Alphabay: Größter Darknet-Marktplatz vom Netz genommen

Drogen, Waffen, gestohlene Kreditkartendaten sowie Passwörter und Zugangsdaten, ferner Möglichkeiten zur Durchführung von DDoS-Angriffen und Hacks – beim Darknet-Marktplatz Alphabay gab es all das zu kaufen. Nachdem vor einigen Jahren die Ermittlungsbehörden der Silk Road als virtuellem Schwarzmarkt Nummer Eins den Stecker gezogen hatten, ist nun auch Alphabay vom Netz.
Marktplatz Alphabay: Bis zu 700.000 Euro Umsatz – am Tag
Bereits vor einer Woche bemerkten Nutzer ungewöhnliche Umstände auf der Website und seit einigen Tagen ging das Gerücht um, die Betreiber hätten sich mit den auf der Plattform hinterlegten Bitcoins abgesetzt. Gelohnt hätte es sich: Laut Medienberichten sollen hier am Tag bis zu 700.000 Euro umgesetzt worden sein.
Jetzt wurde bekannt, dass es eine andere Ursache gibt: Die Behörden der USA und Kanadas sowie von Thailand haben den Darknet-Marktplatz vom Netz genommen, wie das Wall Street Journal berichtet. Einige der Betreiber sitzen offenbar in Untersuchungshaft, ein Kanadier, der in Thailand verhaftet wurde, soll sich in der Haft das Leben genommen haben. Im Rahmen der Festnahme sollen mehrere Sportwagen und Häuser beschlagnahmt worden sein.
Resultierend daraus suchen aktuell auch viele ehemalige Nutzer von Alphabay nach einer neuen Handelsplattform, was auf anderen Marktplätzen zu Überlastungen und technischen Problemen führen soll. Zudem versuchen offenbar einige neu eingerichtete Microsites, die Zugangsdaten von Alphabay-Nutzern abzufischen.
So erfreulich der Fang für die ermittelnden Behörden sein mag, so wenig nachhaltig dürfte er sein: Denn als vor drei Jahren Silk Road vom Netz ging, bedeutete das lediglich eine Umverteilung und sogar das Aufkommen neuer Plattformen, die danach wichtig wurden.