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Trolle – Symptome, Ursachen und Therapiemöglichkeiten

Jeder kennt sie, keiner mag sie – und hat man sie sich einmal eingefangen, wird man sie schlecht wieder los. Ähnlich hartnäckig und nervend wie Fußpilz sind Trolle – jene parasitäre Subkultur von Personen, die in jeglichen Diskussionen durch destruktives und provozierendes Verhalten auffallen. Ihr einziger Beitrag? Zu nerven.

Von Maik Klotz
3 Min. Lesezeit
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Trolle sind niemals konstruktiv, einsichtig oder sachlich. Wie Fußpilz auch, kann man sich Trolle ganz leicht einfangen. Sie aber wieder los zu werden, bedarf einer symptomatischen Therapie. Denn zu 100 Prozent abschütteln kann man diese Parasiten meist nicht. Aber man kann sie eindämmen.

Trolle – Herkunft und Geschichte

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Die Herkunft des Trolls ist nicht eindeutig geklärt. Man vermutet, das es Trolle schon immer gab, sie sich aber erst mit der Verteilung von AOL-CDs und der Einführung von Chat-Rooms großflächig verbreiten konnten. Trolle können überall auftreten, bei Facebook, Twitter, in Online-Communities oder auf Blogs. Also überall dort, wo Diskussionen geführt werden. Trolle treten ohne Vorwarnung auf und verschwinden leider selten wieder von alleine.

Die Psychologie der Trolle

Im Grunde sind Trolle auf der Suche nach Liebe.

Im Grunde sind Trolle auf der Suche nach Liebe.

Trolle leiden an einem Mangel an Selbstbewusstsein und meist auch an einem Aufmerksamkeitsdefizit. Was nicht bedeutet, dass jeder, der unter einem der beiden Symptomen leidet, auch ein Troll ist. Darüber hinaus sind Trolle sehr bornierte Wesen mit einem großen Mangel an Spiegelneuronen. Der Mangel an Spiegelneuronen führt zu fehlender Empathie (Trolle können sich auch nicht fremdschämen). Im Grunde sind Trolle auf der Suche nach Liebe – und bekommen sie die nicht, nehmen sie das andere emotionale Extrem: Verachtung. Immer noch besser als nichts. Und so giert der Troll nach Aufmerksamkeit jeglicher Art.

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Troll-Befall: Therapiemöglichkeiten

Trolle ernähren sich von der Aufmerksamkeit anderer und dürfen deshalb niemals gefüttert werden! Das Problem: Trolle haben eine ähnliche Verdauung wie Seepferdchen – ihnen fehlt schlichtweg der Magen. Das führt zu einem unstillbaren Hunger nach Aufmerksamkeit. Will man einen Troll los werden, lässt man ihn am besten verhungern.

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Hat man sich in einer Diskussion oder beim Kommentieren eines Beitrags im Blog oder bei Facebook oder sonst wo einen Troll eingefangen, gilt es zunächst einmal, gar nicht zu reagieren. Je langsamer man reagiert, desto schneller ist man den Troll auch wieder los. Trolle sind ungeduldig und hungrig. Reagiert man schnell, ist man eine gute Futterquelle. Langsame Reaktion bedeutet mehr Aufwand für die Nahrungsbeschaffung. Also setzen wir ihn auf Diät und ignorieren den Troll. Man kommentiert die Beiträge anderer Nutzer weiter und lässt den Troll außen vor. Wenn man Glück hat, belässt er es dabei und zieht zur nächsten Futterquelle. Manchmal sind Trolle aber hartnäckiger und man muss zu anderen Mitteln greifen.

Ein solches Mittel ist das Kopieren des Trolls. Man legt einen ähnlich klingenden Nutzernamen an, nutzt den gleichen Avatar wie der Troll und schreibt ebenfalls Kommentare, diese aber immer positiv in Bezug auf den ursprünglichen Beitrag. Man kann das ganze auch steigern, in dem man zwei oder drei solcher Kopien anlegt. Trolle mögen es nicht, wenn man ihren Namen missbraucht und deshalb werden sie wütend. Der Vorteil dieser Variante, die Wahrnehmung des Trolls wird ad absurdum geführt. Vor allem dann, wenn es mehr positive Beiträge ähnlich klingender Benutzernamen gibt als die des echten Trolls.

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Hilft auch das nicht, kann man das sogenannte „Disemvowel“ einsetzen. Beim Disemvowel handelt es sich um das das löschen aller Vokale aus dem Troll-Kommentar. Somit wird der Beitrag des Trolls zu dem was er wirklich ist: einem Grunzen.

