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Pressearbeit für Startups: 5 Schritte, um Redaktionen zu überzeugen

Pressearbeit kann sich für Startups richtig lohnen – wenn sie ernst genommen wird. Mit PR-Todsünden wird in der Gründerszene aber oft viel Potential verschenkt. Wir zeigen, wie Startups bei Redaktionen garantiert Gehör finden.

Von Daniel Hüfner
4 Min. Lesezeit
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Pressearbeit für Startups ist Pflichtprogramm

Hefte raus, Pressearbeit! Der Umgang mit Medien ist für Startups in der Anfangsphase eher unliebsame Pflicht als Kür. Allerdings will das eigene Produkt eben nicht nur entwickelt, sondern – einen ausreichenden Reifegrad vorausgesetzt – auch gegenüber der Zielgruppe bekannt gemacht werden. Am besten geht das über eine strategische, effektive und erfolgreiche Pressearbeit. Die kann aber nur gelingen, wenn Startups sie von vornherein ernst nehmen. Mit vorschnellen Pressemitteilungen und E-Mails im Massenverteiler verpufft das große Potential – taube Redaktionsohren sind die Folge. Wer es aber richtig macht, für den kann die Pressearbeit zum wichtigen Multiplikator in der Kunden- beziehungsweise Nutzerakquise werden.

Startups, setzt die Brille des Journalisten auf!

Für eine erfolgreiche Pressearbeit sollten Startups die Brille von Journalisten aufsetzen. (Foto: © gpointstudio - Fotolia.com)

Für eine erfolgreiche Pressearbeit sollten Startups die Brille von Journalisten aufsetzen. (Foto: © gpointstudio – Fotolia.com)

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Doch was gilt es bei richtiger Pressearbeit zu beachten? Was will ich für mein Startup erreichen, welche Bedürfnisse von Medien und Journalisten stehen dem gegenüber und mit welchen Kniffen kann ich sie davon überzeugen, über mein Produkt zu berichten? Die Installation einer eigenen PR-Abteilung ist dafür nicht nötig. Es reicht schon, wenn Startups und PR-Verantwortliche einige wenige Regeln beherzigen und bei der Pressearbeit vor allem die Brille von Journalisten aufsetzen. Die Devise: Mache Redaktionen die Arbeit so einfach wie möglich. Fünf Tipps für jedes Startup.

1. Multimediales Pressekit bereitstellen

Gehen Startups nicht von selbst auf Redaktionen zu, werden interessierte Journalisten immer zuerst ihre Webseite aufsuchen, um Informationen zum Unternehmen oder dem Produkt zu erhalten. Die Lust schwindet jedoch schnell, wenn es außer einer Landingpage mit wenigen Textpassagen kaum etwas zu sehen gibt. Ein separater Pressebereich mit der Möglichkeit, ein multimediales Pressekit mit Texten (Produkt und Historie in Kurz- und Langversion), Fotos (Logo, Produkt und Team) und gegebenenfalls Videos herunterzuladen, ist deshalb eine zwingende Voraussetzung. Laut einer Umfrage schätzen 85 Prozent der Journalisten multimediales Pressematerial, da es ihnen mehr Möglichkeiten bei der Berichterstattung gibt.

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Beispiele für richtig gute Pressekits liefern Startups wie etwa Publisheria, tadoAirfy, 6Wunderkinder oder ResearchGate.

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2. Die Alternative: Online-Presseportale nutzen

Alternativ bietet sich die Nutzung von Presseportalen an. Erstens haben Startups so die Möglichkeit, sich einen eigenen digitalen „Newsroom“ einzurichten, über den sie alle wichtigen Presseinformationen fortlaufend gebündelt publizieren und zum Download anbieten können. Zweitens erleichtern sie so auch die Arbeit von Journalisten, da sie ihre Recherchen immer auf eine zentrale und offizielle Plattform konzentrieren können. Bekannte Presseportale sind OTS, Pressebox oder Pressdoc. Sie verfügen in der Regel über eine hohe Online-Reichweite und machen es Startups auch leichter, ihre Zielgruppen zu erreichen.

3. Relevante Medien gezielt auswählen

Dass Journalisten von sich aus auf Startups zugehen, ist allerdings eine Ausnahme. Vielmehr müssen gerade junge Unternehmen mit ihrem Produkt aktiv für sich werben und Redaktionen kontaktieren, um im Netz Sichtbarkeit zu erzeugen. Hier gilt es einige Spielregeln zu beachten, die entscheidend dafür sind, ob Magazine und Blogs Neugier zeigen oder Anfragen schlichtweg dem Papierkorb zum Opfer fallen.

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Wie erfolgreich die Pressearbeit für Startups ist, hängt nämlich entscheidend davon ab, welche Medien die Startups kontaktieren. Hier begehen Startups häufig eine der größten PR-Todsünden, indem sie unpersönliche E-Mails im Massenverteiler durch den Medienäther schicken. Klar, das mag der schnellste und einfachste Weg sein, doch echte Mühe kann sich nachhaltig auszahlen. Startups sollten daher im Voraus entscheiden: Welche Blogs und Online-Magazine sind für mein Startup relevant? Bei wem kann ich mein Produkt richtig adressieren und was liest meine Zielgruppe? Wer zum Beispiel eine komplexe Software für Unternehmen entwickelt, ist bei B2B-Magazinen sehr viel eher gefragt, als auf konsumerorientierten Blogs.

