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17 Mittelfinger später: Ein Tag im Tesla Cybertruck – das ist härter als gedacht

Manche Autos ziehen neidische Blicke auf sich, andere bloß Blicke. Der Cybertruck allerdings zieht Mittelfinger, Beleidigungen und gelegentlich sogar Mordfantasien an.

2 Min.
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Mit Teslas Cybertruck kann man sich in den USA nicht mehr gefahrlos überall zeigen. (Foto: wedmoments.stock/Shutterstock)

Was passiert, wenn man mit einem Tesla Cybertruck durch die US-Hauptstadt Washington, D.C. rollt? Laut Saahil Desai, Journalist bei The Atlantic: nichts Gutes. Nach nur wenigen Kilometern im „journalistischen Selbstversuch“ hagelte es Beleidigungen, Flüche auf Englisch und Spanisch, und 17 dokumentierte Mittelfinger – und das war nur der Vormittag.

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Der Tesla Cybertruck ist eine Provokation für viele

Eine Frau auf ihrer Veranda brüllte: „Fxxx dich, dieses Auto und Elon!“ Dann knallte sie die Tür zu – nur um sie gleich wieder aufzureißen und nachzulegen: „Ich hoffe, jemand jagt deinen Scheiß in die Luft.“

Der Cybertruck ist eine fahrende Kampfansage: kantig, laut, kompromisslos – und dabei so subtil wie ein Vorschlaghammer im Showroom. Das Unternehmen Tesla aus Austin im US-Bundesstaat Texas vermarktet ihn als unverwüstlich, elektrisch – und ein wenig größenwahnsinnig.

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Das Fahrzeug ist das Symbol einer Ära, in der SUVs längst zu Memes geworden sind – und das Lenkrad zur politischen Botschaft. Wer ihn fährt, liebt Elon – oder Ärger. Oder beides.

Musks Trump-Unterstützung führt zu Polarisierung

Der Hass auf den Cybertruck kommt nicht aus dem Nichts. Seit Tesla-Chef Elon Musk sich offen hinter Donald Trump stellte – inklusive großzügiger Kampagnenunterstützung –, ist sein Unternehmen in den Fokus politischer Wut geraten. Autohäuser wurden attackiert, Fahrzeuge beschmiert, angezündet, mit Eiern oder Schlimmerem beworfen. In der satirisch überzeichneten Reportage von The Atlantic wird sogar behauptet, die US-Bundespolizei FBI habe eine eigene Taskforce eingerichtet und spreche von „inländischem Terrorismus“.

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Dass rechte Ikonen wie Kid Rock, Alex Jones und Tim Pool den Cybertruck feiern, macht das Fahrzeug in den Augen vieler Kritiker:innen endgültig zur rollenden Provokation.

Tesla Cybertruck: Theoretisch stark, praktisch wenig Nutzen

Auf dem Papier wirkt der Edelstahlkoloss beeindruckend. Der Cybertruck kann laut Tesla einen Porsche 911 ziehen und dabei überholen, Strom für drei Tage liefern und auf Knopfdruck zur mobilen Festung werden. Auf der Straße überzeugt er eher weniger. Die Edelstahlverkleidung löst sich wegen falschem Klebstoff oder rostet direkt, das versprochene Boot-Feature ist wortwörtlich untergegangen, beim Abschleppen hat sich bereits das Heck verabschiedet und bei Schneefall erblinden die Scheinwerfer.

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Ursprünglich sollte das Einstiegsmodell unter 40.000 US-Dollar kosten. Aktuell liegt der günstigste Cybertruck bei rund dem Doppelten. Acht Rückrufe später fragt man sich: Ist das noch Beta – oder schon fahrende Satire?

Selbst in den USA, wo Ironie oft serienmäßig ist, schlägt der Cybertruck aus der Kurve. Berichten zufolge bleibt Tesla mit dem Cybertruck bisher deutlich hinter den ursprünglichen Produktionszielen zurück. Tesla-Chef Elon Musk hatte im Vorfeld 250.000 Fahrzeuge pro Jahr angekündigt – verkauft wurde bislang nicht einmal ein Fünftel davon. Die Nachfrage stagniert.

Teslas Cybertruck: Mehr Statement als Fahrzeug

Die politisch rechte Zielgruppe ist zu konservativ fürs Elektroauto, die linke Stadtbevölkerung hält den Truck für ein rollendes Statement der toxischen Männlichkeit. Das macht ihn zum wohl umstrittensten Serienfahrzeug des Jahrzehnts.

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Der Cybertruck ist kein Auto. Er ist ein Gesprächsthema, im Grunde bereits ein Meme. Er ist ein fahrbarer Kommentar zur Gegenwart – und oft ein unfreiwilliger. Wer ihn fährt, erntet selten Bewunderung. Meistens Ärger. Und manchmal einen Zettel unter dem Scheibenwischer mit der Aufschrift: „Elon Musk ist ein Parasit.“

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