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Tschüss, Android: Samsung und Huawei denken über Exit nach [Update: Huawei-Statement]

Gleich zwei der großen Player auf dem Android-Sektor sollen Exit-Strategien in Arbeit haben, mit denen sie sich aus der Abhängigkeit von Google lösen wollen. Dass Samsung an seinem Tizen OS arbeitet, ist hinlänglich bekannt, jetzt soll auch Huawei eine Android-Alternative entwickeln – allerdings mehr als „Notfallmaßnahme“.

4 Min. Lesezeit
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(Foto: t3n)

Update vom 26. Juni 2016:
Der Bericht über die mögliche Abkehr Huaweis von Android hat Huawei-CEO Richard Yu dazu veranlasst, sich zu Wort zu melden. Auf dem chinesischen Microblogging-Dienst Weibo veröffentlichte er ein Statement zu der Angelegenheit, in dem er laut Gizmochina schreibt, dass das Unternehmen weiterhin Geräte auf Android-Basis entwickeln und Googles Ökosystem verwenden wird, solange Android Open Source bleibt. Yu verlor indes kein Wort über die mögliche eigene Android-Alternative, die angeblich KirinOS heißen soll.

Huawei bleibt bis auf Weiteres Android treu, so CEO Richard Yu. (Bild: Gizmochina; Weibo)

Huawei bleibt Android bis auf Weiteres treu, so CEO Richard Yu. (Bild: Gizmochina; Weibo)

Berichte: Samsung will Android komplett gegen Tizen austauschen

In den USA sollen das Samsung Galaxy S7 und S7 edge zum Android-Wachstum beigetragen haben. (Foto: t3n)

Mit dem drohenden Android-Ausstieg Samsungs wird es dann wohl auch keine Galaxy-S7-Reihe mehr geben. (Foto: t3n)

Originalbeitrag vom 23. Juni 2016: Der größte Android-Player Samsung will weg von Android, das ging schon aus Gerichtsdokumenten hervor, die 2014 im Zuge des Gerichtsverfahrens Apple vs. Samsung die Runde machten. Damals hieß es, dass der Wechsel von Android auf Tizen, Samsungs eigenes OS, das schon auf Fernsehern und Smartwatches zum Einsatz kommt, langsam vonstattengehen soll.

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Dieser langfristige Plan wird offenbar weiter verfolgt, obwohl Samsung sich gerade durch Android zum größten Smartphone-Player der Welt entwickeln konnte. Wie eine Publikation in der Korea Times jüngst berichtete, will der südkoreanische Branchenprimus all seine Geräte auf Tizen-Basis bringen. Mit Android, so der Artikel, binde sich Samsung zu sehr an Google und könne damit letztlich nicht so unabhängig agieren wie beispielsweise der Widersacher Apple – eine Samsung-Führungskraft soll der Korea Times zufolge gesagt haben: „Wenn du kein eigenes Ökosystem hast, wirst du auch keine Zukunft haben.“

Ohne Android: Das Samsung Z1 basiert auf Tizen. (Bild: Samsung)

Ohne Android: Das Samsung Z1 basiert auf Tizen. (Bild: Samsung)

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“If you don’t have your own ecosystem, then you will have no future.“

Der Samsung-Manager führte weiter aus, dass die „Z“-Serie, die auf Tizen basiert, in Indien reißenden Absatz finde – innerhalb des ersten Quartals dieses Jahres konnten über 64 Millionen Geräte verkauft werden. Hier sollte aber einschränkend erwähnt werdend, dass Tizen-Smartphones kostengünstige Einsteigergeräter und keine teuren Oberklasse-Modelle sind. Nichtsdestotrotz zeige sich, dass die Geräte wettbewerbsfähig seien. Es bedürfe zwar noch einer Menge Arbeit, um ein starkes Ökosystem aufzubauen – insbesondere im direkten Vergleich mit den Big Playern Apple und Google sei Samsung spät dran, allerdings werde das Samsung immer besser, so der Manager. Tizen wird von Samsung allerdings als OS für alle Geräte-Kategorien betrachtet  – von Smartwatch über Smart-TVs und das Internet der Dinge bis hin zum Smartphone.

Auch wenn Samsung seine Tizen-Ambitionen verstärkt, dürfte ein kompletter Android-Ausstieg für die Südkoreaner schwere Folgen haben – Android-Enthusiasten würden sich von den Produkten fernhalten, außerdem ist davon auszugehen, dass das Ökosystem, so weit ausgebaut es auch sein mag, nicht auf dem gleichen Level mit Apple und Google ist. Dass es nicht sonderlich einfach ist, Entwickler für ein weiteres OS zu begeistern, zeigte sich eindrucksvoll an Microsofts Smartphone-Strategie.

