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Ratgeber

Tipps für Work-Life-Balance: So bekommst du beide Lebensbereiche unter einen Hut

Job-Mails beim Date beantworten, Projektpläne am Sonntagmorgen im Bett bearbeiten oder das Monatsreporting beim Abendessen mit der Familie – das kann nicht gesund sein. Hier kommen unsere Tipps für eine bessere Work-Life-Balance.

Von Sébastien Bonset
7 Min.
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So gelingt die Work-Life-Balance. (Foto: © nicolamargaret – iStock.com)

Zwar wird hier und da schon das Ende der Work-Life-Balance herauf beschworen – so wie von Cristina Riesen, der Europa-Chefin bei Evernote –, aber ein Ungleichgewicht kann sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber unangenehme Folgen haben. Grund genug, beide Lebensbereiche optimal miteinander in Einklang zu bringen.

Folgen von fehlender Work-Life-Balance

Eine unausgewogene Work-Life-Balance kann zu gesundheitlichen Problemen führen. (Bild: flickr/Susan Hayek-Kent)

Eine unausgewogene Work-Life-Balance kann zu gesundheitlichen Problemen führen. (Bild: flickr/Susan Hayek-Kent)

Wer die Work-Life-Balance nicht in den Griff bekommt, läuft Gefahr, früher oder später unter einer Stress-Erkrankung zu leiden. In der Regel lässt sich ein Ungleichgewicht zugunsten des Privatlebens einfacher ausräumen als zugunsten des Berufslebens. Das liegt daran, dass viele Menschen eher im Privaten zurückstecken, da hier vermeintlich weniger auf dem Spiel steht. Das führt dazu, dass man für soziale Kontakte in der realen Welt sowohl familiär als auch freundschaftlich immer weniger Zeit hat und auch Hobbys und Sport vernachlässigt werden.

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Das alles sind aber Faktoren, die maßgeblich zu einem gesunden und zufriedenen Leben dazu gehören – ebenso wie eine erfüllende berufliche Tätigkeit. In der Folge kann es zu ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen körperlicher und psychischer Natur kommen. Burnout oder Tinnitus sind die wohl bekanntesten Auswirkungen einer fehlenden Work-Life-Balance. Aber auch für Arbeitgeber können unausgeglichene Mitarbeiter unangenehm werden. Übermotivierte Angestellte, die ihre Freizeit freiwillig, regelmäßig und in übermäßigem Ausmaß für aktuelle Projekte opfern, sind oft weniger kreativ, weniger leistungsfähig, weniger effizient und häufiger krank.

Tipps für eine bessere Work-Life-Balance

Viele Wege können zu einem ausgewogenen Nebeneinander von Privatleben und Beruf führen. Dazu gehört auch, einige Regeln für die richtige Erholung im Feierabend zu beachten. Das wird durch aktuelle Technologien allerdings erschwert. Smartphones, Internet und Laptops erlauben es, ständig erreichbar zu sein und von überall auf der Welt und selbst im Urlaub zu arbeiten. Nicht jede der im Folgenden vorgestellten Strategien wird sich für jeden eignen. Das Wichtigste ist, dass man sich selbst Gedanken darüber macht, was einem im Leben wichtig ist – sowohl im Berufs- als auch im Privatleben.

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Die Balance in Work-Life-Balance nicht zu wörtlich nehmen

Das kleine Wörtchen „Balance“ kann auf dem Weg zur Work-Life-Balance ordentlich Stress verursachen, wenn man es zu wörtlich nimmt. Denn eine 50-50-Aufteilung von Beruf und Privatem ist fast nicht möglich. Es kommt nicht darauf an, alles unter einen Hut zu bekommen, sondern für sich ganz persönlich eine gesunde Mischung zu finden.

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Außerdem gilt es zu bedenken, dass die Begriffe „Work“ und „Life“ keine voneinander unabhängigen Lebensbereiche sind. Die wenigsten Menschen dürften widersprechen, wenn man zu bedenken gibt, dass die Arbeit ein wichtiger Teil des Lebens ist.

