Seit der Scheidung von Amazon-Chef Jeff Bezos besitzt dessen Ex-Frau rund vier Prozent der Anteile an dem E-Commerce-Riesen – und ist damit derzeit die zweitreichste Frau der Welt. Auch MacKenzie Scott, ehemals Bezos, profitierte von dem Kursfeuerwerk der Amazon-Aktie in den vergangenen Monaten. Seit Jahresbeginn soll Scotts Vermögen laut dem Milliardärsranking von Bloomberg um rund 22 Milliarden Dollar auf knapp 60 Milliarden Dollar angewachsen sein. Scott hatte allerdings 2019 angekündigt, den Großteil ihres Vermögens zu spenden – jetzt sollen 1,7 Milliarden Dollar geflossen sein.
Scott spendet an 116 Organisationen
In einem Blogeintrag bei Medium berichtete Scott nicht nur davon, dass sie den Namen ihres Ex-Mannes abgelegt habe, sondern auch, dass sie 116 gemeinnützige Organisationen finanziell unterstütze. Die Organisationen widmen sich verschiedenen Themen, etwa der Förderung der Gleichberechtigung der Rassen oder der LGBTQ-Plus-Gemeinde und von Gender-Angelegenheiten. Außerdem geht es den unterstützten Projekten um Entwicklungsarbeit, Demokratie und Gesundheitsthemen sowie den Kampf gegen die Ursachen des Klimawandels.
Scott äußerte sich auch zu den Auswirkungen der Coronakrise. Sie habe das erste Halbjahr 2020 mit einer „Mischung aus Herzschmerz und Entsetzen“ erlebt. Die Krise habe einmal mehr die Ungerechtigkeit des Systems offenbart. Es sei keine Frage, so Scott, dass der persönliche Reichtum des Einzelnen das Ergebnis einer kollektiven Anstrengung sei und sozialer Strukturen sei, „die einigen Menschen Chancen bieten und unzähligen anderen Hindernisse in den Weg legen“.
Scott ist Teil von The Giving Pledge
Anders als Bezos hatte Scott nach ihrer Scheidung erklärt, mindestens die Hälfte ihres Vermögens spenden zu wollen. Dazu war Scott der von Warren Buffett sowie Melinda und Bill Gates ins Leben gerufenen Initiative The Giving Pledge beigetreten. Deren Mitglieder verpflichten sich, mindestens die Hälfte ihres Vermögens gemeinnützigen Zwecken zukommen zu lassen. Scott kündigte in ihrem aktuellen Blogbeitrag an, in den kommenden Monaten und Jahren weitere Organisationen durch ihre Spenden in den Mittelpunkt rücken zu wollen.
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