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Weg von Google & Co.: Diese Dienste für den digitalen Alltag kannst du selbst hosten

Gerade erst machte sich Google bei der Netzgemeine unbeliebt, als das Unternehmen bekanntgab, den Google Reader im Juli einstellen zu wollen. Dieses Ereignis nehmen wir zum Anlass, euch einige interessante Projekte vorzustellen, die einzelne oder gleich mehrere Google-Produkte ersetzen können, die ihr aber auf euren eigenen Servern hosten könnt.

Von Moritz Stückler
4 Min. Lesezeit
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RSS-Reader

Aus aktuellem Anlass starten wir mit dieser Kategorie, denn viele Nutzer suchen gerade nach einer Alternative für den beliebten Google Reader. Und auch hier muss man nicht auf externe Dienstleister zurückgreifen, sondern kann einen Feed-Reader auch einfach auf dem eigenen Server oder Webspace hosten.

Fever

Fever ist ein optisch und funktionell sehr ansprechender RSS-Reader zum selbst hosten. (Bildquelle: Mashable.com)

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Fever ist ein hochwertiger RSS-Reader zum selbst hosten. Im Gegensatz zum Google Reader gruppiert Fever Einträge selbstständig. Das heißt, dass alle Schlagzeilen zu einem bestimmten Thema zusammengefasst in einem Eintrag erscheinen. Zusätzlich kennt Fever zwei verschiedene Prioritäten bei den Feed-Quellen: Solche, bei denen sämtliche Inhalte dargestellt werden sollen, und solche, bei denen nur manchmal interessante Inhalte auftauchen. Fever bewertet Themen außerdem durch eine Temperatur-Angabe. Fever basiert auf PHP und MySQL und kann für $30 gekauft werden.

Tiny Tiny RSS

Tiny Tiny ist eine kostenlose Alternative zum Google Reader und macht den Umstieg in Sachen Funktion und Optik sehr einfach.

Eine kostenlose Alternative zu Fever ist „Tiny Tiny RSS“. Dabei handelt es sich um einen relativ simplen RSS-Reader, dessen Funktionsumfang dem Google Reader sehr ähnlich ist. Auch die Darstellung erinnert an das aussterbende Google-Vorbild. Das kleine Programm ist Open-Source, kostenlos erhältlich und benötigt ebenfalls PHP und MySQL, um ausgeführt zu werden.

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Multifunktionale Cloud-Dienste:

Auch im Bereich der „personal Cloud“ gibt es inzwischen tolle Lösungen zum selbst hosten. Sie ersetzen dabei jeweils gleich mehrere Online-Dienste. Meistens fassen sie viele verschiedene Server-Dienste zusammen, etwa Dateiserver, Kontakt- und Terminverwaltung oder gar Multimedia-Dienste wie eine Bildverwaltung. Wer also von Google Drive, Dropbox, Picasa, Flickr oder Google Calender loskommen will, ist hier genau richtig.

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ownCloud

ownCloud verfügt über ein sehr umfangreiches Web-Interface.

Erst vor wenigen Tagen haben wir auf die neue Major-Version 5 von ownCloud hingewiesen. Dabei handelt es sich um ein System, welches einen Online-Speicher, eine Termin-, Kontakt- und Lesezeichenverwaltung bereitstellt. Dabei verfügt ownCloud über ein schickes User Interface und kann die gängigsten Dateitypen direkt im Browser darstellen. Für den privaten Bereich gibt es eine kostenlose „Community Edition“.

Synology DSM

Der Disk Station Manager ist das Betriebssystem der Synology NAS-Geräte und vorbildlich in Sachen „Personal Cloud“.

Der Disk Station Manager stellt eine Ausnahme in unserer Auflistung dar, denn er kann nicht ohne weiteres auf einem eigenen Server eingesetzt werden. DSM ist das offizielle „Betriebssystem“ der NAS-Lösungen von Synology. Das heißt, um das System nutzen zu können, benötigt der Nutzer eines dieser nützlichen Geräte. Dennoch ist der Disk Station Manager ein Vorzeigebeispiel für Ansätze im Bereich einer „Personal Cloud“. Der Funktionsumfang übertrifft den von ownCloud deutlich. Synology glänzt durch extrem einfache Handhabung und eine breite Verfügbarkeit zugehöriger Smartphone-Apps. In den letzten Jahren widmete man sich bei Synology außerdem immer mehr Consumer- und Multimedia-Features. Inzwischen kann Disk Station Manager nahezu jede Server-Dienstleistung für den Alltag bereitstellen (Fileserver, Druckerserver, NFS, UPnP, WebDAV, CalDAV, iTunes, Time Machine und viele mehr).

