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Startup vorgestellt – make.tv, Online-Tool für Live-Web-TV: „Software as a Service ist definitiv die Zukunft“

Das deutsche Startup make.tv aus der TV-Metropole Köln hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Mit seinem Online-Produktionsstudio will es Live-Fernsehen per Internet auf die nächste Stufe heben. „Wir sehen make.tv als kreatives Tool, mit dem man komplett neue Formate umsetzen kann“, erklärt Mitgründer Andreas Meyer. Dabei nahm das heutige Angebot einen eher bescheidenen Anfang: als neues Feature einer bestehenden Community.

5 Min. Lesezeit
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Der Geburtsort von make.tv war Fotocommunity.de. Diese Seite hatte make.tv-Mitgründer Andreas Meyer im Jahr 2001 ins Leben gerufen. Anders als bei Portalen im Stile von Flickr geht es hier nicht um Fotoalben mit vielen Bildern, sondern darum, über einzelne Fotos zu diskutieren und sie zu bewerten. „Mir ist aufgefallen, dass sich in den Abendstunden so etwas wie Echtzeitkommunikation in den Kommentaren abspielte“, erklärt Andreas Meyer. Daraus sollte sich doch etwas machen lassen, ging ihm durch den Kopf.

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Zunächst hatte er an eine Live-Diashow mit Sprache und vielleicht auch mit Musik für die Fotocommunity gedacht. Das Thema Video kam schließlich durch den heutigen CTO und Mitgründer von make.tv, Georg Lenzen, dazu. Dabei wurde bald klar, dass die Idee einen eigenen Platz brauchte und nicht mehr in die Fotocommunity passte. „Ich finde es nicht gut, viele verschiedene Produkte unter einem Dach anzubieten“, erklärt Andreas Meyer. Für make.tv musste allein schon „die Unternehmenskultur anders sein“. Der Startschuss für das neue Angebot war gefallen.

Mit make.tv bekommt der Nutzer heute ein Online-Produktionsstudio fürs Live-TV im Internet. Über die Weboberfläche mischt man die Inhalte zusammen, die vorbereitet sein können oder von verschiedenen Kameras kommen.

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Interaktion ist dabei ein wichtiges Element. Und es geht nicht allein um Video: Flash-Elemente, Grafiken und Video kann man in freier Kombination zusammenstellen. Eine „Broadcasting-Solution für neuartige Angebote“ nennt es Andreas Meyer. „Ein kreatives Tool, mit dem man komplett neue Formate umsetzen kann.“

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Das Angebot ist dabei nicht etwa ein Portal. „Da gibt es schon ein sehr großes, das heißt YouTube. Wir machen etwas anderes.“ Es gehe vielmehr um ein komplett webbasiertes Werkzeug, also „Software as a Service“. „Das ist definitiv die Zukunft.“

Im Sommer 2007 hatte es eine Machbarkeitsstudie zu der Idee gegeben. Die erste Finanzierungsrunde folgte im November desselben Jahres. „Finanzierung ist immer aufwändig, egal, wie oft man es schon gemacht hat“ erklärt Andreas Meyer. Bei make.tv sei es in der ersten Runde einfacher gewesen, weil sie „im richtigen Moment mit den richtigen Leuten“ gesprochen hätten. Internationale Privatinvestoren haben dem Projekt den Start ermöglicht. „Geschäftsfreunde von Geschäftsfreunden“, erklärt Andreas Meyer.

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Vereinfacht hat die Verhandlungen vielleicht, dass make.tv ein greifbares, konkretes Geschäftsmodell hat: Professionelle Anwender zahlen für den Zugriff auf alle Features einen monatlichen Betrag. Dabei gibt es einen kostenlosen Einstieg, bei dem beispielsweise die maximale Zahl der Zuschauer der Liveshow auf 50 begrenzt ist und man höchstens 30 Minuten pro Tag senden kann. Die Preise reichen dann von 12,90 über 99 bis 199 Euro im Monat.

Wichtig ist für make.tv, dass sie einen Abstand gegenüber der Konkurrenz im Netz und bei der Desktop-Software wahren. Aber hier sieht Andreas Meyer die Seite gut positioniert. „Wir haben schon ziemlich genau das umgesetzt, was wir vorhatten“, bilanziert er im Gespräch mit t3n. „Aber es ist noch nicht die letzte Ausbaustufe.“ Wer heute make.tv nutzt, bekommt bereits eine umfangreiche Weboberfläche. Man kann Inhalte vorab darin platzieren, die man später einspielen möchte. Man hat mehrere Kameras und Bildschirme, aus denen man auswählen kann und einiges mehr.