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Die Einstellungsoptionen des Always-On-Displays beim Samsung Galaxy S7 (edge). (Screenshots: t3n)

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Huaweis KirinOS: Android-Ausstieg ist „Notfallplan“

Trotz seines Sechs-Zoll-Displays nicht größer als das iPhone 6s Plus. (Foto: t3n)

Huaweis Android-Exit-Strategie soll nur ein Notfallplan sein. (Foto: t3n)

Nicht nur Samsung scheint nicht ganz so glücklich mit Android zu sein, wie Amir Efrati von The Information schreibt. Der chinesische Konzern Huawei soll den Quellen Efratis zufolge in Skandinavien mit ehemaligen Nokia-Mitarbeitern an einer eigenen Android-Alternative arbeiten. Das Projekt sei bislang aber nicht weit fortgeschritten, wie zwei seiner Informanten berichten.

Hinsichtlich der Motivation Huaweis, ein eigenes OS zu entwickeln, gehen die Aussagen auseinander: Eine Quelle erklärte, dass der Hersteller wie Samsung unabhängiger von Google agieren und nicht mehr auf „die Krücke Android“ angewiesen sein wolle. Zwei mit dem Projekt vertraute Personen meinen wiederum, dass Huaweis eigenes OS lediglich ein Notfallplan sei, falls Google die Kontrolle über sein OS verstärke oder es überhaupt nicht mehr für Smartphone-Hersteller zur Verfügung stellen wolle.

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Wir vermuten, dass Google aus Gründen einer schnelleren Bereitstellung von Updates und einer besseren Kontrolle über die Sicherheit der mobilen Plattform Veränderungen vornehmen könnte. Wir schließen aber aus, dass Android für Hersteller nicht mehr frei zur Verfügung gestellt werden wird. Hiermit würde Google sich selbst schaden.

Huaweis kurzfristiger Plan: Umfassende Änderung seiner Nutzeroberfläche EMUI

Huawei P9 Plus. (Foto: t3n)

Android an Bord: Das Huawei P9 Plus mit EMUI 4.1. (Foto: t3n)

Bevor Huawei aber seinen Exit-Plan in Stellung bringt, hat der chinesische Konzern einen anderen Plan: Das Unternehmen will seine oft kritisierte Nutzeroberfläche EMUI, die durch das Fehlen eines App-Drawers und die Standard-Icons ein wenig an Apples iOS erinnert, umfassend umgestalten. Hierfür hat das Unternehmen kurioserweise die ehemalige Apple-Designerin Abigail Brody verpflichtet.

Huawei P9. (Foto: t3n)

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EMUI 5.0, das im September vorgestellt werden soll, werde laut Brody den besagten App-Drawer erhalten und ein Design, das weniger wie iOS aussieht. Mit dem Redesign der Nutzeroberfläche will Huawei insbesondere in den westlichen Märkten mehr Nutzer für sich gewinnen. Unter chinesischen Nutzern scheint die aktuelle Oberfläche erfolgreich zu sein – unter anderem, weil der App-Drawer dort unbeliebt ist.

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Ob Samsung und Huawei jemals Android komplett den Rücken kehren, bleibt abzuwarten. Googles Android-Strategie scheint aber gewisse Ängste oder zumindest Unsicherheiten bei Herstellern auszulösen.

Passend zu Thema: Pixel-Phone: Google soll Ende des Jahres eigenes Android-Smartphone vorstellen

via www.androidpolice.com

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Andreas

Irgendwie schade,….
ich habe das Gefühl dass ich schon bei Android zu wenig Kontrolle über mein System habe, kein root-zugang, kein deinstallieren von vorinstallierten Apps, nerviger Play-Store usw.
Ich habe aber den Eindruck, dass es bei einer Abkehr von Android mehr darum geht, dass Samsung mehr Kontrolle bekommt und weniger darum, dem Nutzer mehr Freiheiten zu geben; finde ich sehr schade.
Mir gefällt Android eigentlich, ich fände nur etwas mehr Freiheiten für den Nutzer schön.

Antworten
Fabian

AUR ftw! Das wär doch mal was, einfach für typische Mobilgeräte alles nötige inkl. DE. Naja, das mit dem eigenen Ökosystem wird dann halt auch nix.

Antworten
Hanseat

Es wäre doch mal ein Anfang gemacht, wenn man je Segment auch eine Win10-Variante anböte anstatt noch mehr Systeme zu entwickeln. Gerade den chinesischen Herstellern, die sich im Preis gegenseitig zu unterbieten versuchen, wäre das zuzutrauen. Spielkinder wie ich könnten dann zumindest Win10 darauf ausprobieren und notfalls zu Android bzw. einem der Herstellerderivaten zurückkehren.

Antworten
Jens

Wäre das dann ein SEXIT? :-)

Antworten
Naturteppiche

Ich kann es mir kaum vorstellen, dass sich Samsung von Android abwendet. Denn die Smartphone von heute stehen und fallen mit den verfügbaren Apps / Stores. Ohne die nötigen Apps und Spiele keine Chance

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