Alkohol am Steuer: KI-Kameras in England sollen Rauschfahrer stoppen

Mit den anstehenden Feiertagen und dem sich anbahnenden Jahreswechsel steigt die Zahl der Anlässe zum Feiern – und mit ihr die Zahl der Autofahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. In Großbritannien wird deshalb regelmäßig im Dezember eine Kampagne zur Prävention und Aufklärung gestartet.
In diesem Jahr ist eine besondere KI-Premiere Teil der Maßnahmen.
Mithilfe von KI gegen Alkohol am Steuer: Test in UK gestartet
In den südwestlich gelegenen Landkreisen Devon und Cornwall sind seit einiger Zeit mobile Kamerasysteme im Einsatz, die mithilfe von künstlicher Intelligenz auffälliges und durch Alkohol oder Drogen beeinflusstes Fahrverhalten erkennen sollen, berichtet unter anderem die BBC. Die Kameras sind dabei auf Anhängern montiert und können dadurch je nach Bedarf umgestellt und an relevanten Knotenpunkten eingesetzt werden.
Hinter dem Kamerasystem steckt die britische Firma Acusensus. Das KI-Unternehmen hat bereits ähnliche Systeme zur Erkennung von Handynutzung am Steuer und dem Fehlen von Sicherheitsgurten im Einsatz. Ihre mobilen KI-Kameras haben sie in diesem Zuge bereits 2023 auf X präsentiert:
Weltpremiere in Großbritannien: Mit KI gegen Alkoholfahrten
Laut Geoff Collins, General Manager bei Acusensus, handelt es sich bei den nun im Test befindlichen Kameras um eine Premiere. „Wir freuen uns, hier in Devon und Cornwall die weltweit ersten Tests dieser Technologie durchführen zu können“, zitiert BBC.
Im Laufe des Dezembers soll das System als Teil der weiteren Präventivmaßnahmen gegen Alkohol am Steuer mehrfach zum Einsatz kommen und dabei jeweils Polizeikontrollen vorgelagert werden. Ziel ist es, dass die KI bei der Entscheidung unterstützt, welche Fahrer:innen von den Polizeibeamt:innen auf Alkohol- oder Drogenkonsum kontrolliert werden.
Das kann die KI von Acusensus
Wie Acusensus auf ihrer Website berichten, erfasst das KI-System „rund um die Uhr und bei jedem Wetter hochauflösende, strafrechtlich verwertbare Beweise für illegales Fahrverhalten von Personen“. Es sei darüber hinaus in der Lage, Fehlverhalten eigenständig zu erkennen und autonom Beweisfotos aufzunehmen, und das offenbar unter allen Licht- und Wetterverhältnissen.
Die künstliche Intelligenz sei so konzipiert, dass Fehlalarme minimiert und echte Verstöße zuverlässig erkannt würden. Möglich sei zudem auch, parallel zum eigentlichen Einsatzgebiet Geschwindigkeits- oder Abstandsverstöße durch das System erkennen und anzeigen zu lassen.
Interessant für einen in der Zukunft möglichen Einsatz in Deutschland ist der Fakt, dass die Kameras bis zu einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde zuverlässig Verstöße erkennen und dokumentieren können sollen.