Arbeit und Freizeit sind bei einer gesunden Work-Life-Balance keine voneinander losgelösten Bereiche. (Bild: flickr/Todd Anderson)

Arbeit und Freizeit sind bei einer gesunden Work-Life-Balance keine voneinander losgelösten Bereiche. (Bild: flickr/Todd Anderson)

Private Aktivitäten als Termine anlegen

Wer es nicht hinbekommt, beispielsweise Familienaktivitäten, seinen Freunden oder Hobbys ausreichend Zeit einzuräumen, sollte in Erwägung ziehen, diese Aspekte als tatsächlichen Termin im Kalender fest zu halten. Die Wahrscheinlichkeit, dass man die gewünschte Freizeitbeschäftigung auch wirklich zeitlich unter bekommt, steigt dadurch.

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Es mag zwar seltsam anmuten, Termine wie „Mit den Kindern spielen“, „Romantisches Abendessen mit dem Partner“, „Laufen gehen“ oder „Buch lesen“ in den Kalender einzutragen – aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Eine feste Verabredung mit Familienmitgliedern, Freunden oder sich selbst kann Wunder wirken.

Smartphone ausschalten

In manchen Fällen kann es durchaus befreiend sein, das Smartphone einfach auszuschalten – nicht nur aufgrund eventuell eingehender Anrufe oder Mails. Auch die ständige Flut an Beiträgen in sozialen Medien kann stressen. Es ist beispielsweise eine gute Entscheidung, nicht auch noch im Schlafzimmer „nur mal kurz Facebook zu checken“, bevor man einschläft.

Das dürfte zwar vielen Menschen schwer fallen, aber in der Regel nutzen viele die sozialen Medien nicht nur privat, sondern auch beruflich. Und selbst die rein private Nutzung in der Freizeit hat das Potenzial, den ein oder anderen zu belasten – besonders dann, wenn man zu den Menschen gehört, die auf Posts und Nachrichten immer sofort reagieren müssen.

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Ständige Erreichbarkeit kann sich schnell in Stress verwandeln. Es gibt Situationen, in denen es befreiend sein kann, das Smartphone einfach mal abzuschalten. (Foto: © martiapunts - Fotolia.com)

Ständige Erreichbarkeit kann sich schnell in Stress verwandeln. Es gibt Situationen, in denen es befreiend sein kann, das Smartphone einfach mal abzuschalten. (Foto: © martiapunts – Fotolia.com)

Auf die wichtigen Dinge konzentrieren

Klar – es fühlt sich einfach gut an, wenn man möglichst viele Dinge auf seiner Aufgabenliste abhaken kann. Aber sind alle diese Aufgaben wirklich wichtig? Sind sie gleichwertig dringend? Wohl kaum. Man sollte sich auch bewusst machen, dass wichtige Aufgaben nicht zwangsläufig dringend sein müssen.

Verdeutlicht man sich das nicht, kann es beispielsweise passieren, dass man wichtige Zeit mit der Familie opfert, um eine dringende berufliche Aufgabe zu erledigen, die aber eigentlich nicht wirklich wichtig ist.

Sport, um den Kopf frei zu bekommen

Manchmal ist es gar nicht so einfach, die Arbeit auf der Arbeit zu lassen. Nicht selten kreisen die Gedanken auch im Feierabend um ein aktuelles Projekt. Die Folge: das Abschalten fällt schwer und Erholung stellt sich auch in der Freizeit nicht ein.

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Sport kann in derartigen Phasen dabei helfen, den Kopf frei zu kriegen und sich geistig trotz der körperlichen Anstrengung zu erholen. Auch generell ist Gesundheit eine wichtige Komponente für eine funktionierende Work-Life-Balance. Das schließt sowohl Sport als auch Ernährung ein.

