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Multichannel-Software für Onlinehändler im Überblick

Marktplätze wie Amazon oder Ebay machen schon heute die Hälfte des Gesamtumsatzes im Onlinehandel aus. Doch der Verkauf über mehrere Vertriebskanäle birgt für Händler nicht nur organisatorisch viele Probleme: Auch die Infrastruktur muss passen. Welche Multichannel-­Software es gibt, zeigt dieser Beitrag.

Von Jochen G. Fuchs
10 Min. Lesezeit
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(Abbildung: Shutterstock/sdecoret)

Während die Frage, ob Onlinehändler ein stationäres Geschäft gewinnbringend betreiben können oder gar betreiben sollten, ­unter Experten immer noch umstritten ist, ist die Bedeutung der Marktplätze in der E-Commerce-Landschaft mehr oder weniger unstrittig. Marktplätze besitzen einen bedeutenden Anteil am Markt und bieten Zugang zu einer großen Zahl von Kunden. Und verkauft wird dort, wo der Kunde sich aufhält: Der Bundes­verband E-Commerce und Versandhandel (Bevh) schätzt den Anteil der deutschen Marktplätze am E-Commerce-Gesamt­umsatz hierzulande nach einer Umfrage auf rund 50 Prozent. Nach Hochrechnungen von t3n könnte sogar schon Amazon ­allein diesen Anteil 2017 – zusammen mit seinen Händlern – ­erreicht haben. Marktplätze zu bedienen, wird für Onlinehändler also immer ­wichtiger. Das Verkaufen auf mehreren Vertriebskanälen ist jedoch eine organisatorische und infrastrukturelle Heraus­forderung, die ­Onlinehändler schnell vor große Probleme stellen kann: Über- oder Unterverkauf von Warenbeständen, ein plötzlicher Anstieg der Kundenkommunikation und das ­Handling von schlagartig wachsenden Umsätzen. Die spezialisierten ­Software-Lösungen in dieser Übersicht helfen dabei, diese Heraus­forderung zu meistern.

Wozu Onlinehändler Multichannel-­Software brauchen

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Speziell für den Online- und Multichannel-Handel ausgelegte ­Lösungen führen die verschiedenen Vertriebs- und Marketing­kanäle an einer Stelle zusammen und vereinheitlichen den Daten­bestand aus Onlineshops, Filialen und Marktplätzen. Statt im Backend der Onlineshops oder der einzelnen Marktplätze Bestellungen zu bearbeiten, können Händler also die Bestellungen aller Kanäle an einem Ort abwickeln. Die Softwarelösungen sind darauf spezialisiert, die im Handel anfallenden Prozesse stark zu automatisieren. Beispielsweise werden eingehende Zahlungen automatisch Bestellungen zugeordnet, dann Packlisten möglichst mit einer wegeoptimierten Pickliste erstellt und schließlich bei jeder bearbeiteten Bestellung die notwendige Kundenkommunikation wie Zahlungs- und Versandbestätigungen ausgelöst. Spezialisierte E-Commerce-Software ermöglicht durch ­diese Automatisierung eine schnellere Bearbeitung eines hohen Sendungs­aufkommens.

Die unterschiedlichen Software-­Kategorien und ihr Einsatz

Zum Stichwort „Multichannel-Software“ passen viele Software­kategorien. Es gibt vollwertige Handels-ERP-Systeme, die von der Buchhaltung über die Auftragsverwaltung und Logistik bis hin zur kompletten Produktionssteuerung reichen, außerdem Multichannel-­Komplettlösungen mit integriertem Onlineshop oder klassische Multi­channel-Middleware, die zwischen be­stehende ERP- und Online­shop-Systeme und zusätzliche Vertriebskanäle geschaltet werden können Für Onlinehändler, die nur über wenige Kanäle verfügen, bieten einige Shop-­Systeme mittlerweile integrierte Multichannel-­Software und ERP-­Funktionalitäten an. Einige Beispiele dafür finden sich am Ende des Artikels.

