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Künstliche Intelligenz für Bilder: Adobe bohrt seinen Stockfoto-Dienst auf

In New York und in Hamburg präsentierte in den letzten Wochen Adobe ein großes Update für seinen hauseigenen Bilderdienst Stock, der das Angebot künftig von allen anderen Stock-Anbietern abheben soll.

Von Stefan von Gagern
4 Min.
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(Foto: jejim / Shutterstock)

Das perfekte Bild beim Stockanbieter suchen, das ist oft eine lästige Aufgabe. Meist gibt es zwar schon die genaue Idee im Kopf, aber diese ist nicht immer leicht in Suchbegriffe zu übersetzen oder die Ergebnisse sind gut, aber nicht perfekt. Das macht die Bebilderung der nächsten Kampagne, Präsentation oder einfach des nächsten Social-Media-Posts zur mühsamen Aufgabe oder zum echten Zeitfresser. Gleichzeitig herrscht heute ein Riesenbedarf an Inhalten für viele Kanäle: Website, Print, Social Media – die meisten Unternehmen bespielen alle Plattformen. Da steigt der Bedarf an Bildmaterial, doch die Termine sind meistens knapp.

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Adobe Stock will dieses Problem lösen und betont dabei, anders zu sein – auch als der Dienst Fotolia, aus dessen Bestand Stock nach dem Kauf zunächst entstand. „Wir sind weder einfach eine Bildagentur, noch eine weitere Stock-Website,“ betont Murat Erimel, früher Chef von Fotolia, jetzt Head of Marketing für Adobe Stock. „Adobe Stock ist ein Ökosystem. Der führende und umfassende Marktplatz für Stock-Medien. Adobe Stock ist im Herzen der Creative Cloud und kommt mit der Power von Adobe Sensei.“

Masse, aber mit Qualität

Adobe Sensei wurde schon im letzten Jahr auf der Hausmesse Adobe Max vorgestellt. Das übergreifende Framework liefert künstliche Intelligenz an die Creative Cloud und soll jetzt auch den Bilderdienst verbessern. Vielfalt ist laut Erimel eine der Eigenschaften, die Stock von anderen unterscheidet. Inzwischen sind 90 Millionen Assets im Programm, darunter nicht nur Bilder, sondern auch Videos, 3D-Inhalte wie Modelle und Texturen, Vektorgrafiken und Design-Vorlagen. Strategische Partnerschaften mit Content-Anbietern lassen das Angebot weiter wachsen. So kommt jetzt mit Reuters und zwölf Millionen redaktionellen Bildern praktisch das Schwergewicht unter den Nachrichtenanbietern ins Programm von Adobe Stock. In Kürze sollen USA Today und weitere folgen. Im Premium-Bereich liefert Stocksy anspruchsvolles Bildmaterial für Designer. „Es geht aber nicht um die Zahlen, sondern rein um die Qualität“, betont Scott Braut, Head of Content bei Adobe in New York. „Stocksy ist zum Beispiel bekannt für seine lebendiges, sehr nützliches Bildmaterial.“

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Mit Stocksy will Adobe für mehr hochwertige Bilder in seinem Stockfoto-Dienst sorgen. (Screenshot: Adobe Stock)

Mit Stocksy will Adobe für mehr hochwertige Bilder in seinem Stockfoto-Dienst sorgen. (Screenshot: Adobe Stock)

Künstliche Intelligenz soll den Durchblick bringen

„Sensei ist der Innovationsmotor bei Adobe,“ so Lars Trieloff, Manager für die Adobe-Cloud-Platform und der Spezialist für künstliche Intelligenz. Laut Trieloff soll Sensei bei Adobe Stock helfen schneller Entscheidungen zu treffen und Informationen schneller zu finden. Konkret sieht das so aus, dass Sensei zum einen die Suche erleichtert. In der Praxis kommt es oft vor, dass es schon ein passendes Bild für ein kreatives Projekt gibt, bei dem aber die Rechtslage unklar ist. Zum Beispiel wenn es von Googles Bildsuche aus einer nicht klaren Quelle stammt. Mit Adobe Stock lässt es sich durch ein rechtlich sicheres Stock-Bild ersetzen. Mit der Bildsuche können Kreative das Ursprungsbild in den Webbrowser ziehen. Stock findet dann ähnliche Bilder. Dabei analysiert Sensei den Bildinhalt und erkennt auch Personen, Gegenstände und ermittelt in welchem Verhältnis sie auf dem Bild zueinander stehen. So findet die Bildsuche schnell passende Gegenstücke zum Original aus dem Fundus.

