Airpods Pro: Warum das spannendste neue Feature vorerst nicht nach Europa kommt
Nutzende mit AirPods (Bild: Shutterstock/Roman Larchikov)
Ein wichtiges Feature der in dieser Woche vorgestellten Apple-Ohrhörer Airpods Pro 3 (und die Vorgängermodelle Airpods Pro 2 und Airpods 4 mit ANC) wird es zunächst nicht für EU-Nutzer geben. Vermutlich hängt die Entscheidung mit dem anhaltenden Streit zwischen Apple und der EU-Kommission über Interoperabilitätsfragen zusammen.
Die EU fordert von Apple eine Öffnung seiner Hard- und Software für Mitbewerber, was das Unternehmen mit Verweis auf Sicherheitsrisiken teilweise ablehnt.
So funktioniert die Übersetzungsfunktion
Die als „Live Translation“ bezeichnete Funktion wurde während des iPhone-Events am Dienstag vorgestellt. Voraussetzung ist mindestens ein iPhone 15 Pro oder ein anderes Gerät mit Apple Intelligence-Unterstützung, und wie erwähnt Airpods Pro 2 oder 3 oder AirPods 4 mit ANC.
Die Technologie übersetzt Gespräche in Echtzeit: Träger der Airpods hören das Gesagte ihres Gegenübers in ihrer eigenen Sprache und ihre Antworten werden für den Gesprächspartner übersetzt. Wenn nur ein Teilnehmer Airpods nutzt, erscheinen die Übersetzungen auf dem iPhone-Display. Bei zwei AirPods-Nutzern erfolgt die Übersetzung direkt als Sprachausgabe.
Zum Start werden Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch und Spanisch unterstützt. Italienisch, Japanisch, Koreanisch und Chinesisch sollen noch 2025 folgen.
Mögliche rechtliche Hindernisse
Mehrere regulatorische Aspekte könnten eine Einführung für Apple in der EU erschweren:
- Der AI-Act könnte greifen, da die Funktion kontinuierlich Sprache verarbeitet und als sensible KI-Anwendung eingestuft werden könnte
- Die Datenschutzgrundverordnung könnte Probleme verursachen, da aktive Sprachaufzeichnungen für Dritte nicht sofort erkennbar sind
- Interoperabilitätsanforderungen könnten Apple dazu zwingen, die Funktion auch für Konkurrenzanbieter zu öffnen
Google zeigt sich bei diesem Thema weniger zurückhaltend und bietet seine Live-Übersetzungsfunktion für Pixel Buds bereits seit längerem auch in der EU an.
Die Übersetzungsfunktionen, die direkt mit iOS 26 auf iPhones kommen sollen, sind von den Einschränkungen übrigens bisher nicht betroffen.
Nutzerreaktionen und Apples Kommunikation
In Online-Foren äußern Apple-Kunden bereits ihren Unmut, der sich hauptsächlich gegen die EU-Regulierung richtet. Die Situation erinnert an die Einführung von Apple Intelligence, wo lange Unklarheit über die EU-Verfügbarkeit herrschte.
Letztendlich gehörten EU-Länder jedoch zu den ersten bei der internationalen Erweiterung von Apples KI-System nach den USA – es dauerte allerdings ein halbes Jahr. Ganz anders verhält es sich beim sogenannten iPhone-Mirroring, das bis heute nicht in der EU verfügbar ist. Damit kann man das iPhone vom Mac aus bedienen, was äußerst praktisch ist.