Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

SEO: „Google tötet die organische Suche“

Google reduziert den Platz organischer Suchergebnisse kontinuierlich zugunsten gewinnbringender Anzeigen und eigener Webdienste. Jetzt sorgt ein Beitrag von Aaron Harris im „Tutorspree Blog“ für Aufregung. Er zeigt deutlich, wie wenig Platz Google den organischen Suchergebnisse einräumt, die doch eigentlich den Mittelpunkt der Websuche bilden.

Von Lars Budde
2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige
SEO: Viele Faktoren spielen in die Suchmaschinenoptimierung. (Quelle: © Trueffelpix - Fotolia.com)

Google verändert die Optik seiner Suchergebnisseiten kontinuierlich. Das offizielle Ziel ist das bestmögliche Nutzererlebnis. Mittlerweile dominieren jedoch Google-Anzeigen und -Dienste die Suchergebnisseiten. Betroffen sind vor allem lokale sowie transaktionale Suchbegriffe (bspw. „restaurant hannover“ oder „schuhe kaufen“). Google profitiert von den Veränderungen durch eine längere Verweildauer und steigende Einnahmen. Doch geschieht das tatsächlich im Interesse der Nutzer? Aaron Harris vom „Tutorspree Blog“ äußerte sich vergangene Woche kritisch gegenüber der Entwicklung und erhielt reichlich Aufmerksamkeit.

SEO: Das Ende der organischen Suche in drei Akten

Anzeige
Anzeige

Am Beispiel von drei Suchbegriffe zeigt Harris, wie wenig Platz die organischen Suchergebnisse einnehmen. Zugegeben, die gewählten Ergebnisseiten sind aufgrund des lokalen Bezugs und der transaktionalen Suchintention Extrembeispiele. Dennoch: Die verwendeten Beispiele zeigen deutlich, in welch extremem Ausmaß die Suchergebnisseiten um Anzeigen, Karten und Lokalitäten angereichert werden.

Die Suchergebnisse zum Keyword „auto mechanic“. (Quelle: blog.tutorspree.com)

Die Suchergebnisse zum Keyword „auto mechanic“. (Quelle: blog.tutorspree.com)

Bei der Suche nach „auto mechanic“ vereinnahmen die organischen Suchergebnisse gerade einmal 13 Prozent des Browserfensters, schreibt Harris. Mit einberechnet wurde hier allerdings der umliegende Weißraum.

Anzeige
Anzeige
Nur 7 Prozent bleiben den organischen Suchergebnissen bei der Suchanfrage „italian restaurant“. (Quelle: blog.tutorspree.com)

Nur 7 Prozent bleiben den organischen Suchergebnissen bei der Suchanfrage „italian restaurant“. (Quelle: blog.tutorspree.com)

Gleiches gilt für die Suche nach „Italian Restaurant“. Hier entfallen lediglich 7 Prozent der Suchergebnisseite „above the fold“ auf organische Suchergebnisse. Der erste Eintrag stammt von Zagat, einem durch Google übernommenen Bewertungsdienst.

Anzeige
Anzeige
Bei der Suchanfrage „italian food“ musste Aaron Harris bis zu fünften Seite blättern, ehe Google das erste organische Suchergebnis anzeigte. (Quelle: blog.tutorspree.com)

Bei der Suchanfrage „italian food“ musste Aaron Harris bis zu fünften Seite blättern, ehe Google das erste organische Suchergebnis anzeigte. (Quelle: blog.tutorspree.com)

Auf seinem iPhone muss Harris bei der Suche nach „Italian Food“ bis zur fünften Seite wechseln, ehe das erste organische Suchergebnis erscheint. Dies ist in Teilen der kleineren Displaygröße geschuldet, aber dennoch ein erschreckendes Ergebnis – vor allem in Hinblick auf den Trend der mobilen Internetnutzung.

SEO: Im Durchschnitt kommt das erste organische Suchergebnis nach 375 Pixeln

Was Aaron Harris verheimlicht: Die Prozentzahlen der organischen Suchergebnisse wären deutlich größer, würde er nicht den umgebenden Weißraum einberechnen. Trotzdem wird an seinen Beispielen deutlich, dass Google die organischen Suchergebnisse durch eigene Angebote und Anzeigen verdrängt. Und Harris ist nicht der Einzige, der diese Tatsache bemängelt. Peter J. Meyers veröffentlichte im Februar dieses Jahres seine Studie „How Low Can #1 Go?“, die insgesamt 10.000 Suchergebnisseiten analysierte, und den durchschnittlichen Abstand zwischen dem oberen Ende des Browserfensters und dem ersten organischen Suchergebnis auf stolze 375 Pixel beziffert.

Anzeige
Anzeige

Bei Suchergebnisseiten mit drei Adwords-Anzeigen liegt der Durchschnittswert laut Harris sogar bei knapp 500 Pixeln. In Anbetracht der weltweit meistgenutzten Bildschirmauflösung (1366 x 768 Pixeln) ein ziemlich hoher Wert. Harris Extrembeispiele gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie lauten „nyc apartments“ (804 Pixel), „family portraits“ (876 Pixel) und „disney stocks“ (976 Pixel). Ein Nutzer dessen Browserfenster lediglich 768 Pixel hoch ist, würde bei einer solchen Suche kein einziges organisches Suchergebnis sehen.

