Tool-Übersicht: Projektmanagement für Profis

(Foto: Peshkova / iStock)
Vor 30 Jahren erschien die erste Projektmanagement-Software. Damals benötigte der spätere Software-Riese Microsoft eine Lösung, um die Arbeit seiner Teams besser zu koordinieren. Die Idee für Microsoft Project war geboren. 1984 kam die erste Version auf den Markt. Nach dem Siegeszug von Windows konnte sich das Tool schnell im Business etablieren. Seitdem hat sich der Markt für Projektmanagement-Lösungen kontinuierlich weiterentwickelt.
Projektmanagement-Tools: Hybrid oder reinrassig
Heute konkurrieren Projektmanagement-Tools nicht nur unter sich, sondern zunehmend auch mit Anwendungen aus den Bereichen Task-Management, Social Enterprise und sogar CRM und Invoicing. Inzwischen finden immer mehr Anwenderunternehmen in schlanken Aufgabenverwaltungs-Tools wie Asana, Todoist, Producteev oder sogar Wunderlist alles was sie benötigen, um ihre Teams, Kunden, Projekte und ihre tägliche Arbeit effizient zu verwalten. In sozialen Netzwerken für Unternehmen wie Yammer, Chatter oder Socialcast spielt das Thema Projektmanagement ebenfalls eine zentrale Rolle. Im Folgenden werden allerdings lediglich reine Projektmanagement-Lösungen vorgestellt.
Basecamp
Mit Basecamp erlebte das Projektmanagement eine Renaissance. Nach dem ersten Release im Jahr 2004 konnte sich die Software als eine der weltweit wichtigsten Projektmanagement-Lösungen positionieren. Hinter dem Produkt steht die SaaS-Company 37Signals aus Chicago, die keinen anderen als Amazon-CEO Jeff Bezos als (einzigen) Investor früh gewinnen und sich mit dieser und weiteren Business-Apps sowie mit dem Web-Framework Ruby on Rails in der Branche einen Namen machen konnte. Anfang des Jahres hat das Unternehmen mitgeteilt, dass es ab sofort unter dem Namen Basecamp firmiert und zu einem „One Trick Pony” wird. Das ganze Team soll sich in Zukunft ausschließlich auf dieses Produkt fokussieren.
„Wir haben festgestellt, dass es beim Projektmanagement nicht um Charts, Berichte und Statistiken geht, sondern um Kommunikation“, so die Kampfansage an den Platzhirsch Microsoft Project, die die Firmengründer Jason Fried und David Heinemeier Hansson in ihrem Buch „Getting Real” – für viele junge Firmengründer so was wie eine Bibel – formuliert haben. Mit Basecamp ist eine besonders flexible und leichtgewichtige Software entstanden, die stark kommunikationsorientiert ist und Projektmanagement für Firmen aus allen Branchen attraktiv gemacht hat. Treu dem Motto „weniger ist mehr” reduziert sie Projektmanagement auf ein Minimum: Aufgaben- und Terminverwaltung, Notizen, File-Sharing, Kommentare und Diskussionen. Im Laufe der Jahre wurden sogar zentrale Features (zum Beispiel Whiteboards und Zeiterfassung) aus dem System entfernt.

Basecamp ist das Produkt, an dem sich alle modernen Projektmanagement-Lösungen messen müssen. (Screenshot: basecamp.com)
Schlanke Basecamp-Alternativen
Wer es noch schlichter und einfacher haben möchte, kann auf weitere leichtgewichtige Systeme zurückgreifen, die sich mehr oder weniger an der „Getting Things Done“-Philosophie von David Allen, kurz GTD, orientieren. Hierzu zählen beispielsweise das Web-Tool Werkstatt42, das besonders stark von Basecamp inspiriert ist, und moderne Alternativen wie Trello, Asana, Flow und Tracky, die das Thema „Social Task Management” in den Vordergrund stellen. Hinzu kommen weitere interessante Dienste wie 5pm und Apollo, bei denen Time Tracking eine zentrale Rolle spielt. Letztere ist eine moderne Web-App, die zudem ein umfangreiches Kontaktmanagement bereitstellt. So stehen bei Apollo zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung, mit denen Firmen nicht nur Projekte, Aufgaben, Termine und Dokumente gemeinsam im Team verwalten können, sondern auch Kontakte und Leads.