Last but not least kann man Trolle auch löschen. Natürlich kann er sich dann einen neuen Benutzer anlegen, aber je nach Registrierungsprozess geht das Löschen der Benutzer deutlich schneller von der Hand als das Anlegen. Temporär empfiehlt es sich dann auch, den Registrierungsprozess so zu verkomplizieren, dass es einfach keinen Spaß macht, neue Benutzer anzulegen.

Technische Hilfsmittel

Es gibt interessante Ansätze, Trollen auf technischem Weg entgegen zu treten. Im Beitrag „Erkenntnisse der empirischen Trollfroschung“ auf der re:publica 2013 wurden einige davon vorgestellt. Mit etwas technischem Aufwand kann man zum Beispiel eine Captcha-Funktion einbauen, die auf Nutzerbasis unsinnige Captchas erzeugt. So bekommen vom Admin identifizierte Trolle immer einen nicht lösbaren Captcha angezeigt – oder einen Captacha-Code, der erst nach zehnmaliger Eingabe akzeptiert wird. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Trolle nur Beiträge von Trollen sehen. Für normale Nutzer sind die Beiträge unsichtbar. Das hat den Vorteil, dass Trolle sich selbst zwar lesen und kommentieren können, normale Anwender damit aber nicht belästigt werden.

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Für WordPress gibt es ein Plugin für das oben beschriebene Disemvowel, das auf Wunsch alle Vokale eines Beitrags entfernt und den Autor gleichzeitig als Troll markiert. Das geht natürlich auch manuell – zum Beispiel mit Tools wie diesem.

 

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Donuts für alle

Konstruktive Diskussionen fördern wäre schon schön.

Wo finden sich schon mal vernünftige Diskussionen ? Im TV ? In Texten ? Auf Webseiten ? Es sollte doch vor 1-2 Jahren eine Site für Diskussions-Kultur gegründet werden. Ist das jetzt ein positives Vorbild ? Vernünftig Argumente austauschen so das alle nacher schlauer sind, findet man zu selten. Kaum jemand kennt den Unterschied zwischen aktueller Diskussions-(Un)Kultur und vernünftigen Diskussionen. Also fragt auch keiner danach. Smileys und Signatures in sind gefragtere Features als ein vernünftiges Diskussions-Klima.

Leser voten leider nicht immer demokratisch. Sonst könnte man die Postings mit (Lesenswert)/(nicht lesenswert) bevoten lassen und die guten Postings schwimmen oben und sind als erstes zu sehen, und die schlechten Postings muss man erst „aufklappen“ und kommen ganz unten. Wer dort antwortet, der weiss, das er eher kaum gelesen wird. Man kann negativer bewertete Postings auch mit FONTSIZE=-1/-2/-3/-4… kleiner darstellen so das das Lesen ermüdet.
Noch viel schöner wäre egocentric view: Wer rote Postings gut findet, kriegt schwarze, grüne, gelbe, orangene,… Postings drunter und kleiner angezeigt. Bei Breitbildschirmen evtl auch daneben sortiert nach Beliebtheit. D.h. rote leben in ihrer roten Welt und grüne in der Grünen Welt und Apple-Fanbois in ihrer Apple-Fanboi-Welt und M$-Fans in ihrer .NET-Heile-Welt usw. und kriegen den Rest der Postings eher kaum zu sehen. Ein paar Neutrals sehen die Welt nicht ganz so einseitig, profitieren dann aber auch davon wenn Postings nach Beliebtheit oder anderen Dingen bewertet werden so das man nur so weit liest wie es interessant ist und überwiegend uninteressante Postings dann tiefer kommen aber man nichts wichtiges verpasst hat wobei die Wichtigkeit eine individuelle Zielfunktion ist, aber man nehmen muss was die jeweiligen Gruppen (rote, grüne, schwarze, gelbe,…Apple-Fanbois, M$-Fanbois, Androids,…) oder halt alle oder alle Profile die bei Facebook oder Google+ verlinkt sind und keine anonymen Profile oder welche Gruppe auch immer man wählt wie wichtig findet. Vergleiche auch Diskussionen bei Sport-Clubs.

Andere Ideen wären, das man Fragen beantwortet, welche bei entsprechenden Themen dann dazugeschrieben werden. D.h. man gibt zu, das man noch nie ein Iphone mehr als 10 Stunden benutzt hat. Früher oder später kann man diese Information gegen einen nutzen wenn er Unfug schreibt. Man könnte sogar die Antworten im Profil auflisten und die Crowd voten lassen das z.b. Antwort 23 ganz wichtig für eine bestimmtes Posting wäre. Dann würde Antwort 23 (beispielsweise „WindowsXP war das letzte Windows das auf meinem Rechner installiert war“) vor/hinter das Posting bzgl. Win8 ergänzt. Man baut eine Legende auf und das passt dann hoffentlich. Das würde auch Nicht-Trolle zu sinnvolleren Kommentaren bewegen weil man sieht, das jemand noch nie Steuererklärung mit Elster gemacht hat und Steuerrecht diskutieren will oder nur ein Mofa hat und Kleinwagen kennt und bei Luxus-Autos mitdiskutieren will.

