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AR auf dem Vormarsch: Warum viele Produkte künftig 3D-fähig sein müssen

Augmented Reality erobert die Wohnzimmer und revolutioniert das Onlineshopping. Was der Durchbruch für Unternehmen und Handel bedeutet, erläutert unser Gastautor.

Von Alexander El Meligi
4 Min. Lesezeit
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(Bild: Shutterstock)

Lange Zeit galt Augmented Reality als Spielerei für einen ausgewählten Nutzerkreis. Doch AR gewinnt mittlerweile rasant an Reichweite und damit immer mehr Zuspruch seitens der Verbraucher und Händler. Mit der Folge, dass AR speziell im E- und M-Commerce-Kontext rasant Fahrt aufnimmt: Vielen Kunden reicht es nicht mehr, bequem vom Sofa aus zu shoppen. Sie möchten sich zusätzlich über die tatsächliche Dimension des gewünschten Produktes oder seiner Wirkung im Raum im Klaren sein. Dabei muss sich der Kunde dank AR nicht länger auf seine bloße Vorstellungskraft verlassen, sondern kann die neue Familiencouch nach Belieben und ohne Muskelkater in alle Ecken der Wohnung virtuell platzieren.

„Try before you buy“ wird zum Standard

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Das Motto „Try before you buy“ beschränkt sich nicht länger auf die Jeans oder Winterjacke, sondern umfasst dank AR nun auch den Auto-Konfigurator, die Wohnzimmerlampe oder den neuen Flatscreen. In naher Zukunft wird es für Kunden selbstverständlich sein, Produkte aus sämtlichen Bereichen vor dem Kauf zu Hause oder im Laden in gewünschter Ausführung testen und bewerten zu können. Am Beispiel der Ikea-Places-App kann man die Möglichkeiten schon erahnen. Den neuen Pax-Kleiderschrank stellt man dank AR einfach so lange um, bis es passt – in der Wirklichkeit undenkbar. Auch die iPhone-App von Amazon enthält seit letztem Jahr die Augmented-Reality-Technik von Apple und ermöglicht das Platzieren diverser Produkte wie Küchen- und Elektronikgeräte oder Mobiliar. Diese Erweiterung soll Kunden dabei helfen, bessere Kaufentscheidungen zu treffen. Laut der US-Studie „The Impact of Augmented Reality on Retail“ kann AR genau dafür sorgen. Und mehr: So gaben 72 Prozent der Befragten an, dank Augmented Reality zusätzliche Produkte erworben zu haben, deren Kauf gar nicht geplant war. Bei Händlern und Marken sollten diese Zahlen den Tatendrang wecken und den Einsatz der Technologie schmackhaft machen.

Gamechanger im digitalen und stationären Handel

Augmented Reality ist jedoch nicht nur das Sahnehäubchen des Onlineshoppings, sondern die Brücke zwischen stationärem Handel und E-Commerce. AR ist so gesehen der Gamechanger, der das Shopping-Erlebnis und die Branche an sich signifikant verändern kann. Denken wir an die Möglichkeiten, die sich dank AR für die stationäre und damit begrenzte Verkaufsfläche ergeben. Der Händler muss das grüne Sofa nicht in allen Farben und Materialien ausstellen oder vorrätig haben. Das könnte sich der Kunde vor Ort im Laden einfach virtuell anschauen und bei Interesse gleich bestellen.

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Der Online-Handel wiederum wird mithilfe von AR um viele Faktoren bereichert, mit denen bisher nur der stationäre Handel trumpfen konnte – nämlich Produkte erleben zu können. AR macht also eine gelungene Omnichannel-Integration möglich, von der E-Commerce und stationärer Handel profitieren. Beide Welten konkurrieren nicht länger um die Gunst des Verbrauchers, sondern perfektionieren bei richtiger Anwendung das Einkaufserlebnis und erzielen dadurch höhere Umsätze und wichtige Erkenntnisse für zukünftige Kaufentscheidungen. Darüber hinaus wird es auch weniger Retouren geben, weil Kunden schon vor dem Kauf ganz genau wissen, was sie da eigentlich bestellen. Die Auswirkungen von AR wird demnach langfristig auch die Logistik-Branche zu spüren bekommen.

