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Multitasking ist produktiv? Ein fataler Irrtum

Mehr schaffen in weniger Zeit: Multitasking gilt noch immer als erstrebenswerte Fähigkeit im Berufsleben. Ein fataler Irrtum.

Von Alexandra Vollmer
2 Min. Lesezeit
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Multitasking: Wer mehrere Dinge gleichzeitig tut, ist unproduktiv. (Foto: Shutterstock)

Du setzt dich an das wichtige Angebot für den neuen Großkunden. Ein Kollege taucht auf und bittet dich, die Präsentation für den Vorstand zu checken und noch die Zahlen aus deinem Bereich zu ergänzen. Muss heute raus. Noch geschwind die Mails checken und die zwei, drei wichtigsten bearbeiten. Und der Text für das Firmen-Wiki schmort auch noch im To-do-Stapel … Die Aufgabe abzulehnen oder zu verschieben, scheint keine Option. Im Gegenteil. Wir balancieren immer mehr Bälle in der Luft. Wo warst du noch gleich beim Angebot stehen geblieben?

Schick, aber schädlich

Unsere Gesellschaft honoriert Multitasking. Mehr noch, es wird im Job geradezu erwartet. Unsere Arbeitsumgebung ist darauf ausgelegt: Wir nutzen diverse Kommunikationskanäle parallel, springen ständig zwischen Projekten und Meetings hin und her. Sich immer mehr Aufgaben auf den Tisch zu holen, wird als Zeichen von hohem Engagement gewertet.

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Multitasking umfasst drei Typen:

  • Durchführen von zwei oder mehr Aufgaben gleichzeitig.
  • Hin- und Herwechseln zwischen den Aufgaben.
  • Ausführen einer Reihe von Aufgaben in schneller Folge.

Obwohl diese Arbeitsweise vielen Menschen als normal erscheint, ist Multitasking ein Produktivitätskiller. Wenn wir zwischen mehreren Aufgaben hin- und herspringen, müssen wir ständig gedanklich umrüsten. Wir brauchen beim jeweiligen Neustart immer wieder Zeit, um uns auf den Gedankenstand zu hieven, den wir hatten, als wir die Arbeit unterbrochen haben. Die Konsequenz: viel Aufwand für wenig Ergebnis. Der schnellste Weg, viele Dinge zu erledigen, ist nicht, möglichst viele Projekte parallel abzuarbeiten, sondern konsequent eine Sache nach der anderen zu machen. Dafür gibt es vier gute Gründe:

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Singletasking spart Energie

Unser Gehirn verbraucht mehr Energie als jeder andere Teil unseres Körpers. Wenn wir eine Aufgabe haben, richten wir unsere komplette Aufmerksamkeit darauf. Multitasking belastet die Energiereserven des Gehirns, weil wir die Aufmerksamkeit ständig verändern. Bleiben wir fokussiert, arbeiten wir effizient. Auch das Kurzzeitgedächtnis profitiert, weil wir nicht ständig versuchen müssen, uns an den jeweiligen Arbeitsstand zu erinnern.

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Singletasking erhöht die Leistung

Das menschliche Gehirn ist nicht auf Multitasking ausgelegt. Studien haben immer wieder gezeigt, dass wir leistungsfähiger sind, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf nur eine Sache lenken. Fokus bewirkt Engagement. Wir sind wacher. Wir setzen uns mit Entscheidungen auseinander und arbeiten ergebnisorientiert.

Singletasking trainiert Selbstdisziplin

Eine Sache abzuarbeiten – bis sie wirklich fertig ist – verbessert nicht nur das Arbeitsergebnis und unseren Wirkungsgrad. Wir werden auch zunehmend sattelfest, was Störungen angeht. Der Kollege steckt den Kopf rein? Soll in einer Stunde wiederkommen. Der Projektleiter ruft ein spontanes Meeting ein? Du hast jetzt keine Zeit. Durch dieses fokussierte Arbeiten trainierst du dir Stück für Stück ein hohes Maß an Selbstdisziplin an. Du wirst zunehmend immun gegen Ablenkungen.

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Singletasking verbessert die Kommunikation

Mal ehrlich. In all dem hektischen Hin und Her nutzen wir Gespräche gern mal für eine mentale Auszeit. Wir hören nicht mehr zu. Eins nach dem anderen zu machen, gibt auch dem Gespräch den verdienten Raum. Wir richten die volle Aufmerksamkeit auf unser Gegenüber. Wir sind präsent. Beste Voraussetzungen, um effektiv zu kommunizieren. Von dieser Aufmerksamkeit profitieren nicht nur unsere beruflichen, sondern auch unsere privaten Beziehungen.

Mehr zum Thema: Produktiver Arbeiten: Vergesst das Multitasking

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Dein t3n-Team

Birgit Rohde

Sehr spannender Artikel und bestätigt vollumfänglich, was ich an mir selbst beobachte. Multi-Tasking wirft mich ständig aus dem Konzept, lässt mich Dinge vergessen und stört meine Konzentration. Auch wenn nicht jeden Tag realistisch, werde ich Single-Tasking verstärkt in meinen Alltag integrieren.

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