2.400 Prozent Plus seit Jahresbeginn: Ist Ethereum ein besseres Investment als Bitcoin?
Im Vergleich zum 1. Januar 2017 ist Ether Stand 24. Mai 2017 24 mal soviel wert. Dennoch geht es in Medienberichten in erster Linie um Bitcoin. Das liegt unter anderem daran, dass Bitcoin gemeinhin als erste große Kryptowährung gilt, und als solche konnte sie über die Jahre immer mehr Interessenten von sich überzeugen und sich auf das aktuell hohe Preisniveau aufschwingen.
Das ist definitiv ein Vorteil, den das viel jüngere Ethereum nicht hat. Dennoch gilt Ether – so nennt sich die Währungseinheit der Plattform – unter den mittlerweile rund 700 digitalen Währungen als die zweitbeliebteste Kryptowährung. Der Erfolg des im Vergleich zu Bitcoin jungen Projekts lässt sich zum einen durch die zugrundeliegende Technologie und zum anderen durch eine wachsende Unterstützung von Konzernen erklären.
Die Blockchain von Ethereum
Im Gegensatz zu Bitcoin handelt es sich bei Ethereum nicht nur um eine digitale Währung, sondern um eine Plattform für verteilte Apps – sogenannten Distributed Apps, oder auch Dapps – die auf Smart Contracts setzen. Die Kryptowährung Ether gilt bei dieser Blockchain als Zahlungsmittel für Rechenleistung. Viele Startups setzen mittlerweile auf Ethereum, um per Crowdinvest Geld einzusammeln. Bei diesem Vorgang, der in gewisserweise einem Kickstarter-Projekt ähnelt – spricht man von ICOs (Initial Coin Offerings), bei denen die Unternehmen Token ausgeben, die Interessenten mit Ether bezahlen.
Startups nutzen ICOs mittlerweile häufig, um die strikten und regulierten Prozesse von Venture-Kapitalisten und Banken bei der Vergabe von Kapital zu umgehen. Oft kann jeder, der bereit ist Ether zu bezahlen, an einem ICO teilhaben, sodass auch Privatanleger mit geringen Beträgen in vielversprechende Startups investieren können.
Die Blockchains von Bitcoin und Ethereum unterscheiden sich in vielen weiteren Aspekten – unter anderem bezüglich der Zeit, die benötigt wird, um einen Block zu verarbeiten. Die durchschnittliche Block-Time beträgt bei Bitcoin aktuell rund zehn Minuten. Das heißt, dass für eine Transaktion von A nach B vergleichsweise viel Zeit ins Land geht, denn auf der Ethereum-Blockchain wird die Transaktion in rund zwölf Sekunden abgewickelt.
Das sind nur zwei stark vereinfachte Beispiele für die technischen Unterschiede zwischen Bitcoin und Ethereum. In jedem Fall bietet Ethereum weit mehr Möglichkeiten als Bitcoin und das begreifen auch immer mehr Unternehmen, die der Blockchain-Technologie allgemein eine rosige Zukunft voraussagen.
Die Ethereum Enterprise Alliance
Ethereum ist es in den knapp zwei Jahren seit dem Start gelungen, jede Menge Befürworter und Unterstützer unter den größten Unternehmen der Welt zu gewinnen. Diese Unterstützung wird mittlerweile in der Enterprise Ethereum Alliance (EEA) gebündelt. Zu dem Zusammenschluss zählen namhafte Vertreter wie BP, Credit Suisse, Deloitte, ING, Intel, J.P. Morgan, Microsoft, Samsung SDS, Santander, Toyota Research Institute und die UBS.
Die EEA wurde im Februar 2017 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Nutzung der Ethereum-Blockchain im Geschäftsumfeld zu standardisieren. Der Fakt, dass sich große Konzerne hinter die Plattform gestellt haben, wirkt sich auch positiv auf Ether als digitale Währung aus.
Diese Form der Unterstützung konnte Bitcoin in seinen Anfangsjahren nicht erreichen und selbst heute wird diese Blockchain im unternehmerischen Zusammenhang hauptsächlich für finanzielle Transaktionen verstanden. Die Kryptowährung Ether ähnelt zwar Bitcoin, aber Unternehmen interessieren sich eher dafür, was unter der Haube steckt. Die Technologie, auf der Ethereum basiert, ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Mitglieder der EEA sich so für die Plattform engagieren.
Die EEA ist allerdings nicht der einzige Zusammenschluss von Unternehmen, die Standards für die Blockchain etablieren wollen. Zu den größten Konkurrenten zählen das Hyperledger Project, das R3 Consortium und die Digital Asset Holdings.
Ist Ethereum also ein besseres Investment als Bitcoin?
Nein! Generell gilt bei Kryptowährungen wie bei jedem anderen Investment auch die Maxime „Diversifizierung“. Wer alle seine Eier in ein Körbchen legt, geht einfach ein zu hohes Risiko ein. Das gilt umso mehr für eine so junge Anlageform wie digitale Währungen. Aktuell existieren rund 700 Altcoins, von denen viele in den kommenden Monaten und Jahren scheitern werden. Die Kryptowährungen, die sich durchsetzen werden, verfügen dagegen über ein Alleinstellungsmerkmal und Charakteristika, die sie von der Masse abheben. Das trifft sowohl für Bitcoin als auch Ethereum zu.
Während Bitcoin unter anderem von seinem Status als First-Mover, seiner Bekanntheit und weiten Verbreitung sowie Akzeptanz als Zahlungsmittel profitiert, punktet Ethereum mit der zugrundeliegenden Technologie.
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Disclosure: Der Autor hält ETH, BTC, ETC, LTC, XRP und Dash.
Kryptowährungen haben einfach das Problem Umweltverschmutzer zu sein, dass ist bei Bitcoin so und bei Ethereum nicht anders. Wann kommt endlich jemand auf die Idee Solarcoin oder eine ähnliche Umweltverträgliche Kryptowährung umzusetzten…