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Software & Entwicklung

Software as a Service und Open Source: Wie füreinander geschaffen

Dass Software as a Service (SaaS) einer der wichtigsten IT-Trends der nächsten Jahre sein wird, ist kaum noch eine Nachricht wert. Neu ist allerdings, dass Open-Source-Software hierbei eine maßgebliche Rolle zukommen wird.

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SaaS ist dabei, die seit Jahrzehnten erprobte Art und Weise der Softwarenutzung umzukrempeln. Denn die Vorteile für die Anwender sind sehr überzeugend. Moderne SaaS-Applikationen lassen sich bequem in jedem Webbrowser starten und sind damit plattformunabhängig, überall, jederzeit und auf jedem Rechner verfügbar. Dank AJAX stehen die Benutzeroberflächen der SaaS-Anwendungen installierten Anwendungen hinsichtlich Nutzerkomfort und Reaktionsgeschwindigkeit in nichts nach – was von entscheidender Bedeutung für die Akzeptanz der Anwender ist. Für die IT-Abteilungen entfällt nicht nur Installation und Wartung der Clients, sondern auch die Pflege der Serverapplikation und das gesamte Lizenzmanagement. Beides übernimmt der SaaS-Dienstleister.

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Ungeachtet dieser Vorzüge werden die Kunden zu SaaS jedoch nur überlaufen, wenn der Preis dafür stimmt. Das heißt auf der einen Seite, dass Unternehmen ein erhebliches Einsparpotenzial in Aussicht gestellt bekommen müssen, um von einer bestehenden Inhouse-Installation zu migrieren – oder der Preis für eine neue Applikation muss so günstig sein, dass sich Unternehmen dem Angebot nicht mehr verschließen können. Denn nur SaaS bietet kleinen und mittelgroßen Unternehmen die Möglichkeit zur Nutzung von innovativen Lösungen wie Groupware, CRM, ERP und Business Intelligence. Diese waren bislang aufgrund hoher Lizenzkosten und der Notwendigkeit, diese Anwendungen im eigenen Unternehmen zu installieren und zu pflegen, ausschließlich Großunternehmen mit entsprechend umfangreichen IT-Abteilungen und -Budgets vorbehalten.

Auf der anderen Seite hat der Siegeszug des Internets in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren eine komplett neue Industrie entstehen lassen: Internet Service Provider (ISP) und Webhoster. Ihnen ist es unter anderem zu verdanken, dass wir heute nahezu überall zu vernünftigen Preisen und mit angemessener Geschwindigkeit auf die Informations- und Unterhaltungsfülle des Internets zugreifen können. Sie sind es auch, die weltweit den Großteil der Server für die 150 Millionen Websites und 1,5 Milliarden E-Mail-Konten beherbergen. Webhosting und E-Mail-Konten stehen unter erheblichem Preisdruck oder werden vom Kunden heute schon als kostenlose Zusatzleistung erwartet. Entsprechend müssen die Internetdienstleister mit SaaS jetzt neue margenträchtige Märkte und Geschäftsfelder erschließen, bevor es die Konkurrenz tut.

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Denn mit Microsoft und SAP bringen sich einerseits die etablierten Softwarehersteller in Position, um diesen Zug nicht zu verpassen. Allerdings müssen sie bei der Festlegung von Preisen und Vertriebskanälen sehr behutsam vorgehen, um die bestehenden Kunden und Vertriebspartner nicht zu brüskieren. Andererseits etablieren sich die neuen Internetunternehmen im SaaS-Markt, allen voran Salesforce und Google. Sie brauchen weder auf Vertriebspartner noch auf Bestandskunden Rücksicht zu nehmen und agieren entsprechend aggressiv in ihrer Preispolitik. Und der Erfolg gibt ihnen Recht.

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Der Erfolg der Internet Service Provider und Webhoster basiert heute schon auf Open-Source-Software. Linux, Apache, PHP, MySQL, BIND, Postfix, Sendmail und andere sind weltweit die universellen Bausteine des Internets. Diese Dienste sind nicht nur technisch ausgereift und skalieren für beliebige Nutzerzahlen, sie sind auch noch kostenlos. Jetzt ist es an den Webhostern, alleine oder besser noch gemeinsam mit Open-Source-Anbietern, entsprechende Applikationen in Java, PHP, Perl, Ruby oder Python auf den Markt zu bringen, die auf dem bewährten Linux-Apache-MySQL-Stack der Internet-Dienstleister aufbauen.

Durch das Hostinggeschäft verfügen die Webhoster bereits über eine effiziente Infrastruktur, welche die einzelnen SaaS-Prozesse von der Onlinebestellung über die Bereitstellung bis hin zur Rechnungslegung nahezu vollautomatisch abwickelt. Mit Open-Source-Software können sie diese „Maschine“ dank offener Standards schrittweise und modular um einzelne Angebote erweitern – ohne dafür jedesmal das Rad neu erfinden zu müssen. Und anders als Microsoft und Co. können sie für ihre Angebote „rücksichtslos“ attraktive Preise ansetzen.

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Rechenkapazitäten und Speicherplatz sind bei den Internet-Service-Providern jedenfalls reichlich vorhanden, die Bandbreiten zu den Kunden stehen. Überdies vertrauen die Kunden bei ISPs und Webhostern auf die Zuverlässigkeit ihrer Dienste. Warum also nicht die bestehende Geschäftsbeziehung auf neue, unternehmensrelevante Applikationen ausdehnen? Bis 2009 sagen die Marktforscher von IDC einen weltweiten Umsatz mit SaaS-Anwendungen von 10,7 Milliarden US-Dollar voraus. Wer welchen Anteil an diesem Kuchen bekommt, konnten oder wollten sie jedoch noch nicht sagen. Open-Source-Applikationen sind der „Joker“, der aus der Infrastruktur und den Kundenbeziehungen der Webhoster einen „Royal Flush“ macht.

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