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Zoomsquare: Das preisgekrönte Wohnungssuche-Startup zieht in den deutschen Immobilienmarkt ein

Um im Netz eine passende Wohnung zu finden, müssen Menschen oft viele Stunden auf verschiedenen Portalen verbringen. Zoomsquare, Österreichs Startup des Jahres, will das ändern – und lanciert seine Immobilien-Plattform ab heute auch in Deutschland.

Von Daniel Hüfner
4 Min. Lesezeit
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Das Team von zoomsquare. (Foto: Presse)

Zoomsquare startet in Deutschland

Wer in Großstädten eine Wohnung oder Immobilie sucht, hat es nicht leicht. Das Angebot ist knapp, die Mieten sind horrend. Und: Wer nicht gerade das Geld für einen findigen Makler übrig hat, kommt um einen mühsamen einen Ritt durch den Dschungel an Online-Inseraten nicht herum. Die Anmeldung bei gleich mehreren Immobilien-Portalen ist obligatorisch, besser tritt man noch verschiedenen Gruppen in Sozialen Netzwerken bei und hält parallel auch noch Ausschau nach Angeboten auf Websites von privaten Vermietern. Diese lästige und mit einigem Zeitaufwand verbundene Arbeit will uns zoomsquare künftig ersparen. Heute startet das österreichische Startup des Jahres auch in Deutschland.

„Wir wollen zum Google für Immobilien werden“

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Zoomsquare hat eine neuartige Immobilien-Suchmaschine entwickelt, die das Auffinden von Wohnungsangeboten erheblich bequemer machen soll als bisher. Vereinfacht gesagt durchforstet die Plattform das Netz nach passenden Inseraten und präsentiert Nutzern die Ergebnisse in einer optisch ansprechenden und mit nützlichen Zusatzinfos angereicherten Oberfläche.

Zoomsquare indexiert Wohnungsangebote aus über 10.000 Websites und Portalen in Deutschland. (Foto: Presse)

Zoomsquare indexiert Wohnungsangebote aus über 10.000 Websites und Portalen in Deutschland. (Foto: Presse)

Nach einer kostenlosen Registrierung zeigt zoomsquare die Wunschimmobilie auf Basis zuvor definierter Suchparameter an. Neben den üblichen Angaben zu Mietpreis, Quadratmeterzahl oder Baujahr finden Nutzer auch detaillierte Informationen zur Umgebung. So lässt etwa sich für jedes Inserat einsehen, wie viele Gehminuten der nächste Supermarkt entfernt ist, wo der nächste Geldautomat steht oder wie groß die Entfernung zum Arbeitsplatz ist.

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Die dafür notwendigen Daten greift sich das Startup über spezielle Matching-Algorithmen auf gängigen Portalen ab. Wie bei einer Dating-Seite werden verfügbare Angebote geprüft und vollautomatisch mit den persönlichen Suchprofilen des zoomsquare-Nutzers abgeglichen. Im Unterschied zu klassischen Meta-Suchmaschinen findet zoomsquare nach eigenen Angaben auch solche Angebote, die bei Wohnungssuchenden auf großen Portalen wie Immobilienscout normalerweise unter den Tisch fallen.

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Denn: Viele Makler stellen ihre Objekte zunächst nur auf ihren privaten Websites ein in der Annahme, sie sowieso schnell vermitteln zu können. Erst bei Bedarf greifen sie auf größere und kostenpflichtigen Portale zurück. Von zoomsquare werden diese Seiten aber ebenso erfasst wie bald auch Inserate auf Facebook. Zum Start verspricht zoomsquare ein Wohnungsportfolio aus rund 10.000 indexierten Immobilienseiten in Deutschland. Vor einem Vergleich mit der größten Suchmaschine der Welt schreckt das Unternehmen nicht zurück: „Wir wollen zum Google für Immobilien werden“, geben sich die Gründer vollmundig.

