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Asterisk im Einsatz bei der Evangelischen Stadtmission Kiel: Großer Schritt für große Helfer

Als Ersatz für eine herkömmliche Telefonanlage hat sich die Ev. Stadtmission Kiel für eine vollständig IP-basierte Open-Source-Telefonanlage entschieden. Die Entscheidung fiel nach ausgiebiger Recherche und anfänglicher Skepsis.

4 Min. Lesezeit
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Seit über 100 Jahren setzt sich die ev. Stadtmission in Kiel [1] für hilfsbedürftige Menschen ein. Heute sind die 470 Mitarbeiter und
rund 100 ehrenamtliche Helfer aktiv in der Altenpflege,
Obdachlosenarbeit, Suchthilfe und Psychiatrie in der Region Kiel tätig.
Eine kundenorientierte und effiziente Sprach- und Datenkommunikation
ist dabei eine wichtige Grundlage für die Arbeit der Ev. Stadtmission.
Dass das hundertste Jahr des Wirkens der Ev. Stadtmission gerade
festlich
gefeiert wurde, bedeutet jedoch nicht, dass nicht auch die moderne
Bürokommunikation in den derzeit 22 verschiedenen Standorten Einzug
gehalten hat. Die Ev. Stadtmission ist mit einem leistungsfähigen
Netzwerk ausgerüstet, das durch ein VPN über alle 22 Standorte bereits
Voice-over-IP-fähig ist – dies ermöglicht die Telefonie über das
Datennetzwerk.

Der Beginn der Suche

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Den
Anstoß für die Anschaffung gab das Auslaufen des bestehenden
Telefonanlagen-Mietvertrages zum Herbst 2004. Schon seit längerem war
man bei der Ev. Stadtmission auf der Suche nach einer bezahlbaren
Lösung, die erhöhte Flexibilität und Ausbaufähigkeit bietet und dem
stetig zunehmenden Administrationsaufwand der Kommunikationsmedien
gewachsen ist.

Erkundung nach Alternativen

Da
die Zeit drängte, folgten schnell konkrete Maßnahmen: Gemeinsam mit dem
Netzwerk-Dienstleister ADDIX informierte sich die Ev. Stadtmission über
alternative Lösungen, verglich und prüfte die verschiedenen Angebote
und Möglichkeiten der Anbieter auf dem Markt gründlich. Eine der
wichtigsten Voraussetzungen war, dass die Mitarbeiter kaum Änderungen
in der Benutzung und keine Einbußen in der Sprachqualität wahrnehmen
sollten.

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Nachdem die Suche bei vorhandenen Anbietern nicht das
erhoffte Ergebnis brachte, beschloss man in Zusammenarbeit mit der
Firma ADDIX die Umsetzung einer Lösung auf Basis von Asterisk [2],
einer Open-Source-Lösung. Zu dieser Zeit hatte die Stadt Pforzheim
bereits mehr als 1000 Teilnehmer auf einer asterisk-basierenden Anlage
laufen [3].
Innerhalb weniger Wochen konnte eine leistungsfähige Anlage entwickelt
werden, die nach verschiedenen Tests und Praxiserprobung ihre
Tauglichkeit unter Beweis stellte.

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Asterisk – Open Source PBX

Asterisk wurde ursprünglich durch Mark Spencer, Gründer und Inhaber von Digium [4] als Ersatz für klassische Telefonanlagen entwickelt. Die Software läuft
unter Linux, BSD und MacOSX und bietet alle Merkmale analoger
Nebenstellenanlagen. Neben SIP und H.323 unterstützt Asterisk das IAX
Protokoll (InterAsterisk Exchange), das den Vorteil bietet, zur
Kommunikation mit Endgeräten oder anderen Asterisk Servern nur einen
Port zu benötigen. Endgeräte nahezu aller Hersteller werden direkt
unterstützt. Die Anbindung an das PSTN (public switched telephone
network) kann sowohl über analoge Einsteckkarten als auch BRI (ISDN)
und PRI (Primärmultiplexer) Adapter erfolgen.

