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Verkehrsbehörde gibt Tesla-Autopilot Mitschuld an tödlichem Unfall

Nach fast zweijähriger Untersuchung gibt die US-Verkehrsbehörde NTSB jetzt Tesla und Apple die Mitschuld an dem tödlichen Unfall mit einem Model X – bei dem der Autopilot aktiviert war.

2 Min. Lesezeit
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Tesla Model X. (Foto: Tesla)

Im Mai 2018 war ein Apple-Mitarbeiter auf dem Highway 101 in Kalifornien auf dem Weg zur Arbeit mit einem Tesla Model X tödlich verunglückt. Wie Tesla später erklärte, war der Autopilot eingeschaltet gewesen. Zudem soll der Mann auf seinem Firmen-iPhone ein Spiel gespielt haben, also abgelenkt gewesen sein. Nach beinahe zweijähriger Untersuchung hat die Verkehrsbehörde NTSB (National Transportation Safety Board) am Dienstag die entsprechenden Ergebnisse präsentiert.

Autopilot nicht allein schuld an Unfall

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Demnach kamen bei dem Unfall mehrere Faktoren zusammen, der aktivierte Autopilot war nur einer von mehreren Gründen für den Crash. Darüber hinaus wertete die NTSB auch die Ablenkung durch das Smartphone-Game sowie Fehler in Behörden als mitverantwortlich für den Tod des Verunfallten. So habe es die kalifornische Transportbehörde versäumt, die für Wartungsarbeiten entfernten Aufpralldämpfer am Unfallort rechtzeitig wieder anzubringen. Wäre der Aufprall des Elektroautos dadurch gebremst worden, hätte der Fahrer aller Wahrscheinlichkeit nach überlebt.

Im Fokus der Unfalluntersuchung stand zudem eine weitere Behörde, die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA), wie The Verge berichtet. Diese hätte den Autopilot von Tesla nicht in dieser Form zulassen dürfen. Von Apple und anderen Smartphone-Herstellern erwarten die Experten der NTSB, dass freiwillige Features wie ein Modus, der das Gerät eines Autofahrers während der Fahrt auf Notrufe beschränkt, obligatorisch gemacht werden.

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Fahrer überschätzte Autopilot-Fähigkeiten

Einen großen Teil der Schuld sieht die NTSB auch darin, dass der techaffine Fahrer die Fähigkeiten des Autopilot überschätzt haben dürfte. NTSB-Chairman Robert Sumwalt forderte daher, es sei an der Zeit, dass man Fahrern in teilautomatisierten Fahrzeugen nicht mehr vorgaukele, sie hätten ein komplett autonomes Auto. Tesla solle sich der Weiterentwicklung seiner Autopilot-Software widmen und die NHTSA, wo nötig, korrigierend eingreifen. Allerdings sind diese Forderungen für Hersteller und Behörden nicht bindend. Sie haben lediglich Empfehlungscharakter.

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Die NHTSA, die für die Regulierung von Autopilot-Software zuständig ist, hat laut Reuters 14 Unfälle mit Tesla-Autos unter die Lupe genommen. Bisher sind allerdings diesbezügliche Schritte gegen Tesla ausgeblieben. Bei dem tödlichen Unfall vom Mai 2018 war das Model X mit über 100 Stundenkilometern in eine Autobahnbegrenzung gefahren. Der Autopilot hatte kurz von dem Crash noch beschleunigt, da das System davon ausgegangen war, freie Fahrt zu haben. In der Kritik steht daher die Kollisionswarnung ebenso wie der Verzicht Teslas auf LIDAR-Sensoren.

Mehr zum Thema: Tesla-Statistik: Zahl der Unfälle mit Autopilot gestiegen

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Alexander Jakob

Ich würde mich niemals zu 100% auf den Autopiloten verlassen.

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Johanne

Das ist natürlich bedauerlich, aber in der Regel sind die Menschen an den Unfällen schuld. Die Technik wird in Zukunft solche Unfälle verhindern.

Antworten
Klaus Pfister

Den Autopilot nicht unter 10000 Fuss Hoehe einschalten…!

Antworten

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