1,7 Millionen Euro von Investoren

Die zoomsquare-Gründer Andreas Langegger und Christoph Richter. (Foto: Presse)

Die zoomsquare-Gründer Andreas Langegger und Christoph Richter. (Foto: Presse)

Verantwortlich für die Idee zeichnen die beiden Österreicher Andreas Langegger und Christoph Richter. Beide haben vor einigen Jahren selbst negative Erfahrungen mit der Wohnungssuche im Internet gemacht. „Viele Plattformen, keine Gesamtübersicht, wenig Innovation und unzählige Stunden vor dem Computer. So ging es nicht nur uns, sondern auch sämtlichen Freunden“, sagte Richter unter anderem im Gespräch mit Horizont Online.

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Daraufhin gründeten die beiden Wiener zoomsquare und konnten schon bald auch namhafte Business-Angels von ihrem Konzept überzeugen: Nachdem sich vor kurzem Alberto Sanz, CEO von Autoscout24, und Arne Kahlke, Gründer von ElitePartner, an zoomsquare beteiligt hatten, investierte im vergangenen Oktober auch der österreichische Unternehmer und Venture-Kapitalist Hermann Hauser. Insgesamt beläuft sich der Finanzierungsbetrag auf 1,7 Millionen Euro.

Zoomsquare macht Daten zu Geld

Der Erfolg von zoomsquare überrascht insofern, als das Startup mit dem Fokus auf die Immobiliensuche einen prinzipiell übersättigten Markt bedient. Auf dem Papier scheint es schwierig, sich gegen historisch gewachsene Plattformen wie Immobilienscout24, Immowelt oder Immonet zu behaupten.

Dass die Investoren dennoch an den Erfolg von zoomsquare glauben, dürfte dem datengestützten und vor allem für Geschäftskunden attraktiven Geschäftsmodell geschuldet sein. Zwar wollen Langegger und Richter das Startup auch über Werbeanzeigen in den Suchergebnissen finanzieren. Die in der Pressemitteilung etwas kryptische Aussage, zoomsquare verdiene „durch die Aufbereitung von erstmals verfügbaren, europaweiten Immobiliendaten“ lässt jedoch erahnen, worum es den Gründern primär geht.

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Auf Nachfrage von t3n bestätigt Langegger, dass die aggregierten Daten weiterverkauft werden: „Ja, wir verkaufen die verdichteten und mit weiteren Quellen angereicherten Daten und Analysen weiter an die Immobilienbranche.“ Makler, Banken oder Bauträger könnten in diesem Kontext kostenpflichtige Trendreports erwerben. Als Beispiel benennt Langegger eine kürzlich für Wien erstellte U-Bahn-Karte mit darauf eingezeichneten Quadratmeterpreisen.

Tinder-ähnliche App geplant

Mit der Tinder-ähnlichen App soll das Suchen von Wohnungen noch mal bequemer werden. (Foto: Presse)

Mit der Tinder-ähnlichen App soll das Suchen von Wohnungen noch mal bequemer werden. (Foto: Presse)

Dass kürzlich auch Immobilienscout24 eine solche Karte veröffentlicht hat, zeigt, dass der Druck auf die etablierten Player durch Neugründungen wie zoomsquare wächst. Nach eigenen Angaben bietet das Startup mit über 20.000 Objekten in Berlin – wo die Suchmaschine als erstes verfügbar ist – schon mehr Wohnimmobilien im Index als die Konkurrenz.

Im Lauf des Frühjahrs sollen auch Inserate aus anderen Metropolen wie Hamburg oder München erfasst werden. Im März sei außerdem der Start für die in Österreich schon erhältliche Smartphone-App von zoomsquare geplant. Die Anwendung lässt Nutzer die Suchergebnisse getreu dem Tinder-Prinzip per Wischgeste durchforsten. Und das ist ja auch irgendwie bequemer als auf den Computer zu starren.

