KIs können heute zocken - und das gar nicht so schlecht! In einigen Videospielen besiegte KI sogar Pro-Gamer. Dabei lernen die künstlichen Intelligenzen mit riesigen Mengen an Material, wie sie jede Strategie bis ins kleinste Detail optimieren können. Menschen haben dabei oftmals keine Chance, gegen diesen riesigen Erfahrungsschatz anzukommen.
Kann KI Pokémon spielen? Ein Software-Ingenieur und Youtuber hat eine KI ganze fünf Jahre lang trainiert, um dieser Frage auf den Grund zu gehen – mit Erfolg. Peter Whidden ließ die KI auf Pokémon Rot (1996) los. Laut ihm trainierte die KI mithilfe von Verstärkungslernen. Über die Zeit lernte sie so die Fähigkeit, sich richtig zu bewegen und besiegte schließlich sogar Arenaleiter. Im Clip könnt ihr sehen, wie die KI in endlosen Schritten jede erdenkliche Kombination ausprobiert.
Diese künstliche Intelligenz namens AlphaStar-KI von DeepMind hat es gelernt, das Strategiespiel StarCraft II zu spielen. Dabei schaffte sie es, Profispieler in ihre Schranken zu weisen. Die KI besitzt geradezu unfaire Vorteile: Sie kann zu jeder Zeit die komplette (ihr sichtbare) Spielkarte im Blick halten und so schnell auf Spielzüge reagieren. Außerdem kann sie wesentlich mehr Aktionen pro Minute ausführen. Das sind wichtige Faktoren, die in Starcraft spielentscheidend sind.
Alphastar erreichte am Ende einen höheren Rang als 99,8 Prozent aller aktiven Spieler auf der Rangliste. Deepmind setzte dafür beim KI-Training die Methoden des verstärkenden Lernens (Reinforcement Learning) ein. Die KI schult sich selbst, indem sie feststellt, welche Strategien zum Erfolg führen. Sie kann diese Strategien dann eigenständig verfeinern.
Dota 2 ist bekannt für seine riesigen Esport-Events wie im angehängten Bild erkennbar. OpenAI Five schaffte es im Jahr 2019 als erste KI, die Weltmeister in einem E-Sport-Spiel live zu besiegen. Die künstliche Intelligenz knackte dafür zwei Spiele in Folge das Dota-2-Weltmeisterteam OG. Das passierte während der Open Five Finals. Wie kann das sein?
Die Entwickler trainierten die KI mit der Reinforcemennt-Learning-Methode. Sie gaben ihr jeden Tag Datenmengen, die unglaublichen 250 Jahre Spielzeit-Erfahrung entsprechen - und das über zehn Monate. Das bedeutet, dass die KI Spielzeit-Erfahrung von insgesamt 45.000 Jahren besaß. Kein Wunder, dass hier selbst Profis in die Knie gehen.
Weniger um Highscores geht es im nächsten Beispiel. Forscher von Google DeepMind haben eine KI entwickelt, die sie Scalable Instructable Multiworld Agent (SIMA) nennen. Die hat es gelernt, Open-World-Titel wie No Man's Sky, Valheim oder Goat Simulator zu zocken. Stück für Stück brachten die Software-Ingenieure der KI bei, verschiedene Aktionen auszuführen, die für das jeweilige Spiel nötig sind. Dazu gehört im Beispiel No Man's Sky der Rohstoffabbau und das anspruchsvolle Fliegen eines Raumschiffes. Wie ihr dem Video entnehmen könnt, bietet das Spiel eine Vielzahl komplexer Handlungsoptionen - umso beeindruckender ist die Fähigkeit der KI, zu navigieren.
Eine KI hat gelernt, Super Mario World zu spielen. Im verlinkten Video könnt ihr sehen, wie der bekannte Pixelheld auf TikTok dank KI durch die Welt springt. Der Algorithmus der KI verbessert sich durch das Studieren eigener Fehler. Die KI weiß, welche Tasten sie drücken kann und ist in der Lage, zu beobachten, was auf dem Bildschirm passiert. Anders als der Mensch kann sie aber nicht einordnen, dass Koopas eine Gefahr bedeuten. Eine weitere Hürde hat Rupert ebenfalls: die künstliche Intelligenz tut sich schwer, zu klettern. Das wollen die Programmierer aber in zukünftigen Updates beheben.
Im alten Strategiespiel Diplomacy kommt es vor allem darauf an, seine Mitspieler zu täuschen und im richtigen Moment Allianzen zu brechen. Obwohl KI diese Taktiken nicht nachahmen kann, siegt die künstliche Intelligenz klar gegen Menschen. Eine Studie hat untersucht, wie das möglich ist. Dafür wurden Spiele der digitalen Diplomacy-Version untersucht.
Jonathan Mai, Co-Autor der Studie, fast das Ergebnis in wenigen Sätzen fest: „Wenn man darauf achtet, was die KI sagt, ist es Müll. Was sie sagt, haben Diplomacy-Spieler vor ihr bereits gesagt. Es stellt nicht das dar, was sie am Ende macht.” Mit anderen Worten setzt die KI also vor allem auf ihre Strategie, die sie aus unzähligen Partien gelernt hat. So weiß sie auf menschliche Spielzüge immer eine entsprechende, spieltaktische Antwort, anstatt sich mit falschen Angaben einen Vorteil verschaffen zu können.
Im nächsten Beispiel handelt es sich streng genommen ebenfalls um kein klassisches Videospiel, sondern um ein etwa 2500 Jahre altes Brettspiel. Das ist so komplex, dass die KI nur mit einer Mensch-KI-Lösung geschlagen werden konnte. Die sogenannte Alpha-Go-KI besiegte 2016 den damalig besten, menschlichen Spieler und galt lange Zeit unschlagbar.
Alpha Go ist mittlerweile eingestellt. Die etwa gleich starken Nachfolger namens Kata-Go und Leela Zero gelten als Erben der Alpha-KI. 2023 schaffte es dann ein Amerikaner, die KI zu schlagen. ironischerweise gelang ihm der Coup aber auch nur dank einer gemeinschaftlich ausgearbeiteten Strategie - hier half eine weitere KI. Mit einem strategischen Ablenkungsmanöver schaffte es der Amateurspieler dann, 14 der 15 Spiele zu gewinnen.