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Amazon ist raus: Abo-Ökonomie heißt die E-Commerce-Zukunft

Während E-Commerce-Unternehmen und Hersteller noch damit kämpfen, wie sie ihre Daten vereinheitlicht bekommen und ihre Datensilos aufbrechen, wird schon die nächste Stufe der E-Commerce Experience gezündet. 

Von Yvonne Göpfert
2 Min.
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Drohnen sind ein Ansatzpunkt für die Abo-Ökonomie (Foto: dpa)

Die Art und Weise, wie Kunden und Marken miteinander interagieren, wird gerade komplett auf den Kopf gestellt. Carsten Thoma, CTO bei SAP Hybris, ist sich sicher, dass wir uns weg von Multi- und Omnichannel hin zu No-Channel bewegen. Wer sich ansieht, mit welcher Geschwindigkeit Alexa unsere Wohnzimmer erobert hat, mag das gern glauben. Die Millenials erwarten, so Thoma: „I want it all, I want it now and I want to experience it.“ Und diese Haltung verändert komplett, wie Produkte gekauft werden. Es geht nicht länger um das Produkt, es geht um das Erlebnis, das das Produkt verschafft.

Vom E-Commerce zum Abo-Commerce

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Eine Konsequenz daraus: Viele junge Leute wollen Produkte nicht mehr besitzen, sie wollen sie vorübergehend mieten. Wir driften also hin zu einer Subskription-Ökonomie, zu einer Abonnement-Ökonomie. Die Automobilindustrie macht vor: Porsche beispielsweise bietet mit einem Premium-Abomodell für 2.000 Euro die Möglichkeit, jeden beliebigen Porsche an jedem beliebigen Tag zu fahren (ok, das Problem Verfügbarkeit klammern wir jetzt mal aus).

Abo-Ökonomie: Drohnen lieber vermieten

Wer heute Drohnen verkauft, sollte also ebenfalls über Mietmodelle nachdenken. Nicht nur, weil die Drohnen sich wunderbar mit Zusatzservices wie einem Starterpaket mit Flugübungen für Anfänger oder einem Versicherungsschutz kombinieren lassen – sondern vor allem, weil Drohnen auch wunderbar Daten sammeln und zur Verfügung stellen, die es ermöglichen, den Kunden und seine Gewohnheiten sehr genau kennenzulernen und weitere Services anzubieten.

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Die Customer Journey könnte dann so aussehen: Der Kunde surft im Web oder auf Facebook. Dort sieht  er eine Drohnenanzeige: Drohnen zur Miete. Er klickt und bestellt das 6-Monats-Abo. Die Drohne wird geliefert und er fliegt gleich damit los. Plötzlich: ein Crash. Die Flügel sind zerbrochen. Die Drohne meldet den Crash an den Mietanbieter. Dieser meldet sich direkt per Telefon und fragt nach dem Problem oder kennt das Problem bereits und bietet an, Ersatzflügel zu schicken. Weiter fragt der Service-Mitarbeiter, ob der Kunde nun vielleicht auch gern als Zusatzservice das Flugstundenpacket für Anfänger buchen möchte. Und mit dem Versicherungspaket wären die Ersatzflügel kostenlos.

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Wenn die Customer Journey auf Daten basiert (Foto: Y. Göpfert)

Abo-Ökonomie: Twist zwischen Händlern und Herstellern

Geht es um die Konzeption und die Umsetzung solcher Services, werden Händler und Hersteller übrigens in Zukunft um die Datenhoheit kämpfen. Und so sollte sich schon heute jeder Händler, der die Weichen für die Zukunft stellt, fragen: Ist meine Technologie bereit für die neuen E-Commerce-Herausforderungen und für eine Service-Ökonomie?

Wie sieht ein Vertriebsmodell in Zukunft aus, wenn Schuhe messen, wo der Kunde geht, wie schnell er geht und auf welchem Untergrund? Was, wenn Stühle messen, wie lange ihr sitzt, in welcher Lage und wie die Raumtemperatur ist?

