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Kein Netz, keine Nachrichten: Taliban verhängen landesweite Internetsperre

Die in Afghanistan herrschenden Taliban haben Berichten zufolge das Internet im Land weitgehend abgeschaltet. Betroffen sind sowohl Glasfaser als auch mobiles Internet.

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Afghanistan schottet sich immer weiter von der Außenwelt ab. (Symbolbild, Foto: Shutterstock/Getmilitaryphotos)

Die Taliban-Regierung in Afghanistan hat eine landesweite Abschaltung der Telekommunikation durchgesetzt. Betroffen sind nicht nur private Glasfaseranschlüsse, sondern auch das mobile Internet, TV-Sender und andere Dienste, was die Kommunikation innerhalb des Landes und mit der Außenwelt nahezu zum Erliegen bringt.

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Grundlage für diesen drastischen Schritt ist ein Dekret des Taliban-Anführers Hibatullah Akhundzada. Offiziell soll die Maßnahme der „Verhinderung von Unmoral und Laster” dienen und steht im Einklang mit der strengen Auslegung der Scharia durch das Regime.

Ein Land im digitalen Stillstand

Die Konsequenzen sind bereits jetzt spürbar. Die Internet-Überwachungsorganisation Netblocks aus dem britischen London spricht laut BBC von einem „totalen Internet-Blackout“. Die Konnektivität des Landes sei auf nur noch 14 Prozent des üblichen Niveaus gefallen.

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Internationale Nachrichtenagenturen haben nach eigenen Angaben den Kontakt zu ihren Büros in der Hauptstadt Kabul verloren. Auch der Flugverkehr ist beeinträchtigt, ebenso werden massive Störungen für das Bankenwesen und die ohnehin geschwächte Wirtschaft des Landes erwartet.

Für die afghanische Zivilbevölkerung bedeutet die Abschaltung eine weitere, tiefgreifende Isolation. Besonders hart trifft es Frauen und Mädchen. Nachdem ihnen der Zugang zu weiterführender Bildung und Universitäten verwehrt wurde, war das Internet für viele die letzte verbliebene Möglichkeit, zu lernen und am globalen Austausch teilzuhaben.

„Ohrenbetäubende Stille”

Die Reaktionen aus dem Exil und von Beobachter:innen zeichnen ein düsteres Bild. Mariam Solaimankhil, eine ehemalige Abgeordnete des afghanischen Parlaments, die heute in den USA lebt, schrieb auf dem Ex-Twitter X von einer „ohrenbetäubenden Stille“ ohne die Stimmen aus dem Inneren Afghanistans.

Hamid Haidari, der frühere Chefredakteur des afghanischen Nachrichtensenders 1TV, zog via X einen drastischen Vergleich. Afghanistan habe „offiziell den ersten Platz im Wettbewerb mit Nordkorea um die Internet-Abschaltung eingenommen“.

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Dieser Eingriff in die digitale Infrastruktur ist Teil einer ganzen Reihe von restriktiven Maßnahmen seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021. So wurden bereits Bücher von Autorinnen aus den Lehrplänen der Universitäten entfernt und die Lehre von Menschenrechten verboten.

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