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Elektroautos: 5 Vorurteile und was an ihnen dran ist

Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie Elektromobilität. Die Liste der Vorurteile gegen Elektroautos ist lang. Wir stellen euch fünf Mobilitätsmythen vor und prüfen diese auf ihren Wahrheitsgehalt.

3 Min. Lesezeit
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Die Liste der Vorurteile gegen Elektroautos ist lang. (Foto: husjur02 / shutterstock)

Wenn es um Elektromobilität geht, scheiden sich die Geister. Während ein Großteil der Bevölkerung den Umstieg von Verbrennern auf Elektroautos für zwingend ökologisch notwendig hält, ist Gegner:innen oft jedes Mittel recht, um Elektroautos schlechtzureden. Deshalb haben sich in der Öffentlichkeit einige Mythen über dieses emotional aufgeladene Thema verfestigt. Ob zu klimaschädlich, belastend für das Stromnetz oder gar gefährlich – Kritiker:innen finden immer Argumente, um von Elektroautos abzuraten.

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Wir stellen vier populäre Mythen vor und liefern unsere Einschätzung, damit ihr in jeder Diskussion rund um das Thema Elektromobilität mit Fachwissen überzeugen könnt.

1. Haben Elektroautos eine schlechtere CO2-Bilanz als Verbrenner?

Der Verbrenner hat eine bessere CO2-Bilanz als ein Elektroauto. Dieser Mythos hält sich hartnäckiger als ein Weinfleck und geistert seit Jahren durch verschiedenste Medien und Kommentarspalten. Inzwischen ist aber klar: Die Klimabilanz von Elektroautos fällt sogar deutlich besser aus als die ihrer Verbrenner-Kollegen. Dies wurde außerdem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) bestätigt. Unser Autor Frank Feil liefert in seiner Analyse einige weitere Fakten, die mit diesem Mythos ein für allemal aufräumen.

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2. Überlasten Elektroautos unser Stromnetz?

Die Katastrophe naht, das Stromnetz wird zusammenbrechen, wenn alle Deutschen Elektroautos fahren. Müssen wir in diesem Fall wirklich im Dunkeln sitzen? Wohl eher nicht. Sowohl einige veröffentlichte Studien, als auch unsere Analyse zeigen, dass es genug Strom für Millionen von Elektroautos gibt, und ein Umstieg von Verbrenner- auf Elektromotoren der Stabilität unseres Stromnetzes keinen Abbruch tun würde. Einmal tief durchatmen.

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3. Sind Batterien Elektroautos nur Elektroschrott?

Ein weiterer klassischer Mythos rund um Elektroautos lautet: Die Akkus halten nur wenige Jahre. Und als Sahnehäubchen heißt es, die Batterien seien anschließend nur noch Elektroschrott. Es ist zwar richtig, dass die Akkus von Elektroautos mit der Zeit Kapazität verlieren, allerdings hat sich eine garantierte Batteriekapazität von mindestens 70 Prozent nach 160.000 Kilometern oder acht Jahren etabliert. Kein Grund zur Sorge besteht außerdem bei der Verwendung von Batterien, die nicht mehr leistungsfähig genug für eine Elektroautos sind. Diese können dank Second-Life-Konzepten als sekundäre Speicheranwendungen eingesetzt werden und sind somit das Gegenteil von Elektroschrott.

4. Sind Elektroautos gefährlicher als Benziner?

Plötzlich geht das E-Auto in Flammen auf und ist nicht mehr zu löschen. Den Mythos vom „brandgefährlichen Elektroauto“ hat vermutlich jeder und jede schon mal gehört. Auch wenn es nichts Neues ist, dass ein Auto unter gewissen Umständen in Flammen aufgehen kann, ist der Aufschrei häufig groß, wenn es sich dabei um ein Elektroauto handelt. Die Feuerwehr könne das Feuer nicht unter Kontrolle bringen. Dabei belegen zahlreiche Studien, dass die Brandintensität nicht von der Antriebsart, sondern von den verbauten Materialien abhängt. Auch der Deutsche Feuerwehrverband hat längst deutlich gemacht, dass ein Batteriebrand kein größeres Problem darstelle. In seiner Analyse hat unser Autor Frank Feil weitere Fakten zusammengetragen, die auch diesem Mythos endgültig den Wind aus den Segeln nehmen.

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5. Was ist dran am Kobalt-Mythos?

In den sozialen Netzwerken wird die Nutzung von Rohstoffen wie Kobalt zur Herstellung von Elektroautos kontrovers diskutiert. Auch der Vorwurf der Kinderarbeit wird in diesem Zusammenhang häufig in den Raum geworfen. Richtig ist, dass Kobalt vor allem in Lithium-Ionen-Batterien als Kathodenmaterial zum Einsatz kommt. Allerdings haben Hersteller wie BMW, Mercedes-Benz und Tesla den Kobalt-Anteil in den Batterien ihrer Elektroautos bereits deutlich reduziert und arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, um in Zukunft gänzlich ohne den umstrittenen Rohstoff auszukommen. Unter welchen Bedingungen Kobalt wirklich hergestellt wird und warum eine Debatte über dessen Nutzung auf gewisse Weise scheinheilig ist, erläutert Frank Feil in seiner Analyse.