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Sensoren ermölche neu Geschäftsmodelle – zum Beispiel Richtung Abo-Ökonomie (Foto: Y. Göpfert)

Das ermöglicht ganz neue Marketingansätze.

Sensordaten schaffen neue Marketingansätze (Foto: Y. Göpfert)

Und es bewahrt euch vor der Amazonisierung! Auf Amazon sind die Produkte austauschbar. Bietet ihr dagegen passende Services an, so hängt euer Erfolg von euren Kundendaten ab. Und da ist Amazon dann raus.

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7 Kommentare
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noyoulikeme

Das ist m..V. Bullshit Schon jetzt wächst bei den Kunden zunehmend Widerstand gegen Abo-Modelle für jeden Mist. Letztlich haben Kunden gar keine Wahl sondern werden zur „Nutzung“ genötigt, weil alternative Kaufangebote all zu oft aufgekündigt werden. Viele Abomodelle gleichen da schon eher Schutzgelderpressungen

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Tukar Alex

Abo Modelle sind der letzte Kack! Produkte werden geändert, mitunter will man das nicht, man hat überhaupt KEINE kontrolle mehr. Weiß ich ob es das Abomodell in 10 Jahren noch gibt? Planungssicherheit sieht anders aus. Bei gekauften Programmen war es besser und günstiger auch!

Antworten
Martin Steudter

Den Titel halte ich für etwas fragwürdig ;-)
„Amazon ist raus: Abo-Ökonomie heißt die E-Commerce-Zukunft “

Hat nicht Amazon selbst das Abo Model eingeführt? Es gab doch keinen Online Shop vor Amazon bei dem man Gebhür XY jährlich gezahlt hat und dafür kostenloste Lieferung bekommen hat. Amazon geht doch seit Jahren bereits den Weg die Kunden an sich zu binden durch Abos.

Natürlich geht es zu Abo-Modellen. Warum sollte man sich jede dusselige DVD kaufen, wenn man alles schlicht per Netflix haben kann. Netflix hat seit Gründung ein Abo-Model und ist von DVD Verleih als einer der ersten auf Streaming gewechselt und hat das extrem gut ausgebaut.

Auch Baumärkte werden 100% Abo-Modelle einführen. Warum sollte man sich da ständig alle Maschinen kaufen? Einfacher wäre ein vernüftiges Abo. Die Vielnutzer profitieren davon enorm und die Gelegenheits „Handwerker“ finanzieren die großen.

Abo-Modelle sind in der Tat extrem praktisch weil Kunden davon profitieren. Aber Amazon ist da bestimmt nicht überholt ;-) Die werden auch das Segment erfolgreich dominieren… oder sich zur Not irgendwo einkaufen ;-)

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Fischi

Gelegenheits „Handwerker“ finanzieren die großen??? Geht’s noch? Warum bitte sollte ein Gelegenheits-„Handwerker“ ein Abo-Modell abschließen, weil er einmal im Jahr einen Bohrhammer benötigt?

Natürlich gibt es Branchen in denen Abo-Modelle zum beiderseitigen Vorteil sind – Video-Streaming-Dienste wären ein Beispiel, wohlgemerkt wären, denn für einen einmalige Nutzung eines Films per Stream bedarf es keines Abos. Denn auch die Streaming-Dienste weichen Ihre Abo-Modell all zu gern auf, um zusätzlichen Gewinn abzuschöpfen. Da darf es dann schon noch eine extra Gebühr für einen aktuellen Film sein.

Abo-Modelle sind im Allgemeinen vor allem für den Anbieter von Vorteil, weil sie Planungssicherheit per Abo-Zeitraum bedeuten. Für den Kunden sind sie das of genug nich mal im Ansatz, denn oft genug sind sie ein loses Versprechen des Anbieters in die Zukunft, ohne die Möglichkeit für den Kunden Leistungsverbesserungen einfordern zu.

