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Googles API: Google+ für Entwickler

Die Entwicklergemeinde hat lange bis zur freudigen Nachricht gewartet – nun ist es soweit: Google+ besitzt eine API. Damit können Programmierer Googles Social Layer auch in eigenen Anwendungen nutzen. Wir zeigen, wie einfach das geht.

5 Min. Lesezeit
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Was lange währt, wird endlich gut: Am 16. September veröffentlichte Google endlich die erste Version seiner offiziellen Google+-API. Diese erlaubte allerdings nur einen lesenden Zugriff auf die Daten von Google+. Mittlerweile steht die zweite, leicht erweiterte, Version der API zur Verfügung, die um eine Suchfunktion und die Google+-Hangout-API erweitert wurde. Auf Schreibzugriff müssen die Entwickler jedoch auch weiterhin warten.

Gliederung der API

  • People: Die People-API enthält eine Reihe von Methoden, um Profile abzufragen. Die Methoden ermöglichen es, Informationen zu einer bestimmten Person zu erhalten, Personen anhand von Suchbegriffen zu suchen und Personen zu selektieren, die an einer Aktivität teilgenommen haben.
  • Activities: Bei einer Aktivität handelt es sich etwa um einen Eintrag im Stream, einen Check-in oder ein Re-Share. Die Activities-Methoden erlauben einen Zugriff auf eben diese.
  • Comments: Kommentare sind Antworten und Reaktionen auf Aktivitäten. Die Comment-Methoden ermöglichen es, auf diese Kommentare zuzugreifen.
  • Hangout: Die Hangout-API unterscheidet sich grundsätzlich von den drei anderen Teilen. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, Anwendungen zu entwickeln, die innerhalb eines Google+-Hangouts ablaufen, einer Videokonferenz mit bis zu zehn beteiligten Personen. Diese Anwendungen erlauben dann weitere Funktionen während der Konferenz, etwa im Bereich Steuerung und Synchronisation von Daten oder der Bedienoberfläche. Momentan ist die Hangout-API nur als „Developer Preview“ verfügbar, daher ist hier Vorsicht geboten. Es ist nicht auszuschließen, dass sich hier noch Änderungen an der API ergeben, die in Zukunft zu Inkompatibilitäten zwischen einer heute entwickelten Hangout-App und der zukünftigen Hangout-API führen können.
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Die API von Google+ wird über RESTful Webservices angesprochen. So ist es möglich, mit Hilfe von HTTP auf die Methoden zuzugreifen, die bei Erfolg mit Ergebnissen im JSON-Format antworten. Um die API zu einer Antwort zu überreden, benötigen Entwickler einen API Key, den sie kostenlos beantragen können.

Die Ergebnisse lassen sich dann anhand von Parametern wie „userId“, „activityId“ oder „query“ in der URL steuern. Eine einfache Integration ist damit in jede beliebige Anwendung möglich, egal ob Web, Mobil oder Desktop. Allerdings ist derzeit noch eine Einschränkung zu beachten: Google begrenzt die Zahl der Requests eines Entwicklers pro Tag auf 1.000 Anfragen. Das reicht für die Entwicklung und auch kleinen Nutzergruppen ist damit Genüge getan; für große Applikationen ist das aktuelle Beta-Stadium der API jedoch nicht gedacht.

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Mit der Google+-API starten

Wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung ist der Google-API-Key, den man kostenlos über die Google-API-Konsole bezieht. Dazu meldet man sich bei Google direkt an [1] und wechselt zu „Services“. In der Liste der Services sind die diversen APIs gelistet, auch die bereits durchgeführten Aktivierungen sind ersichtlich. Um die API von Google+ nutzen zu können, aktiviert man hier also die „Google+ API“. Außerdem ist womöglich die "Google+ Hangouts-API" von Nutzen, die aber für die Beispiele im Artikel nicht nötig ist. Nach der Aktivierung erlaubt Google aktuell 1.000 Requests pro Key und Tag, genug für einige ausgiebige Tests.

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Der API Key ist sofort nutzbar und unter „API Access“ einseh- und kopierbar. Ein erster einfacher Test soll die Suchergebnisse nach dem eigenen Namen liefern. Die passende URL für die API von Google+ lautet entsprechend: https://www.googleapis.com/plus/v1/people?query=michael+jentsch&key=[Your API Key]

Unsere Suche nach „michael jentsch“ ergibt sechs Treffer. Darunter ist auch ein „Mike Jentsch“, was darauf schließen lässt, dass Google einen Synonym-Filter einsetzt, der automatisch Synonyme mit auflöst. So findet man bei der Suche nach „Michael“ auch „Mike“ und bei der Suche nach „Klaudia“ auch „Claudia“.