Viele Leute bezeichnen als SPAM auch seriöse Newsletter wo sie sich selber angemeldet haben, aber wo sie sich nicht abgemeldet bekommen . Vielleicht auch Amazon-Werbung oder mitteilsame Bekannte werden teilweise auch Spam zugeordnet. Vergleichbares dürfte für Trolle gelten. Da müsste man auch genauer differenzieren bzw. abgrenzen.
Standard-Beispiel: Bei TV-Themen geht es oft genug darum ob GEZ/ÖR sinnvoll ist oder man WerbeTV-Sender wegen angeblich zu niedrigem Niveaus verbieten sollte und inzwischen auch die Fraktion die TV ablehnt und nur per Internet Video konsumiert. Solche Diskussionen kommen bei TV-Themen gerne auf und stören dann die Diskussion über die eigentliche News-Meldung.
Gleiches für Apple vs. Android vs. M$-Fanbois usw. Das nervt zwar aber es sind nicht alles Trolle. Auch das Diskussionen immer neu geführt werden müssen, kostet zu viel Zeit und nervt auf Dauer. Damit siegen „DIE“ weil es viele sind und sie Zeit haben und ihre (möglicherweise falsche) Meinung durchdrücken und vielleicht sogar dafür bezahlt werden, Konkurrenz zu diffamieren. ReFS, Videobrillen, USB3, KeyValue-Datenbanken oder Touchscreen-Handies wollte die Mehrheit vor 5-10 Jahren oft genug auch nicht haben und entsprechend sahen die Diskussionen für die wenigen (rückwirkend als schlau und vorrauschauend einzustufenden) Befürworter aus. Vor ein paar Wochen sagten viele Analysten, das das Iphone 5c keine Käufer finden würde… . Tja. Die haben Unrecht behalten.
Nur weil jemand eine andere Meinung hat, ist er ja nicht gleich ein Troll. Mobber und Bezahlposter sind beispielsweise von Trollen zu unterscheiden. Unkraut im Garten hat viele Gesichter.

Die aktuellen Diskussions-Systeme kosten zu viel Zeit und zu viele Wiederholungen. Trolle sind ein Problem aber nicht das einzige.

In Ländern wo Trivialpatente gültig sind oder man für Links auf News bezahlen muss, kann man ohne Forschungsauftrag leider vermutlich schlecht Referenz-Implementierungen für Anti-Troll-Maßnahmen veröffentlichen. Sonst gäbe es konstruktive Diskussions-Sites vielleicht ja schon. Dummerweise wäre sowas beim Establishment wohl eher wenig beliebt und würde vielleicht mit Methoden wie aus Eurer “ Pippi-Langstrumpf-Prinzip „-Artikel-Serie bekämpft.
Denn Themen wie „rot-rot-grün hat gewonnen und sollte den Kanzler stellen“ oder „Es sollte einen anderen Mindestlohn für schnell anlernbare ungelernte Nebenjobs von Studenten, Hausfrauen, Schülern, Rentnern geben“ u.ä. sind bei manchen Leuten vielleicht nicht gern gesehen.

Ohne Deleterz wären manche Wikis ja vielleicht sehr viel größer… . Für Diskussionen gilt ähnliches: Man sähe ja, wo konstruktiv diskutiert wird und würde seine Zeit (=Aufmerksamkeits-Budget also Werbe-technische Zielfunktion) dort verbringen und nicht bei Facebook oder Mainstream-Presse.

An vielen Stellen sollen ja auch nur Kommentare abgegeben werden weil die Konkurrenz sowas („leider“) auch hat. Richtige Diskussionen sind gar nicht beabsichtigt und manche Print-Presse-Reporter schon mit Kommentaren oder Tippfehler-Hinweisen teilweise überfordert. Manche Sites lagern auf Disqus aus und sind damit zufrieden. ª

In Spanien muss man evtl einen IQ-Test machen um den Führerschein zu kriegen. Jeder Spanier weiss also seinen IQ. Sowas ginge natürlich auch für andere Metriken: Man müsste Empathie-Level oder Spiegelneuronanzahl mit einer simplen App in 5-10 Minuten messen und in guten Firmen als Einstellungs-Vorraussetzung machen oder an der Tür jedes Mitarbeiters stehen haben. So würde man Trollen im Real-Life das Wasser und die Karriere abgraben bzw. in Firmen schicken wo Spiegelneuronen vielleicht nicht erwünscht sind (Waffen-Produzenten, vielleicht auch NSA u.ä. Organisationen,…). Vielleicht haben Leute mit mehr Spiegelneuronen weniger Mitarbeiter-Fluktuation oder weniger Reklamationen oder weniger Rücksendungen oder bessere Kunden-Bewertungen oder andere positive Metriken welche dazu führen das dies zum Einstellungskriterium wird und sich sogar Trolle sozial anpassen müssen um einen Job zu kriegen. Dexter bringt ja auch Donuts mit um sich sozial einzugliedern.

