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So sieht Decathlons bargeldloser und kassenloser Store aus

Der Sportausrüster Decathlon hat in den USA bargeldlose und kassenlose Läden eingeführt. Wir haben uns das angeschaut und finden: ein Fortschritt für Kunden und Händler.

Von Jochen G. Fuchs
3 Min. Lesezeit
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Decathlon kassiert flexibel überall im Laden mit „fliegenden Kassen“. (Foto: t3n/Jochen G. Fuchs)

Amazon Go ist nicht die einzige Möglichkeit, einen kassenlosen Laden zu betreiben. Decathlon zeigt in seinen beiden US-Filialen in San Francisco und Emeryville die zweite Variante: Die Verkäufer in den Stores kassieren überwiegend am Ende der Beratung direkt beim Kunden – unterstützt von RFID-Technologie. Eine einfache, kundenfreundliche Lösung, die viele Vorteile bringt. Für den Händler bedeuten solche Systeme vor allem eines: keine Barrieren vor den zahlenden Kunden.

Decathlons kassenloses System

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Kassenschlangen im herkömmlichen Sinne gibt es bei Decathlon in den USA nicht mehr. „Wir sind bargeldlos! Bezahlen Sie bei jedem mit einem Decathlon-Shirt“, steht in großen Lettern auf einem riesigen Schild, das gut sichtbar über den Köpfen der Kunden baumelt.

Die RFID-Kassen-Tresen von Decathlon im Einsatz. Im Inneren befindet sich ein RFID-Scanner, der breitflächig RFID-Tags scannt. Eine Metall-Abschirmung an den Innenwänden des Tresens verhindert, dass umliegende Artikel mitgescannt werden. (Foto: t3n/Jochen G. Fuchs)

Bezahlt wird dann mit einer beliebigen Karte direkt beim Mitarbeiter, der sowohl ein Smartphone zum Zugriff auf das POS-Frontend hat als auch über ein mobiles Kartenlesegerät verfügt. Der Mitarbeiter scannt den oder die gewünschten Artikel, versendet einen digitalen Beleg per Mail und kassiert direkt am Regal.

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Falls der Kunde eine größere Menge von kleineren Artikeln kauft, verfügt der Laden über portable kleine Holztheken mit eingebauten RFID-Scannern, die komplette Warenkörbe auf einmal in Sekundenschnelle erfassen.

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Im Markt in San Francisco werden laut einem Mitarbeiter vor Ort hauptsächlich Einkäufe mit wenigen Artikeln in kleiner Größe getätigt. Der Korb wird bei grob geschätzt etwa 20 Prozent der Einkäufe genutzt – die restlichen Verkäufe finden direkt am Regal statt.

Eingang zum Decathlon-Store in San Francisco. (Foto: t3n/Jochen G. Fuchs)

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Das kassenlose System beschleunigt nach Aussagen der Mitarbeiter den Checkout erheblich und verhindert zu 90 Prozent die Bildung von Kassenschlangen. Gelegentlich können sich die zwei Kassentresen bei größeren Warenkörben als Nadelöhr erweisen, wie ein Mitarbeiter berichtet. Da die Laufkundschaft in der Filiale aber meist wenige Artikel auf einmal kauft, hat sich das noch nicht als größeres Problem erwiesen. Falls Händler in Filialen mit größeren Mengendurchsätzen ein ähnliches System einsetzen wollten, sollten also mehr Tresen eingeplant werden.

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Decathlon in San Francisco: Oben mittig das Banner mit den Hinweis auf den bargeldlosen Bezahlvorgang. (Foto: t3n/Jochen G. Fuchs)

Decathlon arbeitet an der Neuerfindung seiner Filialen

Seit drei Jahren betreibt Decathlon seine US-Niederlassung mit zwei Filialen und einem Onlineshop. Die Nähe zum Silicon Valley ist bewusst gewählt, denn die geringe Entfernung führt dazu, dass Decathlon auch mal innovative Technologien von US-Startups erproben kann. Seit vergangenem Jahr ist beispielsweise der Inventur-Roboter Tally von Simbe Robotics bei Decathlon in San Francisco im Einsatz. Der Roboter erfasst vollautomatisch 98 Prozent des Bestandes und korrigiert Fehlbestände, automatisiert Nachbestellungen und bemerkt auch falsch platzierte Waren. Die restlichen zwei Prozent des Bestandes stellen Waren dar, die nicht mit einem RFID-Tag versehen werden können.

Decathlon arbeitet mit in 55 Ländern mit langjährig etablierten Warenwirtschaftsssystemen, die nicht direkt kompatibel mit der neuen POS-Infrastruktur auf Basis eines API-first-Order-Management-Systems und Shopify als E-Commerce-Plattform sind. Als Onmichannel-Software kommt Newstore zum Einsatz, die Mobile-First-Lösung stellt die POS-, Order-Management-, und Lager-Software sowie die Apps auf den Smartphones der Decathlon-Mitarbeiter.

Um die bestehende Legacy-Infrastruktur mit den neuen Systemen zu vernetzen, nutzt Decathlon eine Middleware namens Mulesoft, die im vergangenen Jahr von Salesforce übernommen wurden. Die Konnektivitätslösung Mulesoft kann beispielsweise wie im Fall von Decathlon dazu genutzt werden, um ältere Systeme, die noch nicht über eine API verfügen, an modernere SaaS-Systeme anzuschließen. Oder um verschiedene Lösungen über vordefinierte API-Connectoren schnell miteinander zu verbinden, ohne Projektaufwand für Schnittstellenentwicklung einplanen zu müssen.

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Frauen-Fußballschuh im Regal, samt der dazugehörigen Produktauszeichnung mit QR-Code zur Produktseite im Shop. (Foto: t3n/Jochen G. Fuchs)

(Screenshot: Decathlon.com)

Neben einem Geschenkgutschein-Verkaufsautomaten können Kunden im Laden nicht vorrätige Produkte direkt bestellen und sich aus dem Decathlon-Onlineshop nach Hause senden lassen. Entweder durch das Personal oder an einem (vermutlich überflüssigen) Tablet-Kiosk – generell versandkostenfrei. Das gilt natürlich auch für nicht vorrätige Größen.

Jedes Preisschild verfügt neben essentiellen Produktdaten über einen QR-Code, mit dem der Kunde direkt auf die jeweilige Produktseite im Onlineshop gelangt, online vorrätige Produktvarianten sieht und auch bestellen kann.

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Disclosure: Die Reise unseres Autors zur Dreamforce nach San Francisco wurde von Salesforce finanziert. Einfluss auf die Berichterstattung hat das nicht.

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