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TicTail: Was der neue, kostenfreie Onlineshop kann

Ein kostenfreies Shopsystem will zehn Monate nach dem Start bereits rund 10.000 Shops erreicht haben. Auch Online-Händler in Deutschland sollen TicTail bereits einsetzten. Grund genug, den neuen Dienst für euch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und auf seine Einsetzbarkeit in Deutschland zu prüfen.

Von Jochen G. Fuchs
4 Min. Lesezeit
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Ein kostenfreies und direkt einsetzbares Shopsystem – das klingt fast zu schön um wahr zu sein. Und doch möchte das Start-Up TicTail aus Stockholm genau das anbieten. Dabei handelt es sich nicht, wie man auf den ersten Blick denken könnte, um ein Open-Source-System, das zum Download angeboten wird. Vielmehr ist TicTail eine Software-as-a-Service-Lösung, komplett gewartet und betriebsbereit. Es fallen keine Hosting-Gebühren und – vom Zahlungsanbieter abgesehen – auch keine Transaktionkosten an. TicTail soll kein umfangreiches E-Commerce-System sein, sondern eine bewusst einfach gehaltene Lösung, die innerhalb einer Viertelstunde einen Onlineshop zur Verfügung stellt. Wir haben für euch einen Onlineshop bei TicTail eröffnet und den Mini-Shop genauer untersucht.

So können Onlineshops mit TicTail aussehen. (Screenshot: TicTail)

TicTail ist Tumblr für E-Commerce

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Die Lösung ist für kleine Händler attraktiv, die ihre ersten Schritte in Richtung E-Commerce unternehmen möchten. Die Bedienung ist innerhalb weniger Minuten erlernbar, man braucht im Prinzip keinerlei Vorkenntnisse zum Thema Online-Shops. Die wichtigsten Funkionen stehen direkt zur Verfügung, künftige Erweiterungen können TicTail Nutzer in Form von „Apps“ gegen eine monatliche Gebühr erwerben. Bis einschließlich 30. April sind die bisher erhältlichen drei Apps kostenfrei nutzbar, nähere Informationen zur Preisgestaltung der Zusatzanwendungen sind noch nicht bekannt. Dadurch beantwortet sich aber auch die Frage, die beim Betrachten von TicTail unwillkürlich entsteht: wie sich denn ein solches System finanzieren soll. Offensichtlich durch die Einkünfte aus der Vermarktung durch den hauseigenen „App-Store“.

In wenigen Schritten kann man mit TicTail loslegen. (Screenshot: JGWeber/TicTail)

Einschränkungen von TicTail

Wer sich nicht an HTML-Quelltext herantraut, muss entweder einen anderen Shop nutzen oder sich an den Webdesigner seines Vertrauens wenden. Zur Beruhigung: Die nötigen Änderungen sind von geringem Aufwand, mit etwas über zwei Arbeitsstunden sollte alles abgedeckt sein. Zumindest waren die nötigen Änderungen im t3n-Praxistest innerhalb dieser Zeit erledigt. Zur Hilfestellung steht eine Dokumentation zur Verfügung. Bevor man sich für TicTail entscheidet, sollte man jedoch alle Einschränkungen kennen:

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  • Keinerlei Anbindung an externe Warenwirtschaftssysteme möglich.
  • Kein Verkauf über mehrere Kanäle, lediglich Facebook und Twitter sind integriert, um Produkte zu posten oder zu tweeten.
  • Produkte können nur von Hand angelegt werden, kein Artikelimport oder -export.
  • Zahlungsmittel können nicht frei gewählt werden, nur Paypal steht zur Verfügung (In Schweden kann zusätzlich noch der Kauf auf Rechnung über Klarna angeboten werden).

