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Teamarbeit mit dem Open-Xchange Server: Offen für alle Gruppen

Manchmal entsteht durch geschickte Kombination mehrerer Komponenten ein neues Produkt, das mehr ist als die Summe der Einzelteile. Die Groupware Open-Xchange Server ist so ein Fall. Sie fasst eine ganze Reihe von OpenSource-Produkten zu einer runden Lösung zusammen und braucht mittlerweile den Vergleich mit der etablierten Konkurrenz nicht mehr zu scheuen.

8 Min. Lesezeit
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Gerade im Bereich der persönlichen Kommunikation und Organisation
ist die Zahl der OpenSource-Lösungen beinahe unüberschaubar. Aus der
Masse der E-Mail-Clients, Kalender und Kontakt-Verwaltungen die
richtigen herauszupicken und sie zu einem einfach bedienbaren Produkt
für vernetzt arbeitende Gruppen zu vereinen, ist keine leichte Aufgabe.
Open-Xchange hat sich dieser Herausforderung erfolgreich gestellt. Wie
viele andere OpenSource-Projekte entstand auch der Open-Xchange Server [1] aus
einem aktuellen Bedürfnis heraus.

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Bereits 1998 hatte die damalige Netline Internet Service
GmbH die Idee einer Browser-basierten Lösung, mit
deren Hilfe die eigenen Mitarbeiter Zugriff auf E-Mail, Kalender und
Adressbücher auch ohne den Einsatz spezieller Client-Software erhalten
sollten. Dass auch im Markt Bedarf für eine derart integrierte Lösung
bestand, zeigten die schnell eintreffenden Anfragen von Kunden, die das
System auch bei sich einsetzen wollten. Dazu war jedoch die Entwicklung
einer zentralen Verwaltungsoberfläche unerlässlich. Man entschied sich
daher ein System zu konzipieren, das wie eine Black Box die
verschiedenen unter Linux verfügbaren Dienste integriert, ohne dass
sich der Anwender darum kümmern muss, welche Services sich nun genau
unter der Haube befinden.

Kernstück war damals der Netline Application Server, eine in Java
entwickelte Web-Anwendung zum Management der einzelnen Komponenten. Im
Jahr 2000 wurde das inzwischen auf den Namen ComFire getaufte Produkt
zusammen mit Compaq auf der CeBIT vorgestellt, wo es das Interesse der
SuSE Linux AG erregte. Schon ein Jahr später erschien mit dem SuSE
Linux Openexchange Server, kurz SLOX, das erste vollwertige
Groupware-Bundle als rein kommerzielles Produkt für Linux. Deutlich
günstiger als vergleichbare Lösungen aus dem Windows-Umfeld konnte es
sich schnell einen Teil des Groupware-Markts sichern. Doch mit dem Kauf
der SuSE Linux AG durch Novell war absehbar, dass die Tage des SLOX
gezählt waren. Mit Groupwise besitzt Novell schließlich eine eigene,
etablierte Groupware-Linie, zu deren Gunsten der SUSE Linux
Openexchange Server eingestellt wurde.

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Die Wende

Für die Netline GmbH stellte sich also die Frage nach einer
tragfähigen Strategie für die Zukunft. Man entschied sich für einen in
Deutschland recht unkonventionellen Weg: Wenn schon der gesamte
Unterbau aus OpenSource-Software besteht, warum nicht auch das eigene
Produkt als OpenSource anbieten? Die im August 2004 getroffene
Entscheidung, genau das zu tun, wurde von der bereits vorhandenen
Fan-Gemeinde sehr gut aufgenommen. Für die freie Version 0.8 des
Open-Xchange Servers verzeichnet das inzwischen in Open-Xchange
umbenannte Unternehmen mittlerweile rund 10.000 Downloads. Eine für die
Komplexität der Anwendung beachtliche Zahl. Dass die Community auch in
anderen Bereichen aktiv ist, belegen die inzwischen knapp 30
Installationsanleitungen, die so gut wie alle Gegebenheiten abdecken.

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Monatlich rund 130.000 Besucher auf der Website www.open-xchange.org
belegen das ungebrochen hohe Interesse an der, und auch den Bedarf für
die integrierte Groupware-Lösung.

Parallel zum OpenSource-Produkt ist mit dem Open-Xchange Server 5 [2] ein
kommerzielles Produkt verfügbar. Im Vergleich zu der frei verfügbaren Variante bestehen vor allem zwei Unterschiede: Zum
einen ist im Kaufpreis nicht nur ein einjähriger Update-Service, sondern auch
eine fünfjährige Wartungs-Garantie enthalten. Unternehmen können
sich also darauf verlassen, dass die gekaufte Lösung auch über einen
längeren Zeitraum hinweg gepflegt wird. Zum anderen ist der
Open-Xchange Server 5 auf die Zusammenarbeit mit den
Enterprise-Linux-Angeboten von Red Hat und SuSE zugeschnitten. Auf
diesen Systemen eingerichtet, sorgt der integrierte Installer dafür, dass die
benötigten, distributionsspezifischen Grund- und Zusatzpakete
automatisch eingerichtet werden.