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Christian Schmitt

Zu Punkt 1:

In dem verlinkten Beitrag wird aus einer Studie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) zitiert: „Im Ergebnis liegen die Treibhausgasemissionen eines heutigen Elektrofahrzeugs der Kompaktklasse über den gesamten Lebensweg niedriger als bei vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Es erzeugt gegenüber einem Benziner etwa 30 Prozent weniger Klimagase. Gegenüber einem vergleichbaren Diesel sind es etwa 23 Prozent weniger.“

30 bzw. 23 Prozent Einsparung von Klimagasen? Das soll ernsthaft der große Wurf sein, als der uns Elektromobilität immer wieder verkauft wird? Mich würde noch der Vergleich zwischen Elektroantrieb und Erdgasantrieb interessieren. Ich fahre selbst ein Erdgasauto. Damit erspare ich im Vergleich zum Diesel der Umwelt ca. 22 Prozent Klimagase. Auf 20.000 km emittiere ich jährlich 3,5 t – mit einem Diesel wären es laut BMU Studie 4,24 t. Ein Elektroauto aus dem Jahr 2020 emittiert 3,24 t. Unterm Strich spart also der Elektroantrieb gegenüber dem Erdgasantrieb gerade einmal 7,4 Prozent Treibhausgasemissionen. Das ist dann doch ganz schön mager, vor allem in Anbetracht vieler weiterer Nachteile, wie zum Beispiel das Problem der Ladeinfrastruktur, die deutlich geringere Reichweite im Winter, die bis heute ungelöste Frage, woher der ganze regenerative Strom eigentlich herkommen soll (Stichwort Windkraftgegner) und nicht zuletzt die Verseuchung der Umwelt durch den Abbau seltener Erden sowie die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen vor Ort.

Antworten
Elena

Die Betonung liegt auf „heutigen Elektrofahrzeug“, wir stehen ganz am Anfang und die Bilanz wird immer besser. Zur Aussage „und nicht zuletzt die Verseuchung der Umwelt durch den Abbau seltener Erden“. Sorry, aber da fällt mir nur Dieter Nuhr ein, wenn man keine Ahnung hat, dann besser mal die F….. halten. In Batterien von eAutos befinden sich keine seltenen Erden. Höchstens in Permanentmagnet-Motoren. Seltene Erden befinden sich aber z.B. in heutigen Verbrennern in vielen Komponenten:
https://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article13940818/Seltene-Erden-im-Auto.html

Was ist eigentlich mit den Milliarden von Akkus in Smartphones und anderen akkubetriebenen Geräten? Die Akkus in diesem Geräten kommen mit Sicherheit an sehr viel zweifelhafteren Quellen als die Akkus, die in eAutos verbaut werden. Aber das will keiner hören oder bemängeln.

Das eAuto ist sicher nicht die Lösung unser Klimathematik oder der Verkehrstechnik aber ein wesentlicher Mosaikstein davon. Der Verbrenner ist es ganz sicher nicht.

Antworten
Christian Schmitt

Ok, unter dem Begriff „Seltene Erden“ subsumierte ich auch Lithium und Graphit. Man möge mir meine unpräzise und unwissenschaftliche Vorgehensweise verzeihen. Zu den sozioökonomischen sowie ökologischen Problemen des Abbaus dieser Rohstoffe siehe z.B. hier: https://www.springerprofessional.de/batterie/ressourceneinsatz/oeko-probleme-bei-den-batterierohstoffen-lithium-und-graphit/18790148

Und nein, ich glaube nicht, dass in den Akkus für Automobile andere Materialien zum Einsatz kommen als in „normalen“ Akkus, wie sie in Smartphones etc. verbaut sind.

Ich glaube ebenfalls nicht, dass das E-Auto im Bereich Verkehr zur Lösung unserer Klimaprobleme beitragen wird. Es wird aber momentan so getan, als sei es die Lösung, und die Menschen müssten demnach ihr Mobilitätsverhalten nicht grundsätzlich ändern. Darin liegt die eigentliche Krux.

Wechsler

In den letzten Jahren hat man festgestellt, dass die Energiegewinnung durch Erdgas ein schlimmerer Klimakiller ist als das CO2 das bei der Kohleverbrennung entsteht.
Des Weiteren muss man berücksichtigen, dass der Bau der E-Autos und auch der erzeugte Strom von Jahr zu Jahr immer umweltverträglicher und CO2 ärmer wird, das geht bis zur CO2 Neutrarlität in den nächsten Jahrzehnten.

Mich wundert ja immer, dass niemand die Schäden der Öl- und Gasindustrie, in Afrika, Kanada, Russland…. bei Bohrinseln z.B. „Deepwater Horizon“ bei Tankerunglücken z.B. „Exsonvaldes“, die ganzen Kriege um Öl und Gas, sieht. Das gehört doch auch dazu.
Alleine der Energiebedarf bis der Sprit im Auto ist, damit kann ein E-Auto schon das Vielfach eines Verbrenners fahren.

Und ist es nicht besser wir machen uns unabhängig von der Gas- und Ölindustrie, von Russland, Saudi Arabien….., wir können selbst die Arbeitsplätze schaffen und den Profit erwirtschaften.

Antworten
Wolfgang

Wenn es 3-4 Jahre dauert, bis aktuell in Deutschland ein E-Fahrzeug in der CO2-Bilanz überhaupt nur gleichzieht mit einem Verbrenner, löst das die – bereits akut und aktuell !! – virulente CO2-Thematik leider überhaupt nicht. Der relativ beste (im Sinne von CO2-Emissionsminimierung) Weg wäre, Bestandsfahrzeuge möglichst lange zu betreiben. Der „CO2-Rucksack“ aus der Neuproduktion fällt dann weg und damit könnte man viele Millionen PKW-km fahren, bis der CO2-Ausstoß überhaupt auf gleichem Niveau wäre. Und wenn tatsächlich in der Herstellung von E-Fahrzeugen die CO2-Bilanz angeblich in den nächsten Jahren immer besser wird – dann einfach so lange warten.

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