Das Design des TicTail-Stores und die Texte können im HTML-Editor bearbeitet werden. (Screenshot: TicTail)

TicTail in Deutschland nutzen

Wie nahezu alle internationalen Shopsysteme, ist TicTail nicht speziell für Deutschland entwickelt worden. Dadurch müssen die Oberfläche des Shops ins Deutsche übersetzt und dann die rechtlichen Anforderung für den Verkauf in Deutschland erfüllt werden. Leider hat der schwedische Mini-Shop einige Mängel:

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  • Nur ein Steuersatz pro Land möglich, damit nicht geeignet für Händler, die Waren mit unterschiedlichen Steuersätzen anbieten.
  • Designvorlagen müssen „von Hand“ übersetzt werden.
  • Sprache des Bestellvorgangs kann (momentan) nicht verändert werden, dadurch ist die Umsetzung der Buttonlösung nicht mehr möglich.

Die Artikel-Detailansicht vor der Anpassung. (Screenshot: JGWeber/Tictail)

Die Artikel-Detailansicht nach der Anpassung. (Screenshot: JGWeber/Tictail)

Die folgende Checkliste zeigt, welche Anpassung von TicTail für den Einsatz in Deutschland nötig sind: 

  • Statische Informationsseiten anlegen, die von überall erreichbar sein müssen
  • Impressum beziehungsweise Anbieterkennzeichnung
  • Datenschutzerklärung
  • Widerrufsbelehrung
  • Allgemeine Geschäftsbedingungen
  • Versandkosten
  • Kennzeichnungspflichten für Batterien, Textilien und Lebensmittel
  • Steuersätze (Shop-Betreiber mit gemischten Steuersätzen können TicTail derzeit nicht nutzen)
  • Shoptemplate bearbeiten und mit dem Zusatz „inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten“ versehen, das Wort „Versandkosten“ dabei mit der Versandkostenseite verlinken
  • Lieferfrist im Artikeltext exakt angeben

Die nachfolgenden Punkte können noch nicht angepasst werden, wären aber zwingend nötig:

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  • Bestellvorgang anpassen
  • Bestellbutton eindeutig benennen: „Kaufen“
  • Das Template mit dem „Kauf-Button“ bearbeiten und einen Link zu den AGB und der Widerrufsbelehrung einfügen

Durch letztere Einschränkung ist TicTail momentan für den deutschen Online-Händler leider nicht einsetzbar, denn durch die fehlende Umsetzungsmöglichkeit der Button-Lösung ist der Shop eindeutig nicht rechtssicher. Solange nur das sogenannte „Store-Front“ für Anpassungen über einen integrierten HTML-Editor zugänglich ist, und nicht der Bestellvorgang selbst, müssen sich potentielle Nutzer noch gedulden. Ein kleiner Trost am Rande: Laut den TicTail FAQ wird der Bestellvorgang im Laufe des Jahres zugänglich gemacht, dann kann es losgehen.

Das Design des TicTail-Stores und die Texte können im HTML-Editor bearbeitet werden. (Screens: TicTail)

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Dein t3n-Team

Christian Meier

31. April? Gibt es den in Schweden? ;)

Antworten
Oliver

Coole Geschichte. Gibt es sicherlich einen Markt dafür, und die Usability ist super. Fühlt sich gut an.

Antworten
Andreas Lenz

puh, 10,000 aktive Stores in 10 Monaten klingt fett!

Antworten
Jochen G. Fuchs

@Christian Meier
Das ist doch die Sonderregelung aufgrund des dunklen Winters, damit die Winterzeit um einen Tag nach hinten verschoben wird, bekommt Schweden den 31. April noch als Zulage zugestanden.

Huust. Danke für den Hinweis. ;)

Antworten
s.

„Die Bedienung ist innerhalb weniger Minuten erlernbar, man braucht im Prinzip keinerlei Vorkenntnisse zum Thema Online-Shops.“
Keinerlei Kenntnisse erforderlich? Na dann. Viel Spaß wenn die ersten Abmahnungen ins Haus flattern.

Antworten
derkaip

Was wäre denn für Euch eine gute, ähnlich einfache Alternative, die in Deutschland heute einsetzbar ist?

Antworten
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