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Die Bildersuche von Adobe Stock findet ähnliche Bilder zu einem Referenzfoto. (Screenshot: Adobe Stock)

Die Bildersuche von Adobe Stock findet ähnliche Bilder zu einem Referenzfoto. (Screenshot: Adobe Stock)

Zweitens hilft Sensei die Ergebnisse besser zu filtern. Mit neuen Filtern wie „Tiefenschärfe“ oder „lebhafte Farbe“ können zum Beispiel in Sekunden Bilder mit unscharfem Hintergrund, knallbunte Bilder oder dezente Sepia-Optik herausgesucht werden. Das klappt schon jetzt sehr gut, wird aber künftig immer treffsicherer ausfallen. „Bilder suchen ist wie den Abwasch machen,“ kommentiert Scott Braut. „Es ist dabei sehr schwierig Bilder mit Suchbegriffen zu beschreiben, deswegen bieten wir Alternativen an und Filter um die Ergebnisse besser zu durchschauen.“

Filter sollen die Suche vereinfachen. (Screenshot: Adobe Stock)

Filter sollen die Suche vereinfachen. (Screenshot: Adobe Stock)

Suche direkt aus Photoshop

Mit der Möglichkeit das Angebot der Bilder direkt in die hauseigene Produktionsumgebung Adobe Cloud einzubauen, hat Adobe einen Trumpf im Ärmel. Kreative können ihre Suchanfragen direkt aus einer Palette in Photoshop, Indesign oder allen anderen Programmen starten. Die kostenlosen Vorschaudateien können sie direkt zum Beispiel für Bildmontagen in Photoshop nutzen. Wenn der Kunde den Entwurf absegnet, reicht ein Klick, um das Bild zu linzensieren. Sonst wäre es nach dem Kauf oft nötig, das hochaufgelösten Bild von Hand neu einzubinden. Durch eine Kooperation mit Microsoft ist Adobe Stock auch in Powerpoint für Marketer direkt aus dem Programm im Zugriff.

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Einfacher selbst verkaufen

Mit Adobe Stock soll auch jeder, der kreativ ist, zum Beispiel filmt oder fotografiert, ganz einfach selbst zum Stock-Anbieter werden können. Die Hürde beim Anbieten vom Bildmaterial war bisher oft der Aufwand: Bilder müssen nicht nur hochgeladen, sondern mit Schlagwörtern versehen werden. Das kann aufwändig sein, sodass sich viele scheuen, ihre Bilder zu verkaufen.

Hier kommt wieder die künstliche Intelligenz ins Spiel: Mit dem gleichen Algorithmus wie bei der Bildsuche kann Adobe Stock die Bilder „lesen“ und so die Information, die in den Bildern steckt, erfassen. Dabei geht es nicht nur um Gegenstände wie Gebäude, Bäume oder Personen. Sensei kann auch lesen wie viel Schärfe und Farbe in den Motiven steckt, wo Transparenz auftritt oder in welchem Verhältnis was im Bild steht – zum Beispiel „ein Mann sitzt in einem Strandkorb“. Die Analyse kann genutzt werden, um das hochgeladene Bild dann automatisch zu verschlagworten.

Das Veröffentlichen von Fotos wurde in Adobe Stock vereinfacht. (Screenshot: Adobe Stock)

Das Veröffentlichen von Fotos wurde in Adobe Stock vereinfacht. (Screenshot: Adobe Stock)

Auf der Contributor-Website kann jeder seine Bilder hochladen. Der Dienst sucht dann automatisch Stichwörter. Nicht nur welche, die zum Bild passen, sondern auch welche, die in letzter Zeit gut verkauft haben und so Erfolg versprechen. Dabei ist es möglich, die Stichwörter noch selbst zu verändern. In Minuten ist ein Bild so beim Anbieter zur Überprüfung eingereicht. Adobe verspricht, dass mit der Masse der Bilder die Qualität der Bilderkennung immer besser wird. „Dadurch das Adobe Stock schnell wächst, können wir mehr lernen. Wir können coole Algorithmen mit coolen Daten kombinieren und so noch besser in Zukunft beschreiben, was wirklich auf den Bildern drauf ist“ verspricht Lars Trieloff.

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

David

Jau. Bei 90 Millionen Inhalten geht es NICHT um Zahlen, es geht um die Qualität. Weil es auch 90 Millionen hochwertige Stocks gibt. Nicht. Es geht aber NICHT um zahlen. Also auch nicht um Geld oder so :P haha oh man Pressetexte FTW

Antworten
Max

Die sollten ihre energie besser in die performance der creative suite stecken.

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User

Die Abos sind kaum für Teams oder Agenturen oder Freelancer ausgelegt. Wer in einer Agentur oder als Freelancer für einen Kunden und nicht das eigene Projekt arbeitet, was ja fast ausschließlich der Fall sein dürfte, verstößt schon teils gegen die Lizenzbedingungen wenn das Bild über den eigenen Adobe Stock Account erworben wird. Weitergeben oder weiterverkaufen an den Kunden darf man das Bild nicht! Man darf für den Kunden einen Account anlegen und über dessen Kreditkarte ein Bild kaufen, was der Kunde dann für sein Projekt benutzen kann. Welcher Aufwand und welche Probleme dies mit sich bringt darf sich jeder selbst ausdenken.

Zwar gibt es Team- oder Unternehmensaccounts auf spezielle Anfrage. Doch die sind horrend teuer und machen den Kunden noch immer nicht zum Teil des Teams, weswegen man wiederum Gefahr läuft, gegen die Lizenzbestimmungen zu verstoßen. Und ja, man hört von denen oder deren Anwalt, wenn man es doch tut. Selbst miterlebt.

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