Zeitmanagement in den Griff bekommen

Man sollte im Job seine Zeitfresser identifizieren und dann eliminieren, um unnötigen Stress auf der Arbeit zu vermeiden. Einfach mal genauer betrachten, wie man seine Arbeitskraft und Kreativität einsetzt und zu welchen Ergebnissen das führt.

Online finden sich zahlreiche hilfreiche Artikel, die dabei helfen können, seine Arbeit sinnvoller zu organisieren und zu priorisieren. Hat man beispielsweise firmeninterne Messenger oder E-Mails als Zeitfresser erkannt, kann es sich lohnen, Nachrichten nur zu festgelegten Zeiten abzurufen und den Mail-Client ansonsten einfach offline zu nehmen, um ungestört an den wirklich wichtigen Aufgaben arbeiten zu können.

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Zeiterfassungs-Apps können dabei helfen, das eigene Zeitmanagement zu optimieren. (Bild: Tyme)

Zeiterfassungs-Apps können dabei helfen, das eigene Zeitmanagement zu optimieren. (Bild: Tyme)

Einfach mal „Nein“ sagen

Kaum zu glauben, aber viele Dinge funktionieren auch gut, wenn man nicht dabei ist – sowohl im Job als auch in der Freizeit. Wenn mal keine Zeit ist, an einem Meeting teilzunehmen, warum nicht einfach „Nein“ sagen?

Auch eine Einladung zum Geburtstag eines Bekannten kann durchaus mal abgesagt werden. Etwas Zeit nur für sich einzuräumen fällt erstaunlich vielen Menschen schwer.

Zeit nur für sich selbst frei schaufeln

Nicht nur die Arbeit kann stressig sein, auch Freizeitstress ist keine Seltenheit. Es ist wichtig, dass man erkennt, dass ein freier Slot im Terminkalender nicht zwangsläufig gefüllt werden muss. Und selbst wenn man es schafft, sich Zeit für sich selbst frei zu schaufeln, heißt das noch lange nicht, dass man diese dann auch für sich nutzt und nicht zum „Abarbeiten“ privater Dinge, die liegen geblieben sind.

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Statt dann den Einkauf oder ähnliches zu erledigen, kann es befreiend wirken, einfach die Seele baumeln zu lassen, fernzusehen, ein Buch zu lesen, sich weiter zu bilden oder Sport zu treiben.

Gründe finden, Feierabend zu machen

Es gibt Menschen, die Überstunden machen und auf der Arbeit bleiben, einfach weil sie sonst nichts vorhaben. Wenn man derartig gestrickt ist, kann es sinnvoll sein, sich selbst um Gründe zu kümmern, um zumindest halbwegs pünktlich Feierabend zu machen. Das kann ein fest vereinbartes Feierabendbier mit Freunden, eine Yoga-Stunde oder ein Volkshochschulkurs sein.

Work-Life-Balance-Tipps für Arbeitgeber

All diese Tipps gelten sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. Arbeitgeber können darüber hinaus aber auch selbst Maßnahmen ergreifen, die ihre Mitarbeiter auf dem Weg zur Work-Life-Balance unterstützen und so betriebswirtschaftliche Gefahren – beispielsweise durch Ineffizienz oder Krankheiten – minimieren.

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Arbeitgeber können bessere Voraussetzungen für ihre Angestellten schaffen und selbst von einer optimierten Work-Life-Balance der Mitarbeiter profitieren. (Foto: SSDG Interiors)

Arbeitgeber können bessere Voraussetzungen für ihre Angestellten schaffen und selbst von einer optimierten Work-Life-Balance der Mitarbeiter profitieren. (Foto: SSDG Interiors)

So ist es in vielen Unternehmen möglich, vom angestaubten Arbeitsmodell 9-to-5 abzurücken. Hierfür kann man beispielsweise ein Arbeitszeit-Konto einführen, auf Job-Sharing setzen oder an bestimmten Tagen Heimarbeit ermöglichen. Ist das Kind schon fast in den Brunnen gefallen, können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch auf ein Sabbatical einigen. Auch Wellness-Maßnahmen wie Betriebssport, Ernährungsberatung oder Massagen sind Möglichkeiten, um Mitarbeitern das Erreichen einer gesunden Work-Life-Balance zu ermöglichen.

