digitale Welt, das Marketing oder auch die User in Zukunft entwickeln: Reichweite wird immer entscheidend sein!

Über den Autor

bjoern tantauBjörn Tantau lebt und arbeitet als Head of Social Media bei TRG – The Reach Group GmbH  in Hamburg und ist seit Ende der 1990er Jahre im Online Marketing aktiv. Er ist Spezialist für Suchmaschinenoptimierung, Social Media Marketing und Linkaufbau , bloggt auf seiner Website über aktuelle Themen aus diesen und anderen Bereichen, hat ein Buch über Google+ geschrieben  und ist als Speaker auf Konferenzen und Events  aktiv.

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21 Kommentare
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Dein t3n-Team

Hans

Was soll ein Head of Social Media sonst auch schreiben?

Die Wahrheit sind ein wenig anders aus: SEO ja, den Rest kann die Sekretärin machen:

PR liest kein Mensch; schon gar nicht als Suchmaschinen-gestelzte Texte: Streichen!

Social Media = Content Marketing bedeutet das der Verfasser wirklich was von seinem Thema versteht, d.h. es geht um Inhalte, und das heist dass ist nix für unsrer Abteilung „Heiße Luft“.

Besser die Macher der Kompanie erzählen der Sekretärin was, die schreibt das auf FB & G+ und packt gleich noch ein Paar Bilder auf Pinterest. Das wirkt dann wie es ist: Natürlich und authentisch…… Das freut dann auch den Leser

Antworten
gast

das einzige,was das Ranking neben der sauberen und semantisch korrekten HTML-Struktur hebt ist guter Content, der User interessiert.

Alles andere ist SEO-Voodoo, mit dem ein Haufen Dampfplauderer den Leuten das Geld aus der Budgettasche ziehen…

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MJS

Sehr guter Artikel. Vorallem wenn das Themengebiet Budget und Effizienz im Vordergrund steht. Zusätzlich sollte man den klassischen ROPO Effekt nicht unterschätzen.

Seien wir doch ehrlich, ein neuer Media-Mix steht vor der Tür:
– ein bisschen OOH (powered by Geo-Daten auf Zielsegmente geclustert)
– ein bisschen Print
– und ganz, ganz viel Content Markeing (Forenbeiträge, Blogs & Co.) und natürlich Social Media. Fast jeder Mensch hat heute einen Facebook Account, einen Xing Account und und und…

Lieben Gruss, MJS

Antworten
MJS

Natürlich mit viel Solution and Story telling, um unseren Kunden das Leben einfach zu gestallten – denn wir machen mehr für Sie !

Antworten
Sven

„Ruhe in Frieden, klassische Werbung“ wäre der bessere Titel gewesen.

Antworten
MJS

Jutten moin moin. :-) jetzt mit „!“ :-)

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Asokan von linkbird

Danke für die Kolumne! Der zunehmenden Verwischung der Grenzen zwischen klassischem Marketing und traditionellem Journalismus durch das Content Marketing stehen ja gerade Journalisten und Autoren eher skeptisch gegenüber. Ich denke die Amerikaner machen es uns am besten vor: Statt eine Fülle an immer mehr und dadurch immer oberflächlicheren Content zu liefern, konzentrieren sich die Firmen dort auf ihre Expertisen und stellen Content her, der fachlich hochwertig ist. Das ist auch Content, der nachhaltig ist. Dann kommt es auf das berühmte Seeding an, um über die Qualität der Inhalte Leute zu binden. Eine Aufgabenteilung ist somit das A und O: die Autoren schreiben die Texte und die Marketer konzentrieren sich auf ihre Verbreitung! ;)

Antworten
Nauglamir

Ich finde es interessant das „klassisches Marketing“ immer zugunsten moderner „Marketing-Methoden“ für Tod erklärt wird, anstatt diese als grundlegende Basis verstanden wird. Die Veränderung der Gewohnheiten und Möglichkeiten des Menschen, für den das Produkt oder die Methode Marketing angewandt wird muss darauf angepasst, abgestimmt werden.

Marketing an und für sich als Basis neu definiert werden und der Marketing-Mix jene Methoden beinhalten die hierfür angewandt werden kann. Eine umfangreiche Arbeit, die sich wohl niemand so leicht antun will… ;)

Antworten
stefan

Das Marketing hat sich in den letzten Jahren sehr geändert.
Wobei ein „ehrliches“ Produkt immer Erfolg haben wird

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el nino

Warum veröffentlicht die t3n eigentlich Kolumnen von irgend welchen Leuten, die nicht mal den Unterschied zwischen Marketing und Werbung kennen?

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Günter

bla, bla, bla … alles 1000 mal gehört … ich mag die zweite Seite gar nicht mehr lesen …

Antworten
Ulrike

Ich finde auch, wie Nauglamir, dass das klassische Marketing den Grundstein für die heutige Entwicklung in Sachen Marketing gelegt hat. Das darf man nie aus den Augen verlieren. Dass bspw. Journalisten dem Content Marketing skeptisch gegenüberstehen kann ich aber auch verstehen. Schließlich wird zunehmend darauf geachtet, dass Texte einer bestimmten Zielgruppe unter allen Umständen gefallen. Trotzdem ist auch das Content Marketing eine interessante Form und überhaupt hat alles seine Daseinsberechtigung, egal ob traditionell und klassisch, modern und neu oder visuell und futuristisch. Der Beitrag hier im Blog gefällt mir gut.

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Dominik Lux

Finde auch „Ruhe in Frieden klassische Werbung“ wäre ein humorvoller Aufmacher gewesen, was nicht heißen soll, dass klassische Werbung an Bedeutung verlieren wird.

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Vepos

ich halte es für wesentlich, dass jedes Unternehmen seine eigene Strategie aufbaut und zuerst prüft, wo sich die jeweiligen potenziellen Kunden aufhalten. In vielen Branchen – insbesondere im B2B Bereich – sind Social Media wie facebook einfach nicht auf dem Schirm.

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