Wie steht ihr zu dieser Entwicklung? Geht Google zu weit?

Weiterführende Links zum Thema „SEO“

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
27 Kommentare
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Ana

Ich denke, dass Google weiterhin und zunehmend kommerzialisiert. Und im besten Fall ergibt sich daraus eine Nische für einen Konkurrenten mit Fokus auf der organischen Suche, der sich dann zunehmend kommerzialisiert und so wiederum eine Nische schafft für …

Antworten
Thompsen

Mit einem Adblocker merkt man das gar nicht…

Antworten
kaffeeringe

Offensichtlich wollen die Leute das so, denn sonst würde Google das anders machen oder die Leute würden sich eine andere Suchmaschine suchen. Bei https://startpage.com/ gibt’s die puren Google-Suchergebnisse ohne Schnackschnack und NSA-Kontrolle. Nutzt es jemand?

Antworten
Alex

Die Erfahrung müssen wir leider auch machen, gerade wenn jemand inkl. eine Städtekombi sucht, wie in unserem Fall z.B. „Schlüsseldienst Köln“ oder „Schlüsselnotdienst Köln“. Adwords, Places usw. beherrschen hier ganz klar die Aufmerksamkeit, was eigentlich schade ist, da dann der oben den meisten Traffic abbekommt, der am meisten Geld investiert und nicht unbedingt der, der am besten ist.

Antworten
verylasttry

Moin Alex,

hast Du Dich zum Thema Schlüsseldienst und Suchmaschinenoptimierung mit AMP auseinandergesetzt? Die Branche ist doch etwas verstaubt. Vielleicht kann man hiermit einen Unterschied machen. Schließlich werden Schlüsselnotdienste doch insbesondere mobil gesucht, wenn Not am Mann ist und man akut seinen Schlüssel verloren hat. VG, Max

Antworten
Tim

@rene & @Marius
Google macht das aus dem Grund Geld zu verdienen nix weiter – Google hat nichts gegen SEOs – empfiehlt im WMT- Blog sogar SEO zu nutzen, oder bei unwissen, SEOs zu engagieren.
Am Ende ist das Suchanfragenabhängig und wenn viele auf ein Keyword bieten erscheinen auch viele. Wie würden alle schreien wenn ein Klick 15€ kostet weil’s nur 3 anzeigen gibt.
Ich denke wie Rene seriös wird man nicht mit Geld…

Aber es ist bei weitem nicht so schlimm wie das hier dargestellt wird – das Google Caroussel oben ist übrigens auch organisch genauso wie Maps. So oder so, am Ende hat man standardmäßige 10 organische Rankings und solche Prozentangaben sind Auflösungs- und Zoomabhängig.

Antworten
Olaf Barheine

Und bei den organischen Suchergebnissen muss man sich bei der Suche nach Fachbegriffen immer erst durch unzählige Stellenanzeigen der Jobbörsen scrollen. Ärgerlich!

Antworten
Mad

Dieser Trend ist schon seit längerem abzusehen. Die einst beste Suchmaschine (frei von Kommerz) wird nun mehr und mehr selbst zu dem, was sie vor Jahren mal verdrängt hat.

Wenn dann wenigstens die Suchergebnisse ordentlich wären… Aber seit dem letzten Update ist mal wieder nicht mehr Content King, sondern – warum auch immer – Seiten die scheinbar mehr Gelds zum investieren haben ( in Top Google Platzierungen). Da stehen mit einmal wieder Seiten auf Platz 1-3, deren Inhalt a.) hornalt ist und b.) teilweise nur aus Spam und nix helfenden Communitygefasel besteht.

Aber wie kaffeeringe oben schon sagte, Alternativen zu Google gibts viele – nur nutzen will sie halt keiner. Ist ja auch logisch, in einer Welt, in der „googeln“ zum allgemeinen Sprachwortschatz gehört und sogar im duden steht.

Antworten
dotfly

Eine „Entzerrung“ des „Mehr Geld = Bessere Position Beste Leistung“ Prinzips könnte Google durch eine stärkere Gewichtung des AdWords Qualitätsfaktors in Richtung „Seitenqualität“ erreichen. Aber auch hier liegt der Schwerpunkt auf dem (leichter käuflichen) CTR.

Tatsache ist aber auch, dass – durch das Prinzip Conversion-orientierte Gebote (also „wieviel ist mir eine Conversion tatsächlich wert“) ein Pareto Equilibrium erzielt wird, durch das der wirtschaftlich entstehende Mehrwert bzw. Nutzen optimiert wird und nicht durch Preisverzerrung (durch unvollständige Information) Leistung verloren geht. Das ist, was Google leistet, womit es der Wirtschaft hilft, weshalb diese Prinzip weiterleben wird und wofür wir Google dankbar sein dürfen!

