Shop-Porträt: Wie Rose Bikes sich digital transformiert

Mehr als nur eine Handelsmarke: Rose Bikes entwickelt seit einigen Jahren eigene Modelle und lässt sie in Asien fertigen. (Foto: Rose Bikes)
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Ob die Coronakrise für sein Geschäft bisher förderlich oder eher ein Hindernis ist, kann Marcus Diekmann, Geschäftsführer Commerce & Digital bei Rose Bikes, gar nicht so genau sagen. Dabei hat der Fahrradhandel in diesem Sommer Hochkonjunktur – die Branche gilt als einer der größten Gewinner der Krise. Doch für das Unternehmen aus Bocholt kam die Pandemie zum ungünstigsten aller Zeitpunkte: Ein Teil der Saisonware aus der asiatischen Fertigung war irgendwo, nur noch nicht in Deutschland.
„Das wird für uns jetzt richtig teuer“, wusste Diekmann sofort – und sagte das auch ganz offen seinem Team. Sie mussten sich etwas einfallen lassen, um wenigstens mit der vorhandenen Ware Geld zu verdienen. Im Rahmen der Rose@Home-Aktion fuhr der Händler also mit dem Kleinlaster zu den Kunden und präsentierte ihnen die Fahrräder vor der eigenen Haustür. Die Verkäufer berieten Kunden per Whatsapp-Videocall. Der Lockdown wurde genutzt, um in den Läden vieles zu verändern, was im laufenden Betrieb sonst nicht möglich war.
Letztlich gelang es Rose Bikes trotz geschlossener Geschäfte ein Umsatzplus von 50 Prozent im April und Mai zu erwirtschaften. „Ohne Corona hätten es rund 80 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum sein können“, sagt Diekmann, „aber wir sind dennoch froh, dass wir die Krise so gut bewältigt haben.“ Er rechnet damit, dass dank des Rad-Booms der Umsatz von insgesamt 102 Millionen im Vorjahr auf 125 bis 130 Millionen Euro steigen wird.
Vom klassischen Fahrradladen zum Onlineshop
Um zu verstehen, was Rose Bikes so resilient macht, lohnt der Blick auf die Unternehmensgeschichte: Alles begann 1907 als klassischer Fahrradhändler im Münsterland. Erwin Rose, der Enkel des Gründers, hat dann den Grundstein zum heutigen Unternehmen gelegt, indem er Fahrradrahmen aus Asien importierte und sie im eigenen Laden neben anderen Marken verkaufte. Es folgte der Fahrradvertrieb per Fax an Radsportclubs. In den 80er-Jahren kam ein Katalog dazu, der über die Jahre zur festen Lektüre unter ambitionierten Radfahrern wurde. „Das war damals der einzige Ort, wo man gesammelt alle relevanten Informationen über Rennräder, Mountainbikes, Zubehör und Bekleidung bekommen konnte“, erklärt Diekmann, der seit Anfang 2019 Geschäftsführer bei Rose Bikes ist.
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Schön sowas. Ich habe hier leider nur die Traditionellen Läden um mich die einfach so weiter laufen wie bisher weil es geht und man sich auch nicht weiter entwickeln will.