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Spezialsuchen gibts zu wenige

Tindern geht bei übersättigten Gebieten. Das ist vielleicht 90% von Deutschland.
Wo man froh ist überhaupt was zu finden weil oft seit Jahrzehnten Rot Regierte Städte immer noch keine bezahlbaren Wohnungen gebaut bekommen (obwohl das trivial wäre), sind andere Konzepte angesagt.

Spezialisierte Suchen sind nett und vielen Leuten eine echte Hilfe. Habe ich früher auch gemacht. Hier machen leider die Rechtskosten es uninteressant.

Nett wären auch daneben die offiziellen Mietpreis-Spiegel oder wie das heisst wo man ausrechnen kann wie viel es kosten darf und wie viel die Miete pro Jahr steigen darf.

Anmerkung: Nett wären allgemeine public „Tindern“(Wischgesten-Selektion z.b. im Online-Shop oder bei Gebraucht-Autos oder halt Wohnungen oder Möbeln oder Kleidung usw.)-Lern-Algorithmen (z.b. für node.js) welche dem User die Selbsterkenntnis bringen das er z.B. Wohnungen mit Beige-Tönen bevorzugt oder wo große Fenster sichtbar sind. Oder das die Anbieter sehen das zwar die Farbe ausgesucht wird aber man auf dem Foto Möbeln immer besser die weisse Ausgabe oder bei Hemden die blaue Version anzeigt bevorzugt werden oder das Steinfußböden nicht so beliebt sind. Leider hat die GPL/FSF/EFF/… keine Plattformen für solche Projekte :-(

Antworten
StefanM

Ich frag mich bei sowas immer, wenn z.B. immobilienscout24.de den Crawler von Zoomsquare verbietet/aussperrt, weil die in Zoomsquare einen wachsenden Konkurrenten befürchten, dann hat Zoomsquare doch ein ziemliches Problem, oder? Zoomsquare deckt dann nur noch einen Bruchteil von verfügbaren Wohnungen ab… Sehe ich das verkehrt?

Antworten
Peter

@StefanM: Richtig. Zoomsquare sollte sich mMn. schonmal auf Sammelklagen einstellen und das VC Geld nicht komplett ausgeben – das wird sehr wahrscheinlich für Gerichtsverhandlungen drauf gehen.

Wie selbstverständlich Zoomsquare auch die Immoportale alle anschreibt, dass sie jetzt ihre Immobilien crawlen und ob man die Bilder gern in großer oder kleiner Ansicht bei Zoomquare sehen möchte.

Sie bezeichnen sich schon als Google der Immobiliensuche und hoffen darauf, dass die Gerichte ihre Crawling-Machenschaften als solche ansehen wie Gerichte im Fall Google entschieden haben. Dass Immoportale teilweise teuer exklusiv dafür bezahlt werden an diese Daten zu kommen, vergessen die Damen und Herren von Zoomsquare offenbar.
Im Grunde ist es doch ganz einfach. Sollte Zoomsquare an Marktanteil gewinnen, dann werden sich die großen das nicht gefallen lassen.

Dennoch viel Erfolg, ich glaube nicht daran, allein schon wegen der frechen Selbstverständlichkeiten die Daten nun „klauen“ zu wollen, andauernd per E-Mail, seid ihr bei vielen Portalen leider schon nicht mehr so beliebt.

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Christoph

Ich habe es gerade mal ausprobiert und verglichen,
es zeigt leider weniger Inserate insgesamt als zb. direkt auf immoscout
und die sind dann dummerweise auch noch weniger relevant.
Das liegt wohl ua. daran, dass hier auf PLZ-Basis gesucht wird und dafür sind PLZ-Bereiche meistens viel zu groß.

Außerdem sind einige der Ergebnisse dazu dann auch noch Inserate von anderen Aggregatoren (immsurf etwa), was die Suche bei zoomsqare wieder noch weniger sinnvoll macht.

Da muss noch einiges passieren, bevor dass das ‚Google für Immobilien‘ wird…

Antworten

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