Gründertipp: „Möglichst wenig selber machen“

Für die Zukunft ist unter anderem Paid Content geplant. Sprich: Inhalteanbieter
können dann von den Zuschauern einen Betrag verlangen, make.tv bekommt eine Provision. Werbung als
Einnahmequelle spielt dagegen keine zentrale
Rolle. „Die Reichweite bei Online-Video lässt sich momentan einfach schlecht monetarisieren“, sagt Andreas Meyer.

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Ein anderes kommendes Feature ist eine Verknüpfung zu YouTube, damit Nutzer ihre Inhalte mit einem Knopfdruck in ihrem Channel dort veröffentlichen können. Ein spannendes Feld sieht der make.tv-Chef außerdem im mobilen Bereich. Schließlich gebe es bereits Dienste, mit denen man direkt vom Handy aus Video streamen kann. „Wir werden das nicht selbst machen, sondern eine Schnittstelle schaffen“, erklärt er.

Überhaupt stehe man oft vor der Frage: Selbst machen oder eine vorhandene Lösung nutzen? Für Andreas Meyer hat sich aus seinen Jahren als Gründer ganz klar herauskristallisiert: „Möglichst wenig selber machen.“ Stattdessen sollte man sich lieber auf eine Sache konzentrieren. „Wenn man Erfolg haben will, muss man immer fokussiert arbeiten.“

Um sich bei potenziellen Kunden bekannt zu machen, setzt make.tv unter anderem auf entsprechende Suchmaschinenoptimierung. Wer nach Lösungen zum Produzieren von Internet-TV sucht, soll stets auf make.tv stoßen. Ein anderes Marketingmittel sind Veranstaltungen wie die Internetkonferenz „re:publica“ in Berlin oder das BarCamp in Köln, die make.tv live überträgt. Ein weiterer Ansatzpunkt sind Informationsveranstaltungen für TV-Produzenten, auf denen es um die Zukunft des Web-TV geht – und in denen make.tv als Lösung natürlich eine Rolle spielt.

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Möglichst genau wird bei allen Marketingmaßnahmen verfolgt, welche Aktion was bringt. Dazu setzt man bei make.tv auf das webbasierte System von Salesforce.com. Teilweise lasse sich das sogar automatisieren, erklärt der Gründer. „Das ist alles keine Raketenwissenschaft, man muss nur auf die richtigen Tools setzen.“

So gesehen scheint make.tv für die Zukunft gut gerüstet. Als nächstes soll das Design der Seite verbessert werden, damit Interessenten schneller den Kern des Angebots erfassen.

Jetzt geht es daran, potenzielle Kunden zu überzeugen. Ob die schon an Live-TV im Netz denken? „Manche sagen, wir seien mit diesem Produkt zu früh“, sagt Andreas Meyer. „Ich aber bin überzeugt: Wir sind genau zum richtigen Zeitpunkt da.“

Zahlen und Fakten zu make.tv
Verwendete Technologien
Ein selbst geschriebenes Framework, das individuell auf die Bedürfnisse von make.tv angepasst ist. Ansonsten besteht das Backend zu 100 Prozent aus Linux-Maschinen mit Open-Source-Software: Apache, Lighttpd, MySQL, Memcache etc. Programmiert wird bis jetzt in PHP, Java, ActionScript 3, Perl, C++ und Lua.
Hosting-Konzept
Mehrspurig mit eigenen Servern in derzeit vier verschiedenen Rechenzentren: Frankfurt, Köln und Nürnberg in Deutschland und St. Louis in den USA. Dienste wie www, DB, RTMP etc. sind redundant über zwei Rechenzentren aufgebaut. make.tv arbeitet zudem viel mit virtuellen Systemen. Die Auslieferung der Medien und Streams (http streaming, normales http download sowie RTMP Streaming) laufen über CDNs, um auch große Lastspitzen abpuffern zu können.
Entwicklungsteam
15 Festangestellte, davon 6 Programmierer, keine freien Mitarbeiter, alles wird intern programmiert.
Nutzungsdaten
make.tv hat knapp 10.000 angemeldete Produzenten und rund 250.000 Video-Views im Monat.
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