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Wie ein Open-Source-System den Fußball erobert: TYPO3 in der ersten Liga

Hohe Aktualität und Qualität sind die Faktoren, die den Fan, abgesehen von der Identifikation mit seinem Klub, an die Website seines Vereins binden. Die Kölner Agentur NEXUM schwört bei der Betreuung von fünf Bundesliga-Websites auf TYPO3.

8 Min. Lesezeit
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Samstag, 15.30 Uhr: Längst nicht nur für eingeschworene Fußballfans ein
Termin mit enormer Anziehungskraft. Denn dann rollt
Woche für Woche der Ball in den Bundesliga-Stadien. Das Fieber um die schönste Nebensache der Welt
grassiert in Deutschland nicht erst seit klar ist, dass bei der WM
2006 die Welt zu Gast bei Freunden sein wird. Schon viel früher hat
König Fußball seinen erfolgreichen Marsch durch alle gesellschaftlichen
Schichten angetreten und einen gewichtigen Platz in der breiten
Öffentlichkeit eingenommen.

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Seit Jahren boomt die Zahl derer, die die Spiele in Deutschlands
Eliteliga live im Stadion erleben wollen. Auch in der Berichterstattung
der Medien spielt Fußball längst die erste Geige, wie nicht nur der Poker um die Bundesliga-TV-Rechte unlängst gezeigt hat. Regelmäßig betreten neue Zeitschriften und Magazine den Print-Markt,
die sich ausschließlich dem runden Leder widmen. Vereine erkennen die Zeichen der Zeit und forcieren verstärkt ihre Öffentlichkeitsarbeit. Mit Blick auf die eigenen Fans, die noch stärker an ihren
Lieblingsklub gebunden werden sollen sowie auf der Suche nach
neuen Vermarktungsmöglichkeiten, entdecken die Bundesligisten vermehrt
das Internet als mediale Plattform für eine gelungene Außendarstellung.

Die direkteste Kommunikationsschnittstelle zwischen Fan und Verein

Profi-Vereine ohne Internetauftritt – das ist heute nicht mehr
vorstellbar. Immer mehr Klubs werden sich des entscheidenden und fast
unschätzbaren Vorteils bewusst, auf Basis ihrer Online-Portale,
unabhängig von der Berichterstattung in den lokalen und überregionalen
Medien, Meldungen und Nachrichten aktuell und ungefiltert einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Website wird immer mehr als
die direkteste Kommunikationsschnittstelle zwischen Fan und Verein
wahrgenommen und darüber hinaus, erinnert sei nur an die Fanforen,
auch als Community-Plattform zunehmend wichtiger. Insofern steigt aber
auch der Anspruch des Fans, auf der Homepage seines Lieblingsvereins
jederzeit die aktuellsten Informationen abrufen zu können. Auch
Journalisten sind bei ihrer Berichterstattung immer häufiger auf die
Online-Portale der Bundesliga-Klubs angewiesen.

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Einhergegangen mit dieser steigenden Wertschätzung ist eine rasante
technische Entwicklung. Längst verfügen die Profiklubs über aufwändige
Internet-Auftritte mit immer stärkerer internationaler Ausrichtung.
Zweisprachigkeit in Deutsch und Englisch gehört bei zwei Drittel der
Bundesligisten zum guten Ton. Mit einer japanischen Auflage seiner
Homepage lockt etwa der Hamburger SV die Fans aus Fernost auf seine
Seite.

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Die Anforderungen

Als Anfang 2003 der Sportrechte-Vermarkter SPORTFIVE für die Betreuung
der Websites von Hertha BSC, des VfL Wolfsburg, des 1. FC Nürnberg
sowie des HSV nach einer neuen Agentur suchte, beteiligte sich auch die
Nexum
GmbH aus Köln-Hürth am Pitch.

Der Spezialist für intermediale
Kommunikation verfügte zu dieser Zeit zwar bereits durch die Betreuung
des 1. FC Köln und der Deutschen Eishockey Liga (DEL) über Erfahrung im
Sportbereich, doch die Übernahme von gleich vier Bundesliga-Websites
bedeutete eine ganz neue Herausforderung. Dabei stellte sich die
entscheidende Frage, auf welches Redaktions- oder
Content-Management-System (CMS) man setzen sollte. Nach ausgiebiger
Umschau, sowohl auf dem Open-Source- als auch auf dem kommerziellen
CMS-Markt, fiel die Wahl auf TYPO3.