Antworten
paintNdesign

und kaum schreib ich sowas muss ich auf mozcast sehen das die SERP shrinkage steigt und so hoch ist wie zuletzt am 2.6. Aber ein Tages Trends sind eh nicht so aussagekräftig….

Antworten
JenZzzz

Was außerdem stört ist, dass google seit neuestem die Suchergebnisse einschränkt auf vielleicht 3-4 Ergebnisse und dann „ähnliche“ Ergebnisse vorschlägt, da könnt ich kotzen, denn meistens haben diese mit dem was ich gesucht habe GAR nichts zu tun!

Google wird zunehmend schlechter, aus der übersichtlichen „10 (gute!) Ergebnisse pro Seite“ ist ein zugeklatschtes Werbeplakat geworden mit schlechten origanischen Ergebnissen. Ich bin drauf und dran zu einem anderen Anbieter zu wecheln, aber die Alternativen haben mir bisher auch nicht wirklich gefallen …

Antworten
Thomas

Es ist definitiv erschreckend was Layout-Änderungen bei Google für Auswirkungen auf den Traffic der eigenen Seite haben. Bspw.: war bei vielen Video-Seiten die Einführung des Knowledge Graphs deutlich zu spüren, weil bei bestimmten Suchbegriffen auf einmal keine 3 Video-Ergebnisse mehr im sichtbaren Bereich gezeigt wurden, sondern meist nur noch eins, was dann auch sehr häufig von YouTube/Google war.

Bei lokalen Suchanfragen finde ich persönlich die Einbindung der Maps-Ergebnisse sehr sinnvoll.

Antworten
JMK

Ein wichtiger Aspekt wird leider unterschlagen, der im Grunde kongruent zu den Umstellunge einhergeht: die Suchergebnisse sind eine Katastrophe. Wenn ich nach „monitor“ such werden mir Seiten angezeigt die das Wort höchstens in den Tags haben, aber nicht im Text, Google selbst zeigt mir auch Ergebnisse an die Synonyme verwenden, hier: „Display“ etc.
Das ist für Leute die eine Suchmaschine beruflich nutzen nervig und umständlich. Ich weiß in der Regel nach was ich suchen muss und möchte ungern bevormundet werden.
Eine Suche mit mehreren Parametern kann man bei Google inzwischen komplett vergessen.

Antworten
Volker

Tja, dann muss der Nutzer wohl wieder zum scrollen & blättern neu „erzogen“ werden, sonst gibt’s halt nur noch bezahlte Adwords. Das ist leider keine wirklich gute Entwicklung.

Antworten
Peter

Schon allein die Messung ist nicht korrekt. Ich komme bei meiner Recherche der tatsächlichen genutzten Fläche auf 18% für die Ergebnisse. Traue nie einer Statistik! Wenn man so ein Ergebnis veröffentlicht, dann sollte man es auch richtig machen.
Davon abgesehen relativiert sich das Ergebnis ganz schnell auf größeren Bildschirmen. Heute nutzen viele Menschen überdies einen Werbeblocker und dann stimmt die ganze Untersuchung lange nicht mehr.

Viel schlimmer als die prozentuale Aufteilung finde ich, daß Google es offenbar immer noch hoch bewertet, wenn das Marketing mit großen Budgets Seiten in den Vordergrund schiebt und ich als User kein einziges brauchbares Ergebnis auf den ersten drei Seiten von Google finde.

Und es ist gut, daß die EU entschieden hat, daß Werbung besser kenntlich gemacht werden muß. Das ist absolut korrekt, denn Google hat das lange Zeit mit den Anzeigen über den Ergebnissen nicht getan und damit die Menschen bewußt irregeführt.

Antworten
harryman

logisch – wer zahlt bestimmt die Musik. Ist überall so. Wenn ich für Ads Geld ausgeben würde (was ich nicht mache), wollte ich auch oben stehen.

Antworten
Nadja Möbly

Wenn Google zu einer kompletten Werbefläche wird, sehe ich keinen Grund mehr Google zu nutzen. Nur Eigenprodukte von Google und gekaufte Anzeigen interessieren mich nicht. Das hat mit der Vielfalt des Internets dann nichts mehr zu tun.

Antworten
tuerengel

Weil das Beispiel hier schon kam. Bei Schlüsseldiensten ist es besonders schlimm.
Im Rahmen der Erstellung unserer Webseite hab ich mich durch google adwords gewühlt und gefunden, dass ein Klick bei der Suchkombi „Leipzig Schlüsseldienst“ durchschnittlich 10 Euro kostet. Da is ja klar, dass oben nur Schlüsseldienste stehen, die sich bei Erteilung eines Auftrags derart bereichern, dass sie ihre exorbitanten Werbekosten auch wieder reinbekommen. Hier ist google der entscheidende Komplize für den Betrug.

Antworten
thorsten.gebers

Kann das nur bestätigen. Hinzu kommt dass nicht jeder Klick dann auch als Auftrag verbucht werden kann. Und das kann ich mir als einzelunternehmer halt nicht leisten.

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige