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4 Monate Rückgabefrist: Amazons nächster Schlag gegen den Offline-Handel

In diesem Jahr ist im Onlinehandel alles anders – Amazon startet jetzt schon mit dem Weihnachtsgeschäft. Das hat Auswirkungen für Händler und Kunden.

3 Min. Lesezeit
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(Foto: Amazon)

Amazon hat heute offiziell bestätigt, dass am 13. und 14. Oktober der Prime Day in Deutschland stattfinden wird. Gerüchte dazu gab es ja in den letzten Tagen reichlich – doch inzwischen sind Details bekannt: Wie Amazon berichtet, sollen an diesen beiden Tagen wie gewohnt „mehr als eine Million Angebote für Prime-Kunden“ zur Verfügung stehen. Neben den gewohnten Amazon-Märkten findet der Prime Day in diesem Jahr erstmals auch in der Türkei und Brasilien statt. Prime-Kunde kann dabei prinzipiell jeder kostenlos werden, indem er die Gratis-Testmitgliedschaft von einem  Monat abschließt.

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Darüber hinaus hat Amazon angekündigt, kleinere Merchants rund um den Prime Day und die gesamte Weihnachtszeit mit speziellen Programmen und Werbebudgets in einem Umfang von 85 Millionen Euro zu unterstützen. Das ist löblich, auch wenn es sich dabei vor allem um Umsatz generierende Maßnahmen handelt, sodass sich der Einsatz auch für den Onlineriesen selbst bezahlt machen wird.

Dabei profitiert auch der Kunde: Im Rahmen der Kleinunternehmerförderung erhalten Prime-Mitglieder, die von heute an bis zum 12. Oktober für mindestens zehn Euro Produkte von ausgewählten kleinen und mittleren lokalen Verkaufspartnern bei Amazon.de einkaufen, zehn Euro Guthaben, das sie am Prime Day einsetzen können.

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E-Commerce: Engpässe in der Logistik zu befürchten

Darüber hinaus ist Amazon wohl bewusst, dass gerade in der diesjährigen Weihnachtszeit die Ressourcen bei den Logistikdienstleistern und Paketzustellern knapp werden könnten. Das Unternehmen wird demnach seine schon in den letzten Jahren praktizierte verlängerte Rückgabefrist, die bis Ende Januar gilt, bereits ab dem 1. Oktober starten. Kunden bleiben also in diesem Jahr bestenfalls fast vier Monate Zeit, Ware zurück zu senden. Das gilt interessanterweise für alle Bestellungen, die zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember 2020 (jeweils einschließlich) versendet wurden, also auch für solche zwischen den Jahren. Und das bezieht sich wie immer in solchen Fällen nicht nur auf die bei Amazon selbst erworbenen Produkte, sondern auch auf die Marketplace-Händler, die dem Kunden im Rahmen der A-bis-Z-Garantie dasselbe kulante Verhalten entgegen bringen müssen.

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Was bei vielen Marketplace-Händlern mal wieder für reichlich Unmut sorgt, ist gut für den Kunden. Ein Freibrief, um die teure Kamera mehrere Monate auszuprobieren oder sich teure Elektronik quasi leihweise ins Wohnzimmer zu stellen, sollte das aber dennoch nicht sein. Denn zum einen können in vielen Fällen Nutzungszeiten über entsprechende (mehr oder weniger undokumentierte) Servicemenüs ausgelesen werden und der Händler kann dann eine entsprechende Nutzung in Abzug bringen, zum anderen besteht zumindest theoretisch auch die Gefahr, für ein solches Verhalten bei Amazon nicht mehr beliefert zu werden. Es sind Fälle bekannt, in denen das Unternehmen Kunden bei zu vielen oder einfach auffälligen Retouren gesperrt hat, auch wenn das Unternehmen sonst für seinen kulanten Umgang mit dem Kunden bekannt ist.

Black Friday: Rückenwind für den gesamten Handel

Doch was bedeuten der verspätete Prime Day, das verfrüht begonnene Weihnachtsgeschäft und die wohl ausgedehnte Black-Friday-Week für den gesamten Onlinehandel? Der Black Friday wird am 27. November stattfinden, Amazon aber wohl bereits in den Tagen davor mit entsprechenden Angeboten für Wirbel sorgen. Klar ist, dass das Unternehmen mehr denn je alles daran setzen wird, dem Präsenzhandel das Wasser abzugraben. Wer rechtzeitig kauft, so die schlüssige Idee dahinter, gibt das Geld bei uns und nicht woanders aus. Dass man die kleinen Händler vor Ort unterstützen wolle, ist möglicherweise korrekt, aber wenig selbstlos, weil Amazon hier ja auch stets mitverdient. Mehr als die Hälfte des Handelsumsatzes von Amazon stammt von den größtenteils kleinen und mittleren Verkaufspartnern auf dem Amazon Marketplace – und Amazon selbst könnte gerade in diesem Jahr die Nachfrage ja auch gar nicht bewältigen.

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Der restliche deutsche Onlinehandel kann im Fahrwasser des Black Friday auch in diesem Jahr wieder gut mitschwimmen und sollte das auch tun. Denn letzten Endes garantiert gerade die Coronakrise in Verbindung mit den veränderten Einkaufsgewohnheiten der Kunden, dass der Onlinehandel auch für viele Warengruppen attraktiv ist, die man bislang im Präsenzhandel eingekauft hat.

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