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Soziale Netzwerke:

Zugegeben, selbst gehostete soziale Netzwerke haben einen klaren Nachteil: Es fehlt die große Masse der Nutzer, und ein zweites Facebook wird wohl keiner auf seinem eigenen Server mal so eben großziehen können. Aber gerade in kleinen Gemeinschaften, Gruppen und Firmen kann so eine Kommunikationslösung durchaus Sinn machen.

Diaspora

Diaspora wurde zu Beginn als heißer Facebook-Konkurrent gehandelt, entwickelt sich momentan aber eher zu einer Nischen-Lösung. (Bildquelle: OpenSourceRails.com)

Das dezentrale soziale Netzwerk Diaspora galt vor einigen Jahren mal als ernste Konkurrenz zu Facebook, hat sich aber seitdem eher zu einer interessanten Alternative für Menschen entwickelt, die sensibel in Bezug auf Privatsphäre und Sicherheit sind. Im Gegensatz zu Facebook gibt es bei Diaspora keine zentralen Server des Betreibers. Jeder kann einen Diaspora-Server eröffnen und somit das Netzwerk erweitern.

StatusNet

Identi.ca basiert komplett auf dem kostenlosen Twitter-Klon „StatusNet“, der selbst gehostet werden kann.

Bei StatusNet handelt es sich um einen freien und dezentralen Mikroblogging-Dienst à la Twitter. Ein eigenes kleines Twitter-Netzwerk kann für eine größere Nutzergruppe durchaus Sinn machen. Damit können zum Beispiel Unternehmen einen internen und modernen Kommunikationskanal eröffnen.

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Tools für Entwicklung und Webdesign:

Auch im Bereich Entwicklung, Design und Webanalyse gibt es einige interessante Tools, bei denen dafür gesorgt ist, dass eure Daten nicht an externe Firmen weitergegeben werden müssen. Wir haben uns zwei Beispiel herausgesucht, die den angesagten Platzhirschen Konkurrenz machen.

Gitorious

Gitorious ist eine alternative Versionsverwaltung für Entwickler, die jeder User selbst hosten kann, ohne seine Daten externen Firmen preiszugeben (Bildquelle: Fully Commented Script)

Im Bereich der Versionsverwaltung ist github ohne Frage die beliebteste Plattform für Entwickler. Aber auch hier sollte man sich bewusst sein, dass man dabei einer Firma sein geistiges Eigentum anvertraut, obwohl sich das Unternehmen nicht einmal im selben Land befindet wie man selbst. Es kann also gute Gründe geben, weshalb man lieber auf ein eigens gehostetes Pendant vertrauen sollte. Und hier kommt Gitorious ins Spiel. Dabei handelt es sich um eine kostenlose Open-Source-Variante, die in Sachen Funktionsumfang github stark ähnelt.

Piwik

Webanalyse mit Piwik, einer kostenlosen Open-Source-Alternative zu Google Analytics.

Und wieder ein Bereich im Internet, der klar von Google dominiert wird: Webanalyse. Google Analytics ist hier eindeutig der Platzhirsch auf dem Markt, aber mit Funktionsumfang in kaum etwas nachsteht.

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23 Kommentare
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Carlin Hush

Als Fotoalbum kann man Piwigo auf dem eigenen Server einsetzen (piwigo.org).

Ein Nachteil von Fever ist, dass die Software gewisse Smartphones, wie das Nexus 4 nicht als solche erkennt und nicht die mobile, sondern die Desktop-Version anzeigt. Leider hat Fever noch andere Funktionsprobleme, z. B. beim Drehen des Smartphones zerschießt sich das komplette Layout.

Antworten
Philipp

Danke für den Hinweis auf Fever. Das scheint mir ein cooles Tool zu sein. Ich habe an RSS immer gehasst, dass es so schnell so viel wird und man im Endeffekt faktisch nicht alles lesen kann. Daher lass ich den facebook-Algorithmus jetzt bestimmen, was wichtig ist (alle Freunde ausgeblendet, und interessante Seiten abonniert).

