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18 Milliarden Anfragen pro Woche: Das machen Menschen wirklich mit ChatGPT

Eine neue Analyse zeigt erstmals detailliert, wie Menschen ChatGPT im Alltag tatsächlich einsetzen. Überraschend: Die Mehrheit der Nutzer:innen ist weiblich – und die Google-Suche bekommt Konkurrenz.

Von Noëlle Bölling
3 Min.
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Wie kommt ChatGPT bei den Menschen wirklich zum Einsatz? (Bild: Shutterstock/Primakov)

ChatGPT wurde im November 2022 eingeführt und zählt laut OpenAI inzwischen rund 700 Millionen wöchentliche Nutzer:innen, was etwa zehn Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung entspricht. Aber wer nutzt den Chatbot und in welchem Kontext? Wie die Washington Post berichtet, hat OpenAI erstmals eine detaillierte Studie veröffentlicht, die aufzeigt, wie ChatGPT im Alltag eingesetzt wird – mit teils überraschenden Ergebnissen.

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Die Mehrheit der Nutzer:innen ist weiblich

Die 62-seitige Forschungsarbeit, die noch keiner Peer-Review unterzogen wurde, basiert auf Chat-Protokollen von 1,5 Millionen Nutzer:innen zwischen Mai 2024 und Juni 2025. Laut Angaben von OpenAI erhält ChatGPT aktuell rund 18 Milliarden Anfragen pro Woche. Besonders aktiv sind junge Menschen: Fast die Hälfte der Konversationen stammt von Personen, die zwischen 18 und 25 Jahre alt sind. Auffällig sei laut OpenAI zudem, dass die Nutzung in ärmeren Ländern schneller wächst als in wohlhabenden Regionen. Auch die Geschlechterverteilung dürfte überraschen: Kurz nach der Veröffentlichung von ChatGPT hatten rund 80 Prozent der Nutzer:innen „typisch männliche“ Vornamen. Das hat sich inzwischen aber geändert: Heute tragen 52 Prozent der Nutzer:innen Vornamen, die als „typisch weiblich“ gelten.

Läuft ChatGPT der Google-Suche den Rang ab?

Während ChatGPT zunächst gleich stark für berufliche und private Zwecke genutzt wurde, zeigt die Studie auch hier inzwischen eine Verschiebung: Im Juni 2025 entfielen 73 Prozent aller Unterhaltungen auf nicht-berufliche Themen. Mit 28,3 Prozent suchten Nutzer:innen am häufigsten nach praktischen Tipps – etwa in Form von Anleitungen, bei Hausaufgaben oder zur Beantwortung von Alltagsfragen. Der zweithäufigste Anwendungsfall folgt mit 28,1 Prozent knapp dahinter und bezieht sich auf das Erstellen und Optimieren von Texten. So wird ChatGPT häufig genutzt, um Texte zu bearbeiten oder zu kritisieren (38 Prozent), beim Schreiben von E-Mails oder Social-Media-Beiträgen zu helfen (28 Prozent) oder für Übersetzungen (16 Prozent). Dass diese Kategorie so stark vertreten ist, überrascht kaum, denn als großes Sprachmodell ist ChatGPT speziell auf die Verarbeitung und Erstellung von Texten optimiert.

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Die Suche nach Informationen war in der Studie mit 21,3 Prozent der dritthäufigste Anwendungsfall. Während Menschen bisher vor allem klassische Suchmaschinen nutzten, um aktuelle Nachrichten, passende Produkte oder Rezepte zu recherchieren, wird dafür jetzt immer häufiger ChatGPT verwendet. Medienhäuser und Onlinehandel stehen jetzt vor der Herausforderung, sich dem neuen Suchverhalten anzupassen. Aber auch der Tech-Konzern Google, der jährlich 55 Milliarden Dollar mit Suchanzeichen einnimmt, muss seine Strategie ändern. Laut der Studie machten Suchanfragen nach kaufbaren Produkten schon 2,1 Prozent aller Chats in dieser Kategorie aus. Für OpenAI könnte sich hier also ein potenzielles Geschäftsfeld ergeben – entweder in Form von Werbeanzeigen oder Einnahmen, wenn der Traffic an Einzelhändler weitergeleitet wird.

KI-Beziehungen sind noch die Ausnahme

Die psychologischen Effekte von KI-Bots rücken zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit. Eine Studie der Brigham Young University fand beispielsweise kürzlich heraus, dass in den USA fast jede:r Fünfte schon einmal einen Chatbot genutzt hat, um eine romantische Beziehung zu simulieren. Die Studienteilnehmer:innen fühlten sich dadurch aber nicht etwa glücklicher oder weniger einsam. Stattdessen fanden die Forscher:innen sogar Zusammenhänge mit Depressionen.

Laut OpenAI ist diese Anwendung bei ChatGPT aber noch eher selten: Gespräche zu Gefühlen und Beziehungen machen bisher nur 1,9 Prozent der Chats aus. Die Forscher:innen von OpenAI stellten damit auch andere Untersuchungen in Frage, die zu dem Schluss gekommen sind, dass Chatbots heute vor allem als Therapieersatz verwendet werden. Außerdem fanden sie heraus, dass sich nur 0,4 Prozent der untersuchten Gespräche auf Rollenspiele bezogen, darunter auch Szenarien, in denen der Chatbot als Ersatz für eine Partnerschaft genutzt wird.

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 15.10.2025 veröffentlicht, interessiert jedoch immer noch sehr viele unserer Leser:innen. Deshalb haben wir ihn aktualisiert und hier nochmals zur Verfügung gestellt.

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Hidden Champions: Diese Tech-Chefs kennt kaum jemand Quelle: Shutterstock/Eviart

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