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Die Middleware Billbee bietet neben Faktura und Warenwirtschaft umfang­reiche Funktionen zur Versandabwicklung, darunter die Erstellung von Versandetiketten, Übermittlung von Sendungs­informationen an Shops und Marktplätze sowie das automatische Versenden von Tracking-Links. (Screenshot: Billbee)

Die Middleware Billbee bietet neben Faktura und Warenwirtschaft umfang­reiche Funktionen zur Versandabwicklung, darunter die Erstellung von Versandetiketten, Übermittlung von Sendungs­informationen an Shops und Marktplätze sowie das automatische Versenden von Tracking-Links. (Screenshot: Billbee)

Die Lösungen am Markt haben sich über die Jahre weiter­ent­wickelt. Die Grenzen zwischen den Kategorien verwischen, manche Software kann als Middleware, Komplettlösung oder nur als ERP eingesetzt werden. Deshalb wird auf eine kategorisierte Auflistung der Anbieter verzichtet. Grundsätzlich sollte eine Multichannel-Software einen hohen Grad an Automatisierung ermöglichen, eine breite Auswahl an Vertriebskanälen ­abdecken, eine wachstumssichere Tarifpolitik bieten und über einen ausreichenden Funktionsumfang verfügen. Damit wird von Beginn an der Betriebsablauf ermöglicht, ohne dass zwingend noch ­Software von Drittanbietern hinzugefügt werden muss.

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Zum üblichen Funktionsumfang gehören ein Order-­Management-­System (OMS) zur Auftragsabwicklung, in der Regel verbunden mit einem Bestandsmanagement für die jeweiligen Vertriebskanäle, ebenso Rechnungsstellung und ­Gutschriftenerteilung mit automatisiertem Zahlungsabgleich (Faktura). Die meisten Systeme enthalten auch ein Customer-­Relationship-Management, das Transaktions­daten mit Kundenanfragen zusammenbringt (CRM) sowie eine Lager­verwaltung in einem Warehouse-Management-System (WMS) mit Funktionen wie Pack- und Picklisten und meist mit wegeoptimierter Führung durch das Lager. Für Händler mit Filialbetrieb oder Abholung wird oft ein Kassensystem angeboten. Einige Softwarehersteller offerieren weitere Funktionalitäten bis hin zu einem vollständigen ERP: In diesem Fall sind auch Produktinformationssysteme (PIM) zur Speicherung von Mediendateien und Texten, Controlling und Business Intelligence (BI) sowie Finanzbuchhaltung (Fibu) enthalten.

Die Anbieter in der Übersicht

4Sellers

4Sellers ist ein Versandhandelsaufsatz und nutzt als Basis die Cloud-ERP Sage 100. Durch Module und Erweiterungen wird die ERP-Standard­lösung Sage in eine Branchenlösung für ­Onlinehändler umgerüstet. Neben B2-Commerce-Funktionalitäten bietet 4Sellers auch umfangreiche Filialfunktionen. Dazu gehören beispielsweise Hardware-Pakete für das integrierte, vernetzte Kassensystem. 4Sellers beherrscht unter anderem Rechnungswesen und Finanzbuchhaltung, Faktura, OMS, ­Warenwirtschaft, CRM sowie BI-Funktionalitäten und verfügt über ein Dokumenten-Management-System. Angebunden werden beispielsweise Amazon und Ebay, Rakuten, Real sowie Otto. Eine offizielle Preis­auskunft war trotz Nachfrage bei 4Sellers nicht zu erhalten.

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Actindo

Actindo ist ein mehrmandantenfähiges E-Commerce-ERP aus der Cloud, das von der Finanzbuchhaltung bis zur Business-­Intelligence alles abdeckt, was ein Händler braucht. Neben ­Amazon, Ebay und Real werden unter anderem auch Otto und Rewe angebunden. Die Unified-Commerce-Suite läuft auf der selbstentwickelten Core1-Plattform und ist nach dem API-first-Ansatz entwickelt worden. Das System ist modular aufgebaut: Kundeninstanzen der Software erhalten virtuelle Prozessoren zugewiesen, um die Performance zu sichern. Je nach Tarif stehen bis zu 15 virtuelle Prozessoren zur Verfügung. Sowohl über einen integrierten App-Store mit reichhaltigem Angebot als auch über API können selbst entwickelte oder fertige Actindo-­Extensions oder Microservices eingebunden werden. Die Grundgebühr bei Actindo beginnt bei 75 Euro pro Monat und Nutzer bei zweijährlicher und 99,75 Euro bei monatlicher Zahlung. Der Betrag sinkt bei zunehmender Nutzerzahl. Pro Transaktion fallen 0,24 Euro an. Im kleinen Tarif sind 3.000 Transaktionen, im nächstgrößeren 6.000 Transaktionen für 199,50 Euro enthalten. Ein unbegrenzter Tarif ist für den Enterprise-Einsatz erhältlich.