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Gefragt war ein System, das geeignet ist, große, dynamische Websites
zu betreiben. Ein System, das zugleich uneingeschränkt erweiterbar ist,
sich aber auch in seinen Standardfähigkeiten mit kommerziellen
Content Management Systemen messen kann. Ganz wichtiges
Beurteilungskriterium: Die Unabhängigkeit des Layouts als Ausdruck
maximaler Individualität musste unbedingt gewährleistet werden. Jeder
Verein sollte seinen „Look“, seine Struktur und Navigation behalten. Darüber hinaus sollten die Vereine in die Lage versetzt werden,
von nun an ihren Content gegebenenfalls selbst einpflegen zu
können. Spätestens an dieser Stelle führte kein Weg mehr an
TYPO3 vorbei.

Die ersten Gehversuche

Nachdem Nexum den Zuschlag erhalten hatte, galt es die Redakteure im
Umgang mit TYPO3 zu schulen. Wie beim Autor selbst
zeigten sich auch bei den anderen TYPO3-Novizen im ersten Schnupperkurs
die typischen Berührungsängste. Die mächtige Benutzeroberfläche mit
ihren vielen Symbolen, Buttons und Pulldown-Menüs sowie dem langen Seitenbaum hinterließen nachdenkliche Gesichter. Doch schon die ersten
Übungen zur Content-Erstellung brachten die Erkenntnis, dass TYPO3 mit
seinen vielen Schaltflächen dem Redakteur lediglich die Option
einräumt, je nach „Geschmack“ zwischen mehreren möglichen
Varianten bei der Veröffentlichung von Webinhalten auswählen zu können.

Bereits nach einigen Tagen hatten die Redakteure den Respekt vor ihrem
neuen Arbeitsgerät abgelegt und begaben sich stattdessen neugierig auf die
Suche nach neuen Tricks und Kniffen. Schnell wuchs die Begeisterung,
ohne spezielle Programmierkenntnisse alle Seitenbereiche
redaktionell im Griff zu haben. Und dank des Seitenbaums, der im
Backend ein so schönes Spiegelbild vom Frontend zeichnet, verirrt sich
der Redakteur nicht im Datenwust, sondern behält jederzeit den
Überblick. Leuchtende Augen bei den schreibenden Fußball-Freaks, wie
schnell eine Tabelle, wie zügig eine Galerie und wie fix ein
Anmeldeformular für das nächste Kindertreffen mit Hertha-Maskottchen
Herthinho ins Netz gestellt sind. Nicht nur die verschiedenen
Layout-Vorlagen für die einzelnen Content-Typen hat das Redaktionsteam von Nexum bald zu schätzen gelernt, sondern auch die leichte und
flexible Integration und Verwaltung von Bildern, Galerien und anderen Inhalten wie Audio-, Video- oder PDF-Dateien.

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TYPO3 im Live-Betrieb

Betreut werden die Bundesliga-Websites von der Zentralredaktion in
Köln-Hürth. Dabei pflegt und erstellt diese sämtliche Inhalte für das
Online-Portal des VfL Wolfsburg (vfl-wolfsburg.de)
und ab Sommer 2006 auch für die Homepage des 1. FC Nürnberg eigenverantwortlich. Die redaktionelle Arbeit für die anderen Homepages
(herthabsc.de, hsv.de und fc-koeln.de) erfolgt dagegen in
Abstimmung mit den Kollegen, die vor Ort für den Internetauftritt ihres
Vereins zuständig sind. Aufgrund ihrer Nähe zum Klubgelände oder
Trainingsplatz liefern diese Berichte und Meldungen sowie O-Töne und Video-Sequenzen
per E-Mail oder pflegen sie gegebenenfalls selbst ein. In der
Zentralredaktion wird im Schichtsystem an sieben Tagen in der Woche
gearbeitet.

Die Hauptlast, aber auch der spannendste Teil der Tätigkeit,
fällt typischerweise am Wochenende an, wenn der Spieltag redaktionell zu
stemmen ist. Hier ist schnelle, zugleich aber auch zuverlässige Arbeit
gefragt. Der Fan ist unbarmherzig in seiner Kritik, sollte der
Spielbericht verspätet, mit ärgerlichen Tippfehlern oder
verhängnisvollen Zahlendrehern online gegangen sein. Höchste
Konzentration ist gefordert – trotz oder gerade wegen der Hektik, die
der Live-Betrieb mit sich bringt. „Hohe Aktualität und Qualität sind das Maß aller Dinge, die den Fan,
abgesehen von der Identifikation mit seinem Klub, an eine Fußballseite
binden“, meint Stephan Ritter, Geschäftsführer von Nexum, in einem
Interview mit dem „Sportjournalist“, der Monatszeitschrift des
Verbandes Deutscher Sportjournalisten.

