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Arbeitswelt

Plädoyer: Selbstständig? Frei!

Das Hobby zum Beruf machen – wer träumt nicht davon? Leider hält die Angst, damit zu scheitern, einen Großteil der Arbeitnehmer davon ab, sich in die Selbstständigkeit zu begeben. Doch spätestens dann, wenn der morgendliche Kaffee zu Hause nicht mehr schmeckt, weil der Gang in die Firma bevorsteht, sollte eine Veränderung stattfinden. Ich selbst bin davon begeistert, mein eigener Chef zu sein und den Tag nach meinen eigenen Vorgaben und persönlichen Verhältnissen zu gestalten.

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Als selbstständiger Webworker habe ich die Freiheit, meine Arbeitszeiten selbst auszusuchen. Das bedeutet nicht, dass meine Arbeitstage kürzer geworden wären. Im Gegenteil: Die Tage sind länger und auch das Wochenende kann nicht mehr als Freizeit bezeichnet werden. Dennoch genieße ich es, nicht mehr mit Reportings für den Chef und Unstimmigkeiten unter Kollegen konfrontiert zu sein. Dafür nehme ich unregelmäßige Arbeitszeiten gerne in Kauf. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass ich von zu Hause aus arbeiten kann – und das überall auf der Welt. Lästige Arbeitswege, stundenlange Staus und die Hektik, um nicht zu spät zu kommen, gehören der Vergangenheit an. Ein Luxus, den sich kaum ein Angestellter leisten kann.

Gut mit Familie vereinbar

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Ich erlebe die Selbstständigkeit als sehr viel familienfreundlicher als das Angestelltendasein. Obwohl ich einigermaßen humane Arbeitszeiten hatte, fehlte mir die Zeit mit meinen zwei Kindern. Ich kam zwar meist einigermaßen pünktlich zum Abendbrot nach Hause, war dann aber oftmals müde und schlecht gelaunt. Andere Familienväter in meinem Bekanntenkreis kommen noch später nach Hause als ich damals und sehen ihre Kinder unter der Woche kaum bis gar nicht, sind im Endeffekt nur „Wochenend-Papis“. Schön, dass es mir mit meinen Kindern nicht mehr so ergeht.

Der oft gegen die Selbstständigkeit angeführte Aspekt der Sicherheit zählt für mich nicht mehr. Die Zeiten, in denen ein Angestellter 25 Jahre oder länger in einer Firma arbeitete, sind längst vorbei. Heute werden selbst ältere Menschen, die über viele Jahre hinweg aufopferungsvoll ihren Job ausgeübt haben, mit einem Lächeln von ihrem Chef entlassen. Dies habe ich vor einigen Jahren als ehemaliger Betriebsratsvorsitzender einer Firma mit über 5.000 Angestellten selbst miterlebt – es war der Tropfen, der mein Fass zum Überlaufen brachte. Kurz nachdem der Sozialplan unterzeichnet wurde, gab ich meine kündigungsgeschütze Betriebsratstelle auf und schlug den Weg in die Selbstständigkeit ein, um als Unternehmer erfolgreich zu werden. Wichtig ist allerdings, dass der Partner und die Familie hinter dem Vorhaben stehen; sonst wird es mit der Selbstständigkeit tatsächlich schwierig. Wenn aber alle an einem Strang ziehen und auch in schlechten Zeiten zusammenhalten und an ihren Traum glauben, kann es nur ein Erfolg werden.

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Unzufrieden bis zur Rente?

Laut einer bei Statista veröffentlichten Studie [1] klagen knapp 70 Prozent der Berufstätigen darüber, dass sie zu wenig verdienen. Über 30 Prozent der Erwerbstätigen würden gerne einen anderen Job ausüben [1]. Fakt ist jedoch: Auch dort kann man ganz schnell wieder genauso unzufrieden werden wie zuvor, und der ganze Stress fängt von vorne an. Ein Großteil der Angestellten bleibt jedoch ein Leben lang unzufrieden, im tristen Job gefangen und schafft den Absprung nicht. Das geht dann so weiter bis zur Rente. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, dass als Arbeitnehmer irgendwie alles nach oben hin begrenzt ist.

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Freiheit durch flexible Arbeitszeiten – ein Vorteil der Selbstständigkeit.
Freiheit durch flexible Arbeitszeiten – ein Vorteil der Selbstständigkeit.

Natürlich liegt der Vorteil einer pünktlichen und vor allem immer wiederkehrenden Gehaltszahlung bei einer Festanstellung klar auf der Hand. In dieser Hinsicht ist die Selbstständigkeit risikoreicher, da es durchaus vorkommen kann, dass Selbstständige ein paar Monate ohne Zahlungen überbrücken müssen. Viele schreckt dies verständlicherweise ab. Hinzu kommt die Angst vor Versagen und Scheitern. An dieser Stelle kann ich nur sagen: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Entscheidend ist für mich auch, dass es sehr viel befriedigender ist, für sich selbst zu arbeiten als für andere. Oftmals bekommen Angestellte für ihren Einsatz nicht einmal ein Dankeschön zu hören [2]. Der Mut, etwas daran zu ändern, fehlt leider meist. Zwar gibt es auch in der Selbstständigkeit stressige Zeiten; diese sind jedoch nicht so frustrierend – es sitzt einem ja kein Chef im Nacken. Warum also nicht den Schritt wagen und für jemanden arbeiten, für den es sich lohnt zu arbeiten, nämlich sich selbst? Ich jedenfalls habe als Webworker meinen Traumjob gefunden, den ich nicht mehr eintauschen möchte. Deshalb mein Plädoyer: Habt Mut! Mit einer guten Idee und dem richtigen Know-how lohnt sich der Weg in die Selbstständigkeit in jedem Fall.

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