Afterbuy

Afterbuy begann als Auftragsabwicklung für Ebay, wurde dann zur Middleware und ist seit Langem auch als Komplettlösung mit inte­griertem Onlineshop erhältlich. Das System verfügt über ­Faktura, OMS, Warenwirtschaft, CRM und BI-Funktionalitäten und bietet damit mittlerweile auch wichtige ­Funktionen, die sonst eher in größeren ERP-Systemen zu finden sind. ­Erweiterungen stehen in einem ­Plugin-Store für alle Bereiche zur Verfügung. Angebunden werden unter anderem Amazon, Ebay, Hood, Real und Rakuten. Erweiternd sind noch eine iPad-Kassen-App und eine iPad-Lager-App vorhanden. Das Ordermanagement von ­Afterbuy ist in der Basisversion ohne Grundgebühr erhältlich, für die Nutzung werden 0,15 Euro pro Transaktion abgerechnet. Hochgradige Automatisierung, Rechnungswesen, ­Bestellwesen, Lagerwesen und CRM gibt es ab 14,90 Euro monatlich und 0,15 Euro pro Transaktion. Für 49,90 Euro kommen ein ­Shop-System, erweiterte BI-Funktionen und zusätzliche Vertriebskanäle dazu. Die Transaktionskosten sinken dann auf 0,10 Euro oder können gegen eine 99-Euro-Flatrate getauscht werden.

Billbee

Die SaaS-Lösung Billbee hat ihren Funktionsumfang in den letzten Jahren kontinuierlich erweitert. Sie ist mittlerweile eine vollwertige Marktplatz-Middleware für kleinere bis mittlere Händler: Faktura, Warenwirtschaft und Versandabwicklung aus einer Hand. Angebunden werden zwölf Marktplätze, unter anderem Amazon, Ebay, Etsy, Idealo Direktkauf, Rakuten, Real und Wish. Für externe Systeme steht eine API zur Verfügung. ­Billbee verlangt keine festen Grundgebühren für seine Lösung, keine ­vertraglichen Mindestlaufzeiten und rechnet pro Transaktion 0,07 Euro ab, bis zu einer maximalen Höhe von 39 Euro. Für die Nutzung der Bestandsverwaltung fallen bis maximal 19 Euro pro Bewegung 0,01 Euro an. Vier Verkaufskanäle und zwei Versender können ohne Zusatzkosten integriert werden. Jeder weitere ­Kanal oder Versender kostet zehn Euro pro Monat.

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Brickfox

Bei Brickfox handelt es sich um eine Multichannel-Middleware, die zur Kommunikation zwischen Onlineshops, ERP und Waren­wirtschaft und Marktplätzen genutzt wird. Die Marktplätze Amazon, Ebay, Otto, Neckermann.at, Plus, GartenXXL, Yatego und einige weitere wie der französische Marktplatz Cdiscount werden von Brickfox unterstützt. Für ERP und Warenwirtschaft bindet Brickfox beispielsweise Sage, Selectline, Pixi, Büroware und weitere Systeme an. Die Software federt dabei auch Unzulänglichkeiten in Warenwirtschaftssystemen ab, die nicht für Versandhändler ausgelegt sind. Beispielsweise durch virtuelle Lagerführung pro Verkaufskanal, um Über- und Unterverkäufe zu vermeiden. Dazu ein PIM-System zur Pflege von unterschiedlichen Produktdaten pro Verkaufskanal.
Brickfox startet mit einem Bronze-Tarif für kleine Onlinehändler bei 99 Euro monatlich: Enthalten sind zwei Vertriebskanäle und 500 monatliche Bestellungen. Mittlere Händler mit höherem Bestellvolumen können ab 299 Euro mit fünf Vertriebskanälen und 2.000 Bestellungen einsteigen – im Gegensatz zum Bronze-Tarif fallen bei diesem Silber-Tarif aber einmalige ­Systemgebühren in Höhe von 2.999 Euro an. Weitere Tarife kosten bis zu 799 Euro monatlich mit 10.000 Bestellungen auf zehn Vertriebskanälen.

Channelpilot

Channelpilot ist eine E-Commerce-Middleware, die alle ­beteiligten Systeme verbindet. Marktplatzanbindungen sind für Amazon, Ebay, Rakuten, Locamo, Tradera, Cdiscount, Marktplaats und den schwedischen Marktplatz Fyndiq vorhanden. Insgesamt will Channelpilot Marktplätze in über 40 Ländern anbinden. Neben Marktpreisanalysen, Angebotsanalysen und Dynamic Pricing bietet das auf das ­Management von Produktdatenkatalogen spezialisierte System auch Order-Management, Bestandsverwaltung sowie umfangreiche Controlling- und Monitoring-Funktionalitäten an. Preislich bietet ­Channelpilot verschiedene Abrechnungsmodelle an, etwa ein performance­orientiertes Modell nach Klicks und/oder Umsatz. Auch möglich sind Pauschalen für Kanäle oder Flatrate-Fixpreise für die komplette Nutzung. Die Marktpreis­analyse wird nach Anzahl der Artikel und der Preisaktualisierungen pro Monat berechnet.