Der Dummfug der derzeit im Softwaremarkt mit Abo-Modellen betrieben wird ist dafür ein hervorragendes Beispiel. Im Gegensatz zu gekaufter Software über die man vollständig verfügt und bei der man bei einem Update an Hand des angebotenen Leistungsumfangs entscheiden kann, ob die Investition sinnvoll ist, zahlt man beim Abo für ein vages versprechen in Gegenwart und Zukunft. Entfällt das Abo wegen Insolvenz des Anbieters oder Einstellung der Dienstleistung ist der Kunde der Dumme. Ebenso, wenn er das Abo beenden möchte. Womöglich kann er dann nicht mehr auf seine Daten zugreifen. Und eine einforderbare Leistung auf eine Weiterentwicklung des Angebotes ist de jure auch kaum durchsetzbar. Insofern gleichen viele Abo-Angebote tatsächlich eher einer Schutzgelderpressung oder dem Prinzip Drückerkolonne … Kein Kunde profitiert davon … eine Marketing-Mär

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Martin Steudter

Jedem das seine;-)

Netflix, Spotify und etliche andere seriöse Anbieter haben null Knebelverträge. Kann sofort Kündigen, hat gratis Testmonate usw. Das sind Unternehmen die haben es nicht mal nötig mit komischen Verträge, weil schlicht klar ist jeder verdient daran.

Wenn etwas einmalig 1000€ kostet pro Jahr. Kann entweder eine Person es besitzen und zahlt 1000€
Oder man nimmt von z.B. 1000 Personen je 2 €. Somit hat jede Person dafür 2€ nur ausgegeben aber der eigentliche Besitzer verdient sich dennoch eine goldene Nase. MIt den restlichen 1000€ kann jede Person somit noch 500 andere Sachen beziehen..

wenn man nun aber ein digitales Produkt hat. Was 1000€ in der Erstellung/Verwaltung pro Jahr kostet und man das unendlich viele Nutzer gleichzeitig anbieten kann… Dann sinken die Kosten pro User logischerweise auf fast null. Somit verdient sich der Anbieter einen rieseige goldene Nase aber gleichzeitig kann er super super geniale Preise für die User machen.

Aber jedem das seine was er macht oder nicht macht. Jeder ist dafür selbst verantwortlich welche Verträge man abschießt oder eben nicht ;-)

Oliver Ratajczak

Dazu passt ganz gut Artikel von der Einzelkauf- zur Abonnementökononie, der ebenfalls bei t3n erschienen ist:
https://ihre-kundenbrille.de/publikation/von-der-einzelkauf-zur-abonnement-oekonomie/
Ich freue mich auf einen spannenden fachlichen Austausch :-)

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C64

Klingt gut… immer das Neuste mieten – für kurze Zeit.
Bleibt nur ein kleines Problem: Was mache ich als „Alles-Vermieter“ nach den beispielhaften 6 Monaten? Vermutlich wegschmeissen, Altes mietet keiner mehr – ver-altetes kauft keiner mehr – auch nicht gebraucht mit Abschlag. Freuen wir uns auf rasant wachsende Müllberge. Und die Logistiker haben ja heute schon ihre Transportkette im Griff *lol* – wenn dann alles nach 6 Monaten wieder zurückgekarrt werden muss — ach — der Streetscooter fährt ja mit Strom – und der kommt ja CO2-frei aus der Steckdose ;-)
Naja – auch wieder so ein kurzlebiger Trend – der spätestens mit der nächsten was-auch-immer-Krise eine jähes Ende finden wird.
… ach ich las „Millenials“ … sind das nicht die, die laut anderen Fachmagazinen inzwischen in vielen Unternehmen auf der Abschussliste stehen, weil den Chefs das ewige Rumgejammer bei konstant schlechter Performance auf den Zeiger geht?

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