Geiler als Gitorius scheint mir übrigens Gitlab zu sein, was quasi eine OpenSource-Kopie von Github ist. Allerdings hat man beim Selfhosting natürlich mehr Konfigurationsmöglichkeiten, z.B. ist das deployen per FTP möglich.

Antworten
chrischeschmidt

Als Github-Alternative wäre auch z.B. noch GitLab (http://gitlab.org/) zu nennen, welches in vielen Belangen (aus meiner Sicht) schöner ist als Gitorious.

Und als (persönliche) Dropbox-Alternative (oder falls man nicht alle Funktionen von z.B. OwnCloud benötigt) wäre SparkleShare (http://sparkleshare.org/) zu empfehlen.

Antworten
goran

@Carlin Hush
Bietet Fever nicht auch ne API? Gerade für Smartphones wären doch Clients sowieso die bessere Option. Ich meine das z.B. Reeder für iPhone Fever als Alternative für Google Reader anbietet.
Wenn die API was taugt, wird es in nächster Zeit doch einige Clients geben die Fever unterstützen.

Antworten
Nico

Bin schon länger von Google weg bzw. habe nie alle Dienste verwendet. Somit muss ich mich auch nicht mit irgendwelchen Schließungen ärgern^^

Antworten
smoking.gnus

Schöne Übersicht, wobei ich denke, dass es noch mehr Services, respektive Alternativen gibt.
Zum Beispiel fehlt mir ein Verweis auf http://www.zoho.com. Nutze ich seit Jahren und bin eigentlich zufrieden damit. Jedoch bin ich nun doch wieder bei Google gelandet, da ich dort die Integration der Vielzahl von Services extrem schätze, wie zum Beispiel Plus, Drive (da dort eine Vielzahl von externen Services und Extensions eingebunden werden können), bisweilen auch der Reader (welcher echt nicht schlecht war), Developer, etc habe. Was jedoch fehlt, da in Zoho so ideal gelöstz: Contatcs, CRM, Projects, Invoice, Discussion, Wiki.
Aber das hat wohl erstmal recht wenig mit Eurem Artikel zu tun. Aber vlt könnt Ihr ja mal eine Aufstellung wie diese erstellen und Alternativen zu den Zoho Tools vorstellen…

Sonst: besten Dank für diesen Beitrag

Antworten
Akif Sahin

Bei Piwik, dass ich selbst im Einsatz habe, muss man aber negativ anmerken, dass es eben nicht wie Google sämtliche Begriffe bei Suchanfragen auflisten kann. Google hat da einiges verändert, sodass die Suchanfragen von eingeloggten Usern auf der Suchmaske keine Ergebnisse liefern. Siehe auch hier: http://piwik.org/faq/general/#faq_144

Antworten
flow

Ihr habt Friendica (http://friendica.com/) als weiteres dezentrales Netzwerk vergessen ;)

Antworten
JK

Für ein selbstgehostetes Social Network ist elgg (elgg.org) ganz praktisch.

Antworten
Florian Niefünd

von diesen Diensten benutze ich owncloud, Piwik und TinyRSS aktiv…
einige der noch aufgeführten Dienste werde ich auf jedenfall noch testen. Danke für die Tipps (auch die in den Kommentaren)

Antworten
Daniel Jahnsmüller

Als RSS-Reader fehlt noch http://selfoss.aditu.de

Super minimalistisch. Toll!

Antworten
Oliver

Das sehr solide und zuverlässige dezentrale Netzwerk Friendica (http://friendica.com/) fehlt.

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Benjamin Wagener

Es wäre schön, wenn man mal Alternativen zu Google Calendar aufzeigen würde. Und nein, einen eigenen Exchange-Server laufen zu lassen, sehe ich da nicht als angemessenen Aufwand an. Eher würde ich auf Netz-synchronisierte Termine verzichten.

Noch wichtiger wäre es aber mal Alternativen zu Google Mail aufzuzeigen. Ich denke das ist der Dienst wo sich die Menschen bei den Google-Diensten am stärksten in Abhängigkeit begeben. Leider fällt mir kein Webclient ein, der es vermag Google Mail im Zusammenhang mit einem eigenen IMAP-Mailkonto zu übertrumpfen, weshalb ich meine Mails auch überwiegend mit lokal installierten Clients lese und schreibe.

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