Freie Entwicklungsumgebung für PHP: Eclipse PDT
Mitte September hat Zend mit PDT (PHP Development Tools) ein kostenloses Plugin für die PHP-Entwicklung mit Eclipse auf den Markt gebracht. Die Tools dienen einerseits als Unterstützung für PHP-Entwickler, andererseits sind sie der Vorläufer einer kommerziellen Eclipse-Lösung mit größerem Funktionsumfang, die Mitte Oktober unter dem Codenamen „Neon“ als Beta-Version veröffentlicht wurde. Neon und PDT nutzen denselben Debugger und bieten dieselben
Editing-Features. Eine detaillierte Auflistung der Unterschiede zwischen PDT und Neon liefert eine Vergleichsliste auf zend.com [1].
Los geht’s
PDT steht auf zend.com als „All-in-One-Installer“ für Windows, Mac OS X und Linux inklusive Eclipse zum Download bereit [2]. Alternativ steht PDT dort auch ein reines Eclipse-Plugin zur Verfügung. PDT bringt das meiste mit, was für die tägliche Arbeit gebraucht wird. So ist neben dem Plugin WTP (Web Tools Platform) auch ein CVS-Client an Bord. Ein Subversion-Client ist standardmäßig nicht enthalten, dieser lässt sich aber leicht nachinstallieren.
Der Editor im Überblick
Nach dem Start von Eclipse muss zunächst der Workspace ausgewählt werden, in diesem Verzeichnis werden später alle Projekte angelegt. Eclipse arbeitet üblicherweise auf Basis von Projekten. Zum Speichern einer Datei muss zunächst ein Projekt angelegt werden. Ein Projekt wird immer in einem Unterverzeichnis angelegt, das üblicherweise unterhalb des Workspace-Verzeichnisses liegt.
Ist das Projekt angelegt, kann man in den Editor (Workbench) wechseln. Beim Editieren sollten sich Entwickler schnell zurechtfinden. Syntaxfehler im Quelltext markiert das System durch rote Unterstreichungen und durch rote Striche am rechten Rand. PDT bietet darüber hinaus eine Auto-Vervollständigung. So genügt es, den Anfang eines Befehls zu tippen, die Tastenkombination „Strg+Leertaste“ blendet daraufhin alle passenden Befehle ein. Sobald der gewünschte Befehl aus der Liste ausgewählt oder zu Ende getippt wurde, blendet PDT automatisch eine Hilfe zu den Parametern des Befehls
ein. Die Auto-Vervollständigung basiert auf PHP 5.2.3 und ist somit sehr aktuell.
Eine weitere praktische Funktion von Eclipse PDT sind Code-Templates. Das System bietet beispielsweise nach dem Eintippen von „fore“ und dem Drücken von „Strg+Leertaste“ verschiedene Varianten einer foreach-Schleife an und kann diese automatisch generieren. Das spart einiges an Tipparbeit. Die Templates sind in den Einstellungen unter „Eclipse -> Preferences -> PHP -> Templates“ hinterlegt und können beliebig erweitert werden.
Bugs beseitigen
Eines der herausragenden Features von PDT ist der Debugger. Nach einem Klick auf „Run -> Run“ führt das System den gesamten Code mit Hilfe des mitgelieferten Interpreters direkt in der IDE aus. Unterhalb des Code-Fensters erscheint direkt die Ausgabe des Codes. Hier sind in den verschiedenen Reitern sowohl die Browserdarstellung als auch die Debug-Ausgabe und sämtliche Fehlermeldungen zu finden.
Alternativ lässt sich der eigene Code über „Run -> Debug“ debuggen, wobei man wie gewohnt Haltepunkte setzen kann, um die Ausführung des Codes zu unterbrechen. Beim lokalen Debuggen nutzt Eclipse PDT die mitgelieferten PHP-Binarys. Leider liegt der integrierte MySQL-Client nur in Version 3.23 vor, eine Verbindung zu neueren MySQL-Servern ist somit nicht möglich. Es bleibt zu hoffen, dass zukünftige PDT-Versionen einen aktuelleren Client mitliefern.
Eclipse PDT kann den Code aber auch direkt auf einem Server debuggen, was häufig die bessere Wahl ist. Dazu muss serverseitig allerdings ein Debugger installiert sein. Zend bietet seinen Debugger kostenlos zum Download an [3], eine Alternative ist Xdebug [4], das von PDT ebenfalls direkt angesteuert werden kann.
Fazit
Wer nicht bereits das Zend Studio nutzt, findet in PDT eine umfangreiche Entwicklungsumgebung für PHP, die durch eine Vielzahl von Funktionen zu überzeugen weiß. Nutzer von Zend Studio werden sicherlich einige Features vermissen, etwa den direkten Datenbankzugriff oder das Profiling. Die Kombination aus Eclipse und umfangreichen Zend-Studio-Funktionen steht mit Neon jedoch bereits in den Startlöchern und soll bis Ende des Jahres final veröffentlicht werden.