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Ohne 3D-Daten kein Augmented Reality

Laut einer aktuellen Umfrage von Digitalbridge in Großbritannien erwarten bereits 20 Prozent der Kunden bei ihrem Einkauf den Einsatz von Augmented Reality. 49 Prozent fordern sogar, dass Händler innerhalb der kommenden sechs Monate ein AR-Tool etablieren. Um diesem Wunsch nachzukommen, müssen alle Unternehmen, für die Augmented Reality ein Umsatztreiber sein kann, ihre Infrastruktur und ihr digitales Ökosystem auf den Einsatz von Augmented Reality ausrichten. Kurzum: Sie brauchen 3D-Daten ihrer Produkte. Dabei ist nicht nur die Entwicklung von 3D-Produktdaten in unterschiedlichen Qualitätsgraden für diverse Endgeräte und Einsatzszenarien unabdingbar, sondern auch die entsprechende Daten-Infrastruktur, um alle Plattformen bedienen zu können.

Die Banane in 3D hat wenig Mehrwert

Wie uns Ikea oder Amazon bereits bewiesen haben, ist der Einsatz von AR für viele verschiedene Produkte denkbar und für den Verbraucher von großem Nutzen. Auch in den Bereichen Dienstleistungen und Services, Bildung, Sport, Tourismus oder der Medizin hat AR großes Potential und wird zukünftig verstärkt zum Einsatz kommen. Dennoch müssen wir natürlich nicht jedes im Alltag vorhandene Produkt 3D-fähig machen. So wird sich beim Online-Einkauf niemand eine Banane mithilfe von AR vor Augen führen müssen, ebenso wenig ein Buch oder die Kaffeetasse. Vor allem jene Produkte machen in AR Sinn, bei denen die Dimension, das Design oder die Funktion einen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben und der Kontext im Raum eine Rolle spielt. Doch wie so oft werden auch hier die technologischen Neuerungen zeigen, wohin die Reise geht: Photogrammetrie via integrierter Infrarot-Kamera sowie 360-Grad-Fotos und -Videos dank innovativer Kameratechnologien eröffnen völlig neue Möglichkeiten, Räume und Produkte in 3D abzubilden. Apple arbeitet aktuell angeblich an einer AR-Brille. Und auch auf die Veröffentlichung der Magic Leap, einer innovativen, auf einer besonderen Hardware basierenden AR-Brille, darf man sich freuen. Und wer weiß – vielleicht findet AR auch in (Lebens-)Bereichen Einzug, die wir alle noch gar nicht auf dem Schirm haben. In jedem Fall bleibt es spannend.

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Dein t3n-Team

Arno Driemeyer

Dass AR nicht nur für größere Shops und Anbieter lohnenswert und sinnvoll ist haben wir von TOLYMP inzwischen auch sehr positiv feststellen können.

Wichtig ist hierbei immer der echte Nutzen der damit für den Kunden erzielt werden kann. Wenn dieser eher gering ausfällt sollte man auf eine AR-App lieber ganz verzichten und nicht nach dem Motto verfahren: Ja wir haben auch eine AR-App.

Was machen wir mit AR bei TOLYMP.DE?
Unser Unternehmen entwickelt und vertreibt hochwertige Outdoor Sport- und Fitnessgeräte aus V2A-Edelstahl zur Aufstellung im eigenen Garten bzw. in Fitnessstudios etc.

Unser AR-App wird häufig von unseren Kunden im Vorfeld verwendet, um damit die spätere Optik und den Platzbedarf der Anlagen besser bewerten zu können als dieses mit Maßband oder Zollstock der Fall wäre.
Häufig geht es auch darum, Geldgeber für so eine Anlageninstallation zu überzeugen. Das sind im privaten Bereich häufig die Ehefrauen und Kinder, bei öffentlichen Institutionen Sponsoren, Entscheider bzw. Gemeinderäte etc.

Mit der richtigen App, dem passenden AR-Anbieter sowie (ganz wichtig wie auch vom Autor unterstrichen!) geeigneten 3D-CAD Daten ist die Implementierung und der Support einer AR-Applikation auch für kleine und mittelständisch geprägte Shops und Hersteller absolut zu leisten.

Wir erwarten im übrigen von der geplanten Integration von AR direkt in das Betriebssystem der Devices einen weiteren Push in dieser Richtung, da dann die letzten Hürde für den Anwender (Installation einer 3rd Party App) wegfallen würde.
Apple hat ja hierzu bereits in letzter Zeit diverse Ankündigungen verlauten lassen, u.a. wurde der führende deutschen AR-Technologieanbieter Metaio gekauft. Auch scheint hierzu im aktuellen iOS 11.3 mit der Implementierung des ARKit eine weiterer Schritt in diese Richtung gegangen worden zu sein.
Somit sollte man bei der Anbieterauswahl darauf achten, dass dieser auch diesen neuen Entwicklungen gegenüber offen und zukunftssicher ist.

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