E-Fulfilment

Die E-Commerce-Engine von E-Fulfilment ist eine modular aufgebaute SaaS-Middleware für mittlere bis große Onlinehändler. Sie verfügt über Multichannel- und Filialanbindung sowie ein B2B-­Management-Modul mit über 15 Funktionen: unter anderem Faktura, OMS, PIM, WMS, BI und Filialverwaltung. Eine Finanz­buchhaltung ist nicht enthalten, dafür aber eine automatisierte Prozesskontrolle, die bei Anomalien proaktiv reagiert und alarmiert. Neben Amazon, Ebay, Real und Rakuten unterstützt die Lösung viele weitere Marktplätze. Eine Preisauskunft haben wir auf Nachfrage leider nicht erhalten.

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Pixi

Pixi ist eine E-Commerce-Warenwirtschafts- und Logistik-­Software für mittlere bis große Onlinehändler. Eine ­Besonderheit im Funktions­umfang kann besonders hervorgehoben werden: Das System integriert Amazons Prime-by-Seller-Programm in die eigenen Prozesse, auch die vorgeschriebenen Amazon-­Versandlabel des Paketdienstes werden importiert und automatisch gedruckt. Pixi bindet selbst keine Marktplätze an, sondern setzt unter anderem auf Afterbuy, Brickfox oder Tradebyte als Middleware. Darüber hinaus verfügt Pixi über eines der ausgefeiltesten Warehouse-Managements in dieser Übersicht, das mit verteilten Standorten, verschiedenen unterstützenden Pick- und Pack-Technologien wie Pick by Light oder Pick by Color sowie einem umfangreichen Retourenmanagement glänzt. Pixi ist damit besonders attraktiv für Händler mit anspruchsvollen Anforderungen an das Lagermanagement. Pixi ist kostenfrei, wenn der Online­händler mit einem Logistikunternehmen zusammen­arbeitet, das Pixi einsetzt – ein interessanter Aspekt für Händler, die ihren Versand und ihr Lager outsourcen. Neben der SaaS-­Lösung ist Pixi auch im Eigenbetrieb im Unternehmen einsetzbar. Dementsprechend ist Pixi entweder zu einem Kaufpreis von 20.000 Euro erhältlich oder zu einer monatlichen SaaS-Gebühr von 500 Euro.

Plentymarkets ist ein mehrmandantenfähiges System und verfügt unter anderem über Faktura, ein Warehouse-Management, CRM und ein Produkt­informationssystem. Erweiterungen, auch selbst entwickelte, können als Plugin angebunden werden. (Screenshot: Plentymarkets)

Plentymarkets ist ein mehrmandantenfähiges System und verfügt unter anderem über Faktura, ein Warehouse-Management, CRM und ein Produkt­informationssystem. Erweiterungen, auch selbst entwickelte, können als Plugin angebunden werden. (Screenshot: Plentymarkets)

Plentymarkets

Das E-Commerce-ERP Plentymarkets bindet über 25 verschiedene Marktplätze an, darunter Amazon, Ebay, Rakuten, Real, ­Zalando und auch internationale Marktplätze wie ­neckermann.at oder den schweizerischen Galaxus sowie Ricardo.ch. Mit einem Kassensystem und einem optionalen Onlineshop kann ­Plentymarkets als Komplett­system genutzt werden, die Anbindung externer ­Onlineshops ist aber ebenso möglich. ­Plentymarkets ist eines der wenigen mehrmandanten­fähigen Systeme in dieser Übersicht und verfügt unter anderem über Faktura, WMS, CRM und ein PIM – eine Finanzbuchhaltung ist nicht enthalten. Erweiterungen, auch selbst entwickelte, können als ­Plugin angebunden werden. Plentymarkets verfügt dazu auch über ein großes ­Ökosystem mit einem Plugin-Marktplatz und vielen Partner­agenturen.

Plentymarkets ist in verschiedenen Varianten erhältlich, die Softwareinstanzen können nach Bedarf zusammengestellt werden. Die günstigste Variante gibt es ohne monatliche Fixkosten, weitere ­Tarife liegen bei 39 und 79 Euro. Zusätzlich berechnet der Anbieter eine Transaktionsgebühr zwischen 0,4 und 0,5 Prozent vom Umsatz.