Gerade wenn Aktualität gefragt
ist, spielt TYPO3 seinen größten Trumpf aus: Einzelne Content-Elemente oder auch ganze Seiten inklusive ihrer Unterseiten können kopiert oder
ausgeschnitten und so an anderer Stelle verortet werden. TYPO3 bietet den riesigen
Vorteil, dass sich beim Verschieben und Ausschneiden von Seiten die Seiten-IDs nicht ändern und so die internen
Verlinkungen erhalten bleiben. Auch Navigationen und
Menüs können ohne Mühe angepasst oder gar neu erstellt werden. Damit
ist der Redakteur jederzeit in der Lage, den Content seiner Homepage
auf dem neuesten Stand zu halten. Befindet sich die angelegte Seite im
Backend noch im Modus „versteckt“, so besteht die Möglichkeit über
die Vorschau einen Blick zu riskieren, wie sich die gerade erstellten
Inhalte dem Besucher präsentieren werden. Sollten noch kleinere
Korrekturen nötig sein, kann direkt im Backend editiert werden.

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Auch Übersichtsseiten wie die Startseite, auf der die zahlreichen
aktuellen Meldungen rund um den Verein als kurze Anreißer (Teaser)
aufgelistet werden, sind mit Hilfe einzelner Content-Elemente oder
-Boxen leicht zu erstellen. Über die Anzahl der einzelnen Elemente
entscheidet der Redakteur je nach Meldungslage selbst. Ohne großen Pflegeaufwand
kann er sie flexibel in Unterrubriken
oder in das Archiv verschieben. Darüber hinaus ist es möglich, die
einzelnen Elemente zeitgesteuert zu veröffentlichen. So können
Inhalte vorab ins System eingepflegt werden, die erst am Folgetag oder
später automatisch „online gehen“ sollen.

Ein sehr bequemes Feature bietet TYPO3 mit dem Content-Typ „Datensatz
einfügen“ (Insert records). Einmal erstellte Inhalte müssen nicht
doppelt oder dreifach angelegt beziehungsweise aktualisiert werden, falls sie
mehrmals in verschiedenen Navigationsbereichen der Website verankert
sind. So wird die sonst so mühselige Pflege von Spielplänen,
Tabellen und Saisonarchiven dank der Datensatzverweise zum
Kinderspiel.

Weitere Projekte und neue Ziele

Nach zweieinhalb Jahren Dauereinsatz steht fest: Die Entscheidung für
TYPO3 war die richtige Wahl und hat sich in jeder Hinsicht bewährt,
auch unter Berücksichtigung der stetig wachsenden Zugriffszahlen auf die
Seiten. Der tägliche Austausch mit den Kollegen in Berlin, Hamburg,
Köln und Nürnberg bestätigt dies. Auch die Website des 1. FC Köln
basiert nach einem von Nexum realisierten Relaunch seit Mai 2005
auf TYPO3. Hier stellte das System gerade erst vor kurzem seine
Vielseitigkeit erneut unter Beweis, als mit nur sechsstündigem
Arbeitsaufwand ein eigenes Portal für das Wintertrainingslager der
Geißböcke implementiert werden konnte, das bei den Fans enorme
Beachtung fand.

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In den von Nexum betreuten Bundesliga-Websites sind alle Standards integriert, die das
Online-Portal eines Profivereins auszeichnen. So müssen die Besucher weder
auf Online-Shop, Ticketing, Forum und Newsletter noch auf den
Live-Ticker verzichten. Zudem können die Fans mit ihren Stars im
Chatroom regelmäßig Kontakt aufnehmen.

Doch dabei soll es nicht bleiben, die Reise soll weiter gehen. Unlängst
hat Nexum erfolgreich den Relaunch der angesehenen privaten
Wirtschaftshochschule WHU in Vallendar/Koblenz realisiert und damit
Neuland betreten. In zwei Schulungsveranstaltungen der Agentur konnte den für die
Seitenpflege verantwortlichen Hochschul-Mitarbeitern und Studenten
problemlos der Umgang mit dem System vermittelt werden. So hat sich der
Kreis der Online-Redakteure, die ihr Handwerk mit TYPO3 verrichten, auf
einen Schlag um fast 100 Personen vergrößert. Um die Datenverwaltung im
Backend nicht komplizierter als nötig zu gestalten, konnten einzelne
Menüpunkte, Standardfunktionen, Erweiterungen und Zugriffsrechte an die
Bedürfnisse des jeweiligen Redakteurs angepasst werden: Ein weiteres
Plus von TYPO3.

Als neues Ziel hat sich Nexum gesteckt, das den Bundesliga-Websites zugrunde liegende System dahingehend zu erweitern und zu optimieren, dem Bedürfnis des Markts nach Premium- und Pay-Angeboten bestmöglich nachzukommen. Hierbei lässt sich der Fan nicht mehr mit Inhalten locken, die lediglich aus der Zweitverwertung stammen. Interessant und spannend wird Premium-Content erst dann, wenn der Nutzer mittels exklusiver Bewegtbilder und Live-Reportagen einen ganz persönlichen Blick hinter die Kulissen werfen und damit

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näher an seinen Lieblingsklub rücken kann.

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