Work-Life-Balance-Tipps für Selbstständige

Besonders Freiberuflern fällt eine ausgewogene Work-Life-Balance oft schwer. Aus Erfahrung ist es sinnvoll, als Selbstständiger, der von daheim arbeitet, einige Maßnahmen einzuleiten, um Berufliches von Privatem zu trennen.

Mail-Accounts voneinander trennen

Private und berufliche Mail-Accounts sollte man trennen. Es kann helfen, berufliche Mails nur auf einem Gerät abzurufen und entsprechende Accounts beispielsweise gar nicht erst auf Tablet und Smartphone einzurichten.

briefkästen

Selbstständige sollten in Erwägung ziehen, ihre privaten und beruflichen E-Mail-Postfächer getrennt voneinander zu behandeln. © Martina Berg – Fotolia.com

Geschäftszeiten einhalten

Selbstständige sollten ihre Kunden so konditionieren, dass sie sich an die selbst gesetzten „Geschäftszeiten“ halten. Das heißt zum Beispiel, berufliche Anrufe oder Mails nicht nach einer bestimmten Uhrzeit oder am Wochenende zu beantworten.

Feste Arbeitszeiten setzen

Sich selbst feste Arbeitszeiten zu setzen, ist oft das A und O. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass der Arbeitstag immer zur selben Tageszeit beginnt und endet. Allerdings sollte man sich eine maximale Gesamtarbeitszeit pro Woche setzen. Das hilft nicht nur bei der Planung von Projekten, sondern wirkt sich auch positiv auf die Work-Life-Balance aus.

Büro und Wohnung trennen

Klar ist es praktisch als Freelancer eigentlich überall in den eigenen vier Wänden tätig zu sein. Aber ein dediziertes Büro kann sich durchaus positiv auf die Work-Life-Balance auswirken.

Letztes Update des Artikels: 25. Oktober 2016

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2 Kommentare
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Dein t3n-Team

Thorsten

Der Artikel geht offensichtlich davon aus, dass eine Person ihren Job priorisiert. Ich sehe das dann doch ein wenig anders:

1. Private Aktivitäten als Termine anlegen.

„Super Idee – der Feierabend beginnt gleich mal mit einer To-Do Liste.“

2. Smartphone ausschalten

„Das Smartphone ist nicht das Problem.“

3. Auf die wichtigen Dinge konzentrieren

„Eine Aufforderung zur Halbherzigkeit…“

4. Sport, um den Kopf frei zu bekommen

„Zusätzlicher Stress – niemals.“

5. Zeitfresser identifizieren.

„Ganz klar – Job und Schlaf.“

6. Einfach mal nein sagen.

„Gerne, wie wäre es mit ‚Nein, ich gehe heute nicht zur Arbeit?'“

Antworten
Markus Frey

Unter einem der obigen Bilder steht so schön, dass Arbeit und Freizeit bei einer gesunden Work-Life-Balance keine voneinander losgelösten Bereiche seien. Doch genau das, dass „Arbeit“ und „Leben“ voneinander losgelöst sind und nichts miteinander zu tun haben, sagt der Work-Life-Balance-Begriff und das dahinter stehende Konzept(!) aus. Die Arbeit ist im Work-Life-Balance-Konzept der Gegenpol, der Feind des Lebens. Und genau da liegt das Problem.
Wir müssen die Arbeit wieder als Teilbereich des Lebens begreifen. Ein Teilbereich, der uns nicht automatisch Energie kostet, sondern uns auch Energie geben kann.
Dass wir auch dann „Balance“ benötigen, steht außer Frage. Aber nicht eine weltfremde Balance zwischen „Arbeit“ und „Leben“ (auch Arbeit ist Leben!!), sondern eine Balance zwischen der Energie, die wir verbrauchen und der Energie, die wir wieder auftanken, was etwas komplett anderes ist.

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