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Trendreport

Unechte Models: Virtuelle Influencer erobern das Netz

Was ist auf Instagram schon real? Einige Models zumindest nicht. Virtuelle ­Influencer sorgen für viel Aufregung im Netz – und könnten wegen ihrer großen Reichweite und hohen Engagement-Rate für Marken immer relevanter werden. Ein Trend, der viele ­Fragen aufwirft.

Von Frank Puscher
7 Min.
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Lil Miquela, Topstar der virtuellen Influencer, kennzeichnet den Burberry-Post nicht als Werbung. Müsste sie? (Screenshot: Instagram / lilmiquela)

Bermuda hatte gestern einen harten Tag: „Ich kämpfe noch gegen meinen Kater.“ Colonel Sanders hingegen genießt seinen Ausflug: „Hier draußen zu sein, hat mich nicht nur mit der Natur in Verbindung gebracht, sondern auch mit mir selbst.“ Um die Natur sorgt sich Liam Nikuro: „Australien brennt. Die Amazonas­region brennt. Wir müssen uns ernsthaft Gedanken machen, wie die ­globale Erwärmung unser Klima beeinflusst.“

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Bermuda, Colonel Sanders und Liam Nikuro sind Influencer und teilen ihr Leben auf Instagram. Doch nichts davon ist echt. Der Colonel weiß nicht, was Natur ist. Liam hat keine Ahnung, wo Australien liegt, und Bermuda ist notgedrungen abstinent, denn alle drei bestehen nur aus Einsen und Nullen. Sie sind ­virtuelle Charaktere, die ihr digitales Leben in den sozialen ­Kanälen ­fristen.

Virtuelle Influencer sind 3D-Models, die kaum noch von ­echten Menschen unterscheidbar sind. Sie werden häufig ­echten Vorbildern nachempfunden und in Software wie Poser erstellt. Mit einem fertigen 3D-Model können Designer relativ schnell ­realistische Standbilder und sogar kurze Videosequenzen ­produzieren, in denen die 3D-Figuren aus ihrem Leben erzählen.

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Laut Hypeauditor, einem Online-Tool zur Bewertung von ­Influencern, haben virtuelle Influencer schon heute im Durchschnitt eine höhere Engagement-Rate als ihre menschlichen ­Pendants. Damit erreichen sie vor allem eine jüngere Ziel­gruppe im Netz. So bieten virtuelle Influencer für Unternehmen neue Wege, ihre Produkte im Internet breit zu streuen und damit durchaus mehr ­K­­unden zu erreichen als mit Influencern aus Fleisch und Blut.

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KFC hat letztes Jahr die Markenikone Colonel Sanders wieder zum Leben erweckt. Blüht uns das auch mit toten Schauspielern oder Showmoderatoren? (Screenshot: Instagram / KFC)

Die Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken hat mithilfe der Technologie ihrem Gründer, der seit 40 Jahren tot ist, zu neuem Leben verholfen. Nun präsentiert eine jüngere Ausgabe seiner selbst die Marke in den sozialen Netzwerken mit Kommentaren wie: „Die Technologie heutzutage ist so faszinierend.“ Die ­Kampagne der Agentur Wieden und Kennedy war ein Erfolg: 115 Millionen Mal wurde sie auf Instagram ausgespielt.

Der Superstar der Szene der virtuellen Influencer ist Lil Miquela. Ihr folgen inzwischen fast zwei Millionen Follower auf Instagram und sie arbeitet mit großen internationalen Marken ­zusammen, darunter das Modelabel Calvin Klein oder die Schuhmarke UGG Boots. Lil Miquela vertreibt auch ihre eigene Modekollektion auf der ­Shopping-App Depop und sie hat schon das echte Supermodel Bella Hadid geküsst. Zumindest belegt das ein „eindeutiges“ Foto.

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Dein t3n-Team

Markus

Unechte Models oder Influencer Fake ist doch dann bald auch schon egal .. ist irgendwie bald wie in einer Matrix.

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