43 Millionen Tonnen Lithium entdeckt: Was der Fund in Sachsen-Anhalt für Deutschland bedeutet
Im nördlichen Sachsen-Anhalt hat das Unternehmen Neptune Energy nach eigenen Angaben kürzlich ein großes Lithium-Vorkommen ausgemacht. Laut einem Gutachten soll es sich um 43 Millionen Tonnen Lithiumkarbonatäquivalent handeln, die in der Altmark vermutet werden. Das hatte sich im Rahmen eines Pilotprojekts im Sommer ergeben. Man könne damit, erklärt das Unternehmen Neptune Energy, einen wesentlichen Beitrag zur deutschen und europäischen Versorgung mit Lithium leisten. Das Unternehmen ist schon seit 1969 mit der Förderung von Erdgas in der Altmark betraut.
Lithium ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von Batterien, beispielsweise für E-Autos. Es handelt sich dabei um ein sehr leichtes Metall, das sehr reaktionsfreudig ist und über ein hohes elektrochemisches Potenzial verfügt. Dabei ist Lithium eben nicht nur als Rohstoff für Autobatterien im Einsatz, sondern es kommt auch aufgrund der hohen Energiedichte und der vergleichsweise langen Lebensdauer in zahlreichen Elektrogeräten zum Einsatz. Ebenso werden Lithium-Ionen-Speicher genutzt, um Wind- und Solaranlagen zu puffern. Darüber hinaus kommt es bei der Herstellung von Glas, Schmierstoffen und sogar in einzelnen Bereichen der Medizin zum Einsatz.
Förderung stößt wegen Umweltbedenken auf Kritik
Kurzum: Lithium gilt als Treibstoff für die elektrische Zukunft und beim Ausstieg aus fossilen Energien. Expert:innen gehen davon aus, dass sich der weltweite Lithium-Bedarf bis 2035 mindestens verdreifachen wird – vor allem getrieben durch den massiven Ausbau der Elektromobilität.
Man hofft, dass Lithium zu einem der entscheidenden Rohstoffe der Energiewende wird – mit entsprechendem geopolitischen Gewicht. Auch wenn eine einzige E-Auto-Batterie je nach Batterietyp und Kapazität zwischen fünf und 15 Kilogramm Lithium benötigt, zeigt der Wert von 43 Millionen Tonnen des Materials, die im Tiefwasservorkommen in der Altmark vermutet werden, welches Potenzial all das für die Region haben könnte. Dennoch wäre es falsch, daraus schlusszufolgern, für wie viele E-Autos das reichen könnte – denn zum einen wird sich hier im Laufe der Zeit technisch einiges tun, zum anderen wird Lithium ja, wie beschrieben, auch in zahlreichen anderen Bereichen in sehr unterschiedlichen Mengen benötigt.
Axel Wenke, bei Neptune Energy für Neue Energien verantwortlich, erklärt, man verfüge aufgrund der gewachsenen Infrastruktur und des technischen Know-hows über ideale Voraussetzungen, um die Transformation von der fossilen Erdgasförderung hin zu einer umweltschonenden Lithiumgewinnung zu leisten. Weitere Pilotprojekte in der Altmark laufen, auch wenn diese nicht die einzige Region ist, in der nach Lithium gesucht wird.
Der Rohstoff in größeren Mengen wird auch im Erzgebirge und im Oberrheingraben sowie in Teilen Norddeutschland vermutet, liegt dort allerdings in sehr unterschiedlicher Weise vor, die unterschiedliche Förderung nach sich ziehen würde. Allerdings gibt es in allen Regionen Widerstand seitens der Bevölkerung, da die Förderung auch Umweltbelastungen wie Tiefwasser oder Grubenschäden nach sich ziehen kann – Schäden, die es in einigen bergmännischen Regionen Deutschlands durchaus in der Vergangenheit gab.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 29. September 2025 veröffentlicht, interessiert jedoch immer noch sehr viele unserer Leser:innen. Deshalb haben wir ihn hier nochmals zur Verfügung gestellt.
Von 1888 bis heute: Die Geschichte des Elektroautos
„Zivilisation“ / „Hochkultur“ ist kein evolutionärer / menschlicher Fortschritt, sondern Folge / Symptomatik der
– „kollektiven Neurose (der Zivilisation / Gesellschaft)“ (Jung; Frankl; Fromm; Meves; usw.);
– „Krankheit der Gesellschaft“ (Kütemeyer; Krishnamurti);
– „Normalneurose“ (Eysenck);
– „Emotionalen Pest“ / „Biopathie“ (W. Reich);
im Tanach:
– (die) „Veränderung“ (bei Adam und Lilith);
in der Bibel:
– „Erb-Sünde“ (die nicht bei Adam und Eva ausbrach, sondern schon bei Adam und Lilith!);
– „Herz-Verstockung“ und „Verblendung“ bei Joh. 12:40; (Heilung möglich!);
– das „Böse“ (im „Vater-unser“. Erlösung möglich!).
„Der Untergang des Abendlandes“ / „Decline of the West“ (Spengler, 1920)
war und ist (!) ernstzunehmende Warnung und betrifft die gesamte globale Zivilisation, die dem Untergang geweiht ist, wie alle „Hochkulturen“ bisher untergegangen sind. Sehr deutlich beschrieben bei Moses am Beispiel von Ägypten.
Ja, fantastisch, blöd nur, dass die Technik fortschreitet. Die Chinesen nutzen Natrium und kommen bald massiv auf den Markt mit neuen Feststoffbaterien auf Natriumbasis. Quasi überall vorhanden, z.B. reichhaltig im Meer, mehr oder minder kostenlos. Aber man kann ja mal ein paar hundert Millionen verbraten für die Förderung der Förderung, siehe Aktie Vulcan Energy Resources Ltd.. Aufwachen, die Welt dreht sich weiter. Wenn Deutschland abgeblich soviel Brainpower hat, vllt. mal zur Abwechslung die Chinesen kopieren oder noch besser was cleveres Neues entwickeln….
@ Wolfgang Heuer,
Danke für Ihren Kommentar, der hat mir ein Fesnter geöffnet in eine Welt zu der ich schon vermutet hatte, dass sie existiert.
Ich musste ersmal recherchieren und verdauen.
z.B. Luhmann, Systemtheorie: Zivilisation ist funktional hochkomplex, aber selbstreferenziell blind – sie sieht ihre eigene Pathologie nicht.
Damit wird „Zivilisation als Neurose“ zu einer soziologischen Diagnose:
Ein sich selbst organisierendes System, das Sinn, Affekt und Körperbezug verliert.
Aktuellere Befunde aus der Neuropsychologie (u. a. Sapolsky 2017; Siegel 2010; Hüther 2015) stützen die These, dass moderne Gesellschaften tatsächlich neurobiologisch „dysreguliert“ sind.
Der Mensch schafft so Strukturen, die seine eigene Psyche überfordern.
Kultur wird dadurch sowohl Heilmittel als auch Krankheit.
Fortschritt ist ambivalent, er vergrößert die Macht, aber mindert oft das Bewusstsein.
Nun ergibt sich mir die Frage, was tun?
Nichtstun ist sicher eine effiziente Lösung, aber wohl nicht die schönste.
Heil in der Religion zu finden sehe ich ehr rückschrittig. (Augen vor den Tatsachen verschließen, Ersatzerkärungen finden für etwas, dass sich auch objektiv herausfinden und beschreiben lässt).
Wie wäre es, der Natur den Raum im Leben zu geben, den sie braucht? Und sich selbst wieder as das zu erkennen was man ist, ein teil dieser Natur.
Das würde für mein Verständnis aber nicht bedeuten, dass man der Zivilisation den Rücken kehren braucht. Auch dem technischen Fortschritt nicht (Bzgl. Lithiumabbau in der Altmark). Solange man Die und Seine Natur respektiert und beide so behandelt, sollten ja auch höhere Kulturen möglich sein die nicht nur Selbstreferenziell sind, sondern auch den Blick für ihr Handeln und deren Konsequenzen bewahren.
Was man als „Zuschauer“ wohl unterschätzt, dass es nicht nur ums Löchergraben geht, sondern die Minerale, die man da herausholt müssen konzentriert und aufbereitet werden, damit man die industriell nutzen kann.
Da gibt’s bei uns kaum Know-How dafür.
Lithium, Kobalt, seltene Erden (vor allem die schweren) gibt’s eigentlich fast überall und reichlich – aber nur die Chinesen wissen, wie man damit auf großen Skalen umgeht.
Selbst wenn wir das selber fördern und nutzen könnten, werden die chinesischen (Vor-)Produkte billiger sein – und im globalen Kapitalismus gibt es nur zwei Regeln: Kaufe so billig es geht und verkaufe so teuer es geht.
Man müsste also die Handels-Ketten adminstrativ einschränken – und dafür wird es in den westlichen Kleptokratien nie politische Mehrheiten geben.