Antworten
Maik Klotz

Hallo Donuts für alle,

Zunächst einmal: Ich bin für Donuts für alle. Donuts sind immer gut. Und ich finde in Deinem ausführlichen Kommentar viele Gute Punkte und ich stimme einigen Dingen zu.

Ja, Unkraut hat viele Gesichter. Es gibt nicht nur „Trolle“, es gibt viele andere unschöne Dinge, sei es bezahlte Kommentatoren oder Hassprediger.

Das Problem ist vielschichtig und so sehr ich die Anonymität im Netz auch schätze, bringt sie manchmal auch Nachteile mit sich. In der Realität werden Hassprediger schnell aus einer Gruppe ausgegrenzt und die Plattform entzogen. Im Netzt ist das weitaus schwieriger. Das gleiche gilt für auch für harmlosere Gesellen.

Während man im echten Leben das Gespräch suchen kann, geht das im Netz oft nicht. Hier kann ich nicht immer jemanden bei Seite nehmen und sagen: „Hör mal auf mit dem Mist“. Im Netzt sind wir nur Geister, wir tauchen auf und genauso schnell wieder ab. Das macht eine Kontaktaufnahme so schwer.

Alternativ muss sich jeder identifizieren und de facto seine Anonymität aufgeben, aber das will auch keiner. Ich auch nicht.

Bleibt nur Aufklärungsarbeit zu betreiben und letztendlich ein Stückweit mit dem Problem zu leben.

Grüße

Maik

Antworten
Donuts für alle

Wenn man Trolle beiseite drängt und die gute Diskussionskultur z.B. als erste Postings listet, lernt man Ferraris und Schnecken zu unterscheiden und die Schnecken dann zu meiden.

Wenn man fürs Establishment arbeitet, kann man oft eher schlecht an Demokratie-Projekten teilnehmen. Bei FSF und USA hingegen kann man seine Meinung sagen und wird nur gelegentlich dafür entlassen. Die FSF (und alle anderen wie Bürger-Rechtler, Linke, Piraten,…) verzichten also auf Leute die seit zig Jahren programmieren weil dort die Kultur anders als in 90% der Weltbevölkerung ist.

Piraten haben glaube ich eine namentliche virtuelle Abstimmung. Man braucht aber immer auch eine anonyme Vor-Abstimmung. Sonst hat man sowas wie bei den Linken wo die Landes-Chefin überraschend abgewählt wurde. Evtl weil die Delegierten mit der Parteispitze nicht zufrieden waren.
Auch muss man verhindern das Minderheiten Interessen durchdrücken obwohl die Mehrheit eigentlich dagegen ist.
Es geht ja auch nicht darum ob man anonym ist oder nicht, sondern ob man Unfug oder Hass von sich gibt oder nicht. Bereinigung und Sortierung sind unabhängig von anonym oder nicht. Und Metrik ist halt die Aufmerksamkeit bzw. wie viel Zeit der Troll einem stiehlt. Schlaue Diskussions-Systeme würden diesen Wert so niedrig wie möglich drücken.
Weil Diskussions-Systeme nicht die Primär-Funktion der meisten Sites sind, wird das eher stiefmütterlich behandelt und hohe Verweilzeiten als gut empfunden selbst wenn viel davon durch „Zeit-Diebstahl“ durch Trolle, Klickstrecken, schlechte Sortierung usw. her-rührt.

Und das echte Leben ist auch nicht viel besser. Siehe Berichte von Bekannten aus Wohn-Eigentümer-Gemeinschaften oder TV-„Diskussionen“. Somit regieren die 1% weiter auf Kosten der 90% und 9% helfen dabei.
Hasser werden vielleicht nicht mehr eingeladen. Das heisst aber nicht, das die Leute eingeladen werden, welche am vernünftigsten etwas beitragen. Auch deswegen gibts keine parallelen Diskussionen im Internet. Praktikanten welche hass und Unfug filtern gibts genug. Wenn man jedem nur einen Teil der Tweets zeigt, kann er ja voten welche sauber und welche schlecht sind. D.h. die Crowd und Microwork würden realtime die Sauberkeit der Diskussion bewirken. Dann würden aber Meinungen wie „rot-rot-grün sollte die Regierung stellen“ in ARD/ZDF-Talkshows-Internet-Parallel-Diskussionen hochkommen….. . Tja.

Wer ein Land kennt, wo man schikanierungsfrei programmieren kann, kann sich ja melden…

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