Die Lösung

Für
die Basisinstallation in der Zentrale der Stadtmission wurde Asterisk
auf zwei identischen Linux-Servern installiert und konfiguriert. Für
die Verwaltung der Teilnehmer sorgt eine MySQL-Datenbank, welche
zugleich die Funktion eines globalen Telefonverzeichnisses übernimmt.
Die Server synchronisieren sich ständig, sodass bei einem Ausfall der
Hardware die Kommunikation gesichert ist. Die Anbindung an das
Telefonnetz erfolgt über ISDN-Anschlüsse mit Junghanns.NET
QuadBRI-ISDN-Karten [5].
Für die Mitarbeiter stehen VOIP-Telefone der Firma Cisco und Snom zur
Verfügung. Inzwischen wurde das Telefon-System um drei Anlagen
erweitert und auf insgesamt 15 Standorte ausgedehnt.

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Astimax – das Produkt

Aus
der ursprünglichen Einzellösung für die Stadtmission entstand im Laufe
der Zeit durch vermehrte Kundenanfragen nach VoIP Astimax [6].
Astimax ist eine in sich geschlossene Telefonanlage auf Basis von
Asterisk. Die Verwendung spezieller Hardware stellt die Kompatibilität
zu zukünftigen Versionen sicher, ohne weitere Anpassungen vornehmen zu
müssen. Neben den Basisfunktionen von Asterisk bietet die Anlage
Abrechnungsfunktionalitäten, Funktionen für automatische
Anrufverteilung und eine grafische, mehrsprachige Benutzeroberfläche.
Astimax eignet sich für Unternehmen oder Callcenter mit bis zu circa
600 Teilnehmern.

VoIP – Sprachkommunikation der Zukunft

Die
Sprachdaten werden mittels Voice-over-IP Technologie auf Basis des
Internet Protokolls (IP) über das Datennetzwerk transportiert und beim
Empfänger entsprechend wieder zusammengefügt. Die Asterisk Software
steuert dabei alle Wähl- und Verbindungsvorgänge innerhalb des Netzes
und ist zusätzlich wie jede Telefonanlage an einen Anlagen- oder
S2M-Anschluss eines Carriers angebunden. Für viele Anwender steht VoIP
für Internettelefonie, dennoch müssen die Begriffe getrennt werden. Bei
Internettelefonie werden Gespräche über das Internet vermittelt, VoIP
steht eigentlich für die Nutzung von Datennetzwerken für
Sprachkommunikation. Die Hauptgründe für den Einsatz von VoIP sind die
Nutzung einer zentralen Infrastruktur, die Integration in bestehende
Applikationen (CTI, etc.) sowie die Anbindung von mehreren Standorten.

Preis-Leistungs-Verhältnis und Investitionssicherheit

Das
überzeugendste Argument für die ev. Stadtmission war das
Preis-Leistungs-Verhältnis. Durch die neue Anlage konnten die
Wartungskosten um fast 80 Prozent gesenkt werden. Alle Funktionen
können vor Ort durch die IT-Abteilung selbst aktiviert werden.

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Bei
Umzügen oder der Einstellung neuer Mitarbeiter ist nun kein
Technikereinsatz mehr notwendig. Für jeden Arbeitsplatz kann zwischen
verschiedenen Endgeräten und Herstellern gewählt werden. Auch
vorhandene, analoge Endgeräte lassen sich durch IP-Analog-Wandler (ATA)
einbinden. Die Verbindung zu Türsprechsystemen der Firma Siedle ist
ebenfalls gewährleistet.

Fazit

Der Einsatz von
Asterisk ermöglicht kostengünstige und skalierbare VoIP-Telefonanlagen
mit Leistungsmerkmalen, die nur von wesentlich teureren herkömmlichen
Anlagen abgebildet werden können. Dem Einsatz als Ersatz für eine
klassische Telefonanlage steht nichts im Wege.

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