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Software & Entwicklung

Die KBSt baut auf XML als Standard: XML-Strategie bringt E-Government voran

Die Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung (KBSt) treibt die Standardisierung von Daten- und Prozessmodellen voran. Sie erkennt die Bedeutung der Metasprache XML (eXtensible Markup Language) als Grundlage für die Interoperabilität an. Entsprechend beinhaltet die XML-Strategie des Bundes eine allgemeine Vorgehensweise zur Herstellung von Interoperabilität zwischen E-Government-Anwendungen.

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Ob über Verfahrens- oder Verwaltungsgrenzen hinweg – der Austausch von elektronischen Dokumenten ist die häufigste Form der Übermittlung von Informationen zwischen Behörden und Institutionen. Technisch setzt das einen reibungslosen Datenaustausch zwischen verschiedenen E-Government-Anwendungen voraus. Dabei spielt XML eine zentrale Rolle bei der Beschreibung von Daten: Als eine gemeinsame Sprache, über die verschiedene Anwendungen kommunizieren können, ist XML ein bewährtes Format. Die XML-Strategie beinhaltet die semantischen, organisatorischen und technischen Maßnahmen zur Realisierung eines reibungslosen Datenflusses.

Deutschland-Online

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Die Bundesregierung hat Standardisierung zur „Chefsache“ erklärt: So bildet „Deutschland-Online“ das Dach, unter dem die bisherigen Standardisierungsaktivitäten der KBSt und des KoopA ADV (KooperationsAusschuss Automatisierte DatenVerarbeitung Bund/Länder/Kommunaler Bereich) gebündelt werden [1]. Das Deutschland-Online-Vorhaben "Standardisierung" umfasst zum einen die Standardisierung von fachspezifischen Verfahren, etwa im Meldewesen „XMeld“ oder für Bauanträge „XBau“. Um künftig auch fachübergreifend Daten austauschen zu können (z. B. zwischen Melde- und Justizbehörden), werden außerdem standardisierte Kernkomponenten (z. B. Name, Anschrift) benötigt und in dem Vorhaben definiert.

Maßnahmen zur Standardisierung auf Basis von XML

Seit längerem unterstützt die KBSt mit verschiedenen strategischen Maßnahmen eine Standardisierung auf der Basis von XML: Als erster Schritt wurde der Einsatz von XML-Technologien in der Bundesverwaltung und auf der Landes- und Kommunalebene beobachtet und im „XML-Infopoint“ auf der KBSt-Website dokumentiert [2]. Die zentrale Anlaufstelle beinhaltet Informationen und Links sowie eine Sammlung konkreter Projekte und Programme.

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In einem nächsten Schritt plant die KBSt den Aufbau eines XML-Repositorys. Darin sollen die bereits erwähnten fachübergreifenden Kernkomponenten, wie „Name“ und „Anschrift“, sowie fachspezifische Datenmodelle zur Wiederverwendung in künftigen Projekten der Verwaltung gebündelt bereitgestellt werden. Für die Entwickler von Daten- und Prozessmodellen wird die KBSt einen Leitfaden mit praktischen Tipps zur Gewährleistung von Interoperabilität erstellen und ihn in Kürze auf der Website veröffentlichen.

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Zudem wurde mit der „AG Datenkonferenz“ ein Expertengremium bestehend aus Vertretern aus den einzelnen XML-Projekten in der öffentlichen Verwaltung (XMeld, XBau usw.) eingerichtet. Ziel dieser Expertenrunde ist die Erhebung und Einigung auf Standards, die der semantischen, organisatorischen und technischen Interoperabilität gleichermaßen genügen.

Mehrstufiger Standardisierungsprozess

Zum Erhalt der standardisierten Kernkomponenten, die im XML-Repository zur Verwendung veröffentlicht werden, wird ein mehrstufiger Standardisierungsprozess eingeführt, der die Stufen Sammlung, Katalog und Standards enthält (siehe Abbildung).

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Die Standardisierung beginnt mit dem Sammeln von Datenmodellen aus bestehenden Projekten. Als Nächstes erfolgt die Validierung der gesammelten Modelle und damit die Erstellung eines bereinigten Katalogs. Jene Modelle aus der Sammlung, die die Qualitätsanforderungen nicht erfüllen, werden aussortiert und landen auf der Ausschlussliste. Die Ausschlussliste dient der internen Dokumentation und wird nicht veröffentlicht. Datenmodelle, welche die Qualitätsanforderungen erfüllen, werden in einen Katalog überprüfter Datenmodelle aufgenommen. Bei Datenmodellen, die große strukturelle Ähnlichkeiten aufweisen oder ähnliche Themenfelder behandeln, ist der Standardisierungsbedarf festzuhalten.

Im letzten Schritt werden für Objekttypen mit Standardisierungsbedarf von der Datenkonferenz die bereits erwähnten Kernkomponenten, also Standards (siehe Grafik), modelliert und abgestimmt. Neuen Projekten wird der Einsatz dieser standardisierten Datenmodelle empfohlen.

Für Datenmodelle aus dem Katalog, die nicht zum Standard erhoben wurden, erfolgt die Verschiebung auf die Bestandsliste. Sie genießen Bestandsschutz und ihr weiterer Einsatz in bestehenden Projekten ist möglich. Um die Interoperabilität mit älteren Projekten zu gewährleisten, kann ein Mapping zwischen Datenmodellen der Bestandsliste und den empfohlenen Standards (siehe Grafik) zur Verfügung gestellt werden. Es besteht also die Möglichkeit einer Transformation zwischen bestehenden und standardisierten Modellen.

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Fazit

Die Maßnahmen und Empfehlungen der KBSt im Rahmen ihrer XML-Strategie treiben die Standardisierung von Daten- und Prozessmodellen voran und fördern die Interoperabilität von Fachanwendungen im deutschen E-Government. Dabei richten sich die Empfehlungen der XML-Strategie nicht nur an die Bundesverwaltung. Sie leisten zudem einen Beitrag, die Interoperabilität von Anwendungen in Ländern und Kommunen herzustellen.

Über das Thema Standardisierung hinaus koordiniert und berät die KBSt in allen Fragen des IT-Einsatzes in der öffentlichen Verwaltung. Einen Überblick aller Themenbereiche finden Sie auf der Homepage unter www.kbst.bund.de.

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