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Mit Hilfe der Parameter „maxResults“ und „pageToken“ lässt sich das Ergebnis bei vielen Einträgen besser kontrollieren. Das resultierende JSON-Objekt lässt sich dann mit ein paar Zeilen PHP in ein Objekt umwandeln. Das folgende Beispiel sucht mit der API nach Personen und gibt deren Namen aus.

Eine einfache Personen-Suche
$query = 'Michael Jentsch';
$url = 'https://www.googleapis.com/plus/v1/people?key=[Your API Key]&query=';

$json = file_get_contents($url . urlencode($query));
$obj = json_decode($json);

foreach ($obj->{'items'} as $people) {
	echo ($people->{'displayName'} . '\r\n');
}

Listing 1

Google+ API-Client

Zusätzlich zu den RESTful-Webservices stellt Google noch eine Reihe von Open-Source-Client-Libraries (Apache License, Version 2.0) für PHP, Ruby, .NET, Java, Python, Objective C und GWT zur Verfügung, die auf dieser RESTful-API aufsetzen und sie kapseln. Für einen schnellen Einstieg hat Google für Java, PHP, Python und Ruby auch noch so genannte „Starter-Projekte“ ins Leben gerufen. Diese Starter-Projekte enthalten eine Reihe von lehrreichen Beispielen, anhand derer man schnell den Umgang mit den Client-Libraries lernen kann. Das erste dieser Beispiele aus der Client-Library für PHP haben wir exemplarisch durchgespielt:

  • Download der Client-Library
  • Entpacken der heruntergeladenen Datei, der Client-Library für PHP, ins Verzeichnis des Webservers (htdocs).
  • Erzeugen einer Client-ID in der Google-API-Konsole [1]. Beim Erzeugen einer solchen ID ist darauf zu achten, eine „Web Application“ zu erstellen und die korrekten Werte für JavaScript-Origins und Redirect-URI zu verwenden.
  • Editieren der Datei „index.php“ im Ordner „google-api-php-client/examples/plus“. Hier müssen die Werte für API-Key, Client-ID, Client-Secret und Redirect-URI eingetragen werden, die aus der Google-API-Konsole kopiert werden.
  • Jetzt wird jene Datei im htdocs-Verzeichnis benötigt, die als Redirect-URI angegeben wurde. Sie enthält folgenden Inhalt, eine Weiterleitung auf die Datei im Samples-Verzeichnis.
Die Redirect-URI-Datei
$code = '';
if (isset ($_GET['code'])) {
	$code = '?code=' . $_GET['code'];
}

header ('Location: google-api-php-client/examples/plus/' . $code);

Listing 2

  • Nachdem nun alles vorbereitet ist, ruft man die URL im Browser auf. Nach einem Klick auf „Connect Me“ wird man auf eine Berechtigungsseite von Google weitergeleitet. Hier fragt die Anwendung nach dem Zugriff auf die persönlichen Daten des angemeldeten Nutzers.

Gewährt der Nutzer Zugriff, hat die Web-Anwendung lesenden Zugriff auf die eigenen Daten in Google+, in diesem Beispiel werden etwa die Activities des Nutzers im Browser angezeigt. Das Beispiel nutzt für die Authentifizierung ein OAuth-2.0-Token. Mithilfe von OAuth 2.0 ist es möglich, einer Anwendung den Zugriff auf die eigenen Daten zu ermöglichen, ohne Login und Passwort zum Konto preiszugeben. OAuth 2.0 ist ein offenes Protokoll, das sich oft bewährt hat und etwa auch bei Facebook im Einsatz ist.

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Fazit

Auch wenn es sich hier nur um ein einfaches Beispiel handelt, so hat man damit dennoch die Grundlage dafür geschaffen, die API von Google+ zu verwenden und damit spannende Apps zu erstellen. Leider fehlt der API momentan noch der schreibende Zugriff, was zur Folge hat, dass es nicht möglich ist, Google+ vollständig in Dritt-Anwendungen zu integrieren. Entsprechende Beispiele wären News-Reader, CMS oder Blogs, aus denen heraus in den Stream gepostet werden soll.

Besonders interessant sind die Möglichkeiten der Hangout-API, die leider bisher nur in einer Developer-Preview-Version verfügbar ist und an der noch tiefgreifende Änderungen zu erwarten sind. Auf Dauer wird sich das aber ändern, denn Google hat große Pläne mit seinem neuen Social Layer und da ist eine stabile API und eine vollständige Integration in den Rest der sozial vernetzten IT-Welt unumgänglich.

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Vincent

Ach macht mich doch nicht gespannt ;-)… wenn die Ausgabe erschienen ist find ichs okay. Aber wenn es die noch gar nicht gibt, aber man schon für einzelne Beiträge wirbt „tsee…“

Grüße, Vincent

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