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Alter Handytarif: Rentner soll 19.000 Euro für 1 Gigabyte zahlen

Altverträge können im Mobilfunk Preismodelle aus der Vergangenheit konservieren. Ein Rechtsanwalt versucht seinen Mandanten vor Wucher zu schützen.

Von Golem.de
1 Min.
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Mobilfunkabrechnung. (Foto: RomanR / Shutterstock)

Ein deutscher Mobilfunkanbieter rechnet in einem alten Vertrag eines Rentners weiterhin 19 Euro pro Megabyte ab. Das berichtete Peter Nagel, Rechtsanwalt aus Frankfurt am Main, bei Twitter. So wurde für 1.470 Kilobyte ein Betrag von 23,47 Euro berechnet und kassiert. „Deutscher Mobilfunkanbieter bewirtschaftet Altvertrag mit 19 EUR je MB gegenüber Rentner. Das wären 19.000 EUR je GB“, schreibt er auf Twitter.

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Offenbar hat der Rentner den Vertrag lange Zeit nur zum Telefonieren genutzt, wodurch der absurd überhöhte Preis für die Datennutzung nicht auffiel. Laut den Angaben von Nagel liegt diese Praxis „circa 1.000.000 Prozent über dem Marktpreis“. Die Hotline des Anbieters „verteidigt das Vorgehen“, erklärte der frühere Richter beim Verwaltungsgericht Leipzig. Zudem habe ein Beschäftigter in der Kundenhotline erklärt, dass es rechtlich angeblich nicht möglich sei, Verträge zu ändern. Tatsächlich ist es bei telefonischer Beratung, beispielsweise bei Vertragsverlängerungen, seit Jahrzehnten üblich, dem Kunden günstigere Tarife anzubieten.

Kundenhotline verteidigt das Vorgehen

Trotz der Kündigung der Einzugsermächtigung hatte der Mobilfunkanbieter den Betrag kurz danach noch vom Konto des Rentners abgebucht, erklärte Nagel bei Twitter. Nagel geht davon aus, dass es sich bei dem Geschäftsgebaren um den Straftatbestand des Wuchers (Paragraf 291 Strafgesetzbuch) handeln könne, worauf in besonders schweren Fällen eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren steht.

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Den Namen des Anbieters gibt Nagel bisher nicht bekannt, weil er den Fall zuerst mit der Bundesnetzagentur erörtern will. Anhand einer Abbildung des Layouts der Abrechnung des Mobilfunkvertrages in dem Tweet hat 1&1 gegenüber golem.de bereits auf Nachfrage erklärt, dass der Vertrag nicht bei ihnen läuft. Die Telekom kann nicht ausschließen, dass der Vertrag bei ihnen läuft, benötigt aber für eine Überprüfung die Vertragsdaten. Wir haben alle Mobilfunkanbieter diesbezüglich angefragt.

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Autor des Artikels ist Achim Sawall.

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Kommentare (3)

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Stefan

Das ist ja Clickbait wie zu Heftig.co-Zeiten. Tatsache: Mobilfunknutzer soll 23,47€ für knapp 1,5MB Daten zahlen. t3n Titel: „Rentner soll 19.000 Euro für 1 Gigabyte zahlen“.

Das mag rechnerisch richtig sein, inhaltlich ist es eine Lüge. Schämt euch.

Ronald Lindemann

Wer tritt im Falle eines Schuldspruches des Mobilfunkanbieters eigentlich die Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren an – der Geschäftsführer, alle Mitarbeiter oder wird dafür extra noch jemand eingestellt?

t33n pioniers

wow.. das ist ja wirklich übelstes clickbait. rentner soll für 100gb 1,9mio€ zahlen hätten doch sicherlich mehr klicks gebracht..
ihr habt echt den vogel abgeschossen.. ich blockier t3n digital idiots jetzt überall..
von so einem unseriösen verein liegen magazine bei uns in den büros..muss mal schauen wer für die bestellung zuständig ist. ist ja wirklich schon ekelhaft wie man aus 23€ für klicks 19.000€ macht.. bääh..

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