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Tradebyte

Tradebyte bietet verschiedene Middleware-Lösungen an, die auch zur Realisierung eines eigenen Marktplatzes genutzt werden können – seit 2016 ist Tradebyte im Besitz des E-Commerce-­Unternehmens Zalando. TB One, die Multichannel-Middleware von Tradebyte, bindet nicht nur die bekanntesten Marktplätze Amazon, Ebay, Real, ­Zalando und Otto an, sondern so ziemlich alle Marktplätze der großen mittelständischen Handelsunternehmen in Deutschland, ­beispielsweise Breuninger, Galeria Kaufhof, Karstadt, Mytoys, Netto, Plus, Lidl, ­Intersport, Thalia und ­Weltbild. Selbst der Luxusmarktplatz der Pariser ­Galeries Lafayette ist mit von der Partie. Tradebyte ist hauptsächlich eine Kombination aus PIM und OMS. Es berücksichtigt alle kanal­spezifischen Besonderheiten bei Artikel- und Auftragsdaten. Bei Tradebyte gibt es ein dreistufiges Konditionsmodell mit Setup-Kosten, Grundgebühren und Disagio auf die erzielten Nettoumsätze. Dazu gibt es unterschiedliche Editionen je nach Zielgruppe. Der Startpunkt liegt bei etwa 2.000 Euro für die Einrichtung, 200 Euro pro Monat Grundgebühr und einem Disagio von 1,5 Prozent.

Tricoma

Die Onlinewarenwirtschaft Tricoma bindet viele Kanäle an, unter anderem die Marktplätze von Amazon, Crowdfox, Check24, Ebay, Hood, Rakuten, Real, Wish und Yatego. Für Amazon-­Lieferanten verwaltet die Lösung auch Vendor-Bestellungen.­ Tricoma ­beinhaltet von Haus aus zwar keine Buchhaltung, bietet aber je nach Version auch ERP-Funktionalitäten wie Zeit­erfassung, Mahnlauf und BI-Funktionen wie Margenstatistiken an. Den individuellen Funktionsumfang legen Nutzer durch Buchung von kostenpflichtigen Apps wie beispielsweise Buchhaltungsexport oder Datev-Export fest. Auf diesem Weg lässt sich Tricoma auch zum Komplettsystem mit Onlineshop erweitern. Alternativ stehen Apps zur Anbindung an gängige Shopsysteme zur Verfügung. Tricoma wird im Leasing oder zum Kauf angeboten. Bei monatlicher Abrechnung beginnen die Lizenzkosten bei 49 Euro. Hinzu kommen Hosting-Gebühren für die Software. Eine Version für kleine bis mittlere Händler mit Anbindung von DHL, Amazon und Ebay kommt dabei auf 349 Euro monatlich, inklusive Hosting und 24-monatiger Updategebühr. Das entspricht laut Anbieter einem Kaufpreis von 6.579 Euro.

Fazit

Onlinehändlern stehen mittlerweile viele ausgereifte Systeme zur Verfügung. Entscheidend für die Auswahl sind vor allem die anzubindenden Marktplätze und die bereits vorhandenen ­Systeme aufseiten des Händlers. Wer nicht gleich das komplette ERP wechseln kann oder will, greift zu einer Middleware. Soll das Sy­stem hingegen das bisherige ERP ersetzen, liegt das Haupt­augenmerk auf den ERP-Funktionalitäten.

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Ob die Onlineshops in den Komplettsystemen genutzt werden, sollte von dem damit verbundenen Ökosystem abhängig gemacht werden. Eigenständige Shoplösungen könnten hier unter Umständen ein größeres Angebot bieten. Kleine Onlinehändler, die schon über ein ERP oder eine Warenwirtschaft verfügen, die mit einem Order­management für Versandhändler ausgestattet ist, können für den Start auch auf SaaS-Shopsysteme wie Epages, Shopify oder Versa­commerce mit einer integrierten Marktplatz­anbindung zurückgreifen, um dann bei Wachstum und Expansion auf weitere Kanäle einer Middleware umzusteigen. In jedem Fall gilt: Wer alle Verkaufskanäle über ein zentrales System mit einer gemeinsamen Datenbasis steuert, verschafft sich unverzichtbare zeitliche und organisatorische Vorteile.

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Dein t3n-Team

Stephan H

Wir nutzen seit mittlerweile 3 Jahren Billbee und können diese Lösung uneingeschränkt weiterempfehlen. Die hohe Automatisierung, kontinuierliche Weiterentwicklung und faire Preisstruktur wissen wir als Multi Channel Händler sehr zu schätzen.

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