Beherzigen Startups dieses Prinzip, bleibt in der Folge auch Zeit, E-Mails oder Telefonate persönlich und thematisch-zugeschnitten an Online-Medien zu adressieren. Jeden Tag landen schätzungsweise etwa 200 E-Mails in den Postfächern von Redaktionen. Da ist clever, wer sich bemüht, positiv mit inhaltlicher Substanz aufzufallen. Das hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei Journalisten und öffnet die Tür für weitere Kontakte in der Zukunft.

4. Zuständige Journalisten persönlich kontaktieren

Dieser Schritt ist gewissermaßen ein kleiner Bonus zu Punkt 4. Sind die relevanten Zielmedien ausgewählt, hilft es, sich auch mit den Ressorts auseinanderzusetzen. Faustregel: Eine E-Mail an den Redaktionsverteiler ist längst nicht so effektiv, wie eine direkte Anfrage an den zuständigen Redakteur. Die zeigt, dass Startups das Thema nicht nur ernst nehmen. Sie bringen damit auch Vertrauen und Wertschätzung gegenüber dem Journalisten zum Ausdruck. Welcher Redakteur über Startups beziehungsweise den Themenbereich des eigenen Produkts schreibt, lässt sich häufig über vergangene Artikel im passenden Ressort oder Team-Seiten herausfinden.

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5. Ansprechpartner für Presseanfragen bestimmen

Der Weg zu einem Artikel in einem Blog oder Online-Magazin kann mitunter lang sein. Denn er ist folgerichtig abhängig von der Kommunikation. Je besser diese zwischen Startup und Journalisten ist, desto kürzer ist der Weg ins Netz. Daher sollten Startups immer einen zentralen Ansprechpartner für Presseangelegenheiten bestimmen. Journalisten und Redaktionen arbeiten in der Regel unter Zeitdruck – ärgerlich, wenn auf kurzfristige Rückfragen zu Unternehmen und Produkt keine schnelle Antwort zu erwarten ist.

In diesem Zusammenhang ist es auch von Vorteil, für Journalisten zusätzlich zum Ansprechpartner auch auf unterschiedlichen Plattformen präsent zu sein. Längst findet die Recherche nicht nur über Googles Suchmaschine statt. Immer öfter werden auch Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter genutzt, um Informationen über das Startup zu erhalten.

Fazit: Pressearbeit ist kein Marketinginstrument

Die fünf Schritte zeigen, wie junge Startups auch ohne dickes PR-Budget den Einstieg in eine erfolgreiche und nachhaltige Pressearbeit schaffen können. Es versteht sich von selbst, dass es für Pressemitteilungen immer einen auch für Journalisten und Zielgruppe hinreichenden Anlass (zum Beispiel ein neues Produkt oder ein umfangreiches Update) geben muss. Darüber hinaus sollten Startups es tunlichst vermeiden, Pressemitteilungen als Werbeflyer zu missbrauchen. Das macht Journalisten keineswegs neugieriger, sondern erhöht ihren Arbeitsaufwand, da Superlative und Übertreibungen bei der Aufbereitung von Artikeln zunächst entfernt werden müssen. Wer diese Grundregeln versteht und die aufgezeigten Mittel sicher einzusetzen weiß, wird bei Journalisten nicht auf taube Ohren stoßen.

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Dein t3n-Team

Chriz

Der persönliche Kontakt ist das A und O! Eine Pressemappe ist gut und schön, aber davon sind die meisten Journalisten erst einmal genervt. Am besten baut man eine gute Bindung auf! Das ist auch langfristig sinnvoll.

Antworten
Julian P.

Gibt es Tools, um die Online-Presseportale effizienter zu versorgen?

Antworten
Sylke Zegenhagen

Online-Presseportale effizienter versorgen… was auch immer damit gemeint ist, aus unserer Sicht funktioniert es nicht. Sie können mit einem Knopfdruck Ihre PM an hunderte Portale schicken. Doch was nützt das, wenn der Artikel nur bei ganz wenigen Aufnahme findet? Und wenn er dann drauf ist, ist er total verhauen, kein Bild, Links funktionieren nicht etc. Das ist wenig Image fördernd für ein Unternehmen. Außerdem sind in sog. Online-Presseverteilern, die Pressemitteilungen zu Dumping-Preisen an dutzende Portale verteilen, über 80% Webfriedhöfe. Viele haben PageRank 0 mit kaum Besuchern! Eine Platzierung auf solchen Seiten schadet Ihrer eigenen Webseite. Unsere Agentur stellt deshalb nur noch manuell in hochwertige Portale mit mindestens PageRank 4 ein. Die Reichweite erhöhen wir ganz einfach mit Social Media Kampagnen. Mehr Infos hier… http://www.gruenderplan24.de/agentur/#.U61yf_m0yn8

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Enis

Gibt es weitere Verzeichnisse oder Tipps, um die Reichweite einer PR-Meldung zu erhöhen? Ich denke, das der Aspekt des direkten Ansprechpartners bei PR-Angelegenheiten enorm wichtig ist. Ein klasse Tipp von Euch :-)

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Thomas Noll

Also wenn ich Pressearbeit als Form der Öffentlichkeitsarbeit sehe, ist diese definitiv ein Teil des Marketings. Eben ohne werblichen Charatker.

Antworten
Sylke Zegenhagen

Richtig, Pressearbeit ist genau wie PR Öffentlichkeitsarbeit. Und ohne Öffentlichkeit, ohne bekannt zu sein, kann kein Unternehmen langen bestehen. Deshalb sollte dieser Bereich nicht vernachlässigst werden. Hier weitere Tipps aus unserem Blog: http://www.gruenderplan24.de/2013/06/28/warum-werbung-so-oft-nicht-funktioniert/#.U61znfm0yn8

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