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Im Vergleich zu der OpenSource-Variante, bei der einige Vorarbeiten
notwendig sind, ist das eine erhebliche Erleichterung und sorgt für
eine
deutlich schnellere Einsatzfähigkeit des Produkts. Zudem profitieren
die Anwender von der Produktpflege, die Red Hat und SuSE ihren
Enterprise-Umgebungen angedeihen lassen. Dank der speziellen Bundles,
in denen neben dem Open-Xchange Server 5 gleich das jeweilige
Enterprise-Linux enthalten ist, können Kunden sogar alles komplett aus
einer Hand beziehen. Mit Preisen ab 299 Euro für die Fünf-Benutzer-Version
ohne Betriebssystem, bis hin zu 1.250 Euro für die
Advanced-Server-Variante inklusive SUSE Linux Enterprise Server 9 und
25 Nutzerlizenzen, ist die kommerzielle Version immer noch deutlich
billiger als entsprechende Produkte für die Windows-Welt. Selbst die
Erweiterung um zusätzliche Lizenzen fällt mit 25 Euro je Arbeitsplatz
vergleichsweise günstig aus.

Der OpenSource-Unterbau

Wer sich nicht scheut, selbst Hand anzulegen, kann sich seine
Groupware-Lösung mit dem Open-Xchange Server 0.8 auch in Eigenregie
erstellen [3].
Dazu werden der Webserver Apache, eine Servlet-Engine
wie zum Beispiel Tomcat, eine Datenbank – bevorzugt
PostgreSQL – und ein Directory-Server wie OpenLDAP
benötigt. Zusätzlich sind noch ein Mail-Server, idealerweise Postfix,
sowie ein POP3/IMAP-Dienst wie Cyrus einzurichten. Auf diesen bekannten und
bewährten Produkten setzt anschließend der Open-Xchange Server 0.8 auf
und stellt seine umfangreichen Groupware-Funktionen zur Verfügung. Das
sind im Einzelnen:

  • E-Mail-Server für mehrere Domains
  • Mail-Zugriff für Clients per POP3 und IMAP
  • integrierter, regelbasierter Mail-Filter
  • private/öffentliche Kalender, Adressbücher und Ordner
  • Terminverwaltung
  • Projektverwaltung mit integrierter Mitglieder-, Ressourcen- und Dokumentverwaltung
  • Diskussionsforum

Die große Besonderheit dabei ist, dass der Open-Xchange Server alle
Funktionen, mit Ausnahme des Forums, gleichermaßen gut über das eigene
Web-Interface wie auch in Verbindung mit den diversen Clients für
einzelne Funktionen, anbietet. Sei es die Verwaltung von E-Mails, das
Management privater und globaler Adressbücher oder die Pflege von
Terminen bis hin zur Nutzungsplanung von Ressourcen: Alle Aufgaben
lassen sich sowohl per Browser, als auch per standardkonformer Software
erledigen. Die Betonung liegt hierbei auf der Unterstützung von
Standards. So sind die Kalender über das iCal-Protokoll abrufbar,
Adress-Informationen stellt der Open-Xchange Server per LDAP zur
Verfügung.

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Sonderfunktionen und OXtender

Dies gilt auch für die implementierten Sonderfunktionen, die die
möglichen Einsatzgebiete erheblich erweitern. So lassen sich über das
integrierte Pinboard Nachrichten von allgemeinem Interesse an alle
Anwender verteilen. Spezielle Projektverzeichnisse mit eigenen
Benutzergruppen ermöglichen eine Kollaboration von Teams an
unterschiedlichen Standorten oder die einfache Integration von
Mitarbeitern im Home-Office. Dabei besteht nicht nur die Möglichkeit,
im Projektverzeichnis gemeinsam genutzte Dokumente zu hinterlegen.
Jedem Projekt können genutzte Ressourcen, Adressen wichtiger
Ansprechpartner und andere Informationen zugeordnet werden, um so alle
Daten zentral an einer Stelle griffbereit vorzuhalten.

Über den
per WebDAV realisierten Zugriff ist es zudem möglich, die parallele
Bearbeitung eines Dokuments durch zwei Nutzer zu verhindern. Sobald ein
Anwender das Dokument ausgecheckt hat, können die anderen
Projektmitglieder solange keine Änderung an der im Projektverzeichnis
liegenden Vorlage mehr vornehmen, bis der Bearbeiter seine neue Version
einspielt.

Vorwiegend den Nutzern der kommerziellen Version vorbehalten sind
die für den Open-Xchange Server verfügbaren Erweiterungen, die so
genannten OXtender. Unter diesen findet sich beispielsweise ein
SyncML-Modul, das den Abgleich von Kontakten, Terminen und Aufgaben
zwischen dem OX-Konto und einem SyncML-fähigen Mobiltelefon gestattet.
Gleiches gilt für den Palm-OXtender, der die Brücke zwischen dem
Open-Xchange Server und Palm Handhelds sowie Smartphones schlägt.

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Integrationsvorteil

Bei diesem Funktionsumfang braucht sich der Open-Xchange Server
nicht vor etablierten Groupware-Lösungen wie Exchange von Microsoft
oder Lotus Domino von IBM verstecken. Im Vergleich zu diesen hat der
Open-Xchange Server einen entscheidenden Vorteil: Während die
Produkte von IBM und Microsoft ihre Leistungsfähigkeit nur in
Verbindung mit den speziellen Fat-Clients Outlook und Lotus Notes
ausspielen können, bietet der Open-Xchange Server dem Anwender die
größtmögliche Flexibilität. Ob in der mit Power Macs arbeitenden Grafik-Abteilung, der
mit Windows-Rechnern ausgerüsteten Buchhaltung oder der mit Linux-PCs
bestückten IT-Abteilung: dank der standardisierten Schnittstellen
lassen sich nahezu alle Funktionen mit kostenlos oder günstig
erhältlicher Software nutzen. So sind beispielsweise die in Mac OS X
oder unter KDE sowie GNOME verfügbaren Mail-, Adress- und
Terminverwaltungen in der Lage, direkt mit dem Open-Xchange Server zu
kommunizieren.

Über eigene, separat zu lizenzierende OXtender lässt sich sogar
Outlook nahtlos in eine auf dem Open-Xchange Server basierende
Groupware-Umgebung integrieren. Gleiches gilt für den unter Linux weit
verbreiteten Personal Information Manager Evolution. Auch für diesen
existiert ein spezieller OXtender, der die Integration vereinfacht. Wer vor dem Hintergrund der Support-Problematik
auch über mehrere Rechner-Architekturen hinweg eine weitgehend
einheitliche Software-Landschaft realisieren möchte, kann auch
ohne OXtender glücklich werden, indem er auf die Produkte Firebird und
Thunderbird der Mozilla Foundation zurückgreift. Ähnlich große
Flexibilität ist auf dem Markt derzeit wohl nicht zu finden.

Da es sich bei den über Groupware verwalteten Daten in der Regel um
sensible Informationen handelt, bietet der Open-Xchange Server Mechanismen zu deren Schutz. Auf Seite des
Web-Interface sind dies Secure Socket Layer (SSL) und Transport Layer
Security (TLS), die beide über Zertifikate realisiert werden. Diese
können auch bei der Anbindung von Clients zum Einsatz kommen, wo sie
der Verschlüsselung der Kommunikation dienen und die übermittelten
Daten auf diesem Weg nach aktuellem Stand der Technik abhörsicher
machen. Der limitierende Faktor ist dabei die Unterstützung der
jeweiligen Technik auf der Seite des Clients. Mittlerweile sind aber
alle weiter verbreiteten Produkte in der Lage, mit Zertifikaten
umzugehen.

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Auf dem Weg in die Zukunft

Mit dem gebotenen Funktionsumfang ist das Ende
der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Die Entwickler arbeiten bereits intensiv an
den Verbesserungen, die in die nächsten Versionen einfließen sollen.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Einsatz in verteilten
Umgebungen. Ganz besonders weit oben auf der Liste der noch zu
implementierenden Funktionen stehen dabei die Trennung zwischen
Web-Interface und Backend-Server sowie eine Datenreplikation zwischen
mehreren Servern. Einmal realisiert, sorgen diese beiden Punkte für eine
deutlich bessere Skalierbarkeit und eine höhere Datensicherheit.
Spätestens mit der Einführung dieser Features schließt der Open-Xchange
Server die letzte Lücke, die ihn noch von den beiden
marktbeherrschenden Systemen trennt.

Zusätzlich arbeiten einige Teams daran, dem Open-Xchange Server
Funktionen zu spendieren, die weit über das eigentliche
Groupware-Konzept hinausgehen. So ist beispielsweise denkbar, die
bereits vorhandene Verwaltung der Groupware-Nutzerkonten per LDAP auch
zum Management eines Samba-Servers heranzuziehen. So gerüstet könnte
der Open-Xchange Server durchaus eine Alternative zu Windows
Server 2003 darstellen – die nötige Leistungsfähigkeit bringt Samba
bereits mit. Auch auf den immer stärker in den Markt drängenden
Appliances auf Linux-Basis würde sich der Open-Xchange Server sicher
gut machen.

Dass der Open-Xchange Server bereits jetzt eine für viele
Anwendungsfälle mehr als ausreichende Leistung bietet, beweisen Kunden
wie ARS Altmann, das Zentralkrankenhaus Lausanne mit immerhin über 7.000 Anwendern, der Bund deutscher
Kriminalbeamter und nicht zuletzt die Bundesgeschäftsstelle von Bündnis
90/Die Grünen.

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